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Antichristliche Karikatur zu Weihnachten

4. Jänner 2013 in Kommentar, 17 Lesermeinungen
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Die österreichische Tageszeitung ‚Der Standard’ hat in ihrer Weihnachtsausgabe eine Karikatur veröffentlicht, mit der das Weihnachtsfest, die Heilige Familie und die Heiligen Drei Könige verhöhnt werden. Ein Kommentar von Johannes Graf.


Wien (kath.net/jg)
Die in Wien erscheinende linksliberale Tageszeitung „Der Standard“ hat in ihrer Weihnachtsausgabe eine Karikatur über den Besuch der Heiligen Drei Könige an der Krippe veröffentlicht. Auf dem Bild, das auf Seite 32 der Ausgabe vom 24. bis 26. Dezember 2012 erschienen ist, sieht man eine Holzhütte. Aus der geöffneten Tür fällt Licht auf die davor stehenden Könige. Aus der Hütte kommen zwei Sprechblasen. Die erste Stimme, die offenbar dem heiligen Josef zuzuordnen ist, sagt: „Ohne i-Phone kein Messias!! Basta!!“ Dies wird mit einem „Josef!!“ in der zweiten Sprechblase beantwortet.

Über Humor lässt sich natürlich immer streiten. Doch was soll mit dieser Karikatur eigentlich ausgesagt werden? Dass der weihnachtliche Konsumismus, symbolisiert durch ein Mobiltelefon, auch vor der Heiligen Familie keinen Halt gemacht hätte, wenn diese in unserer Zeit gelebt hätte? Das würde allerdings bedeuten, zumindest dem heiligen Josef die Heiligkeit abzusprechen. Die Karikatur spielt hier außerdem mit einer gefährlichen Konnotation. Die Habgier jüdischer Geschäftsleute (Josef war Zimmermann) vor allem gegenüber Nichtjuden (wie es die Heiligen Drei Könige sind) war und ist ein beliebtes antisemitisches Vorurteil. Dem Standard und seinem Karikaturisten soll hier kein Antisemitismus vorgeworfen werden. Dies würde im völligen Widerspruch zur Ausrichtung des Blattes und seines Gründers Oscar Bronner stehen. Die Anspielung ist jedenfalls bedenklich.


Ein weiteres Detail der Karikatur ist ebenso fragwürdig. Unter den Heiligen Drei Königen befindet sich – wie traditionell üblich – einer mit dunkler Hautfarbe. Dieser ist allerdings in der Karikatur auf eine Weise gezeichnet, wie sie auch in rassistischen Darstellungen zu sehen ist: mit großen runden Augen und überdimensionalen Lippen. Da es sich beim „Standard“ um ein linksliberales Blatt handelt, sind ihm rassistische Anwandlungen sicher ebenso fremd wie antisemitische. Die Zeitung muss sich allerdings die Frage gefallen lassen, wie sie reagiert hätte, wenn eine derart gestaltete Karikatur in einem anderen, etwa gar konservativen oder nationalen Medium erschienen wäre. Doch hier würde wahrscheinlich folgender Grundsatz zu Gunsten des „Standard“ anzuwenden sein: Wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe. Bei den alten Römern hieß es in so einem Fall: „Quod licet Iovi, non licet bovi.“

Die Karikatur ist jedenfalls eine Verhöhnung der Heiligen Familie, des Weihnachtsfestes und der Heiligen Drei Könige, die viele Christen schmerzt. Dem Karikaturisten des „Standard“ ist eine Beziehung zwischen einem gläubigen Christen und Gott wahrscheinlich völlig fremd. Er kann die Liebe, die Achtung, die Ehrfurcht vor Gott, der ein personales Gegenüber ist, wohl nicht nachvollziehen. Sonst würde er eine solche Zeichnung, die gläubige Christen zumindest kränkt, hoffentlich nicht veröffentlichen. In der Blattlinie bekennt sich der „Standard“ explizit zur „Toleranz gegenüber allen ethnischen und religiösen Gemeinschaften“. Wie sich diese Karikatur damit vereinbaren lässt, ist schwer zu erklären.

Ebenfalls schwer zu erklären sind die regelmäßigen Werbespots des „Standard“ im Programm des Radiosenders der Erzdiözese Wien. Diese mögen einer persönlichen Verbindung geschuldet sein. Der Geschäftsführer des „Standard“ war vorher Kardinal Schönborns Kommunikationsdirektor und Gründungsgeschäftsführer von „Radio Stephansdom“. Spätestens nach dieser Karikatur wäre es aber zu überdenken, dem „Standard“ Werbezeit zur Verfügung zu stellen, auch wenn diese gut bezahlt wird.


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