Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Eine Treue, die Zukunft schafft!
  2. Meldestelle Christenschutz: Christliche Flüchtlinge sind fassungslos über Skandal-Ausstellung
  3. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  4. Der ‚gerechte Mann‘ im Heilsplan Gottes
  5. Wie genau nimmt es der BR-Rundfunk mit der Wahrheit?
  6. THESE: Wir haben Gott vergessen...
  7. Stille Nacht, Heilige Nacht
  8. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  9. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  10. In Illo uno unum - Mission und Gemeinschaft als Prüfstein. Die Kurie zwischen Umkehr und Auftrag
  11. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  12. „Meine Adventskrippe steht unter einem Kreuz, das immer dort an der Wand hängt…“
  13. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  14. Vatikan äußert sich nicht über Themen des Konsistoriums
  15. Neuer Papst feiert wieder öffentliche Messe am Christtag

Vom Papst getaufter Publizist verlässt Kirche

25. März 2013 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der italienische Publizist Magdi Allam (60) hat sich im Protest öffentlich von der Kirche abgewandt - Entgegen der Warnung Benedikts XVI. vor einer «Diktatur des Relativismus» sei die katholische Kirche selbst relativistisch geworden


Rom (kath.net/KNA) Der italienische Publizist Magdi Allam (60), der sich vor fünf Jahren von Papst Benedikt XVI. katholisch taufen ließ, hat sich im Protest öffentlich von der Kirche abgewandt. In einem Beitrag mit dem Titel «Warum ich diese Kirche verlasse, die zu schwach gegenüber dem Islam ist» warf Allam in der Tageszeitung «Il Giornale» (Montag) der katholischen Kirche Blauäugigkeit und «selbstmörderischen Wahnsinn» im interreligiösen Dialog vor. Der aus einer muslimischen ägyptischen Familie stammende Journalist, einer der bekanntesten in Italien, war in der Osternacht 2008 von Benedikt XVI. feierlich in die Kirche aufgenommen worden.

Was ihn vor allem von der Kirche entfremdet habe, sei «der religiöse Relativismus, besonders die Legitimation des Islam als wahrer Religion», schreibt Allam, der bei seiner Konversion den Taufnamen «Cristiano» gewählt hatte. Die öffentliche Verehrung des Koran durch Johannes Paul II. (1978-2005) nannte er «selbstmörderischen Wahnsinn». Ebenso kritisierte er das Gebet Benedikts XVI. in der Blauen Moschee in Istanbul und die Aussage des amtierenden Papstes Franziskus, Muslime beteten «den einen, lebendigen und barmherzigen Gott» an.


Auch wenn Muslime als Hüter von Grundrechten auf Leben, Würde und Freiheit Respekt verdienten, sei der Islam selbst «eine in sich gewalttätige Ideologie». Europa werde vom Islam unterworfen werden, «wenn es nicht die Hellsichtigkeit und den Mut hat, die Unvereinbarkeit des Islam mit unserer Kultur und den grundlegenden Rechten der Person zu benennen». Dazu gehöre, den Koran wegen «Rechtfertigung des Hasses» zu bannen und die Scharia als «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» zu verurteilen, so Allam.

Entgegen der Warnung Benedikts XVI. vor einer «Diktatur des Relativismus» sei die katholische Kirche selbst relativistisch geworden. In einer Haltung von Gutmenschentum stelle sie das fremde Wohl auf die gleiche Stufe oder höher als das eigene. Die Begeisterung für Franziskus nannte Allam den «Tropfen, der das Fass umfassender Unsicherheiten und Zweifel an der Kirche zum Überlaufen gebracht» habe.

Die Zeit seit seiner Taufe beschrieb Allam als «fünf Jahre der Passion». Seine Distanzierung von der Kirche vollziehe er unter Leiden, aber in der «moralischen Pflicht, mir selbst und anderen gegenüber weiterhin konsequent zu sein im Namen des Primates der Wahrheit und der Freiheit». Er glaube weiterhin an Jesus und werde sich weiterhin «stolz mit dem Christentum identifizieren als der Kultur, die mehr als andere den Menschen zu Gott führt», so der Publizist.

Allam, einer der prominentesten Wortführer in der Islamdebatte Italiens, wurde als Sohn einer muslimischen Familie in Kairo geboren und ist seit 1986 italienischer Staatsbürger. Seine Konversion zum Katholizismus hatte er 2008 als «radikale und endgültige Wende» gegenüber seiner Vergangenheit sowie als Absage an seinen früheren muslimischen Glauben bezeichnet. Schon damals hatte er dem Islam Hass und Intoleranz vorgeworfen. Auch machte Allam Drohungen islamischer Extremisten für seine Entscheidung geltend. Seit fünf Jahren lebe er unter Polizeischutz.

Der Vatikan hatte sich seinerzeit von der Islamkritik Allams distanziert. «Einen neuen Gläubigen in die Kirche aufzunehmen, heißt nicht, sich alle seine Ideen und Positionen zu Eigen zu machen», erklärte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi im März 2008. Allam habe das Recht, persönliche Ansichten zu bekunden, ohne dass diese «in irgendeiner Weise offizieller Ausdruck der Positionen des Papstes oder des Heiligen Stuhls» würden.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  2. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  3. Iran: Immer mehr Frauen verstoßen gezielt gegen die Hijab-Pflicht
  4. Muslime größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Wiener Pflichtschulen
  5. Bistum Hildesheim: Kein Verständnis für Kritik an Auftritt eines Imams bei Abschlussfeier
  6. Imam mit Verbindung zur IGMG predigt bei Abschlussfeier einer katholischen Schule
  7. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  8. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  9. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  10. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Meldestelle Christenschutz: Christliche Flüchtlinge sind fassungslos über Skandal-Ausstellung
  4. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  5. O clavis David
  6. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  7. O Oriens, lucis aeternae
  8. O Rex gentium
  9. O Emmanuel
  10. Wie genau nimmt es der BR-Rundfunk mit der Wahrheit?
  11. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  12. Eine Treue, die Zukunft schafft!
  13. Oktober 2026 - Kommen Sie mit nach SIZILIEN mit Kaplan Johannes Maria Schwarz!
  14. „Jesus ist also nicht aus religiöser Poesie geboren…“
  15. Ein neuer Akzent ohne Bruch: keine Pastoralrhetorik mehr

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz