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Kirchenrechtler gegen "Quasi-Exkommunikation" beim Kirchenaustritt

28. Oktober 2013 in Deutschland, 10 Lesermeinungen
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Der Kirchenrechtler Georg Bier hat angesichts der Vorfälle im Bistum Limburg an die deutschen katholischen Bischöfe appelliert, ihre Position zum Kirchenaustritt zu überdenken.


Köln (kath.net) Der Kirchenrechtler Georg Bier hat angesichts der Vorfälle im Bistum Limburg an die deutschen katholischen Bischöfe appelliert, ihre Position zum Kirchenaustritt zu überdenken. Glaubenstreue Katholiken, die aus Protest aus der Kirche austreten und ihre Kirchensteuer in zweckgebundene Spenden umwandeln wollten, treffe die "Quasi-Exkommunikation", rügte der Freiburger Professor in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger". "Ein Bischof, dem nach Ansicht vieler eklatantes Fehlverhalten vorzuwerfen ist, wird scheinbar nicht sanktioniert. Bestraft aber werden Gläubige, die das Vertrauen verlieren", meinte der Kirchenrechtler mit Blick auf den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. "Ist es Gläubigen zu verdenken, dass sie dies heute als zynisch empfinden?"


Foto Prof. Bier: (c) Theologische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg


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Lesermeinungen

 friederschaefer 29. Oktober 2013 
 

Unabhängig von seiner fragwürdigen Stellungnahme

zur Limburger Aufregung, hat Hr. Bier alles Recht der Welt, sich gegen die faktische Exkommunikation der Katholiken auszusprechen, die sich beim Einwohnermeldeamt von der Körperschaft des öffentl. Recht "Kath. Kirche" abmelden. Auch vatikanische Behörden haben dies schon u.a. 2002 bemängelt, nicht zuletzt weil dies so nur in Deutschland praktiziert wird. Dieser Skandal wird nicht besser durch die Rechtsprechung staatl. Gerichte, die von dt. Bischöfen bemüht wurden. Im Gegenteil. Was der Vatikan und Papst in Bezug darauf und die Kirchensteuer sagen, ist den deutschen Bischöfen doch völlig gleichgültig. Leider ist das ein Zeugnis gegen den Glauben!!! Limburg ist da nur ein kleiner Anlass. Beweis: die Aussage von Zollitsch am Tag nach der Freiburger Rede Benedikts, dass der Papst sicher nicht die Kirchensteuer gemeint habe. Dieses Gegenzeugnis des Sprechers unserer Bischofskonferenz macht mich wütend. Und das niemand (?) widerspricht.


1
 
 Waldhof 29. Oktober 2013 
 

Vorverurteilung

Kirchenrechtleier Beier geht noch immer von der Vorverurteilung des rechtmäßigen Limburger Bischofs aus. Im Übrigen ist das Fehlverhalten eines Bischofs kein Austrittsgrund. Es ist schon ungeheuerlich, wie sich Laien Urteile über Bischöfe anmaßen auf Grund von Mediengeplapper.


2
 
 RAP 28. Oktober 2013 
 

ungehorsame Bischöfe

Das Dekret der deutschen Bischöfe zur Bestrafung der (angeblich) aus der Kirche ausgetretenen widerspricht dem Schreiben des Päpstlichen Rates zur Interpretation von Gesetzestexten: Danach ist ein bloßer Austritt aus der Körperschaft des öffentlichen Rechts kirchlich nicht gültig. Zur kirchlichen Gültigkeit eines Austritts gehört entweder der Glaubensabfall, das Leugnen einer oder mehrerer Glaubenswahrheiten oder der Wille, sich von der kirchlichen Hierarchie zu trennen. Liegt nichts davon vor, ist der Austritt kirchlich ungültig. Der mangelnde Gehorsam der deutschen Bischöfe gegenüber Rom (schon mehrfach zu Tage getreten u.a. bei Weltbild, bei der Frage der Übersetzung des pro multis etc.) hat zu einer falschen bzw. fehlenden Umsetzung dieses Briefes der römischen Behörde geführt. Tja, mit solchen Vorbildern des Ungehorsams braucht man sich über kirchliche Krisen nicht wundern.


5
 
 Friedlon 28. Oktober 2013 
 

Fakultätsfinanzierung

Hoffentlich wird die Freiburger Theologische Fakultät nicht durch Kirchensteuermittel unterstützt, sonst gäbe es noch weitere Austrittsgründe.

Übrigens ist "die Brocken hinschmeißen" eine -- mitteltolle Form des Protests, jedenfalls für "glaubentreue" ""Katholiken"".


2
 
 Thomas59 28. Oktober 2013 
 

Sakramente und Kirchensteuer

Sollte es einen Zusammenhang zwischen der Kirchensteuer und den Sakramenten geben, müssen wir dringenst alle Christen dieser welt, die nicht in einem Kirchensteuersystem leben aufklären, deren Seelenheil ist doch ganz massiv bedroht.


7
 
 quovadis 28. Oktober 2013 
 

Diese Ansicht von Georg Bier

ist mittlerweile schon veraltet. Noch progressivere Kirchenrechtler forden zur Zeit für die Ausgetretenen schon die Heiligsprechung. Bier ist zu konservativ.(Ironie wieder ausgeschaltet.)


4
 
 rosmargareta 28. Oktober 2013 
 

Weswegen bin ich in der Kirche?

Ich bin wegen Gott in der Kirche. Ich gehe seinetwegen zur Messe. Keineswegs wegen eines Bischofs oder Priesters. Ich bin Christ weil ich die Gebote Gottes achte und wenn möglich danach lebe und so für meine Mitmenschen und der Kirche dienlich bin.
"Du sollst den Herrn deinen Gott lieben aus ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft- Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst. (Mk 12,29-32)"
All die Pharisäer, die ihn verurteilen unddie behaupten, wegen der Taten des Bischofs aus der Kirche auszutreten, waren und sind nur dem Namen nach katholisch.
Lasset uns beten für alle.


5
 
 girsberg74 28. Oktober 2013 
 

Je nach Geschäftslage oder Machtverhältnissen?

Der Vorstoß für Katholiken speziell in der Diözese Limburg, die wegen TVE austreten wollen, hat auch sein Gutes für all diejenigen, die in anderen Diözesen wegen Veruntreuung des Glaubens austreten wollen.

Oder ist mit @ Poldi zu befürchteten, dass unterschieden würde „Austritt wegen TVB gut, wegen EBZ schlecht“?


6
 
 Poldi 28. Oktober 2013 
 

Verständnis für die Gläubigen nur selektiv

Aber dann wird man noch die Gesinnungsprüfung vor dem Kirchenaustritt einführen müssen:

a.) Trete ich wegen dem Bischof von Limburg aus, konform mit der medialen öffentlichen Meinung - dann bin ich ein Guter und werde nicht exkommuniziert.

b.) Trete ich allerdings aus, weil ich meine Kirchensteuer nicht für glaubensfeindlich Aktionen verwendet sehen möchte, die aber von der Chefetage getragen werden - dann trifft mich die volle Härte.

Manche haben nur ein sehr selektives Verständnis für die unterschiedlichen Positionen der Gläubigen - auch das lernt man aus Limburg.


12
 
 jadwiga 28. Oktober 2013 

Nur EIN Bischof?

Ein Baum, der schlechte Früchte trägt, sollte nicht lieber beseitigt werden?

Das Problem liegt daran, dass dieser Baum in einer Symbiose mit den anderen Bäumen lebt. Schneiden wir ihn weg, kann es zu einem Dominoeffekt kommen.


1
 

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