Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  3. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  4. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  5. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  6. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  7. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  8. Republik der Dünnhäutigen
  9. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  10. Die Achillesferse des Teufels
  11. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  12. Thomas von Aquin über Migration
  13. Katholischer Philosoph ausgeladen – ‚Erschießen werden wir ihn nicht ‘
  14. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“
  15. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“

Fleischkonsum ohne Gewissen

28. Februar 2014 in Spirituelles, 46 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die dringende Frage wartet auf Antwort: Wie gehen wir mit unseren Mitgeschöpfen um? Welche Antwort geben Sie und ich? Von Bischof Heinz Josef Algermissen (Bonifatiusbote)


Fulda (kath.net/Bonifatiusbote)
„Und wir: Zuschauer, immer, überall…“, so hält uns Rainer Maria Rilke in seiner achten Elegie einen Spiegel vor. Wir, zwar informiert, aber doch gleichgültig und teilnahmslos. Das trifft in vielen Bereichen zu, auch angesichts der fatalen Massentierhaltung. Tiere werden in Mastfabriken zu Instrumenten der Fleischproduktion. Im Jahr 2013 wurden hierzulande in modernen Anlagen 730 Millionen Tiere geschlachtet, im Minutentakt, oft auf grausame Weise. Das geschieht in riesigen Tötungsfabriken auf dem Lande, die Transporter fahren bevorzugt nachts dorthin, auf den Werbeflächen der Autos lachen uns die gequälten Tiere auch noch an.

Jedes Stück Fleisch stammt von einem Lebewesen, selten aber aus artgerechter Haltung. Es gibt bei uns Vorschriften und Gesetze für alles, auch für Massentierhaltung, aber viel zu wenig Kontrollen. Die industrielle Fleischproduktion stellt die traditionelle Tierhaltung auf den Kopf: Bäuerliche Gesellschaften hielten vormals Tiere niemals allein wegen des Fleisches, deren Zahl hing davon ab, wie viel Futter und Weideflächen verfügbar waren. Wo aber heute Hühner, Schweine und Rinder als Massenware in klimatisierten Ställen gemästet werden, sind Weideflächen unnötig. Das Futter stellt die Industrie aus Mais, Gerste und Soja her.


Will man das ändern, müssen wir dringend zu einem verantworteten Konsum kommen. Der ist aber so wenig zu verordnen wie die Wertschätzung von Lebensmitteln oder das Mitgefühl mit den leidenden Tieren in Massenställen und Schlachtfabriken. Umdenken, Umkehr und Verzicht im Sinne der bevorstehenden Fastenzeit sind dringend geboten. Unser Papst Franziskus bringt es in seiner Botschaft zur österlichen Bußzeit 2014 auf den Punkt: „Ein Verzicht, der den Aspekt der Buße nicht einschließt, wäre bedeutungslos.“

Zur Begründung des besonderen Verhältnisses Mensch-Tier lohnt es sich, die Bibel aufzuschlagen und das zweite Kapitel des Buches Genesis zu bedenken. Adam soll nach Gottes Willen die Tiere benennen, die ihm zugeführt werden, ihnen einen Namen geben (vgl. Gen 2, 19 + 20): Ein tiefgründiges, schönes und fast poetisches Bild vom Besonderen des Mensch-Tier-Gott-Verhältnisses und die Frage, wie echte Menschwerdung geht. Wenn der erste Mensch den Tieren einen Namen gibt, heißt dies, dass er sich in ein Vertrauensverhältnis zu ihnen begeben soll. Ein „Erfahrungswissen über die Naturen der Tiere“ soll er sich aneignen, sagt der große Theologe Thomas von Aquin.

Wie der alte Adam sollte auch Jesus Christus vor seinem öffentlichen Wirken das Besondere der Tiere am eigenen Leibe erfahren: „Er lebte bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm“, heißt es im Markus-Evangelium (1, 13). Und des Herrn Auftrag gilt auch heute und hat unabsehbare Konsequenzen: „Verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Mk 16, 15). Die dringende Frage wartet auf Antwort: Wie gehen wir mit unseren Mitgeschöpfen um? Welche Antwort geben Sie und ich?

Bischof Algermissen / Fulda über den Heiligen Bonifatius, den Glauben, die Nähe zum Petrusamt und die dringend nötige Neuevangelisierung


Foto Bischof Algermissen (c) Bistum Fulda


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Tiere

  1. Laun zum Welttierschutztag : "Gott liebt auch die Tiere"
  2. Moraltheologe kritisiert fehlende Rücksicht gegenüber Almtieren
  3. Hund an Altar einer katholischen Kirche angebunden und ausgesetzt
  4. Theologe: Kirche muss Tierschutz zum Thema machen
  5. Moraltheologe: 'Weniger, dafür hochwertiges Fleisch konsumieren'
  6. ´Bruder Schnauzer´ erobert die Herzen
  7. 'Vier Pfoten' kritisieren Papstevent mit jungem Tiger
  8. Kirchen gegen gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier
  9. Sollten evangelische Pfarrer Tiere segnen?
  10. Die Klänge des Windes






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  6. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  7. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  8. Die Achillesferse des Teufels
  9. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  10. Republik der Dünnhäutigen
  11. Thomas von Aquin über Migration
  12. Mailands Erzbischof: Kollaps der Gesellschaft droht
  13. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  14. Beweise mir das Gegenteil!
  15. Legenden vom Heiligen Nikolaus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz