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Kardinal Maradiaga: ‚Kurienreform ohne Entlassungen‘

17. Mai 2015 in Chronik, keine Lesermeinung
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Plan, Dienste zusammenzulegen, bleibt - Papst Franziskus: Angestellte müssten neue Dienste übernehmen, damit sie bis zur Pensionsgrenze weiterarbeiten können.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus will im Zug der Kurienreform "niemanden auf die Straße setzen". Das hat Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga im Gespräch mit der französischen Nachrichtenagentur "afp" laut "Radio Vatikan" gesagt. Zwar sei eines der Ziele der Reform von Franziskus auch die Kostensenkung der Kurie, unter anderem durch Zusammenlegung von Diensten, doch die Frage der Beschäftigten sei heikel, verdeutlichte der Kardinal. Maradiaga gehört der Gruppe der Kardinäle ("K9") an, die den Papst bei der Kurienreform unterstützen.

Der Papst habe angedeutet, man müsse die Angestellten darauf vorbereiten, neue Dienste zu übernehmen, damit sie bis zur Pensionsgrenze weiterarbeiten könnten. "Ich bin keiner, der Arbeitsplätze zerstört", habe Franziskus unterstrichen. Dennoch müsse es Reform im Vatikan geben. Maradiaga ging besonders auf die Lage der vielen italienischen Laien-Angestellten im päpstlichen Zwergstaat ein. Man könne sie nicht zum almosenbetteln auf die Straße schicken: "Sie müssen arbeiten".


Dem Kardinal zufolge möchte der Vatikan in Zukunft eher befristete Arbeitsverträge anbieten. "Dann könnte ein Angestellter hier am Heiligen Stuhl fünf Jahre arbeiten und danach wieder zurück nach Hause gehen", so Maradiaga. Eine solche Mobilität tue gut, wie der Papst von Anfang klar gestellt habe. In der afp-Meldung blieb allerdings unklar, ob der Kardinal damit die Laien oder die Kleriker und Ordensleute meinte.

Widerstände gegen die Kurienreform im Vatikan seien nachvollziehbar, sagte Kardinal Maradiaga weiter. "Wäre ich Präsident einer vatikanischen Behörde und man würde mir sagen, dass ich es bald nicht mehr sein werde, weil meine Behörde mit einer anderen zusammengelegt wird, dann würde ich mich auch nicht gut fühlen", so Maradiaga wörtlich. Die erste große Behörde, die im Zuge der Kurienreform neu entsteht, werde jedenfalls jene für Laien, Familie und Leben sein.

Der aus Honduras stammende Kardinal sprach am Rand der Generalversammlung von Caritas Internationalis in Rom. Maradiaga war für zwei Perioden Präsident des Dachverbandes der katholischen Wohlfahrtseinrichtungen.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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