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Burke für treues Festhalten an katholischer Sexuallehre

15. Oktober 2015 in Weltkirche, 11 Lesermeinungen
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Früherer Kurienkardinal Burke: Viele Katholiken könnten beim Thema Sexualität nicht mehr zwischen Wahr und Falsch sowie Gut und Böse unterscheiden.


Rom (kath.net/KNA) Der frühere Kurienkardinal Raymond Burke hat die katholische Kirche aufgerufen, treu an ihrer Sexuallehre festzuhalten. Viele Katholiken könnten beim Thema Sexualität nicht mehr zwischen Wahr und Falsch sowie Gut und Böse unterscheiden, sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz am Rande der Bischofssynode über die Familie in Rom. Das katholische Schulwesen mahnte er, Sünde wie etwa praktizierte Homosexualität oder Scheidung klar zu benennen und sich jeder Indoktrinierung durch die Genderlehre zu widersetzen. Die christliche Lehre verlange, dem Sünder mit Liebe zu begegnen, die Sünde selbst jedoch entschieden abzulehnen.


Im Zeitalter des Säkularismus seien die Schulen zu Instrumenten einer Bewegung geworden, die den christlichen Werten feindlich gegenüberstehe und die Identität der Gesellschaft verändern wolle, kritisierte der US-Amerikaner. Kinder dürfen nach seinen Worten jedoch nicht mit falschen Geschlechterbildern und abwegigen Familienkonstrukten verwirrt werden. Schon der Begriff «traditionelle Ehe» sei ungeeignet, denn es gebe nur eine Form der Ehe, nämlich jene zwischen Mann und Frau.

Burke äußerte sich bei einer Pressekonferenz der katholischen Laieninitiative «Voice of the Family». Deren Sprecher wandten sich dabei in teils scharfer Form gegen das Arbeitspapier der im Vatikan tagenden Synode. Darin würden etwa Begriffe wie Sünde und Reinheit zu wenig thematisiert, ebenso wie das Recht der Eltern auf die Sexualerziehung ihrer Kinder. Viele Bischöfe ließen es zu, dass auch an katholischen Schulen Inhalte gelehrt würden, die mit der kirchlichen Sexuallehre nicht vereinbar seien. «Voice of the Family» ist ein katholischer Zusammenschluss zahlreicher internationaler Pro-Life- und Familienorganisationen, um die Arbeit der vergangenen und der jetzigen Bischofssynode zu kommentieren.

Kardinal Burke selbst lehnte jede Stellungnahme zum Vorgehen der Synode ab, an der er anders als bei der Bischofsversammlung im Oktober 2014 nicht teilnimmt. Der damalige Präfekt der Apostolischen Signatur, des höchsten Kirchengerichts, zählte dort zu den energischsten Wortführern des konservativen Flügels. Kurz nach der Synode berief ihn Papst Franziskus von seinem Posten ab und ernannte ihn zum Kardinalpatron des Malteserordens.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Lilli-Lou 16. Oktober 2015 
 

Entschuldigung,

ich blicke quasi als Außenstehender auf Ihre Kirche, und zwar mit viel Sympathie. Große Sympathie besonders für Kardinal Burke (Entschuldigung, falls ein Formfehler in der Anrede ist.) und eine große Enttäuschung, dass er vor der Familiensynode ein anderes Amt übertragen bekam. Ich kann das nicht begreifen, dass dafür Kardinal Godfred aus Belgien in die Synode kam. Diese Personalpolitik ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln, zumal Kardinal Godfred in Belgien nicht unumstritten ist. Irgendwie beängstigt mich dieser Trend. Und von Kardinal Kasper bin ich leider auch enttäuscht. Papst Franziskus bittet ja immer wieder um das Gebet seiner Gläubigen. Ich denke, dass das etwas ganz Wichtiges ist, dass man für ihn betet, denn diese Synode und alles drumherum ist schon eine große Herausforderung.


5
 
 jadwiga 16. Oktober 2015 

@Stefan Fleischer,

ich möchte Ihre Fragen mit Worten Jesu kommentieren:
„Ich wünsche ein Fest der Barmherzigkeit. Der Sonntag nach Ostern soll das Fest der Barmherzigkeit sein. Ich wünsche, daß die Priester meine große Barmherzigkeit den sündigen Seelen verkünden. DER SÜNDER FÜRSCHTE SICH NICHT, SICH MIR ZU NAHEN. Es verzehren mich die Flammen der Barmherzigkeit, und ich will sie in den Seelen entzünden. Das Mißtrauen der Seele ZERFLEISCHT mein Inneres“


1
 
 Stefan Fleischer 16. Oktober 2015 

Die Frage

Bei meine Überlegungen zum Thema habe ich mir den folgenden Gedanken notiert:
Der Sünder fragt sich gerne,
ob etwa wirklich Sünde ist oder nicht.
Der Heilige fragt sich immer
ob etwas Gott gefällt oder nicht.


11
 
 Colonia 16. Oktober 2015 
 

Text der jeweiligen Predigt oder Ansprache lesen

Es scheint, hier werden Texte von Papstpredigten nach eigener Interpretation gelesen. Nicht, was ein Leser meint oder gerne hören will, sondern der jeweilige Predigttext ist das, was der Papst gesagt hat. "Das Wort sie sollen stehen lassen. Die Absicht, den Text einer Predigt oder einer Ansprache des Papstes gegen Kritik immunisieren zu wollen, rechtfertigt keine eigenwillige Interpretationsakrobatik. Hören, was der Papst expressis verbis sagt.Basta.


5
 
 agnese 16. Oktober 2015 
 

agneses

Papst Franziskus meint, dass Kard. Burke die Liebe Gottes begrenzen will mit seine Gesetzestreue. Kard. Marx und Koch usw.wollen dagegen Gottes Liebe nicht nur auf befolgen der Gesetze reduzieren.
Nicht umsonst hat Papst Franziskus Kard.
Burke von seinem Posten enthoben. Es ist glasklar was er wollte, ist das so schwer zu verstehen? Warum gehört Kard. Marx zu den acht Kardinälen, mit denen er die Entscheidungen trifft? Lassen wir uns vom Papst lenken,Gott ist dabei bis zum Ende der Welt,lassen wir uns damit trösten!


0
 
 gebsy 15. Oktober 2015 

Gebot & Tugend

Läßt sich dieses Spannungsfeld mit der PERSÖNLICHEN Erfahrung der helfenden Liebe Gottes "entkrampfen"?
http://www.kathtube.at/player.php?id=32472


0
 
 doda 15. Oktober 2015 

Der Papst hat viel mehr gesagt, als nur, daß die Liebe Gottes über der Lehre stehe:„Wie viele Heilige“, unterstrich der Papst, „sind verfolgt worden, da sie die Liebe verteidigten, die Unentgeltlichkeit des Heils, die Lehre! Viele Heilige..."
Ja, Papst Franziskus spricht von Heiligen!, die die Lehre verteidigten.
Hatten diese Heiligen etwas falsch verstanden? Nein.
Papst Franziskus scheint mir hier die Lehre der Kirche nicht gegen die Liebe Gottes ausspielen zu wollen.


7
 
 Josephus 15. Oktober 2015 
 

Ich denke, da missversteht man den Papst

Papst Franziskus lehnt so wie der Apostel Paulus jede Form der menschlichen Machtausübung ab, die an die Stelle Gottes tritt. Nicht aber geht es um eine Abschaffung der Gebote Gottes und der darauf bezogenen Lehre der Kirche, sondern um deren Erfüllung im Gebot der Liebe.


11
 
 kreuz 15. Oktober 2015 

ja, die Liebe Gottes

steht über der Lehre.
Aber sie steht nicht GEGEN die Lehre.


15
 
 wandersmann 15. Oktober 2015 
 

Heuchelei

Jesus hat sich nicht über die Gesetzestreue geärgert, sondern über die Heuchelei.


Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.


Mt 23,28 So erscheint auch ihr äußerlich vor den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.

Lk 10,26 Und er sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du?

Natürlich steht die Liebe Gottes über der Lehre, aber wer Gott liebt, der hält sich an die Lehre oder versucht es zumindest so gut er kann.


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  15. Oktober 2015 
 

Die Antwort von Papst Franziskus

Papst Franziskus hat in seiner Morgenmesse in Santa Marta an diesem Donnerstag betont, dass die Liebe Gottes über der Lehre stehe. Er warnte vor den Hütern der Gesetze und Vorschriften, die den Horizont Gottes schmälern und seine Liebe begrenzen wollten.

Jesus habe sich über die Gesetzeshüter geärgert, die dachten, sie könnten durch die bloße Befolgung der Regeln gerettet werden. Und wer sich an diese Regeln nicht halte, der sei verdammt. Somit aber schmälerten sie den Horizont des Herrn und seine Liebe und reduzierten sie auf menschliches Maß.

Franziskus erinnerte an die Heiligen Teresa von Avila und Jeanne d’Arc. Diese Frauen hätten den Horizont der Liebe des Herrn verstanden und seien deshalb von den Lehrmeistern ihrer Zeit verurteilt und verfolgt worden.

Dieser Kampf höre auch heute nicht auf, „wir tragen ihn in uns“, so der Papst, und weiter: "Lassen wir uns nicht von jenen täuschen, die die Liebe Gottes begrenzen wollen.“


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