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Kardinal Zen befürchtet Manipulation der Synode über die Synodalität

7. Oktober 2023 in Weltkirche, 13 Lesermeinungen
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Er habe den Eindruck, die Organisatoren der Synode hätten klare Ziele für eine Neuordnung der Kirche und eine Änderung der Moral.


Vatikan (kath.net/jg)
Kardinal Joseph Zen (91), der emeritierte Bischof von Hongkong, hat die Bischöfe und Kardinäle, die an der Weltversammlung der Synode über die Synodalität in Rom teilnehmen, in einem Brief aufgefordert, auf eine Änderung der Verfahren der Synode hinzuwirken und das Programm der Organisatoren in Frage zu stellen. Dies berichtet das Magazin The Pillar, dem eine Kopie des Briefes von Kardinal Zen vorliegt. Der Brief ist auf den 21. September datiert und ist in den letzten Wochen in mehreren Sprachen unter den zur Synodenversammlung eingeladenen Bischöfen und Kardinälen zirkuliert.

Er sei „bestürzt“ durch etwas, das er als Neuerfindung des biblischen Konzepts der Synodalität wahrnehme. Diese sei durch die Organisatoren der Veranstaltung durchgeführt worden und habe das Ziel, eine Lehre zu verbreiten, die dem Glauben widerspreche, schreibt Kardinal Zen.

Was er schreiben werde, könne ihm als „Verschwörungstheorie“ ausgelegt werden. Dessen sei er sich bewusst, fährt er fort. Er sehe aber einen Plan der Manipulation. Die Organisatoren der Synode hätten zunächst gesagt, dass „alle“ gehört werden müssten. Schritt für Schritt sei dann klar geworden, dass unter „alle“ auch diejenigen fallen, die wir „ausgeschlossen“ haben. Am Ende werde deutlich, dass damit auch Menschen gemeint seien, die eine Sexualmoral vertreten, die sich von der katholischen Überlieferung unterscheidet. Die Organisatoren würden behaupten, sie hätten keine Agenda, doch das sei „eine Beleidigung unserer Intelligenz“. Jeder könne sehen, auf welche Ergebnisse sie abzielen, warnt der Kardinal.


 

Demokratie statt sakramentaler Hierarchie

 

Noch mehr sei er verwirrt und besorgt, weil er den Eindruck habe, dass die Synode eine Demokratie an die Stelle der sakramentalen Hierarchie setzen wolle, um die Lehre zu bestimmen. Er habe den Verdacht, dass der synodale Prozess, der ursprünglich nach der ersten Sitzungsperiode in Rom beendet werden sollte, um ein weiteres Jahr verlängert worden sei, schreibt Zen. Er vermutet, dass dahinter die Überlegung der Organisatoren stehe, mehr Zeit zu gewinnen, weil sie nicht sicher seien, ihre Ziele in der ersten Sitzungsperiode zu erreichen.

Die Organisatoren würden von „Konversationen im Geist“ sprechen, als ob das eine „Zauberformel“ wäre. Die Teilnehmer seien eingeladen, „Überraschungen“ des Heiligen Geistes zu erwarten. Die Wortwahl scheine aber ein Deckmantel für bereits vorbestimmte Ergebnisse der Synode zu sein. „Offenbar sind sie schon darüber informiert, welche Überraschungen zu erwarten sind“, schreibt Kardinal Zen wörtlich.

Er befürchtet, dass die starke Gewichtung der „Konversationen“ in Kleingruppen – im Gegensatz zur Diskussion im Plenum der Synodenversammlung – gezielt dazu eingesetzt werde, offene Debatten über kontroverse Themen zur Änderung der kirchlichen Lehre zu vermeiden. Er glaubt, dass diese Debatte zwischen Organisatoren und Teilnehmern der Synode anstehe.

Kardinal Zen wirft dem Synodensekretariat vor, „sehr effizient in der Kunst der Manipulation“ zu sein und ruft die Teilnehmer dazu auf, den Mitarbeitern des Sekretariats nicht zu gehorchen, wenn diese die Sitzungen der Synode unterbrechen und die Teilnehmer zum Gebet schicken wollen.

 

Stimmberechtigte Laien auf der Bischofssynode

 

Ein weiterer Kritikpunkt des Kardinals ist die Entscheidung von Papst Franziskus Laien das Stimmrecht auf der Synode zu geben. Dieser Schritt höhle die Idee der Bischofssynode aus, befürchtet Kardinal Zen. Sie sei eine radikale Änderung der Natur der Synode, die Papst Paul VI. als Instrument der bischöflichen Kollegialität eingeführt habe.

Das Stimmrecht für Laien könne zwar als Respekt vor dem sensus fidelium interpretiert werden, aber wer könne sicher sein, dass die eingeladenen Laien tatsächlich „fideles“, also (Recht-)Gläubige, seien, fragt Zen. Wäre er ein Teilnehmer der Synode, würde er vehement dagegen protestieren, schreibt der Kardinal.

Er legt den Bischöfen und Kardinälen nahe, sie sollten nicht laut protestieren, sondern respektvoll ihre Bedenken äußern und zumindest verlangen, dass die Stimmen der Bischöfe getrennt von denen der Laien gezählt würden. Selbst der Synodale Weg in Deutschland habe diesen Unterschied gemacht, wendet Kardinal Zen ein.

Der deutsche Synodale Weg habe eine revolutionäre Änderung der Verfassung der Kirche, darunter die Frauenordination und die Einführung eines permanenten nationalen synodalen Gremiums, und der Morallehre über die Sexualität zum Ergebnis gehabt. Einige der Teilnehmer und Organisatoren der Synode über die Synodalität hätten ähnliche Vorstellungen, warnt Kardinal Zen. Papst Franziskus und einige Dikasterien der römischen Kurie hätten den Synodalen Weg zwar wiederholt kritisiert, weil der Prozess nicht wirklich synodal sei und die Ergebnisse der Lehre der Kirche widersprechen. Der Papst habe aber nie ein Wort gesagt um ihn zu beenden.

Ein Alarmsignal sei der numerische Rückgang der Katholiken in Deutschland. „Die Kirche in Deutschland stirbt“, schreibt Kardinal Zen wörtlich. Die Agenda und die Methode des Synodalen Wegs seien vergleichbar mit dem Niedergang des Glaubens in den Niederlanden und der globalen anglikanischen Gemeinschaft, die mit einem großen Schisma konfrontiert sei.

Die teilnehmenden Bischöfe und Kardinäle sollten ihre Arbeit an der Synode daher mit großer Sorge aufnehmen, schreibt Zen.

 


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Lesermeinungen

 lesa 8. Oktober 2023 

Bringt in jeder Lage Eure Bitten mit Flehen vor Gott, der Herr ist nahe! (vgl Phil)

@Paddel: Alles ganz biblisch, wie Sie das machen!
Besonders schön, dass Sie fröhlich den Rosenkranz beten. Tatsächlich: Welch ein Grund zur Freude, dieses Gebet zu kennen und um seine Wirkkraft zu wissen. Und der Hl. Paulus sagt ja, wir sollen uns freuen und dem Herrn die Sorgen übergeben. Aber seine Begriff von Freude war weit und tief gefasst: "So freue ich mich in den Ängsten, die ich für Euch ertrage". Freude kann demanch auch einfach der Glaube sein, dass eine Erkrankung oder innere Finsternisse, Sorgen, die sich nicht abschütteln lassen, und Ängste etc.. fruchtbar sein können.
Biblisch ist es auch, anhaltend zu beten, dass dem Wort Gottes die Tür geöffnet wird, dass die Fesseln von Petrus abfallen. Weiters: wachsam dem Widersacher widerstehen, der alles verschlingen will wie ein brüllender Löwe. Aber auch Maximilian Kolbe sagte, wir können ihn selber gar nicht besiegen. Nur zusammen mit der Immakulata.
Im vertrauensvollen Rosenkranzgebet verbunden!


1
 
 Paddel 8. Oktober 2023 

@lesa Gebet

Da gebe ich Ihnen recht, nur auch da bin ich sorglos, sofern wir den Blick weiten und weltweit schauen, da wird an vielen Orten viel und segensreich gebetet. Der Same keimt lautlos und wächst lautlos und ums Versehen steht ein prächtiger Baum da, in dem die Vögel nisten. Das Böse ist oft laut und polternd und drängt sich mit allen Sinnen dem Menschen auf und verwirrt und ängstigt die fromme Seele. Das muss man sich immer wieder vor Augen halten. Nein, ich mache mir keine Sorgen, sondern ich bin mehr als zuversichtlich, dass unsere heilige, römisch katholische Kirche vom Heiligen Geist erfüllt in der Offenbarung weitervoranschreiten wird. Es wird um den Heiligen Geist gebetet und der lässt sich nicht "lumpen".
In diesem Sinne setze ich mich jetzt in den Garten vor unserer Gottesmutterstatue und bete freudig den Rosenkranz. Halleluja! Lasst uns singen und fröhlich sein. Christus ist der Herr, immer und ewig. Seine Verheißung: die Unterwelt wird die Kirche nicht zerstören.


3
 
 lesa 8. Oktober 2023 

Ein Kampf mit denen, die das Königtum Jesu Christi nicht wollen ...

@Paddel: Ja, aber es hängt alles davon ab, ob ausreichend gebetet wird. Diese Warnungen erfahrener, geisterfüllter Kirchenmänner sind m.E. himmlische Hilfestellung zur Unterscheidung der Geister. Die Überraschung könnte nämlich auch schrecklich ausfallen.
Was ein anderer Zeuge, ein weitsichtiger, prophetischer Erzbischof vor 40 Jahren sagte, sind an Aktualität nicht zu überbieten, wie so vieles, das er damals gesagt hat: "Die Situation in Rom ist sehr ernst und wir müssen vor allem zur allerseligsten Jungfrau Maria beten, denn sie war dem Teufel gegenüber immer die Stärkere. Sie ist immer im Kampf mit dem Teufel und mit denen, die nicht das Königtum ihres Sohnes wollen."


3
 
 Smaragdos 7. Oktober 2023 
 

Danke, Eminenz, für Ihre glasklare Analyse, auch wenn sie eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war.

Weshalb klingt in wenigen Sätzen einiger Prälaten wie Kardinal Zen mehr Wahrheit an als in ellenlangen Beschwichtigungen anderer Prälaten wie Kardinal Hollerich?


5
 
 Adamo 7. Oktober 2023 
 

Kardinal Zen befürchtet die Manipulation der Synode. Recht hat er.

Seine Befürchtungen sind real, weil er befürchtet, dass der Missionsauftrag Jesu an seine Jünger
unterlaufen wird.

Was können wir als Aussenstehende tun? BETEN!

Wir können das Gebet des Kardinals Zen auf seinem Twitterauftritt in der englischen Vision TÄGLICH BETEN.

Wir können das Gebet des Bischofs Athanasius Schneider TÄGLICH BETEN, das kath.net am 30.09.2023 in seinem vollen Wortlaut abgedruckt hat.

Nur unser tägliches Gebet kann Wirkung zeigen.


5
 
 JP2B16 7. Oktober 2023 
 

"Der Papst habe aber nie ein Wort gesagt um ihn zu beenden."

"Der deutsche Synodale Weg habe eine revolutionäre Änderung der Verfassung der Kirche, ..."
S.E. Kardinal Zen lässt damit noch einmal alle Alarmglocken schrillen. Es solle niemand später sagen können, man hätte den Ernst der Lage nicht erkennen können.
Dass Papst Franziskus die "deutsche Revolte" nicht unverzüglich beendet hat (man denke da nur an Johannes Paul II., wie er den Deutschen Bischöfen prontamente eine Frist gesetzt hätte), obwohl es schnell klar war, was die eigentliche Intention (anders, "gutmensch"-katholisch) von Beginn an war, nährt den Verdacht, dass er gewisse Sympathien für das "Anders-Katholische" schon immer hegte. Seine Kritik dürfte auch mehr der "Selbstermächtigung" als solche, der Arroganz der Deutschen, es besser zu wissen als der Rest der Weltkirche, also der Haltung und Methodik (und eben nicht den Inhalten) gegolten haben. Kardinal Zen hat das mit all seiner Erfahrung mit politischem Taktieren in einem totalitären Regime natürlich früh durchschaut.


6
 
 Paddel 7. Oktober 2023 

Überraschungen des Heiligen Geistes

... auf die freue ich mich und auf die vertraue ich, denn der Mensch denkt, und Gott lenkt.

Jedenfalls ist die römisch katholische Kirche von Jesus Christus gestiftet, ER ist der Protagonist und wer weiß, ob ER nicht überrascht sowohl die Besorgten, wie Kardinal Zen als auch die Reformwilligen "Planer".

So ganz negativ sehe ich diese Vorgänge deshalb nicht.


2
 
 SalvatoreMio 7. Oktober 2023 
 

Danke,lieber Zeitzeuge, und Ihnen allen hier Vorfreude auf den Sonntag, den Tag des Herrn.


2
 
 Zeitzeuge 7. Oktober 2023 
 

Liebe SalvatoreMio, danke für Ihre Worte, denen ich mich gerne anschliesse;

der Bekenner-Kardinal Zen ist auch ein Freund
des klassischen Römischen Ritus der Heiligen Messe;
im Link ein älterer Artikel, wobei gesagt werden
muß, daß der Kardinal auch "TC" durchaus kritisch
sieht.

Ich wünsche gerne einen gesegneten Sonntag!

www.pro-missa-tridentina.org/news/images/kard.zen-20210612-de.pdf


3
 
 Joachim Heimerl 7. Oktober 2023 
 

Auf diesen Mann, der ein "weißes Martyrium" erleidet, sollte die Kirche besonders

hören und ihn nicht als "Konservativen" abstempeln, sondern als einen Rufer in der Wüste. Das ganze Geschwätz von den "Rändern der Kirche", an die wir gehen sollen (Kard. Marx) hat keinen Sinn, wenn man auf solche Leute wie Kard. Zen nicht hört. Leider hörte der Papst nur auf seine Freunde in seinem "Küchenkabinett" und ist damit schlecht beraten. Die eher peinliche Enzyklika " Laudate deum", die ein englischer Kommentar als "grenzdebil" bezeichnet hat, ist auf diesen unheilvollen Einfluss und auf geistige Leichtgewichte wie den päpstlichen Ghostwirter Tucho Fernandez zurückzuführen. Wie sagt man doch: Zeige mir Deine Freunde, und ich sage Dir wer Du bist. - Voila!


10
 
 SalvatoreMio 7. Oktober 2023 
 

In hohem Alter mit scharfem Geist! Diese Gedanken und Worte des Herrn Kardinal Zen, sind sie nicht

Diese Gedanken und Worte des Herrn Kardinal Zen, sind sie nicht eine glasklare Zusammenfassung all der Befürchtungen, die die Mehrheit derer, die sich bei kath.net äußern, schon seit Beginn des unseligen Synodalen Weges umtreibt? - Wie schön wäre es, würde man am Ende Lügen gestraft! Ich habe aberimmer mehr den Eindruck, dass das Drehbuch der Synode längst fertig ist und uns Stück um Stück zu schlucken dargeboten wird.
Ein Riesendank an den Kardinal, der schon im Voraus sein Bestes gegeben hat!


10
 
 kleingläubiger 7. Oktober 2023 
 

Wie von Betonkommunisten gewohnt, stehen die Ergebnisse der "Beratungen" bereits vorher fest. Der chinesische Volkskongress lässt grüßen. Von daher teile ich die Befürchtungen von Kardinal Zen leider alle.


10
 
 AngelView 7. Oktober 2023 
 

Da hat es einer verstanden!

Manchamal bin ich mir nicht sicher, wer zu dieser Veranstaltung die falsche(ste) Vorstellung oder die größte Illusion hat, was da ablaufen wird. Der Papst, die Organisatoren, die Bischöfe, die teilnehmenden Laien oder die vielen Außenstehenden. Zumindest eines dürfte klar sein: Es wird für einen nicht geringen Anteil an Leuten eine derbe Enttäuschung werden und für einen weiteren Teil zumindest eine große Unzufriedenheit. Und der Rest wird sagen: Das konnte man doch nicht voraussehen!

Jemand wie K. Zen kennt Regime und Pseudobeteiligungen. Dass ihm das (langsam) klar ist, was das gespielt wird, ist kein Wunder. Leider träumt der Rest noch von ...
Die Mitteilungssperre zeigt ebenfalls, dass da etwas faul ist mit der besagten Offenheit.
Armer Hl. Geist bei der Veranstaltung. Mal sehen, ob er dort wirklich vorbeischaut (in Anlehnung an den altbekannten Witz, wo er noch nie war....)


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