Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  2. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  12. 'Ich denke einfach, dass Gott unser Bestes verdient'
  13. Alle Macht den synodalen Räten?
  14. Erhebliches Defizit bei Vatikan-Pensionsfonds: Papst schlägt Alarm
  15. Pro-Palästinensische Demo: Traditionelle Eröffnung des Weihnachtsfensters abgesagt

Krimis greifen Themen auf, die einst der Theologie vorbehalten waren

29. September 2016 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


(Evangelisches) Pfarrerblatt: Es geht um die Macht des Bösen und die Frage der Schuld


Kassel (kath.net/idea) Fernsehkrimis boomen wie nie zuvor. Allein bis zu 45 sind wöchentlich bei den öffentlich-rechtlichen Sendern zu sehen – von der Serie bis zum Fernsehfilm. Darauf macht die Medienwissenschaftlerin Elisabeth Hurth (Wiesbaden) im (evanglischen) Deutschen Pfarrerblatt (Kassel) aufmerksam. Sie geht darin der Frage nach, was Krimis so anziehend macht. Sie bieten laut Hurth dem Zuschauer eine Fülle von Themen an, denen sich einst Theologie und Kirche exklusiv gewidmet hätten. Dazu gehöre die Macht des Bösen und seine Folgen, die Frage nach Schuld und Sühne sowie die Möglichkeit einer Erlösung. Im Krimi wie in der Religion gehe es darum, sich dem Bösen in der Welt zu stellen, es zu deuten und zu „zähmen“. Und hier wie dort werde thematisiert, „dass der Kampf gegen das Böse nicht immer siegreich ist und dass eben nicht alles gut wird“. Hurth zufolge wendet sich der Krimi heute einem Publikum zu, dem der Anspruch eines personalen Gottes fremd geworden sei und der für die Lebensführung des Einzelnen immer bedeutungsloser werde. „In der Auseinandersetzung mit dem Bösen und seinen Folgen kommt Gott in der Regel nicht mehr vor“, so die Autorin. Traditionelle Krimis wie zum Beispiel die Vorabendserien „Notruf Hafenkante“ (ZDF) und „Großstadtrevier“ (ARD) gäben dem Zuschauer die Gewissheit, dass alles auf ein Ziel zulaufe: die Wiederherstellung von Recht und Gerechtigkeit. Die Ermittler sorgten dafür, dass „die Welt auch wirklich heil bleibt und sich das Happy End verlässlich einstellt“. Der Kommissar führe das aus, „was Gott heute nicht mehr zu tun scheint, er bestraft die Bösen und verhilft den Guten zu ihrem Recht“.


Durch den Krimi befriedigt der Zuschauer seine Aggressions- und Mordlüste

Der moderne Krimi – dazu zählt Hurth etwa die „Tatort“-Reihe – rücke dagegen vom „Happy-End-Schema“ ab. Zu einer gerechten Bestrafung des Täters komme es oft nicht mehr. Zumindest werde im Film aber versucht, die Hintergründe der bösen Tat offenzulegen. Der Zuschauer erhalte so den Eindruck, dass das Böse gebändigt werden könne. Laut Hurth sind Krimis heute zunehmend auf Zuschauer zugeschnitten, die sich an Mord und Totschlag ergötzen wollen. Der Täter lebe seine Machtgier, seine Rachegefühle und Geltungsansprüche unmittelbar aus. Er führe damit etwas vor, das dem Betrachter als eigene abgründige Seite vertraut sei. Der Zuschauer bilde das Dunkle in ihm selbst auf mediale Figuren ab: „Er spielt an ihnen das Böse und seine schrecklichen Folgen durch und befriedigt so unterschwellige Aggressions- und Mordlüste auf gefahrlose Weise.“

Der Kommissar hat seine Rolle als Gottesersatz und Heilsbringer ausgespielt

Hurth zufolge hat sich die Rolle der TV-Kommissare im Laufe der Zeit gewandelt. Sie seien im „Tatort“ keine „entrückt“ wirkenden Moralapostel wie einst Oberinspektor Derrick (er ermittelte in 281 Folgen zwischen 1974 und 1998), sondern vielmehr privat verletzliche Menschen mit alltäglichen Beziehungsproblemen. Während für Derrick sein Beruf immer auch Berufung gewesen sei, seien die modernen Kommissare überzeugt, dass sie in einem „Sch...-Job“ arbeiten, in dem sie es immer häufiger nur noch mit „kaputten“ Typen zu tun hätten. Neuere Krimireihen zeigen, so Hurth, eine brüchige und gefallene Welt, in der der Kommissar seine Rolle als Gottesersatz und Heilsbringer ausgespielt habe.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

TV

  1. KIKA-Sendung korrigiert Alter eines Flüchtlings, jetzt 19 - UPDATES!
  2. USA: Neue TV-Serie ‚Der Exorzist’
  3. 'Ihr beide habt eine Person gezeugt'
  4. Turnschuhe gegen Kutte – und am Ende siegt die Sympathie
  5. Wenn der 'Tatort' zur gegenderten Persiflage wird
  6. Wenn Christen im 'Tatort' beten und auf Gott vertrauen
  7. NRW-Ministerium informiert sich über Sat.1-Kuppelshow
  8. 'Wort zum Sonntag': Hohe Einschaltquote und viel Kritik
  9. Fernsehnachrichten: Religion und Kirche bleiben Randthemen
  10. Christen protestieren gegen ZDF-Sendung







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  10. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  13. Beeindruckend: Volvo präsentiert Werbung, die eine ungeplante Schwangerschaft und das Kind bejaht
  14. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  15. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz