Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  2. DILEXI TE!
  3. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  4. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  5. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  6. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  7. Abtreibung – und was dann?
  8. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  9. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  10. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  11. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  12. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex
  13. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  14. Bombendrohung bei Hl. Messe in Wien - ÖVP und FPÖ üben Kritik - Schweigen bei 'Katholischer Aktion'
  15. Spanischer Priester wegen Kritik am radikalen Islam verurteilt

Kein 'Porsche' unter den Reittieren: Jesu Palmsonntags-Esel

9. April 2017 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wie sollen wir uns den Esel vorstellen, auf dem Jesus in Jerusalem einzieht? Gemälde leiten uns auf die falsche Fährte, denn Jesu Esel war kleines gewöhnliches Arbeitstier – VIDEO: Heutiger Arbeitsesel in Nazareth – Von Petra Lorleberg


Stuttgart (kath.net/pl) Gemälde zum Palmsonntag zeigen uns den Esel, auf dem Jesus in Jerusalem einzieht, gern als großes schönes Tier. Manchmal sieht man sogar ein regelrecht stolzes Reittier, fast wie es sich für einen Herrscher gebührt. Gelegentlich wird der Palmsonntagsesel weiß gezeichnet, weil man die Schimmel schon lange als königliche Farbe empfand. Auch kann man Tiere sehen, die eher Maulesel als Esel sind. Immerhin wird i.d.R. darauf verzichtet, den Palmsonntagsesel als Hengst darzustellen, zu stark hat sich im Bewusstsein einprägt, dass in der Darstellung des Matthäus von einer Eselstute mit Fohlen gesprochen wird. Doch da sich Herrscher – durch die Jahrhunderte hindurch – nur ungern auf Stuten zeigten (als der "Porsche" unter den Reittieren galt immer der Hengst), behelfen sich manche Gemälde damit, dass die Jesus zugeordneten Reittiere dem geschulten Auge doch öfter einen eher männlichen Ausdruck aufweisen. Vielleicht beziehen sich diese Darstellungen auf die Schilderung der anderen drei Evangelisten, die von einem "jungen Esel" sprechen und keine Mutterstute erwähnen.


Doch diese bildlichen Darstellungen führen uns auf die falsche Spur. Die biblischen Berichte lassen nicht auf ein königliches Reittier schließen. Unter diesem Beitrag findet sich ein kurzes Video von Pater Andreas Fritsch FSO, das einen Arbeitsesel im heutigen Dorf Nazareth (einer Art Freilichtmuseum) zeigt. Dieser Esel (hier ein geduldiger Wallach) ist zwar immer noch größer als die damaligen Tiere vermutlich waren, aber er mag uns trotzdem eine Vorstellung des braven Tieres vermitteln, das Jesus damals ritt. Vielleicht zog Jesu Esel später auch einmal eine Ölpresse oder lief im Kreis, um Wasser aus einem Brunnen hochzubefördern. Jedenfalls nennt Matthäus das Jungtier ausdrücklich "das Fohlen eines Lasttiers". Wir dürfen uns Jesu Palmsonntagsesel als ein Tier vorstellen, das im Laufe seines Lebens sowohl geritten wie auch für Arbeiten herangezogen wurde: Kein verwöhntes Luxusgeschöpf, sondern ein zähes, hart arbeitendes Tier, das sich nach "Feierabend" auch sein Futter selbst suchen musste. Von Hafer in der Krippe konnte so ein Esel wohl nur träumen. Der Kontrast dazu, dass vor diesem Esel Kleider auf den Weg gelegt wurden, um Jesus zu ehren, muss den damals lebenden Menschen regelrecht ins Auge gesprungen sein: Wer lässt schon ein gewöhnliches Arbeitstier feierlich über den "roten Teppich" schreiten?

Auch der Hinweis von Markus und Lukas, wonach auf dem jungen Esel "noch nie ein Mensch gesessen hatte", ließ den damaligen Zuhörer möglicherweise aufhorchen. Auf einem nicht eingerittenen Jungtier eine jubelnde Menge durchreiten? Das kann nur wohl Jener, dem auch Wind und Wellen gehorchen.

Gleichzeitig aber war damals der Besitz eines Esels durchaus willkommen. Wer wirklich arm war - ein Tagelöhner vielleicht - konnte sich nicht einmal einen Esel leisten.

Wenn wir Jesu Wahl des Reittieres in die uns heute besser vertraute Autowelt übersetzen, dann sehen wir, dass Papst Franziskus mit seiner Liebe zu unpompösen Kleinwagen und gebrauchten Autos völlig auf der Linie Jesu liegt, der auf einem recht banalen Tier nach Jerusalem einreitet. Mit seinem "hundsgewöhnlichen" Esel nutzte Jesus hier sozusagen ein "Alltagsauto".

Und noch ein Gedanke sei angefügt: Sollten wir uns nicht hie und da einfach als "Arbeitsesel Jesu" empfinden...?

Pater Andreas Fritsch FSO filmte eine Esel-Ölpresse im Dorf Nazareth




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Palmsonntag

  1. „Sich nicht zu begegnen ist Akt der Nächstenliebe“
  2. Der Einzug Jesu in Jerusalem
  3. Der dritte Schrei
  4. Hosanna dem Sohne Davids!
  5. Woelki hat große Sympathie für Esel
  6. Römisches Tagebuch vom Petersplatz
  7. 'Palmsonntag: „Herrschaft der Liebe und der Hingabe'
  8. Nicht vom Geschwätz der vorherrschenden Meinung einschüchtern lassen
  9. Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!
  10. Ein Plan der Liebe für jeden Menschen






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  4. DILEXI TE!
  5. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  6. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  7. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  8. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  9. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  10. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung
  11. Skandal-Kardinal Cupich jetzt in der US-Bischofskonferenz isoliert!
  12. Spanischer Priester wegen Kritik am radikalen Islam verurteilt
  13. Abtreibung – und was dann?
  14. Bombendrohung bei Hl. Messe in Wien - ÖVP und FPÖ üben Kritik - Schweigen bei 'Katholischer Aktion'
  15. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz