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Unsere Liebe Frau in Jerusalem

21. November 2017 in Spirituelles, 10 Lesermeinungen
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Der heutige Gedenktag geht auf eine in den Apokryphen berichtete Begebenheit zurück: Anna und Joachim sollen Maria im Alter von drei Jahren als Tempeljungfrau in den Tempel nach Jerusalem gebracht haben.


Jerusalem (kath.net/kathpedia) Der Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem (früher: Fest Mariä Opferung) ist historisch mit der Einweihung der Kirche Maria Nova in der Nähe des Jerusalemer Tempels verbunden. "Neue Kirche" wurde diese Marienbasilika deshalb genannt, um sie von der damals schon bestehenden, der Geburt Mariens geweihten Kirche zu unterscheiden.


Die Kirche Maria Nova wurde auf Wunsch des Bischofs von Jerusalem, Mgr. Elie, durch Kaiser Justinianus errichtet und am 21. November 543 eingeweiht. Die Ostkirche feiert an diesem Tag das Fest Darstellung Mariens im Tempel (lat.: In Praesentatione B.M.V.; so noch heute der Name des Festes im Missale Romanum), das auf eine Begebenheit zurückgeht, von der das apokryphe "Protoevangelium des Jakobus" berichtet: Anna und Joachim sollen Maria im Alter von drei Jahren als Tempeljungfrau in den Tempel nach Jerusalem gebracht haben.

Im Laufe des 8. Jahrhunderts verbreitete sich dieses Fest in der ganzen Ostkirche und ist heute noch eines der zwölf großen Feste im Jahr, die im ganzen Orient gefeiert werden. Es dauert vom Vorabend des 21. bis zum 25. November. In der Westkirche verbreitete sich das Fest seit dem 11. Jahrhundert und 1371 wurde es in Avignon von Papst Gregor XI. förmlich eingesetzt.


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Lesermeinungen

 bücherwurm 22. November 2017 

Auch Peter Seewald vertritt in seinem sehr gut recherchierten Jesus-Buch

die Theorie von den Tempeljungfrauen. Ich vermute aber, das ist so oder so kein direkter Glaubensinhalt.


0
 
 SCHLEGL 22. November 2017 
 

@bruder chris

Ich glaube kaum, dass Herr Hesemann so etwas gesagt hat! Unsere Kenntnis des Judentums in der Zeit Jesu, die Bräuche im jüdischen Tempel, sind auch durch Fachleute der Judaistik (sowohl Juden als auch Christen ), durch Texte und Berichte abgesichert. Jungfräulichkeit hat dort etwas mit Vorbereitung auf eine Ehe zu tun, denn im Judentum galt das Fruchtbarkeitsmodell. Man wollte auch mit seinen Nachkommen am Heil des Messias teilhaben. Tempeljungfrauen waren etwas aus dem Heidentum!Msgr. Franz Schlegl


2
 
  21. November 2017 
 

Denoch ist es eine schöne Legende.


1
 
 bruder chris 21. November 2017 
 

Anfrage an M. Hesemann

Zur Historizität hätte ich eine Frage...
ich meine in einem Vortrag von Herrn Hesemann einmal gehört zu haben, dass es solche Jungfrauen doch gegeben hätte.
Kann er vielleicht Stellung beziehen?


3
 
 SCHLEGL 21. November 2017 
 

@Rozario

Nein, das ist historisch nicht haltbar, so etwas hat es im Tempel von Jerusalem nicht gegeben!Msgr. Franz Schlegl


0
 
 Rozario 21. November 2017 
 

Allerdings steht nicht im Protoevangelium des Jakobus, dass Maria als Tempel-"Jungfrau" geweiht wurde, sondern so steht es nur hier im Artikel. Im Jakobus-Evangelium geht es nur darum, dass sie als Zweijährige im Tempel aufgenommen wurde und dann dort lebte. (Ob das historisch denkbar ist, weiß ich allerdings nicht.)

7
.
Als
Maria
zwei
Jahre
alt
war,
sagte
Joachim
zu
Hanna
:
«Wir
wollen
sie
in
den
Tempel
des
Herrn
hinaufbringen,
und
das
Versprechen
erfüllen,
das
wir
dem
Herrn
gegeben
haben
[
...
]
Der
Priester
nahm
Maria
entgegen,
schloss
sie
in
die
Arme
und
segnete
sie
mit
den
Worten
:
«Der
Herr
hat
deinen
Namen
gross
gemacht
für
alle
Generationen
.
An
die
wird
Gott
am
Ende
der
Zeiten
seine
Erlösung
der
Kinder
Israels
sichtbar
werden
lassen
.
Dann
setzte
der
Priester
Maria
auf
die
dritte
Stufe
des
Altars,
und
der
Herr
legte
seine
Gnade
auf
das
anmutige
Kind,
sie
tanzte
mit
ihren
Füsschen,
und
das
ganze
Volk
Israel
gewann
sie
lieb


2
 
 SCHLEGL 21. November 2017 
 

@SpatzInDerHand

Jetzt wird es lustig! Es heißt nämlich richtig, "Fehler, DER (nicht DEN) bei Ihnen steht...."
Sie können doch nicht einen armen alten Priester, der mithilfe eines DIKTIERSYSTEMS (Dragon) schreibt, mit der hochlöblichen Redaktion vergleichen? Texte, die ich offiziell aus der Hand gebe, korrigiere ich sogar mehrmals, weil beim Diktiersystem manches Mal Fehler auftauchen.
Viel wichtiger ist jedoch die theologische Korrektur der unsinnigen Behauptung, es habe im Judentum "Jungfrauen" gegeben. Darauf ist es mir angekommen.Msgr. Franz Schlegl


0
 
 anjali 21. November 2017 
 

Mgr.Schlegl hat recht denke ich.Tempeljungfrauen hat es im klassischen Altertum gegeben,zum Beispiel die Vestalinnen.Aber so viel ich weiss nich im Judentum.


1
 
 SpatzInDerHand 21. November 2017 

Lieber Monsignore Schlegl, soll ich auch bei jedem Tippfehler,

den bei Ihnen steht, in Großbuchstaben "FEHLER" in die Überschrift meines Posts schreiben und meine Korrektur mit Ausrufezeichen versehen? ;)

Errare humanum est ... das gilt, auch wenn dieser Satz übrigens nicht in der Bibel steht.


1
 
 SCHLEGL 21. November 2017 
 

FEHLER

Oben ist ein Rechtschreibfehler! Es heißt APOKRYPHEN mit "K."! Einen Mgr. = Monsignore Elie hatte es damals sicher nicht gegeben, denn Jerusalem gehört eindeutig zum Territorium Ostroms. Der genaue Titel in der Ostkirche heißt: "Einführung der Gottesmutter in den Tempel".
Hier sieht man zum Beispiel, was die apokryphen Evangelien anrichten können!
Jungfrauen im Tempeldienst hat es nämlich im Judentum NIEMALS gegeben. Das Ganze ist eine reine Erfindung, es geht einzig und allein um die Weihe dieser Kirche. Auch die Christen des byzantinischen Ritus werden lernen müssen solche Legenden zu eliminieren, ebenso wie das II. Vatikanum für das Brevier vorgeschrieben hat, derart fromme Geschichten und Legenden zu eliminieren.Msgr. Franz Schlegl


4
 

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