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Sexueller Missbrauch und Homosexualität im Klerus

7. November 2018 in Weltkirche, 16 Lesermeinungen
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Der Krise begegnen – Lehren der Geschichte. Man sah den Wolf kommen und sah zu, wie er in die Herde einbrach. Das eherne Gesetz der Tyrannis Satans. Von Walter Kardinal Brandmüller


Rom (kath.net/wb/as/VATICAN magazin) Die Erfahrung, dass sexueller Missbrauch und Homosexualität im Klerus, ja sogar in der Hierarchie der Kirche namentlich in Amerika, Australien und Europa geradezu epidemisch verbreitet sind, erschüttert die Kirche unserer Tage bis in den Grund, wenn man nicht sogar von einer Art Schockstarre sprechen will.

Es geht um ein Phänomen, das, wenngleich auch schon früher vorhanden, in dem heute gegebenen horrenden Ausmaß bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts unbekannt war. Die Frage drängt sich auf, weshalb es soweit hat kommen können.

Auf der Suche nach Antwort kommt neben der durch extremen Liberalismus bestimmten Gesellschaft von heute sogleich die Moraltheologie der letzten Jahrzehnte und ihre Vertreter in das Blickfeld. Einige Meinungsführer aus ihren Reihen haben den klassischen naturrechtlichen und offenbarungstheologischen Ansatz verlassen, und neue Theorien verkündet. Autonome Moral, die allgemeinverbindliche Normen nicht anerkennen will, Konsequenzialismus, der die ethische Qualität einer Handlung nach ihren Folgen beurteilt, oder Situationsethik, die Gut oder Böse einer Handlung von den jeweiligen konkreten Umständen des menschlichen Handelns abhängig macht – all diese Neuansätze in der Moraltheologie wurden nun in den theologischen Hörsälen bzw. Priesterseminarien von Professoren vertreten – und natürlich auch auf die Sexualmoral angewandt. Da nun konnte auch Homosexualität als sittlich vertretbar und deren klare Verurteilung durch die Heilige Schrift als zeitbedingt und deshalb überholt dargestellt werden.

Im Hintergrund war die alte, klassisch modernistische Überzeugung wirksam, dass – man folgte dem Schema „Evolution“ – die Dynamik der Entwicklung der Menschheit zu einer jeweils höheren Kulturstufe auch Religion und Moral erfasste. So konnte auf einem erreichten nächst höheren Bewusstseinsniveau heute sich als sittlich erlaubt erweisen, was gestern noch verboten war. Es sind bekannte Namen, die hier zu nennen wären, auch solche, die an Päpstlichen Universitäten lehrten, ohne dass sie ihres Amtes enthoben wurden. Die Folgen davon waren bald zu sehen, als Priesterseminarien besonders in den Vereinigten Staaten sich zu Brutstätten der Homosexualität entwickelten. Der Ex-Jesuit Malachi Martin hat in seinem Schlüsselroman The Windswept House (1996) ein Bild der so entstandenen Szenerie entworfen, das sich in unseren Tagen als erschreckend wirklichkeitsgetreu erwiesen hat.
Auf das Offenbarwerden dieser Verderbnis reagierten die ebenso erschrockenen wie empörten Katholiken auf breiter Front, wie die entsprechenden Internetportale etc. eindrucksvoll zeigen.

Als Folge davon begann alsdann der gewohnte üppige Geldfluss in die vatikanischen Kassen aus Stiftungen katholischer Laienorganisationen zu versiegen: Nicht der Episkopat, die Laien begannen, das Heft in die Hand zu nehmen. Die Verweigerung der gewohnten reichen Spenden wird nicht zu Unrecht als Protest gegen das Versagen Roms in der gegenwärtigen Krise verstanden. Und eben damit folgten sie – vermutlich ohne sich dessen bewusst zu sein – einem historischen Vorbild aus dem Hohen Mittelalter.


Es war eine vergleichbare Situation der zunächst italienischen Kirche des 11./12. Jahrhunderts. Eine Folge davon, dass Papsttum, Bischofssitze, ja einfache Kirchenämter im Laufe des ersten Jahrtausends wegen ihrer finanziellen Einkünfte mehr und mehr begehrenswert erschienen, war, dass um deren Besitz gestritten, gekämpft, gehandelt wurde. Man nannte dieses Übel Simonie: der Magier Simon wollte dem Apostel Petrus Geld geben, würde ihm dieser die Gaben des Heiligen Geistes vermitteln. Hinzu kam der Anspruch weltlicher Herrscher, in die Besetzung hoher Kirchenämter einzugreifen – Laieninvestitur – und natürlich das Konkubinat vieler Priester.

Ebenso erging es selbst dem Papsttum, das im 9. und 10. Jahrhundert geradezu zum Zankapfel zwischen den römischen Adelssippen der Creszenzier und der Tuskulaner geworden war. Diese setzten dann – auf welche Weise auch immer - jeweils die eigenen Söhne oder Verwandten als Päpste ein. Darunter waren auch sehr junge und moralisch haltlose Männer, die sich eher als Herren des Patrimoniums Petri denn als oberste Hirten der Kirche fühlten.

Im Gefolge dieser Entwicklung wuchs sich auch – weshalb auch immer – die Homosexualität innerhalb des Klerus in solchem Maße aus, dass der heilige Petrus Damiani im Jahr 1049 dem eben gewählten Papst Leo IX. (1049-1054) seinen in Briefform abgefassten Liber antigomorrhianus überreichte, in dem er sich mit dieser Gefahr für die Kirche und das Seelenheil vieler auseinandersetzte. Der Titel des Traktats bezieht sich auf die gemäß Gen 18f. um ihrer Lasterhaftigkeit willen zusammen mit Sodom von Gott dem Untergang geweihten Stadt Gomorrha.

Von dem als reformeifrig bekannten Papst mochte Damiani sich ein wirksames Einschreiten gegen die weit verbreitete Sünde erwarten. Er schreibt: „Das Krebsübel der Homosexualität nistet sich im Gefüge der Kirche ein. Wie eine wilde, rasende Bestie wütet sie im Schafstall Christi mit solcher Kühnheit und Freiheit, dass das Seelenheil vieler unter dem Joch der Knechtschaft von Laien sicherer ist, als nach dem freiwilligen Eintritt in den Dienst Gottes unter dem ehernen Gesetz der Tyrannis Satans“, das im Klerus herrschte.

Es ist in hohem Maße bemerkenswert, dass nahezu zur gleichen Zeit eine Laienbewegung sich formierte, die sich nicht nur gegen die Unsittlichkeit im Klerus, gegen das Konkubinat der Priester, sondern auch gegen den Zugriff von Laiengewalten auf die kirchlichen Ämter bzw. deren Käuflichkeit wandte. Gerade dadurch waren Elemente in den Klerus eingedrungen, die weder willens noch fähig waren, ein dem geistlichen Stand angemessenes Leben zu führen. Treue Vasallen auf den Bischofsstühlen zu wissen, war den weltlichen Herrschern oft wichtiger als das Wohl der Kirche.

Es war die „Pataria“ genannte breite Volksbewegung, deren Führer aus dem Stadtadel Mailands, die Anhänger hingegen aus dem Volk, einige der Führer auch aus dem Klerus stammten, die eben dagegen Protest erhob.

In enger Zusammenarbeit mit den römischen Reformern um Petrus Damiani, und dann mit Gregor VII., dem bedeutenden Kirchenrechtslehrer Bischof Anselm von Lucca – später Papst Alexander II. – und anderer drängten die Patarener auch mit Gewalt auf die Durchführung der später nach Gregor VII. benannten Reform: Für einen treu gelebten Zölibat des Klerus, gegen Besetzung von Bistümern durch Laiengewalten und Simonie.

Interessant daran ist, dass hier die Reformbewegung geradezu gleichzeitig in den oberen hierarchischen Zirkeln Roms und in der breiten Laienbevölkerung der Lombardei als Antwort auf einen als unhaltbar empfundenen Zustand aufgebrochen ist.

Dieses Zweckbündnis war indes nicht von Dauer. Als sich nämlich in der Folge die einzelnen Zweige der Armutsbewegung bildeten, dabei aber den bewusst kirchlich-hierarchischen Impuls der frühen Franziskus-Brüder nicht aufgriffen, sondern durch ihr spontanes unautorisiertes Predigen den Widerstand einer Hierarchie herausforderten, die die Zeichen der Zeit nicht verstand, glitten nicht wenige der „Armen Christi“ durch ihre Ablehnung der sakramental begründeten Hierarchie in Irrtum und Ungehorsam ab. Es entstanden die verzweigten häretischen Armutsbewegungen, die erst durch die weitsichtige Pastoral Innozenz’ III. zu einem größeren Teil wieder kirchlich integriert werden konnten.

Diese Entwicklung in unserem Zusammenhang zu erwähnen ist deshalb sinnvoll, weil auch heute manche dieser Elemente wieder zu erkennen sind, wenn allzu „engagierte“ Laien sich gegen Priester und Bischöfe wenden.

Daraus ergeben sich heute wie damals Konflikte zwischen einem im Institutionellen und Bürokratie erstarrten Episkopat – inklusive Römische Kurie – und Bewegungen von Laien, die sich von den Hirten und Lehrern der Kirche, von den Nachfolgern der Apostel, verlassen, wenn nicht gar verraten fühlen. Es wird seitens der Hierarchie und des Klerus nicht geringer Anstrengungen bedürfen, den so entstandenen Vertrauensverlust seitens der Gläubigen zu überwinden. Gewiss hat die Glaubenskongregation bezüglich der Moraltheologie Dokumente wie etwa „Persona humana“ (1975) veröffentlicht. Auch wurde zwei Professoren wegen theologischer Irrtümer 1972 bzw. 1986 die Lehrerlaubnis entzogen, und einige Bücher zur Sexualmoral beanstandet. Doch die eigentlich maßgeblichen Irrlehrer wie der Jesuit Josef Fuchs, der von 1954-1982 an der Pontificia Università Gregoriana lehrte und Bernhard Häring, der an der römischen Hochschule der Redemptoristen lehrte, wie auch der überaus einflussreiche Bonner Moraltheologe Franz Böckle oder der Tübinger Alfons Auer konnten unter den Augen Roms und der Bischöfe ungehindert die Saat des Irrtums ausstreuen.

Die Haltung der Glaubenskongregation bzw. der Bischöfe in diesen Fällen ist im Rückblick schlechthin unverständlich. Man sah den Wolf kommen und sah zu, wie er in die Herde einbrach. Die Enzyklika „Veritatis splendor“ Johannes Pauls II., – der Anteil Joseph Ratzingers daran wäre noch zu würdigen – hat die Grundlagen der katholischen Sittenlehre zwar in großer Klarheit dargestellt, ist aber weithin auf Ablehnung der Theologen gestoßen. Vielleicht auch deswegen, weil sie erst erschienen ist, als der moraltheologische Zerfall schon zu weit fortgeschritten war.

So unverständlich und beklagenswert aber das Versagen der Hierarchie auf der einen und so notwendig und lobenswert das Engagement der Laien (gerade in der augenblicklichen Situation) auch ist: in beider Haltung und Verhalten sind erhebliche Gefahrenmomente zu erkennen: Bewirkt das oben skizzierte Verhalten der sogenannten “Amtskirche”, die sich eher um Finanzen und Verwaltung kümmert, einen zunehmenden Auszug ehemals katholischer Bevölkerungen aus der Kirche, so läuft ein allzu selbstbewusstes Laientum Gefahr, das auf heiliger Weihe beruhende Wesen der Kirche zu verkennen und im Protest gegen das Versagen der Hierarchie in evangelikales Gemeindechristentum abzugleiten.

So sehr also das im Augenblick vor allem im nordamerikanischen Katholizismus sich formierende bewusst katholische Laientum wegen seines Protestes gegen sexuelle Verwilderung unter Priestern, Bischöfen, ja Kardinälen nicht nur zu verstehen, sondern anzuerkennen und zu ermutigen ist, so wenig darf auch die konstitutive Bedeutung des im Weihesakrament gründenden Priester- und Bischofsamtes außer Blick geraten – ebenso wenig wie die Tatsache, dass die große Zahl der Priester in Treue ihrer Berufung entsprechend lebt.

Indes könnte gerade die zwischen beiden Polen wirksame Spannung für eine Überwindung der gegenwärtigen Krise durchaus fruchtbar werden. Dabei sollte freilich mit Bedacht eine Neuauflage jenes um die Mitte des 19. Jahrhunderts und auch später noch virulenten Konflikts zwischen Bischöfen und Laien-Trustees in den USA um die Hoheit über die kirchlichen Finanzen vermieden werden.

Vielmehr wäre an den seligen John Henry Newman zu denken, der die bedeutende Rolle des Zeugnisses der Gläubigen “in matters of doctrine” eindrucksvoll gewürdigt hat. Was er im Jahre 1859 geschrieben hat, wäre heute auch auf „matters of economics“ bzw. „morals“ anzuwenden. Gerade dann, wenn – wie in den christologischen Kämpfen des 4. Jahrhunderts – der Episkopat auf weiten Strecken untätig bleibt. Dass dies auch in der gegenwärtigen Missbrauchskrise zu beobachten ist, mag daran liegen, dass Eigeninitiative und Bewusstsein der eigenen, persönlichen Hirten-Verantwortung des einzelnen Bischofs durch die Strukturen und Apparate der Bischofskonferenzen unter dem Vorwand von Kollegialität oder Synodalität erschwert werden.

Je mehr aber die Bischöfe sich vom ernsten Willen der Gläubigen zur Erneuerung, Revitalisierung der Kirche gestützt, getragen fühlen können, desto leichter werden sie Hand ans Werk authentischer Reform der Kirche legen.

Im Zusammenwirken von Bischöfen, Priestern und Gläubigen kann und muss in der Kraft des Heiligen Geistes auch die Krise unserer Tage zum Startpunkt einer geistlichen Erneuerung - und so auch der Neuevangelisierung - einer postchristlichen Gesellschaft werden.

kath.net dankt Seiner Eminenz für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung.


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Lesermeinungen

 don_camillo 12. November 2018 
 

@couperin

Wenn ein Priester seine Homosexualität auslebt, ist das nicht in erster Linie ein Verstoß gegen den Zölibat, sondern gegen die Keuschheit. Der Zölibat, die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen, bringt natürlich die Verpflichtung zur Keuschheit mit sich. Davon abgesehen ist aber natürlich jeder homosexuell lebende Mensch, ob Mann oder Frau, zur Keuschheit aufgerufen.


2
 
 don_camillo 12. November 2018 
 

@Bernhard Joseph

"Leider werden aber die Worte von Kard. Brandmüller im Vatikan kein Gehör finden."

Da habe ich offensichtlich doch ein wenig mehr Vertrauen in unseren Herrgott als Sie, werter Herr Stein und bin zuversichtlich, dass es auch in Rom noch gute Kräfte gibt, welche im Vatikan ihren Dienst tun.


2
 
 lesa 7. November 2018 

In der Wahrheit zusammenstehen

Danke für diese kraftvolle Wegweisung!
"Je mehr aber die Bischöfe sich vom ernsten Willen der Gläubigen zur Erneuerung, Revitalisierung der Kirche gestützt, getragen fühlen können, desto leichter werden sie Hand ans Werk authentischer Reform der Kirche legen.
Im Zusammenwirken von Bischöfen, Priestern und Gläubigen kann und muss in der Kraft des Heiligen Geistes auch die Krise unserer Tage zum Startpunkt einer geistlichen Erneuerung - und so auch der Neuevangelisierung - einer postchristlichen Gesellschaft werden."
Welche Gläubige? In der Wahrheit zusammenstehen!
Es gibt noch "Gesundes", es gibt gute Priester und Gläubige, die sich nun erst recht zu Christus stellen. Hoffnung und Neubeginn. Aber vor Machtansprüchen, z.B dem Gender-Götzen, das Knie beugen ist kein Neuanfang zu erwarten. Der Heilige Geist flieht die Verkehrtheit. (Weish.)
Nur die Wahrheit eint (inkl. lebendige Tradition).
Gerade auch das soziale Engagement bedarf der Orientierung an der. gesunden Lehre!


7
 
 Couperin 7. November 2018 
 

Laxe Moraltheologen?

Homosexualität von Klerikern bleibt ein Skandal, unabhängig davon, was Theologen über die Homosexualität in der Bibel etc. lehren. In erster Linie geht es aber hier um Verstöße gegen den Zölibat. Oder meinen homosexuelle Priester, das Zölibatsversprechen meine nur den Verzicht auf die Ehe?


13
 
 Bentheim 7. November 2018 
 

Eine so hohe Würdigung des positiven Anteils des Laientums

Eine hervorragende in klaren Begriffen konsequent geschichtlich - und nicht klerikalistisch - denkende Analyse ohne alles überflüssige Beiwerk. Hier werden Positionen ohne Scheu vor der Wahrheit und ohne Scheu vor irgendeiner Institution vertreten. Eine so hohe Würdigung des positiven Anteils des Laientums an der Entwicklung hat hier in kath.net noch keiner so klar und deutlich ausgesprochen. Hier wird auch nicht nur von Universitäten allgemein gesprochen, sondern die Disziplinen der Theologie werden als Verursacher beim Namen genannt, einschließlich einiger Namen der Hochschullehrer. Kritiker werden wohl noch Abstriche machen. Im Ganzen aber kann diese Analyse den Charakter einer normativen Richtschnur für die Gegenwart und die Zukunft in Anspruch nehmen.


15
 
 Bernhard Joseph 7. November 2018 
 

Eine vom Papst konsequent überhörte Stimme

Kardinal Brandmüller ist kein theologisches Leichtgewicht unter den Kardinälen, die derzeit mehr vom Zeitgeist denn vom Heiligen Geist gelenkt scheinen. Seine Analyse des Zustandes der Kirche in diesen Tagen zeigt sehr deutlich, wo die Übel zu suchen sind und welche theologischen Unschärfe sie befördert haben. Sehr interessant sind in diesem Zusammenhang auch die geschichtlichen Bezüge, die deutlich machen, dass in der Kirche eben immer die Gefahr des Abfalls lauert, wenn der Spielraum der Dekadenz groß wird. Moral fundiert sich eben nicht im Relativen und die Geschichte der Menschheit kenn auch keinen Automatismus einer stets aufsteigenden Verwirklichung des Guten. Wie Kard. Brandmüller bedrückend deutlich macht, ist der Rückfall eher die Normalität, schon weil Moral im christlichen Sinne eine Anstrengung erfordert und nicht mit dem Hinweis auf eine abstrakt gefasste Barmherzigkeit zu erreichen ist.

Leider werden aber die Worte von Kard. Brandmüller im Vatikan kein Gehör finden.


25
 
 Rolando 7. November 2018 
 

Das nennt man Leuchtturm, das Licht, das nicht unter den Scheffel steht.


23
 
 phillip 7. November 2018 
 

Halleluja, Halleluja, ein Hirte,

der auf demselben Weg den Schafstall wie Christus selbst und nicht durch die Hintertür betritt und dessen Stimme den Schafen bekannt und vertraut ist. Vergelt´s Gott für diesen Hirten, der in der zu erwartenden und vorhergesagten Not unseres aufrichtigen und beharrlichen Gebetes schon bald bedürfen wird.


20
 
 Hadrianus Antonius 6. November 2018 
 

Hervorragend

Eine hervorragende Analyse.
Gestrn schon auf Rorate Coeli veröffentlicht
(Die Internetforen haben es in sich...;-) )
Meinen aufrichtigen Dank an SE Kard. Brandmüller;
und ebenfalls meinen Dank an kath.net für die Publikation dieses wichtigen Textes.


28
 
 nazareth 6. November 2018 
 

Danke Kardinal Walter Brandmüller

Alles Wesentliche haben Sie gesagt. Da Sie erwähnt haben, dass Sie die Internetforen kennen, wollen wir Sie auf diesem Wege grüßen und Ihnen von ganzem Herzen danken,dass Sie so aufrecht stehen im Glauben, mit der Weisheit eines guten Hirten beschreiben,mit der Standfestigkeit eines Petrus vorangehen und wie ein Paulus in die Welt hineinrufen! Vergelt's Gott sagt man da wohl am besten!!!


26
 
 Montfort 6. November 2018 

Großartige Analyse, danke, Herr Kardinal!

"So unverständlich und beklagenswert aber das Versagen der Hierarchie auf der einen und so notwendig und lobenswert das Engagement der Laien (gerade in der augenblicklichen Situation) auch ist: in beider Haltung und Verhalten sind erhebliche Gefahrenmomente zu erkennen: Bewirkt das oben skizzierte Verhalten der sogenannten “Amtskirche”, die sich eher um Finanzen und Verwaltung kümmert, einen zunehmenden Auszug ehemals katholischer Bevölkerungen aus der Kirche, so läuft ein allzu selbstbewusstes Laientum Gefahr, das auf heiliger Weihe beruhende Wesen der Kirche zu verkennen und im Protest gegen das Versagen der Hierarchie in evangelikales Gemeindechristentum abzugleiten."

Das lässt wohl viele Versuche der "Neustrukturierung" und "Weiterentwicklung" heutiger "Diözesanverantwortlicher" - Laien wie Priester und Bischöfe - tiefer durchschauen.


23
 
 Ehrmann 6. November 2018 

Prüfet alles, was gut ist, behaltet - nach Paulus können wir uns richten

Der Blick in die Vergangenheit der Kirche läßt uns hoffen und gibt Kraft zum Durchhalten. Wer war es blaoß, der da sagte " der beste Beweis für die Stützung der Kirche durch den Hl.Geist ist, daß so viele hohe Kleriker es noch immer nicht zusammengebracht haben, sie zugrunde zu richten." Wir müssen mehr auf den Willen Gottes achten als auf die Skandale.


16
 
 girsberg74 6. November 2018 
 

Bezüglich Evolution, nicht jedoch Missbrauch.

Steht da nicht auch der Name „Teilhard de Chardin“ mit seinen Überlegungen, aus deren Konsequenz sich am Ende einer langen Entwicklung letztlich „Gott“ ergäbe?

(„Im Hintergrund war die alte, klassisch modernistische Überzeugung wirksam, dass – man folgte dem Schema „Evolution“ – die Dynamik der Entwicklung der Menschheit zu einer jeweils höheren Kulturstufe auch Religion und Moral erfasste.“)


7
 
 anjali 6. November 2018 
 

Vielen Dank!

Malachi Martin's "Windswept House"habe ich auch gelesen.Ich hatte nie gedacht dass das so wahr sein kann!Herzlichen Dank Kardinal Brandmueller!


30
 
 Joy 6. November 2018 
 

Danke!!

Ganz wichtige und erhellende kirchenhistorische Analyse!


41
 
 Laus Deo 6. November 2018 

Liberalismus und Modernismus Übel der Krise

Der Liberalismus und Modernismus stellt den Menschen an Stelle Gottes. Gerade das war die Ursünde. Darum kann ein Katholik nie Progessist oder Liberalist sein, sondern sollte immer konservativ sein, im Sinne alles bewahren, mit der Brille der Überlieferung der Tradition sehen.


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