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| Im eigenen Namen, in eigener Verantwortung2. Dezember 2018 in Buchtipp, 1 Lesermeinung Eine katholische Antwort auf den Pluralismus. Ein neues Buch von Martin Grichting. Leseprobe 1 Linz (kath.net) Über die Jahre ist mir zudem immer wieder die Frage begegnet, wie eine Glaubensgemeinschaft, die unbedingten religiösen Wahrheiten verpflichtet ist, Teil einer pluralistischen Gesellschaft sein und in ihr wirken kann. Soll sie den gesellschaftlichen Pluralismus ablehnen? Soll sie diesen Pluralismus in ihrem Innern nochmals abbilden und auf klare Positionsbezüge verzichten? Fordert die Anerkennung des säkularen Rechtsstaats und des gesellschaftlichen Pluralismus von einer Religionsgemeinschaft, auf ihren Anspruch zu verzichten, Wahres zu verkünden? Und überhaupt: Soll sich eine Religionsgemeinschaft auf ihren Jenseitsbezug beschränken und Religion zur Privatsache erklären, ohne Einfluss auf Politik und demokratische Willensbildung? Ein weiterer Grund, der mich zum Verfassen dieses Textes bewogen hat, ist die nicht selten zu beobachtende Bevormundung der Gläubigen durch ihre Kirchenleitung, genauer: durch einen Klerikalismus, der im Namen Gottes, mit dem «Jesus-Stempel» versehen, politische Vorgaben zu machen versucht. Denn immer wieder erleben wir bei öffentlichen Kontroversen, zum Beispiel in Fragen der Wirtschaft, der Sozialpolitik oder der Migration, wie das Evangelium und die religiöse Autorität der Kirche instrumentalisiert werden für Positionsbezüge mit politischer Schlagseite. Ist damit der Gesellschaft gedient? Und der Kirche? Als katholischer Christ bin ich überzeugt, dass das Zweite Vatikanische Konzil (19621965) eine gültige Antwort auf die Frage gegeben hat, wie sie sich in der pluralistischen Moderne einbringen soll. Es ist eine Antwort, die in der Kirche leider noch nicht hinreichend rezipiert worden ist und der deshalb auch zu wenig nachgelebt werden kann. Der Weg, den das Zweite Vatikanische Konzil der katholischen Kirche gewiesen hat, um in einer pluralistischen, der individuellen Freiheit verpflichteten Moderne wirksam zu sein, könnte mutatis mutandis − auch ein gangbarer Weg für andere Glaubensgemeinschaften sein. Denn es ist ein Weg, der weniger auf die religiöse Institution und vielmehr auf die einzelnen Gläubigen setzt. kath.net Buchtipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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