Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  5. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. Baden-Württemberg: Polizei schützt evangelischen Pfarrer, seine Familie und die Gottesdienstgemeinde
  8. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  9. Nick Vujicic: Manche Kirchen sind wie ein Country Club
  10. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  11. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet
  12. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. Papst Franziskus: "Möge 2025 ein Jahr sein, in dem der Frieden wächst!"
  15. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"

Wahrheit, Gehorsam: Vergöttlichung!

29. Jänner 2019 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: τὸ θέλημα τοῦ θεοῦ – in Wahrheit ist der Gehorsam gegenüber Gott die wahre Freiheit, da er Vergöttlichung bedeutet. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Zum Dienstag der 3. Woche im Jahreskreis (C): „Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben draußen stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter - ὃς [γὰρ] ἂν ποιήσῃ τὸ θέλημα τοῦ θεοῦ, οὗτος ἀδελφός μου καὶ ἀδελφὴ καὶ μήτηρ ἐστίν“ (Mk 3, 31-35).

Die wahre Familie Jesu gründet im Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes. Dieser Gehorsam gegenüber Gott „ist es, der der Wahrheit, dem Heil die Pforten der Welt öffnet. Gott hat uns nämlich als Frucht seiner unendlichen Liebe erschaffen. Gemäß seinem Willen zu leben, ist deshalb der Weg, um unsere eigentliche Identität, die Wahrheit unseres Seins zu finden, während das Sich-Trennen von Gott uns von uns selbst entfernt und uns in die Leere stürzt.

Der Glaubensgehorsam ist die wahre Freiheit, die echte Erlösung, die uns erlaubt, uns mit der Liebe Jesu zu verbinden in seinem Bemühen, in den Willen des Vaters einzustimmen. Die Erlösung ist immer dieser Prozess, den menschlichen Willen in die volle Gemeinschaft mit dem göttlichen Willen zu führen“ (Predigt in Santiago de Cuba, 26. März 2012).



Benedikt XVI., der Gehorsam und der Wille Gottes. Lectio Divina bei der Begegnung mit dem römischen Klerus, 18. Februar 2010:

Wir sagen zu Recht, daß Jesus Gott nicht etwas, sondern daß er sich selbst dargebracht hat, und diese Hingabe seiner selbst verwirklicht sich in dem Mitleiden, welches das Leid der Welt in Gebet und in einen Ruf zum Vater verwandelt. In diesem Sinn beschränkt sich auch unser Priestertum nicht auf die gottesdienstliche Handlung der heiligen Messe, in dem alles in die Hände Christi gelegt wird, sondern unser ganzes Mitleid gegenüber dem Leid dieser Welt, die so fern ist von Gott, ist ein priesterlicher Akt, ein prospherein, ein Aufopfern. In diesem Sinn scheint es mir, daß wir verstehen und lernen müssen, in tieferer Weise die Leiden des seelsorglichen Lebens zu akzeptieren, da eben dies priesterliches Wirken, Vermittlung, Eintreten in das Geheimnis Christi, Kommunikation mit dem Geheimnis Christi ist, was sehr wirklich und wesentlich, existentiell und dann sakramental ist.

In diesem Zusammenhang ist ein zweites Wort wichtig. Es heißt, daß Christus auf diese Weise – durch diesen Gehorsam – zur Vollendung gelangt ist, auf griechisch teleiotheis (vgl. Hebr 5,8–9). Wir wissen, daß das hier benutzte Wort teleion in der gesamten Thora, das heißt in der gesamten Gesetzgebung für den Kult, auf die Priesterweihe verweist. Der Hebräerbrief sagt uns also, daß Jesus gerade durch dieses Tun zum Priester bestellt wurde, daß durch dieses Tun sein Priestertum verwirklicht worden ist. Unsere sakramentale Priesterweihe muß existentiell, aber auch auf christologische Weise verwirklicht und konkretisiert werden, gerade dadurch, daß man die Welt mit Christus und zu Christus trägt, und mit Christus zu Gott: so werden wir wirklich Priester, teleiotheis. Das Priestertum ist somit nicht etwas, das nur auf wenige Stunden beschränkt wäre, sondern es verwirklicht sich im seelsorglichen Leben, in seinen Leiden und Schwächen, in seinen Traurigkeiten und natürlich auch in den Freuden. So werden wir immer mehr zu Priestern in Gemeinschaft mit Christus.

Der Hebräerbrief faßt schließlich dieses ganze Mitleid mit dem Wort hypakoe, »Gehorsam«, zusammen; all dies ist Gehorsam. Das ist ein Wort, das uns in unserer Zeit nicht gefällt. Gehorsam erscheint wie eine Entfremdung, eine unterwürfige Haltung. Man nutzt seine Freiheit nicht, man unterstellt seine Freiheit einem anderen Willen, also ist man nicht mehr frei, sondern von einem anderen bestimmt, wohingegen die Selbstbestimmung, die Emanzipation doch das wahre Menschsein ausmachen würden. Statt des Wortes »Gehorsam« wollen wir als anthropologisches Schlüsselwort die »Freiheit«. Doch betrachten wir dieses Problem aus der Nähe, so sehen wir, daß die beiden Dinge zutiefst miteinander verbunden sind: der Gehorsam Christi ist die Übereinstimmung seines Willens mit dem Willen des Vaters; durch seinen Gehorsam bringt er den menschlichen Willen zum göttlichen Willen, die Angleichung unseres Willens an den Willen Gottes.

In seiner Interpretation des Ölbergs, der gerade im Gebet Jesu zum Ausdruck kommenden Angst – »nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe« – hat der hl. Maximus Confessor diesen Prozeß beschrieben, den Christus in sich als wahrer Mensch, mit der menschlichen Natur, dem menschlichen Willen trägt; in diesem Tun – »nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe« – faßt Jesus den gesamten Prozeß seines Lebens zusammen, das heißt: den Prozeß, das natürliche, menschliche Leben zum göttlichen Leben zu führen und auf diese Weise den Menschen zu verwandeln: Vergöttlichung des Menschen und auf diese Weise Erlösung des Menschen, denn der Wille Gottes ist kein tyrannischer Wille, er ist kein Wille, der außerhalb unseres Seins steht, sondern er ist gerade der schöpferische Wille, er ist gerade der Ort, an dem wir unsere wahre Identität finden.

Gott hat uns geschaffen, und wir sind wir selbst, wenn wir seinem Willen entsprechen; nur so treten wir in die Wahrheit unseres Seins ein und sind nicht entfremdet. Im Gegenteil, die Entfremdung erfolgt gerade dadurch, daß wir aus dem Willen Gottes heraustreten, denn auf diese Weise treten wir aus dem Plan unseres Seins heraus, wir sind nicht mehr wir selbst, sondern stürzen ins Leere.

In Wahrheit ist der Gehorsam gegenüber Gott – also die Übereinstimmung, die Wahrheit unseres Seins – die wahre Freiheit, da er Vergöttlichung bedeutet. Indem Jesus den Menschen, das Menschsein in sich und mit sich trägt, in der Übereinstimmung mit Gott, im vollkommenen Gehorsam, also in der vollkommenen Übereinstimmung der beiden Willen, hat er uns erlöst, und die Erlösung ist immer dieser Prozeß, den menschlichen Willen in die Gemeinschaft mit dem göttlichen Willen zu führen. Es handelt sich um einen Prozeß, für den wir jeden Tag beten: »Dein Wille geschehe.« Und wir wollen den Herrn wirklich bitten, daß er uns helfe, zuinnerst zu sehen, daß das die Freiheit ist, und so freudig in diesen Gehorsam einzutreten und den Menschen »aufzunehmen«, um ihn – durch unser Vorbild, durch unsere Demut, durch unser Gebet, durch unser seelsorgliches Handeln – in die Gemeinschaft mit Gott zu bringen.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Zabaot 30. Jänner 2019 
 

PAPST BENEDIKT XVI - LICHT DES GLAUBENS

DEO GRATIAS HEILIGER VATER !!!

Heilige Maria, Mutter Gottes,
du hast der Welt
das wahre Licht geschenkt,
Jesus, deinen Sohn-Gottes Sohn.
Du hast dich ganz
dem Ruf Gottes überantwortet
und bist so zum Quell der Güte geworden,
die aus ihm strömt.
Zeige uns Jesus. Führe uns zu ihm.
Lehre uns ihn kennen und ihn lieben,
damit auch wir selbst
wahrhaft Liebende
und Quelle lebendigen Wassers
werden können
inmitten einer dürstenden Welt .


2
 
 Ihr Priester lasst uns nicht allein! 30. Jänner 2019 
 

Worte,die es in sich haben!

Vergelt´s Gott!


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Benedikt XVI. - Licht des Glaubens

  1. Der außerordentliche Aufruf zur Umkehr
  2. Die antike Prophetie und der letzte Horizont
  3. Unsere Liebe Frau in Jerusalem – die Hingabe
  4. Elisabeth von Ungarn – Brot, das zu schönsten Rosen wird
  5. Unterwegs zu Christus, dem König
  6. Martin von Tours. Der Soldat Christi
  7. Die Kirche: der Weinstock, die Reben und die Reblaus
  8. Simon und Judas: unsere Identität erfordert angesichts der Widersprüchlichkeiten der Welt Kraft
  9. Ein Narrativ: das reale Konzil und des ‚Konzil der Journalisten’
  10. Leiden mit dem anderen, für die anderen. Leiden um der Wahrheit und der Gerechtigkeit willen







Top-15

meist-gelesen

  1. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  4. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  8. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  11. Als ein antiklerikaler Aktivist einen Bombenanschlag auf das Bild von Guadalupe verüben wollte...
  12. Heiliges Jahr - Mehrere heilige Pforten werden geöffnet
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"
  15. "Wir wurden 24 Stunden von verschiedenen Geheimdiensten überwacht und ausspioniert"

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz