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| Frankreich: Staat wird Restaurierung der Kathedrale von Nantes bezahlen21. Juli 2020 in Weltkirche, 1 Lesermeinung Innenminister: Es gehe dabei auch um Kultur - Die völlig zerstörte Hauptorgel der Kathedrale war die letzte französische Großorgel gewesen, die die Französische Revolution unbeschadet überstanden hatte, jetzt ist sie nur noch ein Haufen Asche Nantes (kath.net/pl) Der Großbrand in der spätgotischen Kathedrale in Nantes konnte zwar eingedämmt werden, bevor er auf das ganze Gebäude übergriff, hat aber dennoch enormen Schaden verursacht. Besonders bedauerlich ist, dass die barocke Orgel dem Feuer zum Opfer gefallen ist, sie war die letzte Großorgel, die die Zeit der Revolution unbeschadet überstanden hatte, jetzt ist sie nur noch ein kümmerlicher Haufen Asche und geschmolzenes Metall. Auch historische Glasfenster wurden zerstört, außerdem dürfte die Kathedrale vermutlich komplett verraucht sein. Nun hat der französische Innenminister Bruno Le Maire zugesichert, dass der Staat die Restaurierung übernehmen werde. Le Maire bezeichnete dies als eine Verpflichtung für den Staat und wies darauf hin, dass der Staat ja nicht nur Eigentümer der Kathedrale sei, sondern dass um Kultur gehe. Das berichteten französische Medien. Der Innenminister kannte die Kathedrale aus seinem eigenen sechsmonatigen Aufenthalt in Nantes, er äußerte sich traurig über die Zerstörung der Orgel.
Die beim Feuer zerstörte Hauptorgel datierte zurück auf das 17. Jahrhundert und befand sich auf der Westempore. Sie hatte 74 Register und einem Prospekt von 1619 befand sich auf der Westempore. Im Lauf der Jahrhunderte wurde sie mehrmals erheblich renoviert und erweitert. Im Zweiten Weltkrieg kam es zu Schäden, die dann 1971 umfassend behoben wurden. Beim Brand der Kathedrale 1972 wurde sie nur wenig in Mitleidenschaft gezogen und konnte wieder restauriert werden. Es hatte sich um die letzte Großorgel Frankreichs gehandelt, die die Zeit der Revolution unbeschadet überstanden hatte. Einer der drei Brandherde hatte sich auf der Orgelempore befunden. Jetzt ist die bekannte Orgel, die Musikkenner angezogen hatte, nur noch ein kümmerlicher Haufen Asche und geschmolzenes Metall.
Die französische Polizei ermittelt weiterhin mit Verdacht auf Brandstiftung, da man drei deutlich voneinander entfernte Brandherde in der Kathedrale vorgefunden hatte. Nach Entlassung eines Mannes aus Untersuchungshaft gibt es derzeit keine neue Nachrichten über mögliche Tatverdächtige.
Die französische Polizei ermittelt weiterhin mit Verdacht auf Brandstiftung, da man drei deutlich voneinander entfernte Brandherde in der Kathedrale vorgefunden hatte. Nach Entlassung eines Mannes aus Untersuchungshaft gibt es derzeit keine neue Nachrichten über mögliche Tatverdächtige.
Die Kathedrale St. Peter und Paul in Nantes ist ein Werk der Spätgotik (Baubeginn 1434), sie besitzt ein außergewöhnlich hohes Gewölbe. Ihre Vorgängerbauten reichen zurück bis in das 6. Jahrhundert. Ihre Türme sind nicht vollendet. Die Kathedrale ist bis heute die Kathedralkirche des jeweiligen Bischofs von Nantes. 1973 war die Kathedrale bereits schon einmal Opfer einer Feuerkatastrophe geworden, die massiven Schäden nach einem Dachstuhlbrand wurden durch eine aufwändige Renovation wieder beseitigt.
Archivaufnahme: Orgel der Kathedrale von Nantes - Louis Vierne's Symphony No 1 in D Major
Archivaufnahme: Orgel der Kathedrale von Nantes - J. S. Bach: Prelude in C minor BWV 546/1 (Luca Massaglia) Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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