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Weihnachten hat auch Corona

28. Dezember 2020 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
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Weihnachten lebt in den Herzen derer, die auf die Stimme des Engels hören und den Knaben in der Krippe anbetend aufsuchen. Weihnachten - und damit der Glaube an den Erlöser - wird nicht sterben. Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Das Weihnachtsfest in diesem Jahr war und ist noch etwas gruselig. Ausgangssperre in Bayern, die Heilige Nacht fand in Deutschland weitestgehend ohne Christmetten statt und Familien dürfen sich nur sehr eingeschränkt treffen. Was macht man eigentlich, wenn man drei oder vier Kinder mit zugehörigen Schwieger- und Enkelkindern hat? Selektieren oder kriminell werden. Vor diese Wahl stellt uns der Staat und vergisst dabei völlig die oft filigranen sozialen Strukturen. Die vorverlegten Messen am Nachmittag als Christmette anzusehen, fällt schwer in Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei der Mette um eine Nachtwache handelt. Man wird nicht umhin kommen, darüber nachzudenken, ob die Praxis der vielerorts „Familienchristmette“ genannten Nachmittagsgottesdienste am 24. 12. wirklich so weiter gefeiert werden kann. Dies Problem existiert nicht erst seit Corona, es hat sich lediglich in diesem Jahr – wie vieles andere auch – regelrecht zugespitzt.

Vielerorts fanden einfach gar keine Gottesdienste statt. In der Weihnacht blieben die Kirchentüren ebenso verschlossen, wie in der Osternacht. Obwohl es diesmal keine staatlichen Vorgaben zum Ausfall öffentlicher Gottesdienste gab, ließen viele Pfarrer ihre Gemeinden außen vor und machte sie im besten Fall zu Fernsehzuschauern. Die elektronische Messe wird langsam gesellschaftsfähig. Bischöfe stellten es ihren Priestern vor Ort frei, ob sie die Gottesdienste öffentlich oder privat mit Videoübertragung feiern wollten. So viel liturgische Basisautonomie hätte man in anderen Fällen auch ganz gerne.


Wo es öffentliche Messen gab, musste man sich anmelden und jede Menge Daten hinterlassen. Ob das in jeder Gemeinde mit der DSGVO konform geht, kann man ja mal ausprobieren. Mancherorts mussten Messen ausfallen, weil sich niemand angemeldet hatte. Wie soll man das auch begreifen? Seit Jahren wird den Gläubigen gepredigt, man müsse die Anzahl der Messen reduzieren, weil die Priester es einfach nicht mehr schaffen. Kaum ist Corona, explodiert die Zahl der Messen. Auch das darf man sonderbar finden, obwohl der Eifer, den viele Priester in der Krise an den Tag legen wirklich lobenswert ist. Es ist definitiv nicht schwarz oder weiß, es ist vieles grau.

Auf die Sternsinger wird man an diesem Weihnachtsfest auch verzichten müssen. Ganz im Stile großer Politik verkündete der bdkj- Bundespräses Dirk Bienger noch Anfang Dezember, die Sternsinger würden selbstverständlich von Haus zu Haus ziehen. Ganz im Stile großer Politiker, die auch schon mal versprechen, es werde keinen Lockdown mehr geben, hat sich Bienger zu weit aus dem Fenster gelehnt. Hinten über fallen die Sternsinger, die Kinder, denen man jetzt klar macht, dass man sie gerade nicht braucht. Die Spenden ans Kindermissionswerk könnten ja auch überwiesen werden, man könne ja Spendenbriefe in die Briefkästen werfen, so hört man. Hauptsache die Kohle fließt.

Nun ist es keineswegs so, dass die Kinder und Jugendlichen Schlange stehen, um bei Sauwetter und Kälte in alberner Verkleidung von Haus zu Haus zu laufen. Es gehört in vielen Gemeinden schon sehr viel Engagement dazu, die Kids bei der Stange zu halten. Der Ausfall der Sternsinger ist ein schlechtes Signal und könnte in manchen Regionen das Ende der Aktion bedeuten.

Diese Aufzählung ist nicht repräsentativ, sie zeigt nur ein paar weihnachtliche Schlaglichter diesen Jahres. Sie gelten weder allgemein noch universal. Vieles mag vielerorts anders, besser oder schlechter sein. Eines aber lässt sich als Trend eindeutig ablesen. Der Zustand der Kirche und damit natürlich der Zustand des Glaubens und der Kirchlichkeit der Menschen lässt sich in der Krise nicht hinter Weihrauch und Weihnachtskitsch verschleiern. Es hat eine gewisse Gnadenlosigkeit, wenn Pfarrer vor zweistelligen Gläubigenzahlen die Christmette oder das Weihnachtshochamt feiern und man ihnen leider sagen muss, dass sie damit nichts anderes als einen Blick in die mutmaßliche Zukunft ihrer Gemeinde geworfen haben.

Mag sich der Schock jetzt noch hinter Virus, Hygienepolitik und der Hoffnung auf die Impfung verbergen. Die Kirche vor Ort hat in der Krise zu erschreckend großen Teilen versagt. Das wird Folgen haben. Der Exodus aus der Kirche wird sich fortsetzten. Zu sehr man mit sich selbst, mit Machtspielen, misslungener Missbrauchsaufarbeitung, mit Kirchenpolitik und synodalen Prozessen beschäftigt, als dass die Seelsorge in der Breite einer solchen Krise gewachsen gewesen wäre. Die wirkliche Krise, die die Menschen existentielle bedroht, steht uns ja erst noch bevor. Es ist ein Grausen, an das Versagen der Seelsorge zu denken, dass uns noch bevorsteht.

Weihnachten in diesem Jahr mag auch Corona gehabt haben. Und obwohl Weihnachten schon sehr alt ist, ist es nicht daran gestorben. Weihnachten ist anderswo und zu anderer Zeit gestorben. Gestorben ist es in einer Gesellschaft, die Christus vergessen hat und die geschlossene Geschäfte schlimmer findet als geschlossene Kirchen. Gestorben ist es in einer Kirche, die nur noch mit sich selbst und nicht mehr mit ihrer Mission beschäftigt ist.

Weihnachten lebt in den Herzen derer, die auf die Stimme des Engels hören und den Knaben in der Krippe anbetend aufsuchen. Weihnachten - und damit der Glaube an den Erlöser - wird nicht sterben. Ganz sicher schon mal nicht an Corona.


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