Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  6. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  7. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  8. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  9. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  10. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  11. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  12. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  13. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  14. Argentinien ruft nach Papst-Tod siebentägige Trauer aus
  15. Nicaragua: Öffentliche Osterfeiern verboten

1521 – 2021: zur Klärung der Begriffe. Schisma und Häresie

13. Mai 2021 in Aktuelles, 17 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Brandmüller: in den letzten Wochen ist immer wieder die Rede von einem Schisma zwischen der Katholischen Kirche im deutschen Sprachraum, und dem Heiligen Stuhl (bzw. der Gesamtkirche). Was aber ist das? Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/wb/as) Schisma und Häresie: Hauptwörter die die augenblickliche, immer expliziter werdende Lage der Kirche in Deutschland betreffen. Klärungen sind notwendig, Klärungen sind hilfreich: „Es gilt also, im Blick auf die aktuelle kirchliche Situation im deutschen Sprachraum illusionslos festzustellen, dass hier Schisma und „Häresie“ gleichermaßen drohen“.

***

Zur Klärung der Begriffe. Von Walter Kardinal Brandmüller

In den letzten Wochen ist immer wieder die Rede von einem Schisma zwischen der Katholischen Kirche im deutschen Sprachraum, und dem Heiligen Stuhl (bzw. der Gesamtkirche). Was aber ist das?

Vom griechischen σχίζω, spalten, abgeleitet, bedeutet Schisma – auf die Kirche bezogen – „Kirchenspaltung“. Damit ist die Absage, das „Nein“ zur Gemeinschaft der Kirche, gemeint. Verbunden ist gewöhnlich damit die Aufkündigung des Gehorsams gegenüber dem Papst. „Schisma“ ist also ein soziales, juristisches Faktum.


Das heißt, dass der Schismatiker die rechtliche Verfasstheit der Kirche angreift, nicht aber die Glaubenslehre in Frage stellt.

Klassisches Beispiel ist das sogenannte Große Abendländische Schisma , das dadurch entstand, dass eine Gruppe mit der Amtsführung Papst Urbans VI. unzufriedener Kardinäle ihm den Gehorsam aufkündigte, seine von ihnen selbst vollzogene Wahl - weil unter Todesfurcht und Zwang erfolgt – für ungültig erklärte und am 8. April 1378 an seiner Stelle den Kardinal Robert von Genf zum Papst wählte. Daraufhin zerbrach die Kirche in zwei Teile, da die einen Urban VI. treu blieben, die anderen Robert, der sich Clemens VII. nannte, ins Schisma folgten.

Durch diese Spaltung, die erst nach vierzig Jahren überwunden wurde, war also die hierarchische Einheit der Kirche gebrochen, nicht aber war die Einheit im Glauben davon betroffen. So konnte es etwa geschehen, dass die heilige Katharina von Siena auf Seiten Urbans VI. stand, während der heilige Vinzenz Ferrer fest zu Clemens VII. hielt.

Als dann 1417 auf dem Konzil von Konstanz die Einheit wieder hergestellt wurde, war das ein kirchenrechtliches, keineswegs aber den – von keiner der streitenden Parteien in Zweifel gezogenen – katholischen Glauben betreffendes Ereignis.

Nun aber stellt sich die Frage, ob es sich auch im aktuellen Fall der Kirche im deutschen Sprachraum um ein ebensolches Schisma handle.

Dabei wird freilich sofort klar, dass es hier keinesfalls nur um einen Konflikt in kirchenrechtlichen Fragen, um Gehorsam oder Ungehorsam gegen Papst und Kurie geht, der bei gutem Willen durch einen Ausgleich der Interessen zu beheben wäre. Vielmehr steht in unserem Fall wesentlich Größeres auf dem Spiel. Im Konflikt „Rom – Deutschland“ geht es um fundamentale Wahrheiten des auf göttlicher Offenbarung beruhenden Glaubens. Um nur die am meisten genannten Punkte zu nennen: Selbst von Bischöfen wird die Unauflöslichkeit der Ehe in Frage gestellt und die Forderung erhoben, die Wiederverheiratung Geschiedener kirchlich anzuerkennen. Ebenso wird die Spendung des Weihesakraments – vorerst in der untersten Stufe des Diakonats – an Frauen gefordert. Beiden Forderungen liegt die Leugnung von Glaubenswahrheiten zugrunde, womit zum Schisma die Häresie hinzukommt. Damit aber sind die Grundlagen des katholischen Glaubens verlassen – und damit die Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche.

Wesentlich anders verhält es sich jedoch, wenn mit einer Spaltung Häresie, Irrlehre verbunden ist, bzw. ihr zu Grunde liegt. In diesem Fall wird auch die gemeinsame Glaubensgrundlage verlassen.

Es gilt also, im Blick auf die aktuelle kirchliche Situation im deutschen Sprachraum illusionslos festzustellen, dass hier Schisma und „Häresie“ gleichermaßen drohen.

Wenn also auf dem in Frankfurt eingeschlagenen Weg weitergegangen werden sollte, würden die beiden Tatbestände sowohl von Häresie als auch von Schisma erfüllt – und die damit verbundenen Folgen eintreten.

Ist es nun Zufall, gar Warnsignal, dass im Augenblick der sich zuspitzenden Krise des Frankfurter „Synodalen Weges“ genau fünfhundert Jahre sind, dass auf dem „Luther-Reichstag“ zu Worms die aufgebrachte begeisterte Menge Luther zugejubelt und zugleich „Tod dem Papst“ geschrien hat?

 

VIDEO - Predigt Mons. Reichart - Maria Vesperbild - 13. Mai 2021 - Warum wir beim Beten nach Osten sehen sollen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Brandmüller

  1. Creator Spiritus
  2. Religion: Mono- oder Dialog? Der Modernismus als Atheismus im Christentum
  3. Die Wahl des Papstes im Spannungsfeld zwischen Zentrum und Peripherie. Ein Vorschlag
  4. Kirche ohne Zukunft...
  5. Licht aus der Geschichte - Wege in die Krise
  6. ‘Traditionis custodes’ bei Licht betrachtet
  7. Walter Kardinal Brandmüller: Wege in die Krise
  8. Brandmüller: deutsche Nationalkirche im Eilmarsch „Los von Rom“
  9. Brandmüller: deutsche Nationalkirche im Eilmarsch „Los von Rom“
  10. Kardinal Brandmüller: ‚Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen…’







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  6. „In Blut getränkt“
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  10. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  11. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  12. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  13. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  14. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  15. Ostermesse auf dem Petersplatz. Im Staunen des Osterglaubens

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz