"Altbekannte russische Propaganda"6. Mai 2022 in Chronik, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Deutscher Sicherheitspolitik-Experte Markus Kaim kritisiert Nato-Bemerkungen von Papst Franziskus - CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen empört über Papst-Nato-Behauptungen "Wenn der Papst sich auf das Feld der Politik begibt, ist er nicht unfehlbar"
Rom (kath.net)
Der deutsche Sicherheitspolitik-Experte Markus Kaim von der „Stiftung Wissenschaft und Politik“ (SWP) hat in der "BILD" Kritik an der jüngsten Nato-Kritik von Papst Franziskus in der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ geübt. Der Papst sprach hier von „Bellen“ der Nato vor Russlands Tür. Das Kirchenoberhaupt würde zwar nicht so weit gehen zu sagen, dass die Nato-Präsenz in den Nachbarländern Moskau „provoziert“ habe. Aber: Sie habe die Invasion „vielleicht erleichtert“. Kaim spricht von einer "altbekannte russische Propaganda", die hier Franziskus aufgreift. "Der Papst wiederholt leider eine altbekannte russische Propaganda, die jeder Grundlage entbehrt. Weder hat die Nato Russland versprochen, sich nicht nach Osten zu erweitern, noch steht man den Russen feindlich gegenüber – im Gegenteil." Tatsächlich ist die Nato ein reines Verteidigungsbündnis.
Auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen reagiert in der BILD empört: „Wenn der Papst sich auf das Feld der Politik begibt, ist er nicht unfehlbar.“ Um sich eine Meinung zu bilden, solle Franziskus „nicht nur nach Moskau reisen, sondern nach Riga, Vilnius oder Tallinn.“ Denn: Die kleinen baltischen Staaten hätten Putin nie provozieren wollen, sondern suchten schlicht Schutz vor ihm.
Auch BILD-VIZE Paul Ronzheimer kritisiert auf Twitter das Verhalten der Kirchen: "Kirche ist Riesen-Enttäuschung. Als Russen Kyiv einkesseln wollten, hatte d Papst zuviel Angst, in die Stadt zu kommen. Jetzt will er Putin zuerst treffen, gibt der NATO eine Mitschuld am Krieg. Die evangelische Kirche warnt derweil vor Waffenlieferungen. Bleibt nur ein Austritt."
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