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Russland: Katholische Bischöfe stellen sich gegen den Krieg

3. Oktober 2022 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Bischofskonferenz ruft zum Frieden auf und warnt: Militärischer Konflikt in der Ukraine untergräbt Einheit zwischen Ländern und Völkern und bedroht die Existenz der ganzen Welt.


Moskau/Vatikanstadt (kath.net/ KAP)

Die katholischen Bischöfe in Russland haben sich mit einem dringenden Appell dagegengestellt, Krieg als Mittel zur Lösung von Problemen zwischen Nationen einzusetzen. Unmittelbarer Anlass ihrer Äußerung ist die von Russlands Präsident Putin angeordnete Teilmobilmachung, wie das Nachrichtenportal "Vatican News" und der vatikanische Missionspressedienst "Fides" berichten.

Die "Konfrontation" in der Ukraine sei "zu einem groß angelegten militärischen Konflikt ausgeartet, der bereits Tausende Opfer gefordert hat, das Vertrauen und die Einheit zwischen Ländern und Völkern untergräbt und die Existenz der ganzen Welt bedroht", heißt es in dem vom Moskauer Erzbischof Paolo Pezzi unterzeichneten Bischofskonferenz-Appell vom Mittwoch. Ausdrücklich zitieren die Bischöfe aus einer Ansprache von Papst Pius XII. aus dem August 1939: "Mit dem Frieden ist nichts verloren, aber durch den Krieg kann alles verloren gehen", hatte dieser am Vorabend des Zweiten Weltkriegs gewarnt.


Die Russische Bischofskonferenz mahnt zudem, an die Worte von Papst Franziskus während seiner jüngsten Reise nach Kasachstan zu denken: "Wir dürfen uns nicht an den Krieg gewöhnen, wir dürfen uns nicht mit seiner Unvermeidlichkeit abfinden", hatte der Papst am 14. September in Astana gemahnt. Und: "Lasst uns denen helfen, die leiden, und lasst uns darauf bestehen, dass wirklich versucht wird, Frieden zu schaffen. Was muss noch geschehen, wie viele Tote muss es erst noch geben, bevor die Konflikte dem Dialog zum Wohle der Menschen, der Völker und der Menschheit weichen? Der einzige Ausweg ist der Frieden, und der einzige Weg dorthin ist der Dialog."

Die Bischöfe seien sich bewusst, dass Regierungen in bestimmten Situationen ihre Bürger zum Kampf auffordern müssten, aber nur dann, wenn entsprechende militärische Aktionen darauf abzielten, den Konflikt schnell zu beenden, so das Schreiben weiter. Das Dokument verweist auch auf den Katechismus der Katholischen Kirche, der den Rückgriff auf den Krieg nur zur legitimen Verteidigung und nur bei Vorliegen bestimmter Bedingungen zulässt. In diesem Zusammenhang unterstreicht die Bischofskonferenz, dass die endgültige Entscheidung darüber, ob ein einzelner Bürger am Krieg teilnimmt oder nicht, eine Gewissensfrage ist. In dem Appell wird zudem daran erinnert, dass die Verfassung der Russischen Föderation diejenigen schütze, die den Einsatz von Waffen aus Gewissensgründen ablehnen.

 

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