Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  6. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  7. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  8. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  9. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  10. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  11. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  12. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  13. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  14. Argentinien ruft nach Papst-Tod siebentägige Trauer aus
  15. Nicaragua: Öffentliche Osterfeiern verboten

Erzbischof von Krakau kritisiert „neomarxistische Revolution“ und „ideologischen Totalitarismus“

16. August 2023 in Aktuelles, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erzbischof Jędraszewski/Krakau wendet sich Grundsatzpredigt im Marienwallfahrtsort Ludźmierz gegen „Gender-Ideologie“, „Angriff auf Religionsfreiheit“ und UN-Vorgaben


Krakau (kath.net) „Seit 1968 findet in der westlichen Welt eine neomarxistische Revolution statt, die zunehmend die Gedanken und Herzen der auf polnischem Boden lebenden Menschen erfassen will. Wir beschäftigen uns zunächst mit einem Angriff auf die Wahrheit selbst, denn es wird gesagt, dass jeder seine eigene Wahrheit habe.“ So nüchtern ist die Diagnose von Erzbischof Marek Jędraszewski von Krakau am Dienstag bei seiner Predigt zu Mariä Himmelfahrt in Ludźmierz.

Aktuell komme es in der „Gender-Ideologie“ zu „einem Angriff auf die Wahrheit über den Menschen selbst“, vertrat Erzbischof Jędraszewski. Dabei gelte es als „fraglich, ob ein Mensch vom Moment der Empfängnis an männlich oder weiblich ist“. Doch würden damit „die grundlegendsten und offensichtlichsten Gesetze der Wissenschaft, insbesondere der Biologie und Genetik, geleugnet“. Obendrein würde jene verfolgt, „die es wagen, sich dieser rationalitätlosen Ideologie zu widersetzen“.

Der Metropolit von Krakau kritisierte außerdem beim Thema „Religionsfreiheit“: „Man würde erwarten, dass der UN-Bericht, der sich eigentlich mit der Verfolgung von Religionsgemeinschaften beschäftigen sollte, sich in erster Linie mit der Verfolgung von Christen befassen würde, denn statistisch gesehen verlieren jeden Tag etwa ein Dutzend Menschen ihr Leben, nur weil sie an Gott glauben.“ Doch heiße es inzwischen „im UN-Bericht über religiöse Verfolgung in der Welt, dass einige Religionen, insbesondere das Christentum, sagen, dass es Sünde gibt, und indem sie vertreten, dass es Sünde gibt, würden sie die Menschen spalten und sie würden dadurch diejenigen stigmatisieren, die Sünder sind. Nach Ansicht der UN müsste man den Kirchen also verbieten, die Wahrheit zu predigen (wonach es Sünde gibt) und ihre Freiheit einschränken. Dies ist eine weitere schwer vorstellbare Manifestation des ideologischen Totalitarismus. Sie kämpfen im Namen der Freiheit gegen die Wahrheit des Evangeliums.“


„Schließlich gibt es im heutigen Polen Stimmen, die dafür plädieren, Religion aus den Schulen zu verbannen. … Wir waren Zeugen einer erschreckenden Kampagne, die die Heiligkeit von Kardinal Karol Wojtyła, des Heiligen Johannes Paul II. des Großen, in Frage stellte.“

Erzbischof Jędraszewski zitierte Worte von Kardinal Stefan Wyszyński, die dieser vor 60 Jahren in Ludźmierz gesagt hatte: „Beten Sie für die Freiheit der Kirche in unserer Heimat, für Ihre Freiheit, für das Recht auf Wahrheit, damit Sie Ihre Kinder ungehindert den heiligen Glauben lehren können, beten Sie für Gerechtigkeit und Respekt in Polen, damit Sie endlich das Gefühl haben, dass man uns mit dem Herzen und nicht mit der Polizei regiert, damit Sie das Gefühl haben, dass wir in unserem Heimatland keine Fremden sind, dass wir nicht minderwertig sind, Bürger zweiter Klasse, nur weil wir an Gott glauben und ihn lieben.“

Erzbischof Jędraszewski erläuterte in seiner Predigt weiter: „Nach 60 Jahren kehren wir zu den Worten von Kardinal Wyszyński zurück und verstehen ihre Aktualität auf völlig neue Weise. Was wirklich benötigt wird, sind Freiheit, Gerechtigkeit, Respekt und Liebe.“

Außerdem griff der Krakauer Erzbischof das Leitthema der damaligen Predigt von Kardinal Wyszyński auf. Der Kardinal hatte sich damals auf die Enzyklika von Johannes XXIII. Pacem in terris berufen und festgestellt: „Jeder Mensch hat die gleichen Rechte. Insbesondere das Recht auf Wahrheit, das Recht auf Freiheit, das Recht auf Gerechtigkeit und Respekt und das Recht auf Liebe.“ Erzbischof Jędraszewski wies darauf hin, dass diese Worte eine ernsthafte Herausforderung für die kommunistischen Behörden gewesen sein müssen. Denn das damalige System basierte auf einer mehrdimensionalen Lüge, die unter anderem aus Folgendem bestand: eine falsche – rein materialistische – Sicht auf den Menschen. Die Ausrufung der Diktatur des Proletariats, des rücksichtslosen Klassenkampfes und der sozialistischen Gerechtigkeit, was zu Massenenteignungen geführt hatte. Der Kampf mit der Kirche, die sich auf die Feier des tausendjährigen Jubiläums der Taufe Polens vorbereitete, ging weiter. Die Worte des Primas entsprachen dem großen Wunsch der menschlichen Herzen.

Der Erzbischof erinnerte in seiner Predigt auch an die kleine Begebenheit, dass 1963 das Zepter aus der Hand von „Unserer Lieben Frau von Ludźmierz“ gefallen war, als die Statue nach ihrer feierlichen Krönung hochgehoben wurde. Geistesgegenwärtig hatte der damalige Bischof Karol Wojtyła (der spätere Papst Johannes Paul II.) reagiert und das Zepter aufgefangen. Kardinal Wyszyński hatte darauf spontan mit dem Satz reagiert: „Karol, die Muttergottes gibt dir Kraft.“

Die Basilika Mariä Himmelfahrt in Ludźmierz hat im Herzen der polnischen Katholiken einen besonderen Platz, denn Papst Johannes Paul II. hatte sie 1997 besucht, daran erinnert auch eine Statue des heiligen Papstes in der Nähe der Kirche. Vor allem wurde aber das etwa 600 Jahre alte Gnadenbild der Muttergottes von Ludźmierz 1963 von Kardinal Stefan Wyszyński kanonisch gekrönt. Erzbischof Jędraszewski stand der Feier zum Gedenken an die Krönung vor 60 Jahren vor. Dabei konnnte man (bei Erfüllung der notwendigen Voraussetzungen) auch einen Ablass erlangen.

Foto: Erzbischof Jędraszewski (zweiter von link) vor „Unserer Lieben Frau von Ludźmierz“ (c) Erzbistum Krakau/Pressebüro


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  6. „In Blut getränkt“
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  10. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  11. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  12. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  13. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  14. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  15. Ostermesse auf dem Petersplatz. Im Staunen des Osterglaubens

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz