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Der Geruch des Hirten

21. Juli 2024 in Spirituelles, 10 Lesermeinungen
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„Wir müssen allen die unendliche Güte unseres Herren Jesus Christus näherbringen, auf dass ihre Herzen erwachen und für Ihn brennen. Wenn wir auf die brennenden Herzen hören, ist Synodalität ein Erfolg.“ Gastkommentar von Dr. Lukas Matuschek


Linz (kath.net) Ich habe echt meine Schwierigkeiten die synodale Kirche mit dem Gleichnis Jesu von seiner Schafsherde in Einklang zu bringen. Ich verstehe vielleicht das grobe Ziel. Wenn wir von der Volkskirche weggehen, brauchen wir vielleicht als eine Alternative eine neue Form einer offenen, das heißt bestenfalls missionarischen Kirche, die man meinetwegen als synodal, weil „gemeinsam“ und „auf dem Weg“ betiteln kann. Wenn es jemandem hilft warum nicht. Viel offensichtlicher fände ich, in Zeiten wo der Demos vor der Ethnie betrachtet werden soll, die Entwicklung von der Volkskirche zur Völkerkirche voranzutreiben, damit wir Haus des Gebets für alle Völker genannt werden (Jes 56,7). Denn das ist unsere tiefste Aufgabe, unsere Familien und Städte, unsere Herkunft und Ethnie vor Gott ins Gebet zu tragen, gerade dann, wenn wir die einzigen sind, die vor seinen Altar treten. Und im Außen müssen wir um das Gewissen unseres Landes kämpfen und allen die unendliche Güte unseres Herren Jesus Christus näherbringen, auf dass ihre Herzen erwachen und für Ihn brennen. Wenn wir auf die brennenden Herzen hören, ist Synodalität ein Erfolg. Danach sieht es im Moment nicht wirklich aus. Aber Sein Heiliger Geist kommt, wenn wir Ihn nur darum bitten. Momentan stellt sich mir das Bild unserer Kirche wie folgt dar.


Ein Mann hatte Schafe, die er seinen Tagelöhnern in Obhut gab. Es war viel Arbeit, und eine Zeit, in der einiges sich für die Schafe veränderte. Ihre Nahrung erhielten sie nicht mehr auf die alte Weise, sondern in neuer äußerer Form. Die Nährstoffe waren weiter dieselben. Einige Schafe, die frisch in die Herde gekommen waren, hatten keine Probleme sich anzupassen. Durch die neue Form konnten die Schafe individueller versorgt werden, sodass die Herde größer werden konnte. Einige Schafe wollten bei der alten Weise bleiben. Es fanden sich Tagelöhner, die auch diesen Schafen entgegenkamen. Und dabei fanden auch junge Schafe gefallen an der alten Weise und auch so wurde die Herde größer. Einige Tagelöhner waren irritiert wegen der Unterschiede, und begannen auf die Form zu achten, ohne auf die Schafe einzugehen. Einige Schafe mussten deshalb hungern.

Die große Herde war schwierig zu führen. Es war wichtig, dass die Schafe Vertrauen zu den immer neuen Tagelöhnern aufbauen konnten. Einige Tagelöhner erkannten, dass man dafür durch die Tür in den Stall gehen musste. Andere gingen zwar stets durch die Tür, vergaßen aber, dass dies der Grund war für das Zutrauen der Schafe. Andere beriefen sich immer auf den Vorsteher der Tagelöhner um die Schafe zu leiten, vergaßen aber, dass die Schafe vor allem ihren Herrn liebten. Einige Tagelöhner wollten die Herde in eine bestimmte Richtung treiben, die sie als gut befunden hatten, hatten aber Schwierigkeiten alle Schafe zu überzeugen.

Einige Tagelöhner fütterten die Schafe selbst aus der Hand, andere ließen andere für sich arbeiten um die tägliche Nahrung der Schafe zu verteilen auch wenn kein sichtbarer Grund dafür Bestand. Auch durch solche Kleinigkeiten konnte das Vertrauen der Schafe in seinem Wachstum gebremst werden.

Einige Tagelöhner halfen den Schafen. Sie hatten den Geruch der Schafe an Ihrer Kleidung. Ihre Hände aber verströmten den Geruch der Nahrung ihres Herrn. Das war das einzige Zeichen was für die Schafe wirklich zählte.

Andere versuchten die Laute der Schafe zu deuten. Sie verwandten viel Zeit damit die einzelnen Schafe zu verstehen. Sie kannten den Geruch der Schafe, fütterten aber mit Zuckerstücken, bis den Schafen die Zähne ausfielen, oder sie träge wurden und die eigentliche Nahrung ablehnten.

Schließlich entbrannte Streit zwischen den Tagelöhnern. Einige Schafe waren irritiert und liefen davon. Andere Schafe waren davon nicht betroffen, denn sie fanden immer noch Tagelöhner, die sie mit Nahrung versorgten. Nur wunderten sie sich, worüber die Tagelöhner stritten. Denn am Ende gehorchten sie nur der Stimme ihres Herrn.

Ab und zu kam der Herr zu einzelnen Tagelöhnern am Ende ihrer Dienstzeit. Er fragte, wie viele Schafe sie denn mit seiner Nahrung gefüttert hätten. Und wem die Schafe eigentlich nochmal gehören.

Der Autor Dr. Lukas Matuschek (33) ist Ehemann und dreifacher Vater. Er lebt im Erzbistum Köln.


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Lesermeinungen

 lakota 22. Juli 2024 
 

@Feanaro

Danke, genauso hatte ich es verstanden!


1
 
 Feanaro 22. Juli 2024 
 

Brot des Lebens

@Stefan Fleischer
In diesem Fall ist die Nahrung des Herrn die Eucharistie. Das einzige Zeichen das zählt. Wir als Schafe seiner Herde sollten die Tagelöhner, unsere Seelsorger, danach erkennen, dass ihre Hände auf Jesus hin ausgerichtet sind. Und eben nicht danach, wie Papst Franziskus leider oft betont, ob unsere Priester den Stallgeruch der Schafe angenommen haben. Es geht um Christozentrik statt Ausrichtung auf den Menschen. Im Prinzip also mit anderen Worten genau das, was ich an Ihren Einwänden immer schätze.


1
 
 Stefan Fleischer 22. Juli 2024 

@ lakota

"Das war das einzige Zeichen was für die Schafe wirklich zählte."
Ja, ich beobachte immer wieder, wie "Brot und Spiele" in unserer modernen Welt wieder neu die Masssern hinzureissen vermag. Doch wer verkündet heute noch das Kreuz unseres Herrn so wie unsere Vorfahren: "In keinem anderen Zeichen ist Heil!"
Waren diese wirklich so viel dümmer als wir heute?


0
 
 lakota 22. Juli 2024 
 

Ein sehr schönes Gleichnis...

über die Schafe und Hirten in dieser Zeit.

"Ihre Hände aber verströmten den Geruch der Nahrung ihres Herrn. Das war das einzige Zeichen was für die Schafe wirklich zählte."
Genau!


1
 
 Feanaro 21. Juli 2024 
 

Probleme und Chance III

Wenn man aber Jesus ohne ein katholisches Umfeld und Aufwachsen kennenlernt, sind es oft emotionale Bekehrungserfahrungen die zum Fundament werden. Dies sind natürlich noch keine tiefen Wurzeln. Ein geistiges Sich-verlieben sollte man in unserer Zeit wohl behutsam konfrontieren, weil es wohl die immer häufiger gegangene Weg zu Gott ist. Weil das in den Glauben Hereinwachsen eben nicht mehr so möglich ist wie früher. Trotzdem ist gerade dann natürlich umso mehr gefragt, den aufgegangenen Samen bei der Verwurzelung zu helfen.

Alles natürlich auf unseren Herrn und seinen Willen ausgerichtet. In Gottesfurcht und Ganzhingabe an Ihn, der uns zuerst geliebt hat.


2
 
 Feanaro 21. Juli 2024 
 

Probleme und Chance II

Gerade durch einen schweren Lebensabschnitt mit Gott zu gehen, zeichnet unser Leben aus und verwebt unsere Geschichte mit Gottes Heilsplan und Willen. Eine reife Gottbeziehung hat dann wie in einer reifen Ehe nicht nur jugendliches Temperament sondern zusammengewachsenes Vertrauen.

Ein letzter Gedanke. Ich hatte das Glück in einer lebendigen katholischen Gemeinde aufzuwachsen, und Jesus hat mein Aufwachsen begleitet. Ich kann jetzt noch geistige Früchte aus meiner Erstkommunion ziehen. Ein Schatz der alten Zeit.


2
 
 Feanaro 21. Juli 2024 
 

Problem und Chance

Es stimmt dass wir das Thema nur anreißen können. Deshalb nur kurze Ergänzungen damit beide Seiten derselben Medaille hier stehen.

Grundsätzlich ist das wichtigste Gebot Gott aus ganzer Kraft ganzen Herzen, aus ganzer Seele und mit allen Gedanken. Insofern sind auch unsere Emotionen gefragt (gemäß der eigenen Veranlagung). Die Ehe - Abbild Der Gott-Menschbeziehung - schließ ja auch das verliebt sein mit ein. Meiner Frau zu sagen dass meine Liebe eine reine nüchterne Willensentscheidung ist, würde mir evtl. um den Kopf fliegen. Unser Gott ist auch eifersüchtig, wenn wir im Glauben nüchterner agieren, als in anderen Lebensbereichen oder Hobbies (Fußball, Sport etc.)

Nur darf der Glauben natürlich nicht beim verliebt-sein bleiben. Aus der Impulsivität des Petrus (ich werde mit dir sterben) wurde die tiefe Liebe (Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe). Der Glaube darf sich nicht nur im persönlichen Hosanna wohl fühlen, sondern eben auch in Krisen.


2
 
 Stefan Fleischer 21. Juli 2024 

@ Feanaro

Die Frage lässt sich hier nicht ausdiskutieren. Nur soviel. Da wäre zuerst einmal der Begriff «ein brennendes Herz» konkreter zu definieren. Meine Beobachtung ist, dass der Glaube heute immer mehr eine gefühlsbezogene Ausrichtung erhält, während für mich Glaube zuerst ein bewusster und persönlicher Willensakt ist, bei dem das Gefühl eine untergeordnete Rolle spielt. Ein gefühlsbetonter Glaube aber ist – wenigstens nach meiner persönlichen Erfahrung – den Stürmen des Lebens und den Anfeindungen des Widersachers schlecht gewachsen. Zudem neigt er dazu zu einer «Ich-Religion» zu verkommen, in welcher es zuerst einmal um mich geht. Etwas krass gesagt, in dieser Lebenshaltung hat Gott dann mir zu dienen, nicht mehr ich Gott. «Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben!» (Mk 9,24) Dieses Stossgebet hat mir schon oft zu einer realistischeren Gottesbeziehung geholfen.


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 Feanaro 21. Juli 2024 
 

Gottes Wille

Vielen Dank für den Kommentar Herr Fleischer!

Ja beides bedingt sich. Die Voraussetzung für ein brennendes Herz ist die Unterordnung des eigenen Willens, das Anschmiegen an den Willen Gottes. Wer Gottes Gebote nicht folgt, dessen Herz wird erkalten Mt 24,12.

Ich glaube es sind zwei Schritte. Für die Mission braucht es vor allem ein brennendes Herz. Um Jesus zu erkennen und ihn erkennbar zu machen. Aus der Beziehung zu Ihm können wir andere zu Ihn ziehen.

Der zweite Schritt, schwieriger, ist die Nationen zu Seinen Jüngern zu machen. Damit Sie seinen Geboten folgen. Damit Jesus zum König wird und sein Reich anbricht. Vielleicht ein Thema für einen nächsten Artikel.

Grüße, Lukas Matuschek
Grüße


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 Stefan Fleischer 21. Juli 2024 

Wenn wir auf die brennenden Herzen hören, ist Synodalität ein Erfolg.

Persönlich halte ich nicht sehr viel von Synodalität, so wie ich sie sie heute erlebe. Wir fragen dabei viel zu viel nach dem, was die Menschen wollen und viel zu wenig nach dem, was Gott will.

Gott will zuerst einmal: «Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben und dein Leben lang auf seine Dienstordnung, auf seine Gesetze, Rechtsvorschriften und Gebote achten.»(Dtn 11,1) oder noch deutlicher gesagt: «Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt.» (Joh 14,21) Und dann: «Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.» (Mk 8,34) Ein brennendes Herz kann Gott mir schenken, wenn er dies will. Was Gott von mir erwartet ist ein ehrliches Bemühen diese Elementaranforderungen zu erfüllen.


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