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'Ich habe mich geirrt'

11. August 2024 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
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Geschichte einer Reue: George Zabelka, jener katholische Priester, der die Atombombe segnete, blieb als Apostel der Vergebung in Japan. Von Petra Knapp.


New York (kath.net / pk) „Alles, was ich heute dazu sagen kann, ist, dass ich falsch lag.“ Reue, Vergebung und Wiedergutmachung ziehen sich durch fast vier Jahrzehnte im Leben von George Zabelka, der im Jahr 1992 starb. Der amerikanische Priester mit österreichischen Wurzeln war im 2. Weltkrieg als Seelsorger der US Air Force für die geistliche Begleitung von fast 2.000 Männern der 509. Gruppe zuständig. Er gab jener Einheit spirituellen und moralischen Rückhalt, welche im August 1945 die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki warf.

Er habe sich zwar immer gegen das sinnlose Töten von Zivilisten ausgesprochen, habe aber damals am Ideal vom „gerechten Krieg“ festgehalten, sagte er in einer Rede zum 40. Jahrestag der Bombardierungen im Jahr 1985, welche die Plattform Aleteia veröffentlichte.

Als er hörte, dass die zwei ersten Bomben – „Little Boy“ und „Fat Man“ – hunderttausende Zivilisten getötet hatten, war er entsetzt, aber er glaubte weiterhin daran, dass diese Art des Kampfes den Krieg rasch beenden würde. Als ihm jener Pilot, der nach der Detonation des „Fat Man“ einen Aufklärungsflug über Nagasaki machte, von den sterbenden Menschen erzählte, war der Priester völlig schockiert. „Mein Gott, was haben wir getan!“, rief er aus.


Später wurde ihm berichtet, eine der Bomben habe Nagasaki getroffen, die Stadt mit dem größten Katholikenanteil in Japan. Nun begann er zu begreifen, dass er seine Kompanie dabei begleitet und unterstützt hatte, andere Katholiken zu töten.

„Ich kann heute nur sagen, dass ich mich geirrt habe“, bekennt er in seiner Rede von 1985. „Christus wäre nicht das Werkzeug, um solche Schrecken auf sein Volk loszulassen. Deshalb kann kein Nachfolger Christi legitimerweise den Schrecken des Krieges auf Gottes Volk loslassen… Alles, was ich sagen kann, ist: Ich habe mich geirrt!“

In seiner ergreifenden Rede erinnerte er sich an diesen schrecklichen Moment, wo er seine Komplizenschaft beklagte. „Ich wusste, dass der heilige Franz Xaver Jahrhunderte zuvor den katholischen Glauben nach Japan gebracht hatte. Ich wusste, dass Schulen, Kirchen und religiöse Ordensgemeinschaften ausgelöscht wurden. Und trotzdem sagte ich nichts.”

Der junge Priester bereute dies zutiefst und ging in die Spitäler, um die Opfer der Bombenangriffe zu besuchen und mit ihnen zu sprechen. Er entschied sich, in Japan zu bleiben, um seinen früheren Feinden als Kaplan zu dienen. Sein restliches Leben verbrachte der Priester damit, für Frieden einzutreten. 1984 pilgerte er von Tokio nach Hiroshima, um die „Hibakushas“, die japanischen Überlebenden der Atombombe, um Vergebung zu bitten.  

„Ich betete um Vergebung – für mich selber, mein Land, meine Kirche, sowohl für Nagasaki als auch für Hiroshima. Dieses Jahr in Toronto, bat ich erneut um Vergebung bei den anwesenden „Hibakushas“. Ich bat sie um Vergebung, und sie baten mich um Vergebung für Pearl Harbor und einige schreckliche Verbrechen des japanischen Militärs… Wir umarmten einander. Wir weinten. Tränen flossen. Das ist der erste Schritt der Vergebung – das Bekenntnis der Schuld und die Vergebung. Beten wir zu Gott, dass andere auch diesen Weg des Friedens finden.“

Rede von 1985:

Blessing the Bombs - by Father George Zabelka (plough.com)


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Lesermeinungen

 rosenstaedter 11. August 2024 
 

Die Wiederentdeckung der „verborgenen“ Christen Japans ab 1865 und ihre Wahrnehmung in katholischen

Ein interessanter Link zum Thema "Verborgener Katholischer Glaube in Japan"

https://rw-ktf.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/i_religionswiss/Die_Wiederentdeckung_der__verborgenen__Christen_Japans_ab_1865_und_ihre_Wahrnehmung_in_katholischen_Missionszeitschriften__Peter_Josef_Kubicek_2020_.pdf


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