Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Fulda hat Evangelisationszentrum ‚St. Theresia v. Lisieux’ im Haus Raphael, geschlossen
  2. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  3. Gedanken zu einer „Reform“ der Aufbahrung und Beisetzung der Päpste
  4. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  5. Frankreich: 100.000 Euro Geldstrafe, nachdem TV-Sender Abtreibung als „Todesursache“ bezeichnete
  6. Papst: Weltsynode-Schreiben ist Teil des ordentlichen Lehramts
  7. 'Ich denke einfach, dass Gott unser Bestes verdient'
  8. Katzenjammer bei Sr. Edith-Maria, weil das "Minimalziel" Diakoninnenweihe nicht erreicht wurde
  9. Erhebliches Defizit bei Vatikan-Pensionsfonds: Papst schlägt Alarm
  10. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  11. Scorsese startet Film-Serie über Heilige
  12. Kardinalstaatssekretär Parolin weist Kritik an den Papst-Worten zu Genozid-Prüfung zurück
  13. Die Sieben Sünden gegen den Heiligen Geist: Synodale Unterscheidungen
  14. Der Weg der Versöhnung ist kein Spaziergang
  15. Johannes Hartl: „Schande“

Warum J.R.R. Tolkien das Buch „Jona“ übersetzte

29. September 2024 in Kultur, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Jona sei hinabgestiegen in die Unterwelt, zu den Völkern der Vergangenheit, heißt es in Tolkiens Übersetzung für die „Jerusalem Bible“. Von Petra Knapp.


London (kath.net) Kaum jemand weiß, dass „Herr der Ringe“-Autor J.R.R. Tolkien (1892-1973) einen Teil der Bibel übersetzt hat. Es war im Jahr 1957, als der englische Priester Alexander Jones ein ehrgeiziges Projekt startete: Er wollte die Bibel neu übersetzen, und zwar eng angelehnt an die griechischen und hebräischen Urtexte.

Er habe auf die Enzyklika „Divino Afflante Spiritu“ von Papst Pius XII. reagiert, schreibt „Aleteia“-Autor Philip Koslowski. Der Papst habe Wissenschaftler ermutigt, die Bibel neu zu übersetzen, basierend auf den Originalsprachen, als Ergänzung zur lateinischen Bibelausgabe, der „Vulgata“.

Jones sei von einer neuen französischen Übersetzung inspiriert worden und suchte in England nach Wissenschaftlern, welche bei der englischen Ausgabe der „Jerusalem Bible“ mitarbeiten könnten. Dabei wandte er sich an J.R.R. Tolkien, den heute viele nur als Autor der „Herr der Ringe“ kennen. Er war jedoch Literaturwissenschaftler und damals einer der fähigsten, begabtesten und besten Philologen des Landes.


Tolkien sagte zu, bei dem Projekt mitzuarbeiten. Als er die ersten Arbeiten abgeschlossen hatte, schrieb Jones ihm folgende Zeilen: „In Wahrheit würde ich Ihnen gerne in großem Vertrauen alles schicken, was von der Bibel übriggeblieben ist, aber die Großzügigkeit und die Möglichkeiten sind wohl begrenzt!“

Und so blieb es bei nur einem Buch, das Tolkien schließlich zur Gänze übersetzte: Das Buch Jona, das er 1961 fertigstellte. Jones hatte zunächst noch gehofft, dass der Philologe auch das Buch Josua übernehmen könnte, was jedoch aus Zeitgründen scheiterte. Er übersetzte nur einen Vers aus dem Buch Jesaja zusätzlich, weiß Koslowski.

„Tolkien wusste nicht, dass sein Name in der gedruckten Ausgabe (der Bibel, Anm. d. Red.) erscheinen würde, denn er hielt seinen Beitrag für nicht besonders bedeutend“, schreibt er. In einem Brief von 1967 stellte Tolkien fest: „Mich unter den ‚Hauptmitarbeitern‘ zu nennen, war eine unverdiente Höflichkeit seitens des Herausgebers der Jerusalemer Bibel. Ich wurde in ein oder zwei Stilfragen konsultiert und kritisierte einige Beiträge anderer. Ursprünglich sollte ich eine große Menge an Text übersetzen, aber nachdem ich einige notwendige Vorarbeiten geleistet hatte, musste ich wegen des Drucks anderer Arbeiten zurücktreten und konnte nur ,Jona‘, eines der kürzesten Bücher, fertigstellen.“

Tolkiens Übersetzung wurde noch überarbeitet und editiert. Seine Originalübersetzung findet man im „Journal of Inklings Studies“ auf der Website der „Edinburgh University Press“. Koslowski findet bemerkenswert, wie Tolkien Jonas Reise beschreibt - nämlich über den Aufenthalt im Bauch des Wales hinaus.

Jona sei „hinabgestiegen in die Länder der Unterwelt, zu den Völkern der Vergangenheit“ (Jona 2,7). „Es überraschte mich, dass es eine alte hebräische Tradition gibt, wo erzählt wird, wie Jona die ,Unterwelt‘ besucht habe und jüdische Patriarchen getroffen habe, etwa Adam, Eva, Noah, Abraham etcetera“, schreibt Koslowski.

Er selbst hat ein Comicbuch über die Geschichte von Jona geschrieben, wo Ninive unter dem Fluch eines bösen Dämons steht und Gott den Propheten Jona schickt, der die Menschen warnen soll. In dem Buch „Jonah’s Voyage to Atlantis“ reist Jona in die legendäre Stadt Atlantis, nachdem er vom Schiff ins Meer geworfen wird. Es sei „ein Mix aus biblischer Geschichte, Fantasy und Mythologie“, mit dem Ziel, „eine Geschichte von Barmherzigkeit, Vergebung und Licht, das in der Dunkelheit scheint, zu erzählen“, sagt der Autor.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 jabberwocky 29. September 2024 

@Fink

Es ist im deutschen nicht ungewöhnlich, daß Namen unterschiedlich geschrieben werden. Eine kleine Auswahl:

Rudolph und Rudolf
Claudia und Klaudia
Claus und Klaus
Rainer und Reiner
Elisabet und Elisabeth
Gabriele und Gabriela
Johann und Johannes
Eveline und Evelyn


0
 
 girsberg74 29. September 2024 
 

Es freut mich,

über J.R.R. Tolkien auch dies zu erfahren.


1
 
 Fink 29. September 2024 
 

"Jona" oder "Jonas", Mose oder Moses, Eliah oder Elias ?

Etwas abseits vom Thema: Warum gibt es im Deutschen zwei leicht unterschiedliche Formen bei den Eigennamen des Alten Testaments? Bis zur Einführung der "Einheitsübersetzung" in den 1970er Jahren hieß es bei den Katholischen Noe, Moses, Jonas, Elias, Jeremias, Isaias etc.
Informationen zu diesem Thema bietet der verlinkte Wikipedia-Artikel (mit einer guten Tabellen-Übersicht).

de.wikipedia.org/wiki/Schreibweise_biblischer_Namen_im_Deutschen


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN!
  2. Bistum Fulda hat Evangelisationszentrum ‚St. Theresia v. Lisieux’ im Haus Raphael, geschlossen
  3. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  4. Der Weg der Versöhnung ist kein Spaziergang
  5. Die Sieben Sünden gegen den Heiligen Geist: Synodale Unterscheidungen
  6. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  7. Gedanken zu einer „Reform“ der Aufbahrung und Beisetzung der Päpste
  8. Frankreich: 100.000 Euro Geldstrafe, nachdem TV-Sender Abtreibung als „Todesursache“ bezeichnete
  9. 'Ich denke einfach, dass Gott unser Bestes verdient'
  10. Johannes Hartl: „Schande“
  11. Erhebliches Defizit bei Vatikan-Pensionsfonds: Papst schlägt Alarm
  12. Katzenjammer bei Sr. Edith-Maria, weil das "Minimalziel" Diakoninnenweihe nicht erreicht wurde
  13. Happy Thanksgiving - Die "immer wachsame Vorsehung" des allmächtigen Gottes
  14. Scorsese startet Film-Serie über Heilige
  15. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz