Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Nur 6,6 Prozent der deutschen "Katholiken" besuchen die Hl. Messe!
  2. Psycho-Tests für Schweizer Priester
  3. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für 2025 und 2026!
  4. Bekommt Deutschland ein Wahrheitsministerium?
  5. Alexander Kissler: "Mit dem Klimafasten machen sich die Kirchen lächerlich"
  6. 2024 mehr Austritte bei den landeskirchlichen Protestanten als bei den Katholiken
  7. Regierung Trump will Mittel für Familienplanung einfrieren
  8. Holy Family Mission – ein missionarisches Projekt zur Erneuerung der Kirche in Irland
  9. Theologieprofessor Bortkiewicz: „Der Arzt beschloss, den Fötus – also mich – in Stücke zu schneiden“
  10. Wirtschaftsexperte kritisiert Forderung der Bischöfe nach mehr Steuern für Reiche
  11. US-Prediger Franklin Graham: Trump soll auf Kraftausdrücke verzichten
  12. Teufelsanrufung in der 2. Bundesliga?
  13. Initiative „Neuer Anfang“ übt deutliche Kritik an der „Suggestiv-Umfrage“ des Synodalen Ausschusses
  14. Papst erhält weiterhin große Mengen Sauerstoff
  15. Gemelli-Chefarzt: Papst Franziskus wäre fast gestorben

„Die eine große Sache, die man auf Erden lieben muss“

21. März 2025 in Kultur, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein neues Buch beleuchtet den Einfluss von Tolkiens Gebetsleben auf den „Herrn der Ringe“. Von Petra Knapp.


Wien (kath.net / pk) Welchen Einfluss hatte J. R. R. Tolkiens Liebe zur Eucharistie und zur Messfeier auf das Schreiben von „Der Herr der Ringe“? Mit dieser ungewöhnlichen Frage beschäftigt sich Ben Reinhard, Literaturprofessor an der Franziskaner-Universität in Steubenville (USA), in seinem Buch „The High Hallow: Tolkien’s Liturgical Imagination“.

Das dreibändige Fantasy-Opus „Der Herr der Ringe“ sei ein „grundlegend religiöses und katholisches Werk“, stellte der 1892 in Südafrika geborene Schriftsteller und Philologe selbst klar. „Mit anderen Worten: Tolkien sagt, dass sein katholischer Glaube die Grundlage seines Werks ist“, kommentierte Tolkien-Experte Joseph Pearce in einem Beitrag auf „Aleteia“. „Das sollte nicht überraschen, denn er war die Grundlage von Tolkiens Leben.

Der später in Oxford lehrende Professor für englische Sprachwissenschaft hielt seinen Glauben nicht verborgen. In wie vielen Details sein lebendiger Glaube in sein Fantasy-Opus einfloss, geht unter anderem aus seinen Briefen hervor, die er an Familienmitglieder, Verleger und viele andere richtete.

Tolkien-Biograph Humphrey Carpenter publizierte 354 ausgewählte Briefe im Jahr 1981 mit Unterstützung von Christopher Tolkien; die deutsche Ausgabe der „Letters“ erschien 1991. Die Briefe umfassen den Zeitraum von Oktober 1914 bis zum 29. August 1973, vier Tage vor Tolkiens Tod.


Vor zehn Jahren setzte sich der italienische Priester Daniele Ercoli für die Heiligsprechung Tolkiens ein. Er bat Erzbischof Bernard Longley von Birmingham, den Heiligsprechungsprozess einzuleiten. Zwei Jahre später wurde in der Kirche in Oxford, in der Tolkien täglich die Messe besuchte, eine besondere Messe in diesem Anliegen gefeiert.

Im darauffolgenden Jahr fand, wiederum in Oxford, eine „Heiligsprechungskonferenz“ statt, um das Anliegen weiterzubringen. Seither geschah jedoch nichts. Das neue Buch von Ben Reinhard lenkt erneut den Fokus auf die persönliche Heiligkeit des weltberühmten Autors.

Als der Jesuitenpater Robert Murray, ein persönlicher Freund Tolkiens, Ähnlichkeiten zwischen der Figur der Galadriel und der Jungfrau Maria feststellte, bestätigte Tolkien dies mit den Worten, es sei Maria, auf der seine „eigene kleine Wahrnehmung von Schönheit sowohl in ihrer Majestät als auch in ihrer Einfachheit gegründet ist“.

In einem Brief bat er seinen Sohn darum, seinen Glauben stets andächtig zu praktizieren, die Sakramente in Empfang zu nehmen, vor allem die Beichte, und möglichst viel zu beten. „Bete, wenn du unterwegs bist, im Auto, oder in leeren Momenten der Langeweile.“

Über sein eigenes Gebetsleben schrieb er im selben Brief: „Wenn du es nicht schon tust, dann gewöhne dir den ,Lobpreis‘ an. Ich benutze das oft (auf Latein): das Gloria Patri, das Gloria in Excelsis, das Laudate Dominum; das Laudate Pueri Dominum (das ich besonders liebe), einen der Sonntagsps-Psalmen; und das Magnificat; auch die Litanei von Loreto (mit dem Gebet Sub tuum praesidium). Wenn du das auswendig kannst, brauchst du nie Worte der Freude. Es ist auch eine gute und bewundernswerte Sache, den Kanon der Messe auswendig zu kennen, denn du kannst ihn in deinem Herzen sagen, wenn dich jemals ein schwerer Umstand daran hindert, die Messe zu hören.“

„Tolkiens Leben und seine Phantasie waren grundlegend in der Liturgie verankert“, schreibt Ben Reinhard. „Seine Freuden und Sorgen, seine Kunst und seine Phantasie – ja, jede menschliche Aktivität – konnten im Gebet der Kirche begründet und durch sie gedeutet werden.“

Als er einmal mit seiner Tochter in Italien unterwegs war, notierte er dazu, er habe das Gefühl, „im Herzen der Christenheit“ angekommen zu sein. „Ich spürte ein eigenartiges Leuchten eines stillen Lebens und von Nächstenliebe – vor allem in den Kapellen des Allerheiligsten Sakramentes.“

Eine entzückende Illustration von Tolkiens Liebe zur Liturgie und seiner Liebe zu Kindern stammt von einem Freund, der mit ihm die Messe besucht hatte. In der Kirchenbank vor ihnen saßen zwei oder drei Kinder, die sich bemühten, der Messe in ihrem Bilderbuch zu folgen. Als Tolkien ihre Schwierigkeiten bemerkte, beugte er sich vor, um ihnen zu helfen.

Später fand der Freund Tolkien „vor dem Marienaltar kniend mit den kleinen Kindern und ihrer Mutter, die sich fröhlich unterhielten und, wie ich glaube, Geschichten über die Gottesmutter erzählten“. Als die Familie die Kirche verließ, hörte Tolkiens Freund, wie eines der Kinder fragte: „Mami, können wir immer mit diesem netten Mann in die Kirche gehen?“

Tolkiens eigene Liebe zur Messe zeigt sich in den Worten, die er an seinen Sohn schrieb. Sie verdeutlichen, wie sehr die Eucharistie im Zentrum seines Lebens stand: „Aus der Dunkelheit meines Lebens, inmitten großer Enttäuschungen, stelle ich dir die eine große Sache vor, die man auf Erden lieben muss: das Allerheiligste Sakrament.... Dort findest du Romantik, Ruhm, Ehre, Treue und den wahren Weg all eurer Lieben auf Erden…“

 

Ist Tolkien ein Heiliger? - mit Gebet


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Versusdeum 21. März 2025 
 

Es liegt an jedem Einzelnen von uns,

diese weitgehend aus unserer Zeit verschwundene Welt des Gebetes und Lobpreises auch im Alltag wieder zum Leuchten zu bringen. So wie Mittelerdie wieder erblühen, als das Böse gebannt war.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Tolkien

  1. Is J.R.R. Tolkien a saint?
  2. Ist J.R.R. Tolkien ein Heiliger?
  3. Noel
  4. Als der Mann im Mond in den Garten des Weihnachtsmannes fiel
  5. Warum J.R.R. Tolkien das Buch „Jona“ übersetzte
  6. Fasten mit Frodo
  7. Drei Lehren aus ‚Der Herr der Ringe’
  8. ‚Aurë entuluva!’ – eine literarische Reise ins Abendland
  9. Giorgia Meloni: 'Herr der Ringe' sind 'heilige Texte'
  10. Was geschah am 25. März in Mittelerde?






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für 2025 und 2026!
  2. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  3. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  4. Nur 6,6 Prozent der deutschen "Katholiken" besuchen die Hl. Messe!
  5. Theologieprofessor Bortkiewicz: „Der Arzt beschloss, den Fötus – also mich – in Stücke zu schneiden“
  6. Ist es ein Wunder durch Kardinal Pell? Kleinkind atmete 52 Minuten lang nicht mehr, überlebte!
  7. ‚Mitarbeiter der Wahrheit‘ – ein neuer Film über Johannes Paul II. und Benedikt XVI.
  8. Teufelsanrufung in der 2. Bundesliga?
  9. Gemelli-Chefarzt: Papst Franziskus wäre fast gestorben
  10. Pater Dominikus Kraschl OFM: „Vom Kosmos zum Logos?“
  11. Alexander Kissler: "Mit dem Klimafasten machen sich die Kirchen lächerlich"
  12. Satanist sagt unter Eid: Wir haben keine Eucharistie für ‚schwarze Messe‘
  13. Breite Rezeption für eine vermeintlich gescheiterte Theologie
  14. Psycho-Tests für Schweizer Priester
  15. Papst erhält weiterhin große Mengen Sauerstoff

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz