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„Johannes Paul II. – Prophet der Hoffnung“

vor 11 Stunden in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Die katholische Kirche in Polen begeht jährlich einen „Papsttag“ zum Gedenken an den heiligen Papst Johannes Paul II. – kath.net dokumentiert den Hirtenbrief in voller Länge


Kattowitz (kath.net/Polnische Bischofskonferenz) kath.net dokumentiert den Hirtenbrief „Johannes Paul II. – Prophet der Hoffnung“der Polnischen Bischofskonferenz zur Ankündigung der landesweiten Feier des 25. Papsttages am Sonntag, dem 5. Oktober 2025 in voller Länge in eigener Übersetzung:

Geliebte in Christus dem Herrn, Schwestern und Brüder!

In der heutigen ersten Lesung hören wir das Gebet des Propheten Habakuk, einen Hilferuf. Doch Gott schweigt zunächst, und der Prophet bleibt mit einer bitteren Frage allein: „Warum lässt du mich die Macht des Bösen sehen und siehst der Unterdrückung zu?“ (Hab 1,3). In Momenten der Krise oder des schweren Leidens ist es leicht, der Versuchung zu erliegen, Gott in die Lage des Angeklagten zu versetzen und von ihm zu verlangen, sich vor uns für das Böse zu rechtfertigen, das geschieht. Rebellion und die anschließende Ablehnung des Schöpfers sind die möglichen Folgen einer solchen Haltung. Der Prophet gibt jedoch nicht dem Zweifel nach und betet beharrlich weiter. Es ist ein Zeugnis seines aufrichtigen Glaubens, der seinen Schmerz ausdrückt und benennt, was in seinem Herzen ist, und doch demütig und geduldig ist. Ein Glaube, der bis zum Ende vertraut und auf Gottes Eingreifen wartet. Die Antwort, die der Prophet schließlich erhält, ist ein Aufruf zum Vertrauen, dazu, sich auf Gott wie auf einen felsigen Grund zu stützen und in Zeiten der Prüfung durchzuhalten.

So wie die Haltung und die Worte des Propheten Habakuk für die Bewohner des Königreichs Juda eine Quelle der Hoffnung waren, so war und ist für uns das Leben und die Lehre des heiligen Johannes Paul II. eine dieser Quellen. Deshalb möchten wir, während wir in Gemeinschaft mit Papst Leo XIV. den 25. Papsttag unter dem Motto „Der heilige Johannes Paul II. – Prophet der Hoffnung“ feiern, auf die Botschaft des polnischen Papstes zurückkommen. Diese Lehre gewinnt gewissermaßen neues Leben, weil der verstorbene Papst Franziskus uns bei der Ankündigung des Heiligen Jahres dazu aufrief, Pilger der Hoffnung zu werden.

I. Jesus Christus – die Quelle der Hoffnung

Hoffnung kann uns von einem anderen Menschen geschenkt werden, von einem Versprechen, von der Lösung eines ähnlichen Problems, von einem Bild, einer Idee oder sogar einer Geschichte mit einem Happy End. Der heilige Johannes Paul II. bezeichnete Jesus Christus als die sicherste Quelle der Hoffnung. Zu jungen Menschen in Tokio sagte er: (...) Christus ist der Lehrer und Erzieher der Hoffnung. (...) Indem man auf seine Worte hört und das Leben lebt, das er mit allen teilen möchte, entdeckt man den tiefsten Sinn des Lebens, (...) seine endgültige Zukunft in Gott. Diese Zukunft übersteigt die Grenzen des menschlichen Lebens auf Erden. Die Hoffnung, die Christus uns schenkt, ist stärker als der Tod. Deshalb verwies er seit seinem Pontifikat auf seinen Pilgerreisen bis an die Enden der Erde immer wieder auf Christus – den einzigen Erlöser der Menschheit.


Hoffnung ist die Tugend eines Pilgers, der sein Leben als Reise zum höchsten Gut, Gott, lebt. [Ein Mensch] muss nach etwas streben – muss einen Lebenszweck haben – und das Gefühl haben, ihn erreichen zu können (Tokio). Christus war der Erste, der diesen Weg ging. Die Erfahrung der Freundschaft mit ihm weckt in uns eine Haltung der Hoffnung. Diese drückt sich in der Gewissheit aus, dass der Weg, den das Evangelium uns bietet, wahr ist, auch wenn er oft schwierig und anspruchsvoll ist. Ein hoffnungsvoller Mensch erkennt den Realismus des Lebens und seine Komplexität. Er gibt sich selbst und anderen nicht vor, es sei problemlos oder gar einfach. Vielmehr ist er aufgrund der persönlichen und der gemeinsamen Glaubenserfahrung davon überzeugt, dass Hindernisse überwindbar sind. Er ist auch in der Lage, Widrigkeiten zu begegnen und sich von einem Tiefpunkt zu erholen.

II. Wie kann man die Tugend der Hoffnung pflegen?

Der heilige Johannes Paul II. verkündete die Hoffnung, die ihren Ursprung in Christus hat, im Zusammenhang mit der Sendung der gesamten Kirche, die ein Zeichen der Hoffnung für die Welt ist. Wer liebt und geliebt wird, findet Gründe, die Hoffnung nicht aufzugeben. Ihre Quelle entspringt den Ehen, den Familien, den Pfarreien und Glaubensausbildungskreisen.

In der Kirche wird das Heilsgeschehen – das Leiden, der Tod und die Auferstehung Christi – bezeugt, das mit der Verheißung des erfüllten Lebens in Gott verbunden ist. Quelle christlicher Hoffnung ist daher die Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes im Bußsakrament sowie der Glaube an das ewige Leben. Hoffnung bezieht sich immer auf die Zukunft, doch christliche Hoffnung bezieht sich, anders als säkulare Hoffnung, auch auf die ewige Zukunft. „Die Welt ist nicht in der Lage, den Menschen vom Leiden zu befreien“, schrieb der heilige Johannes Paul II. in „Die Schwelle der Hoffnung überschreiten“, „und sie ist insbesondere nicht in der Lage, ihn vom Tod zu befreien.“ Unsterblichkeit gehört nicht dieser Welt. Sie kann der Menschheit nur von Gott zukommen. Der Glaube an das ewige Leben war und ist eine Quelle des Mutes für Märtyrer, die in vielen Teilen der Welt weiterhin ihr Leben für ihren Glauben an Jesus geben. Er stärkt uns auch angesichts von Missverständnissen, Ablehnung oder Ausgrenzung aufgrund unserer Treue zum Evangelium. Er spendet Trost in Zeiten des Leidens und des Verlusts eines geliebten Menschen.

Hoffnung entsteht aus dem Gebet. Der heilige Johannes Paul II. lebte sie täglich, weshalb er die Freude und Hoffnung, aber auch die Trauer und Angst der Menschen von heute als Thema seines Gebets (Die Schwelle der Hoffnung überschreiten) bezeichnete. Insbesondere das Lobgebet lässt uns erkennen, dass Gott immer bei uns ist und unser Leben „in seinen Händen“ liegt. Im Dankgebet, dem Kern der Eucharistie, kehren wir zu Gottes Handeln in der Weltgeschichte und in unserem eigenen Leben zurück und erwecken in uns die Hoffnung, dass er uns auch angesichts neuer Bedrohungen und Herausforderungen nicht im Stich lässt. Das vertrauensvolle Gebet öffnet uns für das Wirken des Heiligen Geistes, der unser Tröster und Beschützer ist (vgl. Joh 14,15-17). Er schützt uns vor allem vor uns selbst. Wenn wir die Hoffnung verlieren, sind wir unfähig, uns selbst und andere zu lieben. Und wenn uns die Sünde überwältigt, erinnert er uns daran, dass wir geliebte Kinder Gottes sind, der uns stets unsere Sünden vergeben möchte.

III. Der Welt Zeugnis von der Hoffnung geben

Die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen hat die Pflicht, jedem Zeugnis zu geben, der von uns verlangt, von der Hoffnung zu sprechen, die in uns ist (vgl. 1 Petr 3,15b). Die Lebendigkeit des wahren Glaubens kommt in der Evangelisierung zum Ausdruck. Deshalb schrieb der heilige Johannes Paul II. an junge Menschen: „Habt keine Angst, Christus denen nahezubringen, die ihn noch nicht kennen. Christus ist die umfassendste Antwort auf alle Fragen der Menschheit und ihrer Bestimmung. Denn ohne Christus bleibt die Menschheit ein ungelöstes Rätsel“ (Botschaft zum 7. Weltjugendtag). Die Verkündigung der Frohen Botschaft geschieht heute vor allem durch das Glaubenszeugnis, d. h. durch tägliche Entscheidungen im Geiste des Evangeliums sowie durch die Bereitschaft, sich für die Veränderung politischer, sozialer und kultureller Realitäten einzusetzen.

Ein besonderer Bereich des Zeugnisses der Hoffnung ist der Dienst an Menschen, die von Schmerz und Leid, Ausgrenzung und Ablehnung, Gewalt, Krieg, Freiheits- und Menschenwürdeverlust, Armut und Obdachlosigkeit geprägt sind. Zeugen der Hoffnung sind diejenigen, die teilen können, was sie haben – finanzielle Mittel oder materielle Güter. Um Hoffnung wiederherzustellen, bedarf es jedoch mehr. Wir sollten Zeit und Aufmerksamkeit schenken – ein Gespräch, ein offenes Ohr, einen guten Rat und Trost. Gemeinsames Gebet ist von größter Bedeutung. Es ist auch wichtig, die Bedürftigen nicht nur als Empfänger von Hilfe zu sehen, sondern als Brüder und Schwestern, in denen Christus selbst zu uns kommt.

IV. Das „lebende Denkmal“ des heiligen Johannes Paul II.

Am Beginn seines Pontifikates, am 22. Oktober 1978, wandte sich der heilige Johannes Paul II. an junge Menschen: „Ihr seid die Hoffnung der Kirche und der Welt – ihr seid meine Hoffnung.“ In Erinnerung an dieses Ereignis erklärte er, „dass (...) junge Menschen nach Gott suchen, nach dem Sinn des Lebens (...). Bei dieser Suche müssen junge Menschen unbedingt auf die Kirche stoßen. Und die Kirche muss unbedingt auf junge Menschen stoßen (Die Schwelle der Hoffnung überschreiten). Einer der Orte, an denen junge Menschen Gott in der Kirche begegnen, ist die Stiftung ‚Werk des neuen Jahrtausends‘.“ „Ich bin der Stiftung dankbar für die Entwicklung meiner Beziehung zu Gott“, erzählt Mateusz aus der Krakauer Studentengemeinde, „für die Exerzitien, Sommercamps, Treffen und Gespräche. Die Stiftung gab mir auch die Hoffnung, dass ein kleiner Junge aus einer Kleinstadt, aus zerrütteten Familienverhältnissen, der sich seiner Identität nicht bewusst ist, Großes erreichen, lieben und geliebt werden kann.“ Jedes Jahr unterstützt die Stiftung fast zweitausend talentierte Studierende aus einkommensschwachen Familien in Kleinstädten in ganz Polen.

Nächsten Sonntag können wir bei Kollekten in Kirchen und auf öffentlichen Plätzen dieses einzigartige „lebendige Denkmal“ der Dankbarkeit für Johannes Paul II., das wir seit 25 Jahren konsequent aufgebaut haben, finanziell unterstützen. Möge diese Unterstützung, auch angesichts persönlicher Schwierigkeiten und Entbehrungen, Ausdruck unseres Aufbaus einer „Zivilisation der Liebe“ sein.“

Zur fruchtbaren Feier des 25. Papsttages sprechen wir allen unseren pastoralen Segen aus.

Unterzeichnet von den Hirten der katholischen Kirche in Polen bei der 401. Plenarversammlung der Polnischen Bischofskonferenz.

Kattowitz, 12. Juni 2025
Der Brief soll am Sonntag, dem 5. Oktober 2025, verlesen werden.


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