'In allem und vor allem suchte er Gott'14. Dezember 2004 in Spirituelles, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Die Botschaft des heiligen Johannes vom Kreuz - Ein Beitrag zum heutigen Gedenktag - Von Dr. Josef Spindelböck
St. Pölten (kath.net/news.stjosef.at) Am 14. Dezember feiert die Kirche den Gedenktag des heiligen Johannes vomKreuz. Dieser heilige Karmelit und Kirchenlehrer leuchtet der Kirche vorandurch sein heiliges Leben und seine Lehre. Ein Mehrfaches zeichnet ihnaus: 1. In allem und vor allem suchte er Gott. Die Gottsuche der liebenden Seeleund deren Vereinigung mit ihm im Geheimnis des fleischgewordenen Wortes istauch das Thema seiner geistlichen Schriften. Gott ist es, der den Menschenruft und durch seine Gnade in Liebe an sich zieht. Der Mensch muss all dementsagen, was nicht Gott ist, um Gott zu finden. Hat er ihn gefunden, erhältalles Geschaffene für ihn eine neue Qualität: Die Geschöpfe können denMenschen dann nicht mehr von Gott zu trennen, sondern sie offenbaren GottesMacht und Güte, woran sich der Mensch erfreut. 2. Johannes vom Kreuz war ein Mystiker. Er kannte die persönlicheGotteserfahrung und wurde besonderer übernatürlicher Gaben gewürdigt.Dennoch hielt er stets fest am Primat des Glaubens. Der reine, nackte Glaubeist mehr wert als alle Visionen und Offenbarungen, deren jemand teilhaftwerden könnte. Diesen außerordentlichen Phänomenen gegenüber bewahrteJohannes eine besondere Skepsis, entgegen der heute oft anzutreffendenLeichtgläubigkeit. 3. Johannes orientierte sich in seinem Glauben am Dogma der Kirche und standganz in ihr. Trotz aller Leiden an der Kirche, verursacht durch Menschen inder Kirche, die immer auch Sünder sind, wurde er nie an der Kirche alsStiftung Christi irre. Er hielt fest daran, dass sie die Säule undGrundfeste der Wahrheit ist, die uns den Weg zum Heil weist. 4. Güte und Menschenfreundlichkeit zeichnete unseren Heiligen aus. Er selberwurde von vielen verkannt und geschmäht, ja sogar verfolgt und ins Gefängnisgeworden. Dennoch resultierte daraus keine Verbitterung, sondern eine tiefeHingabe an Gott und die Menschen, die er so annahm, wie Christus uns alle angenommen hat.
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