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Auf Flutkatastrophe folgt Silvester der Solidarität

31. Dezember 2004 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Sonderkollekte in allen Gottesdiensten der deutschen Diözesen am 1. und 2. Januar 2005 – Solidarität statt Sekt und Knallkörper


Bonn-Wien-Zürich (www.kath.net) Die Flutkatastrophe in Südostasien hat weltweit eine breite Welle der Solidarität ausgelöst. Fünf Tage nach der verheerenden Flutwelle wird die Zahl der Toten auf 130.000 geschätzt. Fünf Millionen Menschen sind obdachlos und ohne Trinkwasserversorgung.

Der Vatikan hat über den päpstlichen Rat „Cor unum“ eine Soforthilfe geleistet, wie dessen Sekretär Karel Kasteel gegenüber Radio Vatikan bekannt gab. „Nach der Beauftragung durch den Papst hat ‚Cor unum’ die ersten Nothilfelieferungen an die Nuntiaturen in Indien, Thailand, Indonesien und Sri Lanka geschickt.“

Auch die Kirche in den deutschsprachigen Ländern hat verschiedenste Aktionen gestartet. Im Namen der katholischen Bischöfe hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, die Gläubigen in Deutschland zur Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe in Südostasien aufgerufen. In allen katholischen Gottesdiensten am Neujahrstag, 1. Januar und am Sonntag, 2. Januar 2005 wird eine Sonderkollekte durchgeführt, deren Erlös über Caritas International (Not- und Katastrophenhilfe, Freiburg) den Betroffenen zukommt. Gleichzeitig rufen die Bischöfe zum Gebet für die Opfer des Seebebens und ihre Angehörigen auf.

“Die Überlebenden brauchen in den kommenden Wochen und Monaten dringend unsere geschwisterliche und großherzige Hilfe“, heißt es in einer Botschaft der Bischöfe. „Deshalb appellieren wir an alle Menschen guten Willens, im Rahmen ihrer Möglichkeiten dazu beizutragen, die große Not der Menschen in Südostasien zu lindern.“

In verschiedenen Bistümern finden besondere Gottesdienste aus diesem Anlass statt. Einen Pontifikalgottesdienst für die Opfer der Flutkatastrophe in Südostasien zelebriert der Eichstätter Bischof Walter Mixa am Neujahrstag um 19.00 Uhr in der Eichstätter Schutzengelkirche. Zur Konzelebration hat der Oberhirte alle im Bistum Eichstätt tätigen indischen Priester eingeladen. Die Kollekte ist für die Katastrophenhilfe der Caritas bestimmt. Das Bistum Eichstätt hat besondere Beziehungen zu Indien. Seit 1955 unterhält es eine Partnerschaft mit der Diözese Poona. Derzeit sind im Bistum Eichstätt zwölf Priester aus Indien in der Pfarrseelsorge tätig.

In der Schweiz laden die drei Landeskirchen zu einer nationalen Trauerfeier der Anteilnahme und Fürbitte für die Opfer der Flutkatastrophe in den Ländern am Indischen Ozean ein. Zur öffentlichen Trauerfeier eingeladen sind insbesondere auch Menschen aus den betroffenen Ländern und Religionsgemeinschaften, die in der Schweiz leben, die Bundesbehörden sowie die Angehörigen des diplomatischen Korps. Die Trauerfeier findet am Mittwoch 5. Januar 2005, um 16.30 Uhr im Berner Münster statt.

In Österreich haben die Bischöfe appelliert, zu Silvester auf den Kauf von Knallkörpern und Raketen zu verzichten und das Geld lieber zu spenden. Es gehe nicht darum, "dass wir nicht feiern sollen“, meinte Caritas-Präsident Franz Küberl. „Aber wenn aus unserer Freude auch Hilfe entsteht und obdachlosen Menschen zugute kommt, dann ist der Jahreswechsel doppelt gelungen.“

Zu einem „Lichtermeer der Nächstenliebe“ für die Opfer der Flutkatastrophe in Südasien anstelle des traditionellen Feuerwerks zu Silvester haben Bischof Klaus Küng, der St. Pöltner Bürgermeister Ewald Stadler und Caritasdirektor Friedrich Schuhböck die Bevölkerung aufgerufen. Am 31. Dezember um 23.30 Uhr findet eine Gedenkminute am Rathausplatz St. Pölten statt.

Der Salzburger Erzbischof Kothgasser hat alle Gläubigen zur Mäßigung bei Silvester-Feiern aufgerufen. „Das durch den Verzicht auf Kracher und Feuerwerkskörper gesparte Geld ist bei der Hilfe für jene Menschen, die jetzt vor dem Nichts stehen, wirklich sinnvoller eingesetzt“, sagte Kothgasser.



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