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| Den Frieden in die Zukunft tragen2. Jänner 2007 in Aktuelles, keine Lesermeinung Ausgewählte Zitate aus Silvester- und Neujahrspredigten von Bischöfen aus dem deutschen Sprachraum. Wien / München (www.kath.net) Bischof Müller: Das katholische Regensburg leuchtet. Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg nannte in seiner Silvesterpredigt den Papstbesuch im September als herausragendes und prägendes Ereignis im vergangenen Jahr. Die Hunderttausende, die sich auf den Weg gemacht haben, um mit dem Heiligen Vater bei der Eucharistiefeier die Einheit der Kirche im Wort Gottes und im sakramentalen Opfer zu erfahren, aber auch die 300 Millionen Fernsehzuschauer in aller Welt haben gespürt: Wer glaubt, ist nie allein sagte Müller. Das katholische Regensburg leuchtet. Die Störmanöver von bekannter Seite waren wieder einmal nur ein Flop. Was der Heilige Vater uns gesagt hat, das möchte ich wiederholen: Es ist doch gar nicht so schwer, zu glauben und als Christ zu leben. Vielleicht lassen wir uns nur zuviel vom materialistischen Lebensstil anstecken oder vom halbgebildeten Gerede der Religionskritik blenden. Wir gehen ruhig unseren Weg weiter auch im Jahr des Herrn 2007. Wir beten und arbeiten, damit Gottes Reich komme im Heute und Morgen der Zeit und sich uns offenbare in Ewigkeit, betonte Bischof Müller. Der Regensburger Hirte ging auch auf die Kritik von verschiedener Seite gegen das Bistum Regensburg ein und meinte dazu: Wer die Wirklichkeit der Diözese erleben oder gar beurteilen will, der muss persönlich den Menschen begegnen in den Pfarreien, den Kindergärten und Altenheimen, der muss unsere Behinderten und Kranken aufsuchen, die Ordenshäuser und Schulen, unseren karitativen Einrichtungen kennen. Die gesteuerte Propaganda bestimmter Medien will ein Bild von einer zerstrittenen Diözese verbreiten. Manche hätten das gerne und tun alles dafür, dass sich der Eindruck festsetzt. Diese Fiktion von den Vorgängen und Zuständen in Regensburg ist meilenweit entfernt von der pastoralen Realität des Bistums. Aber Ideologen sind stets erfahrungsresistent. Kardinal Wetter: Errungenschaften der abendländischen Kultur nicht aufgeben Auch der Erzbischof von München und Freising, Friederich Kardinal Wetter, hob die Bedeutung des Papstbesuches deutlich hervor und wiederholte vor allem den Appell des Heiligen Vaters an die Familien, ihre Kinder christlich zu erziehen, mit ihnen den sonntäglichen Gottesdienst zu besuchen und auch in der Familie zu den Tageszeiten zu beten. Kardinal Wetter bat die Eltern, sich diese Worte des Papstes zu Herzen zu nehmen. Der gemeinsame Gottesdienst am Sonntag, das gemeinsame Beten halte die Familie zusammen, gebe ihr eine Mitte und mache das Familienleben schöner. Ein zweiter Schwerpunkt setzte Wetter im interreligiösen Dialog, vor allem mit dem Islam. Die Unterschiede müssten wahrgenommen werden. Deutlich werde dies in einer Gegenüberstellung des Grundgesetzes, das auf Errungenschaften des christlichen Glaubens aufbaue, und dem islamischen Gesetz, der Scharia. Die unantastbare Menschenwürde, die Freiheit und Gleichheit aller Menschen, Toleranz und Solidarität seien Errungenschaften der auf dem christlichen Glauben gegründeten abendländischen Kultur, sagte der Kardinal: Diese Errungenschaften wollen wir nicht aufgeben, schon gar nicht ihre Grundlage, unseren christlichen Glauben, dem wir alles verdanken. Trotz aller Unterschiede sei aber in der globalen Welt von heute der Dialog der Kulturen und Religionen ohne Alternative. Bischof Hanke: Zukunft Gottes ins Spiel bringen Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke plädierte in seiner Silvesterpredigt für einen Realismus gegenüber dem Islam. Zugleich müsse man zur Kenntnis nehmen, dass fundamentalistische Kreise des Islam dem Westen mit Verachtung begegnen. Für sie seien westliche Gesellschaften ein religiöses Vakuum, in dem der Gottesglaube verdunstet und einem materialistischen Wohlstandsglauben gewichen sei. Wie sollte man jedoch von ihnen so sei zu fragen Respekt vor unserer Kultur und Geschichte erwarten dürfen, wenn wir uns in Europa und Nordamerika selbst von den religiösen Wurzeln unserer Kultur verabschieden, wenn unsere christliche Identität verschwimmt? So hätten sich die Christen damit abgefunden, dass man den christlichen Glauben öffentlich diffamieren dürfe, sagte Hanke. Man empfinde es mittlerweile als Ausdruck der Trennung von Religion und Staat, wenn Kreuze in öffentlichen Räumen abgehängt werden. Die Unantastbarkeit des vorgeburtlichen und des alten Lebens sei ausgehöhlt, der Mensch verliere mehr und mehr seine Würde und werde zum Humankapital erklärt Doch dabei dürfe es nicht bleiben, forderte Hanke: Besonders unseren muslimischen Mitbürgern Tür an Tür schulden wir Respekt, zumal wenn sie dem, was uns heilig und wertvoll ist, Achtung entgegenbringen und ihr Leben in Frieden gestalten. Ein weiterer Schwerpunkt bildet für Hanke die Forderung an die Christen die Zukunft Gottes ins Gespräch zu bringen. Dieser Blick auf die Zukunft mache wachsam für die Geschehnisse der Gegenwart und befreie von Feigheit: Wir dürfen es wagen, Unrecht zu benennen und Hoffnung zu verkünden, sagte der Bischof. Viele Jugendliche sind nicht zufrieden mit einem Leben aus dem Augenblick. Sie sind auf der Suche und ansprechbar für die Zukunft, die der Glaube an Jesus Christus verheißt. Bischof Mixa: Mission, in alle Winkel der Erde In der Jahresabschlusspredigt zu Silvester hat der Bischof von Augsburg, Walter Mixa, zu einer Globalisierung des christlichen Menschenbildes aufgerufen. Missionarisch Kirche sein und das Evangelium in jeden Winkel der Erde tragen, forderte Mixa und unterstrich mit den Worten von Papst Benedikt XVI.: Die Kirche ist in ihrem Wesen weder progressiv noch konservativ, sondern vor allem missionarisch. Sie geht dem kommenden Herrn entgegen. Aber angesichts von Terror, Krieg, Unterdrückung und Ausbeutung brauche die Welt das christliche Menschenbild und die Botschaft Christi so notwendig wie das tägliche Brot, betonte Bischof Mixa. Die unantastbare Würde des Menschen sei untrennbar verbunden mit der Gottessohnschaft Jesu Christi. Gott selbst habe der Welt sein Bild offenbart, in dem der Mensch wie in einem Spiegel seine eigene Würde erkennen könne. Bischof Küng: Papstbesuch in Mariazell 2007, Erneuerung im Gebet und der Katechese Bischof Klaus Küng von St. Pölten sprach in seiner Silvesterpredigt über den Papstbesuch im September 2007 in Mariazell. Die Kirche solle durch diesen Besuch verlebendigt werden, das Gute in den Herzen der Menschen soll geweckt und gefördert werden. Es sei notwendig, dass sich die vom Wohlstand und vom Materialismus verweichlichte Gesellschaft erhebe und zu einem konsequent christlichen Leben aufgerufen werde. Wir hoffen, dass der Papstbesuch für uns alle zu einem kräftigen Impuls wird, um unser Christsein, unser Kirchesein zu erneuern, sagte der Bischof. Manche seelsorgliche Methoden, die lange Zeit sehr fruchtbar und effizient waren, greifen jetzt an vielen Orten nicht mehr. Der Heilige Vater hat in diesem Jahr den deutschen und den Schweizer Bischöfen ähnliches gesagt wie ein Jahr zuvor uns österreichischen Bischöfen. Er betonte, wie wichtig es ist, von Neuen das Gebet zu pflegen und die Katechese für Jung und Alt grundlegend zu erneuern. Große Aufgaben stünden an und die Menschen sollten aufwachen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, alles Mögliche zu erwerben, aber das Wichtigste zu verlieren, sagte Bischof Küng. Als Christen haben wir das nötige Rüstzeug, um auch in der heutigen Zeit bestehen zu können. Wir haben die erforderlichen Heilmittel, die uns stark machen, auch wenn wir schwach sind. Sie müssen nur wieder neu belebt und geprägt werden. Der Heilige Vater betonte bei den Schweizer, bei den deutschen und bei den österreichischen Bischöfen die große Hilfe, die das Sakrament der Versöhnung für die Gläubigen bedeutet, auch für die Familien, fügte der Bischof von St. Pölten an. Bischof Koch: Christen sollen den Frieden in die Zukunft tragen Der Basler Bischof Kurt Koch, der am 1. Januar 2007 dem Churer Bischof Amédée Grab im Amt des Vorsitzenden der Schweizer Bischofskonferenz nachfolgte, sprach in seiner Neujahrsbotschaft über den rapiden Verlust von menschlichen Werten in unserer Welt. Wir haben Weihnachten gefeiert in einer von vielen dramatischen Ereignissen geschüttelten Welt, sagte er. Krieg und stets drohender Terror, Hunger und Ausbeutung, Wirtschaftskrisen und rapider Verlust von menschlichen Werten machen unsere Welt unsicher und labil. Auch heute seien viele Menschen auf der Flucht. Diese Situation erinnert an die erste Weihnacht, die ebenfalls in einer unerfreulichen Welt stattfinden musste. Gott hingegen schreibt Weihnachten weiter, sagte Koch. Er hält an seinem Willen fest, seine Menschenfreundlichkeit zu offenbaren und sein Licht in die dunkle Nacht der Menschen zu bringen. Christen seien herausgefordert, nicht wieder hinter Weihnachten zurück zu fallen, sondern sein Licht und seinen Frieden in die Zukunft zu tragen. Mit dem Geheimnis von Weihnachten steht oder fällt unser Glaube. Koch: Auf diese Verheißung einer unbeirrbaren Treue Gottes zum Leben und zum Licht dürfen wir auch im kommenden Jahr vertrauen und aus ihr leben, indem wir uns als mutige Verteidiger der Würde des Menschen bewähren. Foto: KATH.NET Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuSilvester
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