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Moskau: Zwei Jesuiten ermordet

29. Oktober 2008 in Chronik, keine Lesermeinung
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Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis ist bestürzt über den Tod ihrer Projektpartner.


Moskau (kath.net/Renovabis) Zwei Jesuitenpatres sind am Dienstagabend tot in ihrer Moskauer Wohnung aufgefunden worden. Das melden das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis und die Moskauer Nachrichtenagentur RIA.

Nach Angaben des Sprechers der Erzbischöflichen Kurie in Moskau, Pater Igor Kowalewski, hatten die beiden Priester zuvor nicht auf Telefonanrufe reagiert. Daraufhin hätten ihre besorgten Mitbrüder die Wohnungstür aufbrechen lassen und die toten Jesuitenpatres entdeckt, so Kowalewski in einem Telefonat mit Jörg Basten, dem zuständigen Renovabis-Länderreferenten für Russland.


Wegen des Verdachts auf ein Gewaltverbrechen sei umgehend die Kriminalpolizei eingeschaltet worden, die bis zum frühen Donnerstagmorgen Spuren gesichert habe. Diese werden zur Stunde noch ausgewertet. Der Vorfall werde von russischer Seite auf höchster Ebene behandelt: So habe sich die Administration des russischen Präsidenten Dimitri Medwedjew in die Aufklärung eingeschaltet.

Bei den tot aufgefundenen Ordensmännern handelt es sich um den Oberen der Jesuiten für die Region Russland, Pater Otto Messmer (47), sowie um den aus Kolumbien stammenden 42 Jahre alten Pater Victor Betancourt-Ruiz.

Messmer wurde am 14. Juli 1961 geboren und wuchs in einer kinderreichen Familie im kasachischen Karaganda auf. 1982 trat er in den Orden der Gesellschaft Jesu (SJ) ein. Nach Abschluss seiner theologisch-philosophischen Studien in Riga weihte ihn Kardinal Julian Vaivodsa 1988 zum Priester. In der heutigen kasachischen Hauptstadt Astana begann Messmer seinen seelsorglichen Dienst. Später leitete er als Rektor das Vorseminar in Novosibirsk und kümmerte sich dort um die Ausbildung der Priesteramtskandidaten. Die letzten Jahre verantwortete der Jesuit als Ordensoberer die Geschicke der unabhängigen russischen Region der Gesellschaft Jesu in der russischen Hauptstadt.

Betancourt lehrte als Professor am Institut für Theologie, Philosophie und Geschichte der Jesuiten in Moskau. Er wirkte erst seit einigen Jahren in Russland. Beide Ordensleute zählten zu Projektpartnern von Renovabis in Russland. Allein im vergangenen Jahr förderte Renovabis Projekte in Russland in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro.


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