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| Wenn Gott an den Rand gedrängt ist12. Oktober 2009 in Deutschland, keine Lesermeinung Warum christliche Werte für alle so wichtig sind - Von Christean Wagner, Vorsitzender der CDU-Fraktion im hessischen Landtag Hessen (kath.net/idea) Für uns ist der Mensch von Gott nach seinem Bild geschaffen. Aus dem christlichen Bild vom Menschen folgt, dass wir uns zu seiner unantastbaren Würde bekennen. Wir achten jeden Menschen als einmalige und unverfügbare Person in allen Lebensphasen. Christliche Werte sind aber nicht nur für Parteien, sondern auch für unseren Staat und unsere Gesellschaft heute aktueller denn je. Die Tendenz zur immer stärkeren Verdrängung christlichen Glaubens aus unserem Alltagsbewusstsein ist leider nicht zu leugnen: In den Klassenräumen unserer Schulen und in den Gerichtssälen sollen keine Kreuze mehr hängen dürfen. Die Kindergärten verzichten aus Rücksichtnahme auf nicht-christliche Kinder auf das Singen von Weihnachtsliedern mit religiösem Bezug. Christliche Feiertage dienen oft nur noch als willkommener Anlass zu Urlaubsreisen. Glaubt man den Umfragen, so kennt nur noch die Hälfte aller Deutschen die Bedeutung von Karfreitag und Ostern. Leider hat Papst Benedikt XVI. recht: Gott ist sehr an den Rand gedrängt. Im politischen Leben ist es fast unanständig geworden, von Gott zu reden gerade so, als wäre es ein Angriff auf die Freiheit des Ungläubigen. Wie bei Jesus: Gebt dem Kaiser Um es klarzustellen: Deutschland ist ein säkularer Staat. In Abgrenzung zu islamischen Staaten, in denen der Koran als verbindliches Gesetz und staatliche Rechtsordnung gilt, sind Staat und Religion in unserem Land klar getrennt. Es gilt sprichwörtlich Matthäus 22,21: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Die Bergpredigt ist kein Regierungsprogramm. Gleichwohl sind Staat und Gesellschaft in Deutschland geprägt durch das christlich-abendländische Menschenbild. Der frühere Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde bringt es auf den Punkt: Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Der Staat braucht den Beitrag der Religion zur Aufrechterhaltung einer menschenwürdigen Ordnung, in unserem Kulturkreis also vor allem den Beitrag des Christentums. Politik tut gut daran, sich immer wieder auf die christlichen Wurzeln von Staat und Gesellschaft zu besinnen. Im Grundgesetz: der Gott der Christen Das Grundgesetz stellt in seiner Präambel den Bezug zur Verantwortung vor Gott und Menschen her. Gemeint war und ist der Christengott. Dieser Bezug ist auch Reaktion und deutliche Antwort auf das menschenverachtende System des Nationalsozialismus. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass diktatorische Systeme zu allen Zeiten Religionen verdrängt und verfolgt haben. Ich zitiere wiederum Papst Benedikt XVI.: Eine Gesellschaft, wo Gott absolut abwesend ist, zerstört sich selbst. Das haben wir in den großtotalitären Experimenten des letzten Jahrhunderts gesehen. Schon ein Blick in den Kalender genügt, um uns diese kulturelle Prägung vor Augen zu führen: Christliche Feste und Feiertage bestimmen unseren Arbeits- und Lebensrhythmus (z. B. Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Pfingsten). Die Grundsätze christlich-jüdischer Ethik sind Grundlage der abendländischen Kultur. Es gibt Christen in allen Parteien. Aber unter den politischen Parteien erheben die Unionsparteien den Anspruch, das christliche Menschenbild zum Ausgangspunkt aller Überlegungen zu machen. Dieser Ansatz hat inhaltliche Auswirkungen auf sämtliche Politikfelder. Ob es um Fragen der Bioethik, der Umweltpolitik oder aber der Wirtschafts- und Sozialpolitik geht: Das Gesellschaftsbild der CDU basiert auf einem christlichen Wertefundament. Der Autor, Dr. Christean Wagner (Wiesbaden), ist Vorsitzender der CDU-Fraktion im hessischen Landtag. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuPolitik
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