Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  2. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  3. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  4. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  5. Drei Nonnen für ein Halleluja
  6. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  7. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  8. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  9. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  10. Brötchentüten für die Demokratie
  11. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  12. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  13. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  14. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!

4. Juni 2010 in Interview, 52 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Eine Aussendung des AEK (Arbeitskreis Engagierter Katholiken) zu Christian Wulff hat für heftige Debatten gesorgt – Interview mit Martin Lohmann über den "selbstbewussten Katholiken" Christian Wulff, der geschieden und wiederverheiratet ist


Bonn-Köln (kath.net)
Kath.Net. Herr Lohmann, Ihre Formulierung als AEK-Sprecher „selbstbewusster Katholik“ im Zusammenhang mit der Kandidatur von Christian Wulff für das Amt des Bundespräsidenten hat viele auf den Plan gerufen, die jetzt daran erinnern, dass Wulff seine Frau und Tochter verlassen hat und nach der Scheidung seine zweite Frau geheiratet hat. Manche sprechen davon, dass ein Ehebrecher kein Vorbild sein könne als Bundespräsident. Verstehen Sie diese Reaktionen?

Martin Lohmann: Ja. Das ist sehr verständlich. Ich habe schon gehört, die künftige First Lady sei halt nicht Wulffs First Lady. Insofern ist verständlich, dass der niedersächsische Ministerpräsident für einige keine erste und überzeugende Wahl ist. Doch solche Äußerungen sind nicht wirklich gut. Und ich erinnere auch daran, dass wir uns als Arbeitskreis Engagierter Katholiken ausdrücklich in unserer Pressemeldung nicht zum Privatleben des Kandidaten geäußert haben. Das wollen wir auch nicht tun. Auch deshalb, weil es nicht unsere Aufgabe ist, uns zum Richter aufzuschwingen. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet – heißt es. Und Jesus Christus beschämt nicht nur damals die durchaus Recht habenden Pharisäer mit der Vorführung der Ehebrecherin, als er ihnen sagt, wer ohne Sünde ist, solle den ersten Stein werfen. Er vergibt und mahnt, künftig nicht mehr zu sündigen. Das ist und bleibt der gültige Maßstab.


Kath.Net: Sie haben also etwas dagegen, wenn man zu rasch verurteilt?

Martin Lohmann: Natürlich. Diese Fähigkeit schlummert zwar irgendwie in uns allen und scheint allzu menschlich. Aber zur Toleranz gehört doch auch, andere Lebenswege zu respektieren, ohne sie für sich selbst zu akzeptieren, also für sich selbst zum Maßstab zu nehmen. Übrigens wissen wir doch alle, dass es bei Lebensbrüchen immer viele Gründe geben kann. Und ich gehe mal davon aus, dass niemand bewusst Lebensbrüche plant. Aber es dürfte einem überzeugten und engagierten Christen nicht unmöglich sein, zu vergeben und zu respektieren. Zur Toleranz gehört eben beides: Respekt gegenüber anderen und das klare Bekenntnis wie etwa zur Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe. Wir bekennen uns eindeutig zur Lehre unserer katholischen Kirche. Dazu stehen wir als AEK, und hier erwarten wir auch von anderen Respekt und Toleranz.

Kath.Net: Sie äußern sich also nicht konkret zum Privatleben von Herrn Wulff. Aber auch das wird ja bei einem Bundespräsidenten beleuchtet. Muss ein Staatsoberhaupt nicht durch und durch ein Vorbild sein können?

Martin Lohmann: Im Idealfall sicher. Christian Wulff wird in vielen Situationen ein gutes Vorbild sein müssen. In einigen wird er es sicher nicht sein. Aber wir plädieren dafür, seine Stärken zu stärken, auf das zu schauen, was er als Bundespräsident vorbildlich machen kann. Er wird selber wissen, dass es auch bei ihm Schwächen gibt. Doch die zu benennen, ist jetzt nicht unsere Aufgabe. Nochmals: Christen sind nicht zum Verurteilen berufen, sondern zum Mut-machen. Wir sind keine Richter. Jeder von uns wird sein Leben einmal vor dem wirklichen Richter verantworten müssen. Und der wird hoffentlich gnädig und barmherzig sein.

Kath.Net: Christian Wulff ist also eine gute Wahl, aber kein Idealfall?

Martin Lohmann: Er ist der Kandidat der beiden C-Parteien und der FDP. Er kennt die Grundsätze einer Politik aus christlicher Verantwortung, weiß als Katholik, worauf es ankommt – und hat die Chance, ein in vielen Fragen überzeugender und guter Bundespräsident zu werden. Er sollte mit besten Wünschen begleitet werden in dieser wichtigen Aufgabe. Er wird wissen, worauf er sich einlässt. Wir wünschen ihm wirklich alles Gute.

Kath.Net: Der Begriff „selbstbewusster Katholik“ bezieht sich nicht auf Wulffs Tatsache des wiederverheirateten Geschiedenen?

Martin Lohmann: So ist es. Wir haben uns dazu nicht geäußert, wollen und werden nicht richten. Es ist zu wünschen, dass Christian Wulff ein selbstbewusster Bundespräsident wird und als katholischer Christ aus der Fülle des christlichen Menschenbildes und in der Verantwortung vor Gott gemäß seinen Fähigkeiten konstruktiv wirken wird. Deutschland braucht einen guten und selbstbewussten Präsidenten

Kath.Net: Herzlichen Dank für das Interview



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Politik

  1. Das große CDU-Chaos ODER wenn ein angebliches Plagiat schlimmer als Abtreibung im 9. Monat ist!
  2. Erfolg für den Lebensschutz – Kein Geld für Planned Parenthood aus US-Bundesbudget
  3. US-Repräsentantenhaus untersucht möglichen Missbrauch von Steuergeld durch Planned Parenthood
  4. Transgender-Debatte: Grüne Politikerin El-Nagashi verlässt die Partei
  5. Sprecher des US-Repräsentantenhauses will Subventionen für Planned Parenthood streichen
  6. Gründer der ‚Catholics for Harris‘: US-Demokraten haben ein ‚wachsendes Problem mit Gott‘
  7. Wirtschaft, Grenzsicherheit, Kriminalität waren Wählern wichtiger als radikale Abtreibungspolitik
  8. Lebensschützerin Lila Rose: ‚Ich werde Trump wählen’
  9. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025
  10. Umfrage Pennsylvania: 85 Prozent der Atheisten wählen Harris, Tötung kleiner Kinder am wichtigsten!






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  10. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  11. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  12. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  13. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  14. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz