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Die US-Wahl und das Märchen vom 'katholischen Votum'

15. November 2012 in Aktuelles, 16 Lesermeinungen
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Es gibt kein katholisches Votum in den USA. Die Trennungslinie verläuft nicht zwischen den Konfessionen, sondern zwischen den praktizierenden Christen und den getauften Heiden, sagt Papstbiograph George Weigel.


Birmingham (kath.net/jg)
Es gibt kein katholisches Votum und ein protestantisches Votum, es gibt ein Votum der Kirchgänger und ein Votum der getauften Heiden, sagte der amerikanische Theologe und Biograph Johannes Pauls II., George Weigel, in einem Interview mit dem katholischen Sender EWTN.

Bei der US-Präsidentenwahl hatten laut Behauptungen von Exit-Polls, die allerdings nicht ganz unumstritten sind, die katholischen Wähler im angeblich zu 50 Prozent für Barack Obama gestimmt, 48 Prozent für den Herausforderer Mitt Romney. Das entsprach genau dem Gesamtergebnis der Wahl. Die Katholiken wählten nicht anders als die anderen Wahlberechtigten. Man könne daher nicht von „einem“ katholischen Votum sprechen, das von „einem“ protestantischen Votum zu unterscheiden sei, sagte Weigel.


Die eigentliche Unterscheidung bestehe zwischen denen, die regelmäßig zur Kirche gehen und jenen, die selten oder nie einen Gottesdienst besuchen. Die Kirchgänger wählten zu etwa sechzig Prozent Mitt Romney. Es seien die Katholiken gewesen, die nicht zur Kirche gingen, die den Stimmanteil von Obama auf 50 Prozent angehoben hätten. Von diesen wählten 62 Prozent den Amtsinhaber, nur 34 Prozent stimmten für Romney. Diese Zahlen seien nichts Neues, fuhr Weigel fort. Bei den letzten sechs Präsidentenwahlen sei dieses Phänomen zu beobachten gewesen.

Um mehr Katholiken von einer politischen Position zu überzeugen, die jener der katholischen Bischöfe entspreche, sei in erster Linie Katechese nötig, sagte Weigel. Es gebe eine Menge Katholiken in den USA, die sich zwar selbst als katholisch bezeichneten, aber wenig über den Glauben selbst wüssten. Dazu gehöre auch, mehr Gläubige zum Besuch von Gottesdiensten zu veranlassen. Wie sollten sie erfahren, was die Bischöfe und Priester sagen, wenn sie nicht in der Kirche sind, fragte Weigel abschließend.


Das Interview mit George Weigel auf kathTube





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Lesermeinungen

 pro papa 19. November 2012 
 

Feiglinge

Es gibt kein katholisches Votum, die Katholiken sind zu feige sich für die Schwachen und die Gebote GOTTES einzusetzen. Auch Judas war einer der Apostel.


1
 
  18. November 2012 
 

Mormonen und Abtreibung

Zum Thema Mormonen und Lebensrecht möchte ich nur erwähnen, dass Mormonengründer Joseph Smith zahlreiche Ehefrauen hatte (wahrscheinlich um die 30), wobei viele dieser Ehen im Geheimen geschlossen wurden. Um diese Tatsache geheim zu halten, mussten natürlich Kinder, die aus diesen illegalen Ehen entstanden, abgetrieben werden.
Diese Abtreibungen wurden vom Smith-Gefährten und Arzt Dr. John Bennett durchgeführt. Die genaue Anzahl der Abtreibungen ist aber nicht bekannt.


0
 
 Ulrich Motte 16. November 2012 
 

Erste genannte Zahlen

über die Religion der Abgeordneten und Senatoren der US (Kongressmitglieder) sagen, daß rund 70 % der republikanischen Mitglieder ev. sind und weniger als 50 % der demokratischen. (was natürlich keine Aussagen über die Religionen oder auch Nichtreligion der Nichtevangelischen ist).


1
 
 Thomas de Aquino 16. November 2012 

@Ulrich Motte

Ich finde Ihre Frage nicht unpassend, aber eine Antwort darauf hätte ich auch gerne.


0
 
  16. November 2012 
 

Noch eine Zahl

100% der katholischen Romneywähler haben haben für Mitt Romney gestimmt. Mindestens!

Geht es hier eigentlich noch um den Glauben oder um Politik? Die wirklich gläubigen Katholiken dürften sich Romneys Haltung zur Todesstrafe, zu den Menschenrechten, zum möglichen Krieg gegen den Iran (und andere Länder) und auch seine neue Position zur Versorgung der Kranken und Schwachen angesehen und mit Grausen abgewendet haben. Keine und keiner der Kandidatinnen und Kandidaten - es gab ja noch andere, allerdings chancenlose - konnte unter streng katholischem Gesichtspunkt überzeugen, und die Vorstellung, man müsse die Menschen nur zum Besuch von Gottesdiensten veranlassen, damit sie dann das rechte Kreuz machen, ist einfach naiv. In Deutschland ist der Versuch bereits 1980 gescheitert und hat sowohl dem Kandidaten als auch der Kirche geschadet.


0
 
  16. November 2012 
 

Exit polls

Wie sollen denn diese Umfragen frei von Manipulation sein, wenn es klare Beweise dafür gibt, daß von interessierter Seite die Wahlmachinen derartig manipuliert wurden, daß insbesondere in einigen wichtigen \"swing states\" (Ohio,FLorida) der unterlegene Kandidat in einer beachtlichen Anzahl von Bezirken 0 Stimmen 1 Stimme oder nur wenige Stimmen erhielt.
Daß ein Kandidat 99 Prozent oder 100 Prozent der Stimmen erhält gibt es selbst in den bekannten Diktaturen nicht.
Arme USA!
@ Rolando eine altbewährte Taktik, wer am besten lügt hat die meiste MAcht.


1
 
 Ulrich Motte 16. November 2012 
 

Frage an Thomas de Aquino

Danke für Ihren wichtigen Hinweis! Darf ich mir erlauben, Sie einfach zu fragen, ob Sie Schätzungen kennen, wieviele Katholiken im Sinne Ihrer so informativen Aussage es in den USA oder auch der BRD geben könnte?
Und könnte es nicht gelegentlich passieren, daß die Römisch-Katholische Kirche Mitglieder duldet und sogar und bewußt zu ihren Sakramenten bzw. Ämtern zulässt, die nach ihren eigenen Erklärungen gar nicht \"richtig\" katholisch im Sinne Ihrer wertvollen Definition sind? Ich bitte vorab um Verzeihung, falls meine Frage unpassend sein sollte..


0
 
 Thomas de Aquino 15. November 2012 

@Calimero

Man müsste bei den Kirchgängern vielleicht wirklich nochmal differenzieren zwischen den Gläubigen und den Nicht-Gläubigen (=alle, die irgendeine Glaubenswahrheit leugnen, sei es auch nur eine einzige. Der katholische Glaube ist ein Ganzes.)

Die gläubigen Katholiken dürften sehr wahrscheinlich zu 100% Romney gewählt haben.


0
 
 Thomas de Aquino 15. November 2012 

@myschkin

Die Katholiken hatten keine Wahl zwischen Christ und nicht-Christ. Ihre Wahl bestand in: Antichrist und Nicht-Christ. Romney wäre das kleinere Übel gewesen.

Ausserdem spricht nichts dagegen mit Nicht-Christen partiell zusammen zu arbeiten, wenn man gemeinsame Ziele verfolgt, und das auf erlaubte Art und Weise. Wo die Ziele der Nicht-Christen, den unsrigen Widersprechen hört die Zusammenarbeit natürlich auf.


1
 
 Ulrich Motte 15. November 2012 
 

Hinweise

Ich habe im Wahlkommentar an mein Umfeld eine generell stärker werdende Zuwendung von Us-Katholiken zu den Republikanern behauptet. Nach Umfragen nach dem Wahlgang wählten gemäß den Angaben der Befragten 59 % der weißen Katholiken Romney, 69 % % der weißen Evangelischen, jeweils ohne jede Unterscheidung bzgl. des Kirchganges. Eher anders als vor 2 Jahren die führende, eher-konservativ-katholische Zeitschrift First Things vermute ich auch eine deutliche Tendenz zu mehr weißen katholischen republikanischen Abgeordneten. Auch waren 2 republikanische, chancenreiche Präsidentschaftskandidatiurbewerber Katholiken. Die katholische Kirche der USA ist wie viele der den deutschen Landeskirchen ähnlichen Us-Kirchen tief gespalten, was Kirchgang und Glaubensüberzeugungen und eben auch Wahlverhalten angeht.


1
 
  15. November 2012 
 

Statistiken

Ich frage mich immer wieder, woher solche Leute so genau wissen, wer wen gewählt hat, wen die Wahlen angeblich alle geheim sind.


2
 
 FranciscoL 15. November 2012 

George Weigel

\"Es gibt kein katholisches Votum und ein protestantisches Votum, es gibt ein Votum der Kirchgänger und ein Votum der getauften Heiden,\"

Ich hoffe,dass das endlich verstanden wird.Man versucht ja immer noch in Europa,die Demokraten als die \"natürliche\" Partei der Katholiken darzustellen,was sie eben längst nicht mehr ist.Ich mußte in der letzten Zeit an anderen Stellen im Internet schon öfters erklären,dass das Wahlverhalten der amerikanischen Katholiken längst nicht mehr so simpel ist.


3
 
 Catholicus Thuringius 15. November 2012 

Kein speziell US-amerikanisches Phänomen

Es ist auch bei uns zu beobachten, dass der \"gesellschaftliche Riss\" was politische und gesellschaftliche, aber auch religiöse Fragen betrifft, nicht so sehr anhand der Konfessionen verläuft, sondern danach, ob undwie Religion praktizert wird.So haben viele \"Karteikatholiken\" oder solche,die einem angeblich \"liberalen Katholizismus\" frönen (Gremienkatholiken, Memorandumstheologen) sicher wenig Probleme mit den meisten Aussagen der EKD. Andererseits gibt es auch in politischer Hinsicht sicherlich deutliche Übereinstimmungen zwischen evangelikalen Christen und dem Lehramt verpflichteten Katholiken. Wie gesagt: Nicht viel anders als in den USA.


3
 
 Chris2 15. November 2012 
 

That\'s it

Und darum wird die Ökumene auch nur zwischen den noch gläubigen Flügeln der Konfessionen wirklich fruchtbar sein können und nicht in einem Nullnenner enden.


3
 
 Calimero 15. November 2012 
 

Wo verläuft die Trennlinie?

Weigel:
\"Die Trennungslinie verläuft ... zwischen den praktizierenden Christen und den getauften Heiden,\"

Das ist auch falsch.

Die Trennnungslinien verlaufen sowohl durch die Gruppe der praktizierenden Christen als auch durch die Gruppe der \"getauften Heiden\".

60% pr.Christen = Romney
40% pr.Christen = Obama

George Weigel hätte nur dann recht, wenn praktisch alle Kirchgänger Romney gewählt hätten und die anderen Obama.

Außerdem:
Wer nur die Kirchgänger als katholisch akzeptiert, der sollte das konequent immer machen und nicht nur wenn es statistisch in den Kram passt.


2
 
 Rolando 15. November 2012 
 

Gleiche Taktik wie bei Dr.Nathanson

Die Taktik besteht darin der Welt glaubend zu machen die Katholiken hätten Obama gewählt und stünden somit hinter seinem Programm, wie damals bei der Abtreibunghttp://www.aktion-leben.de/Abtreibung/Argumente/sld01.htm


2
 

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