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| Tawadros II. betont Zusammengehörigkeit von Kopten und Muslimen9. Jänner 2013 in Weltkirche, keine Lesermeinung Vorschlag von Vertretern der koptischen Diaspora nach Aufteilung Ägyptens und Schaffung einer "koptischen Enklave" wird vom Papst-Patriarchen energisch zurückgewiesen Vatikanstadt-Kairo (kath.net/KAP) Nachdem Vertreter der koptischen Diaspora die Aufteilung Ägyptens und die Schaffung einer "koptischen Enklave" vorgeschlagen haben, ist dieser Vorschlag von Papst-Patriarch Tawadros II. (Foto) energisch zurückgewiesen worden. Tawadros bezeichnete ihn als "Diskussionsbeitrag unzurechnungsfähiger Menschen", wie "Radio Vatikan" am Dienstag berichtet. Unter Berufung auf ein Interview Tawadros' mit der türkischen Nachrichtenagentur "Anadolu" - es wurde auch von ägyptischen Medien übernommen - anlässlich des koptischen Weihnachtsfestes heißt es in "Radio Vatikan", der Patriarch betone die Zusammengehörigkeit: "Die koptische Kirche ist wesentlicher Bestandteil Ägyptens, und sie wird sich nicht abspalten." Der Patriarch fügte hinzu, dass die aktuellen Bedingungen nicht als "Krisensituation" bezeichnet werden könnten. Zwischenfälle mit religiösem Hintergrund habe es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gegeben. Tawadros betonte, dass auch die Vorbehalte der Kopten gegenüber der neuen Verfassung nicht als "sektiererische" Haltung ausgelegt werden dürfen. Um was es gehe seien Zweifel im Hinblick darauf, dass einige Artikel "nicht den Prinzipien der Staatsbürgerschaft entsprechen". Die koptische, die katholische und die evangelische Kirche haben Präsident Mursi eine Liste mit jenen Artikeln geschickt, die ihrer Meinung nach die Religionsfreiheit einschränken könnten, weil sie vage formuliert sind oder durch Gesetze noch präzisiert werden müssen. Am ostkirchlichen Heiligen Abend (6. Jänner) hatten Vertreter einiger ägyptischer Parteien vor der St. Markus-Kathedrale, in der der Patriarch die Mitternachtsmesse feierte, Spruchbänder mit Weihnachtsglückwünschen aufgestellt. Bei dem Gottesdienst waren auch Vertreter der politischen Opposition anwesend, einschließlich des ehemaligen Generalsekretärs der Arabischen Liga, Amr Moussa. Staatspräsident Mursi übermittelte die Weihnachtsglückwünsche an den Patriarchen telefonisch und entsandte den Chef des Präsidentenamtes, Refaa El-Tahtawi, stellvertretend zu den Feiern. Wie einheimische Beobachter laut "Radio Vatikan" berichteten, wurde auch der Aufruf des Patriarchen, auf Applaus zu verzichten und Geräusche beim Einzug der Politiker zu vermeiden, respektiert. Bombenanschlag vereitelt Besorgnis unter den Kopten verursachte unterdessen die Nachricht, dass das ägyptische Militär offenbar einen Bombenanschlag auf eine christliche Kirche in Rafah im Nordsinai vereitelt hat. Eine Patrouille habe am frühen Montagmorgen zwei Fahrzeuge mit explosivem Material und Waffen nahe der koptischen Kirche angehalten, meldet die Zeitung "Ahram Online" unter Berufung auf einen Armeesprecher. Einer der beiden Wagen sei entkommen. Eine Fahndung sei in Gang. Anschläge auf Kirchen und Gläubige hatten sich schon unter Mubarak in denWeihnachtstagen gehäuft. Vor wenigen Tagen leitete Tawadros II. dieGedenkfeier für die 24 Opfer des vor zwei Jahren auf eine Kirche inAlexandria verübten Anschlags. Nach dieser Untat und dem anschließenden "Arabischen Frühling" hatte unter ägyptischen Christen die Emigration zugenommen. Die neue Verfassung hat die Ängste der Kopten nicht zerstreut. Dazu kommt Sorge über die bevorstehenden Parlamentswahlen und eine sich dabei abzeichnende weitere Stärkung der Islamisten. Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuÄgypten
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