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'Marsch für das Leben' ist im Berliner Dom seit Jahren unerwünscht

16. September 2013 in Deutschland, 23 Lesermeinungen
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Martin Lohmann im kath.net-Interview: „Denjenigen, die sich friedvoll und mutig im Namen Jesu und gemäß der Schrift für das Leben einsetzen, bleiben die Türen des Domes verschlossen“


Berlin-Köln (kath.net) Mit dem „Marsch für das Leben“ wollen Christen am 21. September in Berlin für einen besseren Schutz des menschlichen Lebens demonstrieren. Seit mehreren Jahren bitten die Verantwortlichen für den jährlichen Marsch darum, mit der enorm gewachsenen Pro-Life-Veranstaltung einen ökumenischen Gottesdienst im protestantischen Berliner Dom feiern zu dürfen. Doch „denjenigen, die sich friedvoll und mutig im Namen Jesu und gemäß der Schrift für das Leben einsetzen, bleiben die Türen des Domes verschlossen. Das Gebet engagierter Christen ist in diesem Gebetshaus nicht erwünscht.“ Darauf weist Martin Lohmann (Foto) im kath.net-Interview hin. Lohmann ist Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht, Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken in der CDU und Chefredakteur des katholischen Fernsehsenders K-TV.

kath.net: Herr Lohmann, am kommenden Samstag haben Sie wieder zum Marsch für das Leben nach Berlin eingeladen. In den vergangenen Jahren ist diese Bewegung enorm gewachsen, und Sie beginnen wieder mit einer Kundgebung unmittelbar vor dem Kanzleramt. Doch es gibt Gerüchte, dass der traditionelle ökumenische Schlussgottesdienst diesmal nicht in der Hedwigskathedrale sein kann. Warum?

Martin Lohmann: Das sind leider keine Gerüchte, sondern es ist richtig: Die Hedwigskathedrale steht uns diesmal nicht zur Verfügung. Das ist schade, denn über mehrere Jahre war hier stets ein wunderbarer Schlusspunkt unseres Zeugnisses für das Leben. Und wir sind sehr dankbar, dass wir diesen Kirchenraum immer wieder haben durften und in ihm als Christen verschiedener Konfessionen Heimat finden konnten. Und hoffentlich auch wieder Heimat finden können. Doch in diesem Jahr gibt es dort eine ungewöhnlich lange vorher angemeldete Hochzeit, deren Termin leider mit unserem kollidiert.

kath.net: Und jetzt? Haben Sie sich um einen Ersatz bemüht?

Lohmann: Oh ja, haben wir. Schon seit Jahren haben wir versucht, und dies war und bleibt im Vorstand des BVL, aber auch mir persönlich immer aus Gründen gelebter Ökumene ein ganz wichtiges Anliegen, den konfessionsübergreifenden Charakter unseres Marsches durch einen Abschlussgottesdienst im protestantischen Berliner Dom zu zeigen. Mehrfach haben wir das beantragt, doch wir bekamen immer wieder Absagen vom Domkirchenkollegium und der Dompredigerin Petra Zimmermann.

kath.net: Haben Sie denn ihre Raumnot in diesem Jahr dort mitgeteilt?

Lohmann: Ja, haben wir. Wir haben sogar mehrere Anläufe gemacht, doch wir bekamen immer wieder ein deutliches Nein.

Den Lebensschützern steht diese christliche Gottes-Herberge, so könnte man formulieren, also nicht zur Verfügung, nicht offen. Sie wurde uns wegen unserer christlichen Positionen beim Lebensschutz und zur gelebten Homosexualität – obwohl das hier gar nicht zur Debatte steht – verweigert.

Wir müssen mit Bedauern und Trauer zur Kenntnis nehmen, dass die Verantwortlichen des Berliner Doms unsere Auffassungen offenbar so schlimm finden, dass uns die Benutzung der Kirche zu einem ökumenischen Gottesdienst kategorisch verweigert wurde. Wir wollten ja auch deshalb gerne den Dom für einen Gottesdienst nutzen, weil die Hedwigskathedrale in der Zwischenzeit schon längst nicht mehr alle Demonstrationsteilnehmer fasst, die am Ende auch noch einen Gottesdienst besuchen wollten.


Ich finde das sehr betrüblich, denn gerade durch einen jährlichen Wechsel der Kirchen könnte man ja deutlich machen, dass das Bekenntnis zum Leben etwas alle Menschen guten Willens Verbindendes ist. Lebensschutz ist ja wirklich keine katholische Exklusivangelegenheit. Wenn es irgendwo keine Schwierigkeiten für ein ökumenisches Zeugnis geben sollte und dürfte, dann hier.

Insofern ist es eine traurige Botschaft, die uns von den verantwortlichen evangelischen Kirchenleuten des Domes da gesendet wird.

Aber es ist nun einmal so: Denjenigen, die sich friedvoll und mutig im Namen Jesu und gemäß der Schrift für das Leben einsetzen, bleiben die Türen des Domes verschlossen. Das Gebet engagierter Christen ist in diesem Gebetshaus nicht erwünscht. Das ist nicht gut. Und es ist ein fatales Signal in die Gesellschaft und übrigens auch an unsere Jugend.

kath.net: Sie sagen: Das friedliche ökumenische Bitt- und Dankgebet der Lebensschützer ist im Berliner Dom nicht erwünscht? Wäre das nicht skandalös?

Lohmann: So sieht es aus. Leider. Peinlich und tragisch. Aber jeder hat ja die Einladung zur Umkehr. Und: Wir werden natürlich trotz dieser Verweigerung einen gemeinsamen Ökumenischen Gottesdienst am Schluss haben. Nur leider nicht im Dom.

kath.net: Und wie sieht es generell mit der Unterstützung durch die kirchlichen Würdenträger aus?

Lohmann: Erfreulich gut. Es ist zum Beispiel sehr schön, dass der evangelische Bischof von Berlin, Markus Dröge, uns ein positives Grußwort geschrieben hat. Auch Kardinal Woelki und viele andere Würdenträger haben uns durch sehr deutliche Grußworte ihre Unterstützung signalisiert. Dafür sind wir dankbar.

kath.net: Gehen diesmal denn auch – das gab es ja vor einigen Jahren mal – wieder Bischöfe mit, die im vergangenen Jahr fehlten?

Lohmann: Ich hoffe. Aber die verbindliche Zusage steht noch aus.

Im Blick auf die katholische Kirche freilich betone ich gerne, dass Papst Franziskus den römischen Marsch für das Leben selbst begrüßt hat und durch einen Kardinal hat verkünden lassen, dass es eigentlich für alle Bischöfe selbstverständlich sein müsste, das Zeugnis der Laien persönlich aktiv und sichtbar zu unterstützen. Denn der Einsatz für das Menschenrecht auf Leben kann ja keine Exklusivaufgabe nur für Laien sein.

kath.net: Wie erklären Sie sich die bischöfliche Scheu?

Lohmann: Wir haben gehört, dass linksextremistische und radikalfeministische Gruppen verbreiten, wir würden etwa mit Rechtsradikalen zusammenarbeiten. Und diese böse Lüge scheint auch bei Würdenträgern zu verfangen.

Wahr ist: Wir haben nichts, aber auch gar nichts mit irgendwelchen Extremisten und Radikalen roter oder brauner Couleur zu tun. Wir sind auf den Gottessohn Jesus Christus und die frohe christliche Botschaft konzentriert, die das Leben als kostbarstes Geschenk Gottes an uns versteht. Zugleich wissen wir natürlich, dass böse Lügen manche Leute irritieren können. Das ist ja der Sinn von Lügen. Wer die Wahrheit nicht erträgt, greift zur Lüge. Diese ist und bleibt aber böse. Doch sie verfängt bisweilen eine Zeit lang.

Und was die Bischöfe angeht: Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass wir eines Tages alle gemeinsam Zeugnis für das Leben öffentlich abgeben werden – wie das etwa in Madrid und anderen Hauptstädten der Welt ja auch geschieht.

kath.net: Es wird bewusst gelogen, sagen Sie?

Lohmann: Ja, leider. Ich kann es auch so sagen: Weil wir uns an der echten Mitte des Denkens und dem Zentrum des Glaubens ausrichten. Anders gesagt: Die Liebe zum Menschen und zum Leben stehen für uns im Mittelpunkt.

Zugleich wissen wir natürlich auch, dass wir gegen einen allzu materialistisch ausgerichteten Zeitgeist stehen, für den der Mensch nur ein Evolutionsprodukt unter anderen ist. Menschen sollen nur dann noch Lebensrecht haben, wenn sie möglichst fehlerfrei, gesund und erwünscht sind.

Unser klarer Protest gegen diese breite Entwicklung stört all jene, die sich inzwischen leider damit arrangiert haben, dass Millionen von Menschen vor der Geburt schon getötet wurden. Oder sie haben bereits resigniert.

kath.net: Sind denn die Bischöfe vielleicht zu wenig mutig?

Lohmann: Ein solches Urteil stünde mir nicht zu. Und es gibt solche und solche. Ihr Auftrag ist freilich immer der Mut zum Bekenntnis. Aber das ist ja auch ein Auftrag an jeden Christen. Ich glaube aber, dass die Bischöfe selbst letztlich keineswegs feige sind, sondern teilweise einfach andere Prioritäten setzen oder setzen müssen.

Wir hoffen weiterhin, dass wir eines Tages beim Marsch auch gemeinsam öffentlich Zeugnis für das Leben abgeben – wie etwa in Madrid und anderen Hauptstädten der Welt ja auch. Vielleicht sind manche Strukturen bei uns einfach zu hinderlich für das Selbstverständliche, und viele denken, eine meist sehr stille und bisweilen wenig verbindliche „Woche für das Leben“ im Frühjahr genüge schon. Das aber ist ein Irrtum.

kath.net: Sie erwähnten bereits, dass Papst Franziskus selbst auch diesbezüglich erfrischend ermutigend ist. Haben Sie von ihm eine Unterstützung?

Lohmann: Ja, durch sein unmissverständliches Zeugnis. Würde der Vatikan in der Nähe von Berlin liegen, wäre er ganz sicher dabei. So wie in Rom. Das tut gut.

kath.net: Es hat sich ein sogenanntes Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung gebildet, das gegen den Schutz des Lebens arbeitet.

Lohmann: Leider ist schon die Bezeichnung dieses Bündnisses irreführend. Denn anstatt für die Selbstbestimmung und Freiheit derer einzutreten, die sich selbst noch nicht oder nicht mehr zu Wort melden können, sollen offenbar die noch nicht geborenen Kinder und wohl auch Alte, Kranke und Behinderte am Ende ihres Lebens ihrer Selbstbestimmung beraubt werden.

Dieses Bündnis ist tragisch und überdies verfassungsfeindlich, weil es die Würde auch des noch nicht geborenen Menschen in Abrede stellt und sogar das Recht auf vorgeburtliche Kindstötung fordert.

kath.net: Schon der Name ist irreführend?

Lohmann: Und wie! Dieses Bündnis müsste eigentlich Bündnis für sexuelle Fremdbestimmung heißen, denn wer sich von seinen Trieben leiten lässt, ist letztlich fremdbestimmt. Zur sexuellen Selbstbestimmung gehört der Einsatz von Herz, Geist und Verstand – und vor allem der Einsatz des Gewissens.

Nochmal: Ein Bündnis für sexuelle Fremdsteuerung ist eine tragische Erscheinung! Erst recht, wenn man von jeder Verantwortung für das Leben abzuhauen bereit ist und gar die Tötung noch nicht geborener Menschen fordert. Das hat gar nichts mehr mit Selbstbestimmung zu tun. Aber viel mit von der Lust gesteuerten Feigheit.

Wenn Sie so wollen, bilden eigentlich die Lebensschützer das einzig wirkliche Bündnis für Selbstbestimmung, weil sie das Recht eines jeden Menschen auf Leben respektieren, weil sie Verantwortung zulassen und Toleranz gegenüber jedermann üben und weil sie das Leben der Stummen schützen.

kath.net: Was erwarten die Lebensschützer denn von diesem Marsch einen Tag vor der Bundestagswahl?

Lohmann: Ich weise darauf hin, dass wir jedes Jahr am vorletzten Samstag im September zum Marsch für das Leben nach Berlin einladen. Es ist nicht unsere besondere Absicht, jetzt am Tag vor der Bundestagswahl den „lauten Schrei“ in die Öffentlichkeit hinein zu tun. Aber wir sind bei dem Termin trotz der Bundestagswahl geblieben. Für die Würde des Menschen einzutreten ist immer an der Tagesordnung. Darum sagen wir das auch jetzt.

Wir brauchen Fairness, Offenheit und Unterstützung für eine Kultur des Lebens. Alle Menschen guten Willens, alle toleranten Bekenner vom Bischof bis zum kleinen Kind, sind herzlich eingeladen, friedlich und respektvoll zu bekunden, dass jeder Mensch liebenswürdig und gewollt ist, egal welchen Alters und welcher Gesundheit.

kath.net: Es gibt Hinweise, dass manche Medien nicht gerade unvoreingenommen berichten über Ihren Einsatz.

Lohmann: Das ist so. Und da ich selbst zur Medienzunft gehöre, füge ich hier gerne noch eine weitere hoffnungsvolle Bitte an. Ich wünsche von den Medien den einfachen und unaufgeregten Mut, maßstabsgerecht kompetent und journalistisch sauber zu berichten und sich zuvor fair zu informieren. Saubere Recherche, Unabhängigkeit und journalistische Kompetenz.

Man muss unsere Überzeugungen ja nicht teilen, aber sie respektieren und fair darüber berichten sollte man schon. Doch auch da bleibe ich – trotz manch negativer Erfahrung aus den vergangenen Jahren – sehr zuversichtlich.



Foto (c) Martin Lohmann


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Lesermeinungen

 Loreen80 17. September 2013 
 

Abtreibung und Homosexualität

Abtreibung und Homosexualität sind zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe.

Man kann für das eine und gegen das andere sein.....

Komplett unlogisch diese Argumentation.

Es gibt bestimmt genügend Homosexuelle die gegen Abtreibung sind.


1
 
  16. September 2013 
 

Die Stimme des Lebens vor der Bundestagswahl!

Also ich finde es echt klasse, dass der Marsch für das Leben just einen Tag vor die Bundestagswahl fällt. So können wir allen Menschen klar machen, was für eine Politik wirklich Not tut: Eine Politik für das Leben - für die Familie - für die Ehe!
Denn darüber wird auch am Sonntag darauf abgestimmt: über die Nivellierung der Ehe mit irgendwelchen Bettgemeinschaften; über die Zwangseinweisung von Kindern in Kitas, wo die Erzieherinnen völlig überfordert ein Dutzend Kinder gleichzeitig betreuen müssen; über Politiker, die in zweiter, dritter, vierter oder gar "wilder" Ehe leben.
Lasst uns für das Leben marschieren, und dann lasst uns eine christliche Partei wählen, zum Beispiel die AfD.


2
 
  16. September 2013 
 

Selbstbestimmte Sexualität

Nirgends gibt es soviel selbstbestimmten Geschlechtsverkehr wie in christlichen Ländern. Die Selbstbestimmung liegt vor dem Geschlechtsverkehr.
Selbstbestimmte Sexualität im Sinne des Mainstreams ist verantwortungsloser Geschlechtsverkehr mit zwingendem anschließendem "selbstbestimmten" Töten
des eigenen Kindes. Der Sex-Götze feiert Thriumphe.


1
 
  16. September 2013 
 

Im Evangelium steht nichts über Abtreibung

Du sollst nicht töten - muss das wiederholt werden?
Mord an Ungeborenen verweigert Ihnen die Taufe bzw. spätere Bekehrung und vermindert die Anzahl der Gottschauenden im Paradies.
Nichts ist christlicher, religiöser als Seelen für die Anschauung Gottes zu retten. Willst Du Jesus trösten? Mach mit beim Marsch für das Leben.


3
 
 Ulrich Motte 16. September 2013 
 

S. g. Herr Goegy /Luthertum

Zum Luthertum und eigentlichen Debatte: Die konservativere Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, die in Berlin teils blühende Gemeinden hat, setzt(e) sich sehr für diesen Marsch ein. Der einzige Bundestagsabgeordnete aus den Reihen der konservativen Evangelisch-Lutherischen Freikirche stimmte wie nicht sehr viele seiner Parteikollegen (aber der ELFK treu) gegen seinen CDU-Kanzler Helmut Kohl, als der noch mehr Freigabe der vorgeburtlichen Tötung durchsetzte.
Zu Ihrer interessanten Aussage: Ich halte gar nichts von Kaiser Wilhelm II. Ist es wirklich so (verzeihen Sie bitte die Frage), daß der zwar nicht unbedingt im Glauben (etwa bzgl. der Liturgie oder des Kirchenrechts),aber immerhin formell zur calvinistischen Richtung der preußischen Landeskirche gehörende Kaiser das ganze deutsche Volk zu Lutheranern machen wollte?


1
 
 willibald reichert 16. September 2013 
 

TOKOBI

Genau so ist es! Ich bekomme immer einen
langen Hals, wenn sich dieselben Herren
über das Versagen der Menschen im Dritten
Reich echauffieren und von einem nie wie-
der sprechen. So etwas kann man nur als
ein folgenloses Schwadronieren mit dem
politischen und gesellschaftlichen Main-
stream bezeichnen, wenn man beim staat-
lich legitimierten Töten der Schwächsten
in unserer Gesellschaft unverbindliche
Grußworte schickt, sich ansonsten im
Eintreten für das Lebensrecht jedoch wie
ein U-Boot verhält. Wenn schon bei den
heutigen Gegebenheiten die Hirten mehr-
heitlich so verfahren, darf man gar
nicht daran denken, wie sie sich in großer Bedrängnis verhalten werden.


1
 
 JaCDesigns1 16. September 2013 
 

Papst Franziskus

hatte seinen Weltjugendtag an der Copacabana. es gibt für alles eine Lösung ;)


0
 
  16. September 2013 
 

Irmgard Schwaetzer

Liebe Mitchristen,
mit wenig Mühe konnte ich in Erfahrung bringen, dass oben erwähnte Frau die Leitung des Domkirchenkollegiums inne hat. Diese Frau hatte u.a. bereits 1990 eine weitgehende Öffnung des Paragraphen 218 gemeinsam mit Vertretern der PDS und der SPD gefordert. Kein Wunder also, dass Christen, die für das Lebensrecht aller eintreten, dort nichts zu suchen haben. Dieser Dom ist zu einer Räuberhöhle verkommen.
Herzliche Grüße
Matthäus 5

siehe: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13503063.html
P.S.: Frau Schwätzer war Ministerin unter Kohl.


4
 
 goegy 16. September 2013 
 

Dass, das Domkollegium den Lebensschützern kein Gastrecht bieten will, ist sogar begrüssenswert, handelt es sich hier doch um ein mental recht belastetes Terrain.
Hier hatte Kaiser Wilhelm II die Loslösung des ganzen deutschen Volkes vom Katholizismus und vollumfängliche Hinwendung zum Luthertum propagiert.
Später, im April 1935, hatte der national-sozialistische Reichsbischof Müller hier Hermann Göring - mit Adolf Hitler als Trauzeugen - getraut mit vielen Huldigungen und NS Propaganda von Seiten der Pastorenschaft.
Dieses Gebäude hat einigen historischen Ballast auf dem Buckel und repräsentiert mit seiner imperial kitschigen Architektur die unselige Kumpanei zwischen deutschem Protestantismus, Militarismus und nationaler Überheblichkeit.


2
 
  16. September 2013 
 

@tomkoenig55

Sich einzusetzen für das Leben, -das ungeborene, das alte, das kranke, das behinderte- ist kein politisches, sondern ein zutiefst menschliches Anliegen.
Die Lebensschützer erfüllen damit eine wichtige Aufgabe:
Sie rütteln auf, pochen an die Tür des persönlichen Gewissens hoffentlich Vieler und helfen, dem Leben zu seinem Recht zu verhelfen. ,
Ist das wirklich nur politisch zu sehen?

Es könnte einmal der Tag kommen, dass es Menschen braucht, die sich mutig und angstfrei für uns einsetzen, die wir alt und gebrechlich geworden sind.
Genauso haben die ungeborenen Kinder, die schon existent sind und nur noch durch die Bauchdecke der Mutter von der Aussenwelt getrennt sind, Menschen nötig, die sich dafür einsetzen, dass sie bald atmen und leben dürfen.

Ich vertraue darauf, tomkoenig55, dass Sie und viele andere irgendwann einmal einen Perspektivenwechsel vornehmen können.


3
 
  16. September 2013 
 

"Sind denn die Bischöfe vielleicht zu wenig mutig?"

Herr Lohmann musste hierauf diplomatisch antworten. Ich dagegen darf meine Gedanken völlig offen ausprechen:
Einer der den Kardinalspurpur trägt - das Zeichen dafür, dass sein Träger den Glauben notfalls auch bis zum Blutvergießen bezeugen würde -, aber schon vor einem Schweigemarsch für das Leben die Hosen voll hat (noch dazu in einer Demokratie, wo ihm außer ein paar böswilligen Zeitungskommentaren nix passieren kann), ist ein Mietling. Er lässt seine Herde im Stich und läuft davon, nicht etwa, wenn er den Wolf kommen sieht, sondern bereits, wenn er nur von jemandem erzählen hört, dass der schon einmal einen Wolf gesehen hat!
Wie heißt es in Joh 10,12f: Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und schreibt lieber ein Grußwort, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.
Schande, sag ich! Schande!


2
 
 Hadrianus Antonius 16. September 2013 
 

St. Clemens

Hier ist St clemens, Stresemannstr. 66, 10963 Berlin-Mitte am passendsten:
hier war Clemens august Grafvon Galen 1911 Kaplan, hier hat er sein Erbvermögen für die Evangelisierung v. Berlin investiert, hier wurde nach viele Jahren von Drangsal die Fackel wieder aufgehoben und weitergetragen von indischen Vinzentinern.
É ulteya,é suseya- Deus adiuva nos! (Motto der Pst. Jakob v. Compostelapilger)


1
 
  16. September 2013 
 

Kommentar von "tomkoenig55"

Liebe Mitchristen,
der Kommentar von "tomkoenig55" ist natürlich absoluter Unsinn. Das Eintreten für das Lebensrecht ist natürlicher Gottesdienst, das Verschließen der Türen des Berliner Doms ist Dienst am Versucher auch Satan genannt.
Herzliche Grüße
Matthäus 5


3
 
 girsberg74 16. September 2013 
 

Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, es mit dem Berliner Dom in der Weise zu versuchen, dass man Präses Schneider als "Brechstange" für die Öffnung gewinnt.


1
 
 Dottrina 16. September 2013 
 

Gibt es denn keine große katholische Kirche

außer der Hedwigskathedrale in Berlin? Wenn die Protestanten so unchristlich den Abschlußgottesdienst in der Kirche verweigern, kann man das Ganze nicht auch notgedrungen in einen Park verlegen, wenn keine entsprechend große Kirche vorhanden ist?


1
 
 papale 16. September 2013 

... das hier ist ein Reichstempel !

vgl. Amos 7,12f.: "Zu Amos aber sagte Amazja: (...)In Bet-El darfst du nicht mehr als Prophet reden; denn das hier ist ein Heiligtum des Königs und ein Reichstempel."
Dafür hat seinerzeit die "apostolische Majestät", Kaiser Wilhelm II., im Berliner Dom gepredigt, ganz im Sinn des Reiches - political correctness, damals wie heute - in Bet-El, in Berlin, in der Bundeshauptstadt!


1
 
 SpatzInDerHand 16. September 2013 

jeeeeeep.... die evangelischen Gemeinschaften lassen echt viele Meinungen zu,

aber nur unter einer Bedingung: sie müssen mainstreamkompatibel sein. Die Sache mit der Bibeltreue nimmt inzwischen nicht mehr so genau, in der sächsisch-anhaltinischen Landeskirche können Mitarbeiter auch schon mal gekündigt werden, wenn sie sich in Sachen der Lehre auf die Bibel berufen...
Tjaja. Sola scriptura - aber bitte ohne scriptura!
Und wir Katholiken sind nicht besser: in unserer katholischen Kirche gibt es Kräfte genug, die in eine analoge Richtung steuern wollen.
Sollten sich gläubige Christen (beider Konfessionen) mit ihren Positionen möglicherweise am besten ins biblische "stille Kämmerlein" zurückziehen? Und da still und fromm beten, aber ja nirgends die Klappe aufmachen?


2
 
 QuintusNSachs 16. September 2013 
 

@ bambus

Nein, das hat der "Bischof" bei den Protestanten nicht. Die glauben ja an einer Kirche von Unten. Das Volk, zum größten Teil ohne irgendeinen theologischen oder anderen zu hohen intellektuellen Ballast, wählt sich die eigenen Theologen, und somit auch indirekt die eigene Kirchenführung und - das merkt man ja immer wieder bei denen - den eigenen Jesus. Deshalb ist deren Boot mittlerweile so weit vom Schiff der Kirche entfernt. Und das geht so weiter, wie wir in den letzten 2 Monaten mit dieser komischen "(Ent)Scheidungshilfe" erfahren durften.


1
 
 tomkoenig55 16. September 2013 
 

Eine gute Entscheidung

Es ist gut, dass sich das Domkirchenkollegium einer Instrumentalisierung der Religion für politische Zwecke widersetzt.
Unstrittig ist, dass ein Schwangerschaftsabbruch die Tötung menschlichen Lebens darstellt und daher mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar ist. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn Christen sich, z. B. auf Demonstrationen, für eine Gesellschaft einsetzen, die christliche Werte achtet. Die Gültigkeit religiöser Werte auch außerhalb der eigenen Religionsgemeinschaft, für die gesamte Gesellschaft einzufordern, ist jedoch kein religiöses, sondern ein politisches Anliegen.
Im Gottesdienst haben wir Gott die Ehre zu geben. Durch Gesang, Gebet, Feier der Sakramente und Verkündigung des Evangeliums. Und in letzterem steht nichts über Abtreibung. „Du sollst nicht töten" ist der einzig maßgebliche biblische Befund in dieser Frage.
Wer den Gottesdienst für die Durchsetzung der eigenen politischen Agenda missbraucht, missachtet das zweite Gebot.


0
 
 Loreen80 16. September 2013 
 

Berliner Dom

Der Berliner Dom wird doch eher als Sehenswürdigkeit (beinahe Museum) wahrgenommen und viel weniger als Gebetshaus.

Die Verantwortlichen für diese Kirchen wollen einfach die Besucherströme beibehalten und Spenden bzw. den Erhalt öffentlicher Gelder nicht gefährden. Denn die Instandhaltung von Kirchen wie dem Berliner Dom kostet Unsummen.


2
 
  16. September 2013 
 

MARSCH FÜR DIE FAMILIE

Dieses Jahr ergingen Einladungen für den "Marsch für die Familie" an die ED Wien.

Vielleicht nimmt ja kommendes Jahr ein Vertreter der ED Wien am "Marsch für die Familie" teil?

http://www.marschfuerdiefamilie.at/marschfuerdiefamilie-flugblatt-farbe.pdf


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 bambus 16. September 2013 
 

Der Bischof dafür aber der Dom bleibt geschlossen?

Kann mir jemand vielleicht erklären, wie kann es sein, dass "der evangelische Bischof von Berlin, Markus Dröge, ein positives Grußwort geschrieben hat", es darf aber im protestantischen Berliner Dom keinen Gottesdienst gefeiert werden? Ist nicht der Bischof der, der das letzte Wort hat, was Gottesdienste im Dom angeht?


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 Joma 16. September 2013 
 

Angst vor dem Glaubensbekenntnis??!!

Die Angst den Glauben zu bekennen, scheint nicht nur eine Theorie zu sein. Dies unter Laien, noch mehr unter Klerikern! Bin Theologe und möchte Priester werden! Wer bekennt mit mir zusammen unseren röm.katholischen Glauben und setzt sich für das Leben ein? Nur so werden anders gläubige wie die Moslem sehen, welches der wahre und befreiende Glaube ist...in keiner anderen Religion wie im Christentum, finden wir nebst einem gerechten, auch einen LIEBENDEN und VERZEIHENDEN Gott...


3
 

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