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Warum das Kirchenjahr wichtig ist

26. November 2013 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
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Am 1. Advent beginnt ein neues Kirchenjahr. Warum es sich lohnt, die Eckdaten des christlichen Glaubens zu beachten, beschreibt der evangelische Pfarrer Steffen Reiche (idea).


Berlin (kath.net/idea) Wenn mit dem Ewigkeitssonntag das alte Kirchenjahr zu Ende geht, fängt mit dem Advent das neue an. Wie immer, einen Monat vor dem Kalenderjahr. Denn das beginnt nach dem Namenstag von Papst Silvester mit dem Neujahrstag am 1. Januar. Unser natürliches Jahr – Frühling, Sommer, Herbst und Winter – ist vom Kreislauf der Erde um die Sonne geprägt. Hat das Kalenderjahr also mit der Schöpfung etwas zu tun, so feiert das Kirchenjahr die Rettung der Schöpfung – also etwas ganz und gar Einmaliges. Etwas, was einmal, mitten in der Zeit für alle Zeit und die Menschen zu allen Zeiten an allen Orten stattgefunden hat. Die Feste des Kirchenjahres feiern das, was unsere Zeit bestimmt. Das Datum ist die Geburt Jesu. Von da an rechnen wir unsere Zeit. 2014 Jahre nach Christi Geburt, im Jahre des Herrn, im Jahre des Heils.

Und mittlerweile haben wir uns alle auf dieses Datum eingelassen. Auch wenn ein Baptist aus London an einen Juden in Jerusalem schreibt oder ein Hindu aus Kalkutta an einen Moslem in Afghanistan oder ein Buddhist aus Tokio an einen Sikh in Neu Delhi: Alles richtet sich nach der Geburt von Jesus. Ohne das gemeinsame Datum wären wir alle aufgeschmissen. Natürlich haben z. B. Juden und Moslems noch ihre eigene Zeitrechnung, aber sie ist nicht international wie die christliche. Alle Versuche, eine neue Zeitrechnung einzuführen, sind gescheitert. Über die Zeitrechnung Napoleons, Stalins oder der DDR mit v.u.Z. und u.Z. (vor unserer Zeitrechnung und unserer Zeitrechnung) ist die Zeit hinweggegangen. Schöpfungsjahr und Heilsjahr, Kalenderjahr und Kirchenjahr sind dabei ineinander verschränkt wie gefaltete Hände. Wirklich gemeinsam feiern beide allerdings nur den Erntedanktag – denn da erinnert das Kirchenjahr die Geschöpfe daran, dass die Früchte des Feldes nicht ohne einen Schöpfer entstanden wären.


Die Auferstehung betrifft uns alle

Das Kirchenjahr sitzt auf dem jüdischen Jahr, denn da der Messias (der Christus mit Namen Jesus) vor dem jüdischen Passah gekreuzigt wurde, begehen wir Karfreitag und feiern wir Ostern immer mit den Juden und ihrem Passah zusammen, was auf den ersten Frühlingsvollmond fällt. Und weil die Juden ihr Jahr und ihre Feste nach dem Mondkalender bestimmen, wechselt das Passah/Osterfest in unserem Sonnenkalender hin und her. Passah ist auch ein Fest der Heilszeit, denn es erinnert an die größte Befreiungsgeschichte Israels, die Befreiung Israels aus Ägypten. Unser Ostern ist nun ein universales Befreiungsfest, denn es feiert und erinnert an die Befreiung des Menschengeschlechts vom Tod. Indem der eine Mensch durch Gottes Handeln den Tod überwunden hat, ist für die Menschheit der Tod überwunden worden. Das verstehen die Juden aus aller Welt 50 Tage später (Pentecoste = 50 = Pfingsten) bei ihrem nächsten Fest, dem Laubhüttenfest. Und das wird dann der Geburtstag der Kirche, weil hier der Heilige Geist, der Geist Gottes, so sehr nach Menschen aus aller Welt in Jerusalem greift, dass sie trotz verschiedener Sprachen merken: Die Auferstehung Jesu betrifft uns alle.

Was uns von Juden und Muslimen unterscheidet

Und so wird dann mit dem Dreieinigkeitssonntag – Trinitatis – gefeiert, dass Gott Menschen in ihrem Leben auf dreierlei Weise begegnet und immer derselbe ist: Gott der Schöpfer, der Heiland des Menschen und der Erlöser im Geist ist immer ein und derselbe Gott. Aber er begegnet dem Menschen immer in einer seinem Handeln gemäßen Form. Das ist ein zu großer Reichtum für manche. Unsere jüdischen Geschwister können es kaum mitvollziehen, die muslimischen Bekannten wollen es nicht nachvollziehen und werfen uns deshalb Vielgötterei vor. Und strafen die mit dem Tod, die sich neu zu diesem Glauben bekennen wollen.

Bis Weihnachten dauerte es 311 Jahre

Zuerst ist Pfingsten gefeiert worden, im Jahr danach fing man an, Ostern zu feiern. Aber bis man Weihnachten feierte, hat es über 300 Jahre gedauert. Da hat es eine konstantinische Wende gebraucht. So wie das älteste Evangelium, das von Markus, ohne Weihnachtsgeschichte auskommt, so kamen die Christen über 330 Jahre nach Christi Geburt ohne Weihnachten aus. Erst nachdem Kaiser Konstantin das Christentum im Jahr 311 anerkannt hatte und nachdem die Verfolgung und die Naherwartung aufgehört hatten, feierte man die Geburt Gottes in der Welt und richtete gegen den bisherigen römischen Staatskult, als Ersatz für die heidnischen Freudenfeste der Saturnalien und den deus-sol-invictus-Kult, die Wintersonnenwendfeier, das Weihnachtsfest ein.

Kalender- und Kirchenjahr sind nicht zu trennen

Wieder hat es Jahrhunderte gedauert, bis dann im 19. Jahrhundert der Mensch sich selber so sehr feierte, dass Weihnachten, das Geburtsfest des Menschensohnes, das eigentliche Fest der Christen, Ostern gefühlt auf den 2. Platz verdrängte. Aber dank der Juden feiern wir jede Woche Gottes Handeln für die Welt. Denn die Juden waren die ersten, die die 4 Viertel des 28-tägigen Mondmonats enden ließen mit einem Ruhetag. Gott schuf in der Viertelzeit einer Drehung des Mondes um die Erde die ganze Schöpfung – in einer Woche. Und am Ende ruhte er, und so soll auch der Mensch ruhen, um Gottes Werk zu bedenken, sein Wort zu lesen bzw. zu hören. Und die Christen feiern stattdessen nur den 1. Tag der Woche, den Tag, an dem Maria und die Frauen merkten: „Jesus ist auferstanden!“. Kirchenjahr und Kalenderjahr sind nicht voneinander zu trennen, beide wollen gemeinsam gelebt und gefeiert werden so wie Geburtstag und Tauf- bzw. Namenstag.

Der Autor, Steffen Reiche, ist Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Nikolassee in Berlin


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