Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  5. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  6. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  7. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  8. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  9. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  10. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  11. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  12. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  13. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  14. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  15. Argentinien ruft nach Papst-Tod siebentägige Trauer aus

'Wir sind Kirche': Ex-Vorsitzender Hurka rät Heizer zum Rücktritt

27. Mai 2014 in Österreich, 20 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kritik nach Exkommunikation: Heizers "private Eucharistiefeiern" vereinnahmen die Reformplattform und polarisieren - Auch der Katholische Laienrat Österreichs und die Tiroler Pfarrerinitiative haben sich bereits distanziert.


Innsbruck (kath.net/KAP) Der frühere Vorsitzende von "Wir sind Kirche", Hans Peter Hurka, hat seiner Nachfolgerin Martha Heizer, gegen die in der Vorwoche gemeinsam mit ihrem Ehemann Gert Heizer die Exkommunikation ausgesprochen wurde, den freiwilligen Rücktritt von der Spitze der Plattform nahegelegt. Wie Hurka gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" (Samstag) erklärte, befürchte er andernfalls eine Spaltung der Plattform und damit eine Schwächung der Reformbewegung. Gegenüber "Kathpress" bekräftigte Hurka am Montag in einer schriftlichen Stellungnahme seine Sichtweise: Heizer solle sich bei der für Pfingstdienstag anberaumten Vorstandsitzung aus der Leitung von "Wir sind Kirche" zurückziehen, "andernfalls bedarf es einer Klärung bei einer Vollversammlung".

Die privaten Eucharistiefeiern ohne Priester durch das Absamer Ehepaar, aufgrund derer die Kirchenstrafe erteilt wurde, sind in Hurkas Augen "keine Privatangelegenheit mehr": Vielmehr würden die Heizers damit "Wir sind Kirche" vereinnahmen. Dies zeige sich auch darin, dass Heizer eine persönliche Erklärung zur Exkommunikation auf der offiziellen Internetseite von "Wir sind Kirche" veröffentlicht hat (vgl. Foto oben und unten). "Damit ist eine Identifikation hergestellt, die über ein Solidaritätszeichen hinausgeht und zur völligen Identifikation geführt hat", kritisiert Hurka.


Zur Entstehungsgeschichte des ORF-Fernsehbeitrags über die "privaten Eucharistiefeier" hält Hurka fest, dass er als damaliger Vorsitzender der Plattform (2004 bis 2014) das Ansinnen des ORF, eine derartige Feier "vielleicht im Kreise der Vorstandsmitglieder" zu filmen, klar abgelehnt habe. Es sei dann Martha Heizer gewesen, die von sich aus und in Rücksprache mit dem Gebetskreis Absam zur Tat geschritten sei. Hurka erwähnt in seiner Stellungnahme auch, dass die anderen Teilnehmer dieser "privaten Eucharistie" nicht exkommuniziert worden sind, weil sie in einem persönlichen Gespräch mit dem zuständigen Innsbrucker Bischof Reue zeigten und versprachen, dies nicht wieder zu tun.

Polarisierung schadet Kirchenreform

Debatten zwischen jenen Menschen, "die sagen, endlich hat es jemand den Kirchenoberen gezeigt", und jenen, die nichts damit zu tun haben wollten, gelte es zu vermeiden, da diese eine Schwächung der Plattform und der angestrebten Kirchenreform bedeuten würden. Hurka zufolge ziele Heizers Strategie somit auf eine Polarisierung hin - auch wenn der "punktuelle Dialog" mit Österreichs Bischöfen bisher kaum einen Erfolg für die Umsetzung der Forderungen nach Aufhebung des Zölibats oder der Weihe von Frauen gehabt habe.

Demgegenüber erklärte Hurka in seiner Stellungnahme, dass in der Kirche Reformen nur in Kooperation mit möglichst vielen Menschen in der Kirche und mit der Kirchenleitung gelingen können. "Wer demokratische Strukturen einfordert und den Dialog einmahnt darf nicht durch einseitige Akte Änderungen erzwingen, will er oder sie nicht die Glaubwürdigkeit verlieren", so Hurka, der festhält: "Eucharistie darf keinesfalls zum Kampfmittel oder Kampfplatz missbraucht werden. Sie ist von ihrem Stifter her ein Liebesmahl. Jede Polemik, Verzweckung oder Instrumentalisierung hat hier keinen Platz."

Tiroler Pfarrerinitiative und Laienrat auf Distanz

Auf Distanz ging auch die Tiroler Pfarrerinitiative: Sie trage das Anliegen der Weihe von Verheirateten und Frauen zu Priestern mit, doch sei sie "gegen die Selbstermächtigung von christlichen Gemeinschaften zur Feier der Eucharistie", betonte deren Sprecher, Pfarrer Franz Kranebitter. Trotz der Exkommunikation wisse man sich weiterhin mit dem Ehepaar Heizer "im Namen Gottes und in der Gemeinschaft der Kirche Jesu Christi" verbunden.

Auch der Katholische Laienrat Österreichs (KLRÖ) reagierte distanziert auf die Exkommunikation von Martha Heizer, die als Vorsitzende der Plattform "Wir sind Kirche" diese in der Kurie 3 des obersten kirchlichen Laiengremiums in Österreich vertritt. Sollte die Exkommunikation nach Ablauf der zehntägigen Frist rechtswirksam werden, dann können Heizer die Plattform nicht mehr innerhalb des Laienrats vertreten, so KLRÖ-Präsident Theo Quendler gegenüber "Kathpress".

"Wir sind Kirche" wurde 1996 - ein Jahr nach dem "Kirchenvolks-Begehren" - als Verein nach staatlichem Recht errichtet. Er betrachtet sich als innerkirchliche Reformgruppe und ist daher eine Mitgliedsorganisation in der Kurie 3 im KLRÖ. Der Verein zählt derzeit 1.540 Mitgliedern und will laut geltendem Statut u.a. "dafür Sorge tragen, dass die durch das 'Kirchenvolks-Begehren' aufgebrochene Bewegung aufrechterhalten bleibt und es zur schrittweisen Umsetzung der Anliegen des 'Kirchenvolks-Begehrens' kommt."

Zur Dokumentation: Presseaussendung von ´Wir sind Kirche´ Austria zur Exkommunikation von Martha und Gert Heizer (Screenshot vom 27.5.2014, 7 Uhr)


Foto (c) Wir sind Kirche Österreich/Screenshot


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Exkommunikation

  1. "Strafrechtliche Klärung ist möglich"
  2. US-Bischof stellt Exkommunikation eines Priester fest, der Papst Franziskus nicht anerkennt
  3. Schottland: Bischof exkommuniziert drei Eremiten
  4. US-Bischof blockt Eucharistie für Pro-Choice-Politiker – namentlich!
  5. Franklin Graham ersucht Dolan, Governor Cuomo zu exkommunizieren!
  6. Italienischer Priester exkommuniziert!
  7. Nach Bruch des Beichtgeheimnisses wurde Priester exkommuniziert
  8. Vatikan prüft Exkommunikation von Mafia-Mitgliedern
  9. Vatikan exkommuniziert Anhänger des 'Bambinello von Gallinaro'
  10. US-Ordensfrau leitet als 'Priesterin' Gottesdienste - exkommuniziert







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  6. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  7. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  8. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  9. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  10. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  11. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  12. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  13. Ostermesse auf dem Petersplatz. Im Staunen des Osterglaubens
  14. 'Doch all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat'
  15. Patriarch Bartholomaios: Ostern immer gemeinsam feiern

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz