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Ein Baby aus dem Eis – menschliches Leben aus dem Tiefkühlbereich?

5. Juni 2014 in Kommentar, 20 Lesermeinungen
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Unzählige Kinder sind in frühen Lebenstadien in Labors eingefroren und werden in einer Existenz zwischen Leben und Tod „zwischengelagert“, bis man sie vielleicht leben lässt oder auch nicht. Gastkommentar von Michaela Voss


Augsburg (kath.net/ProMinimis) Wenn man die Zahlen der Abtreibungen liest, und vergleichsweise die Bevölkerungszahlen von Städten oder Landesteilen betrachtet, die täglich, monatlich, jährlich ausgelöscht werden, dann trifft man auf eine Realität, die kaum zu ertragen ist.

Wenn man dann jedoch noch zusätzlich die Angaben zu suchen beginnt, die zumindest einen vagen Anhaltspunkt bieten, wie groß die Anzahl der „Kinder im Eis“ ist (all der eingefrorenen Embryonen in den Kryoeinheiten der Fertilisationseinrichtungen und Labors), kann man kaum fassen, von welchen Ausmaßen man ausgehen muss. GANZE VÖLKER werden einerseits „politisch korrekt“ und „medizinisch-hygienisch“ ausgelöscht - alles gut organisiert, geplant und bezahlt! Andererseits sind ganze Völker zu einer Existenz zwischen Leben und Tod verurteilt, dürfen weder leben, noch sterben, sondern sind im Eis über Jahre und Jahrzehnte gleichsam zwischen den Welten gefangen.

Von Amerika weiß man beispielsweise, dass es Organisationen gibt, die „Embryo-Spenden“ und „Embryo-Adoptionen“ anbieten. Ist das möglich? Ist das wahr? Kann man ein Kind „SPENDEN“?

Man kann!

Viel wird in diesem Zusammenhang dann über die Gründe, die Sehnsucht der Familien, die Argumente und Möglichkeiten für einen Kinderwunsch gesprochen.

„Embryonen-Spende“ bzw. „Embryonen-Adoption“ scheint die einzige Möglichkeit, den Kleinsten im Eis das Leben zu geben, für das sie zunächst gezeugt und für das sie dann jedoch nicht gebraucht wurden.

Doch wer stellt die Frage, ob man überhaupt jemals einen solch unsäglichen Zustand von „überzähligen Embryonen“ zulassen darf, der dann erst eine „Notlösung“ dieser Art hervorbringen kann.

Man spricht voller Verständnis vom Schmerz der Frauen oder Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Man erzählt von all den Tortouren der verzweifelten Schwangerschaftsversuche, von den Nöten und Schwierigkeiten der Familien, die sich sehnlichst ein Kind wünschen usw.
Das alles ist real!

Das alles ist eine schmerzvolle und oft bittere Wirklichkeit für viele Familien, die keine Kinder bekommen können.

WER JEDOCH SPRICHT FÜR DIE KLEINSTEN?

Wer erhebt für sie die Stimme, wo ist das Votum für die Menschenkinder, die mit ihrem nackten Leben und völlig hilflos einer Machbarkeitsideologie, all diesen Wünschen, diesen „Gründen“ ausgeliefert sind und die keinen Anwalt haben?

Wer spricht für die Kleinsten, für die Menschenkinder, die gezeugt werden und dann doch nicht „gebraucht“ sind, die „gelagert“ werden, weil es „zu schade ist“ und „unmoralisch“ oder zumindest „nicht vorgesehen“, sie zu „entsorgen“, zu „vernichten“, oder einfach ihre nicht benötigte, überzählige Existenz wieder zu „löschen“?

Wer spricht für die Kleinsten, für all die Menschenkinder, die für einen Wunsch von einer Person / eines Paares gezeugt werden und dann aber doch nicht in den Lebensplan passen - ein Lebensplan, der zuvor ohne Kinder undenkbar schien und dann aber keinen Platz für die hat, die man extra dafür „gemacht“ hat - zur Sicherheit zusätzlich gezeugt, falls etwas schief geht, falls es doch nicht gleich beim ersten Mal klappt ... und weil die Prozedur ja nicht so einfach ist und man wenn - dann schon besser gleich alle „Optionen“ offen halten will ...?

Wer spricht für die Kleinsten, die Menschenkinder, die Opfer dieser neuen Form des „Menschenhandels“ in seiner subtilsten Form sind, der sich aufgrund einer wachsenden Nachfrage ohne Probleme sogar unter dem Mantel der Humanität eines überreichen Angebots bedienen kann, das niemals existieren dürfte, wenn man die Würde des Menschen wirklich ernst nähme?

All die Argumente FÜR künstliche Befruchtung haben ihre eigenen Verfechter, haben eine Stimme von Menschen, denen ein Stimmrecht gegeben ist, die sich als „Betroffene“ berechtigt fühlen, ihre Wünsche und Träume zu verwirklichen.

All die Argumente GEGEN die künstliche Befruchtung haben jedoch kaum einen Anwalt, denn die „Betroffenen“ sind ja nicht fähig für sich zu sprechen, und werden z.T. in den Albtraum einer Existenz zwischen Leben und Tod „zwischengelagert“, bis man sie vielleicht leben lässt oder auch nicht.

AUS DER SICHT DES KINDES

Ohne Verurteilung, aber dennoch ganz klar, soll hier die Stimme zunächst ganz menschlich erhoben sein für die „andere Perspektive“, für die Seite der Kleinsten, die häufig kaum beachtet oder angedacht wird.

Dann aber wollen wir als Christen auch auf die Realität reagieren – als Kinder Gottes für die Menschenkinder und ihre Not, die oft vergessen, verdrängt, wird.


Diese Reaktion auf die Realität will im Blick auf das Geheimnis der Liebe Gottes im Evangelium von Maria-Heimsuchung geformt werden, das wir in diesen 33-Tagen-für-das-Leben besonders betrachten.

Da das Thema sehr komplex ist, können nur einige, wenige Aspekte angedacht werden – zumindest anfanghaft.

WUNSCHKIND

Es gibt beispielsweise für Embyronenadoption so etwas ähnliches, wie „Kataloge“ mit Angaben zu den Eltern der Embryonen, deren Stärken und Schwächen, … in denen man blättern kann und sich dann sogar direkt mit den „Eltern“ auf eine Adoption einigen kann. Es gibt „Familientreffen“, bei denen unterschiedliche Familien die leiblichen Geschwister zusammenführen, die z.T. am selben Tag „in-vitro“ gezeugt wurden und doch einen Altersunterschied oft von vielen Jahren haben. Streng genommen sind das so etwas wie „mehr-eiige Zwillinge / Mehrlinge“, bei denen Einige früher, Andere später für die künstliche Befruchtung „genutzt“ wurden.

Das bedeutet für einige Menschenkinder, dass sie über Jahre bis Jahrzehnte im „Eis gelagert“ waren, bis man sie „brauchte“, bis man ihnen erlaubte, dass sie ihr bereits begonnenes Leben entfalten durften, das im Wortsinn „auf Eis gelegt“ war und die zu einer Existenz zwischen Leben und Tod verurteilt waren.

Diese Kinder nennt man u.a. „Snowflakes“ - „Schneeflöckchen“, was auf eine seltsame Weise berührt.

BABY AUS DEM TIEFKÜHLBEREICH

Man bekommt heute tatsächlich unter bestimmten Bedingungen ein Baby aus dem Tiefkühlbereich eines Labors!

Man bekommt ein Menschenkind im frühsten Stadium menschlicher Existenz, das dort „aufbewahrt“ ist, „vorrätig“ oder einfach nur „überzählig“, „übrig“ ist oder noch schlimmer vergessen bleibt!

Kann man das fassen? Kann man diese Realität tatenlos und unbeeindruckt ertragen, wenn man sich ihr wirklich und ernsthaft stellt?

Es gibt Werbevideos, die auf groteske Weise (und das ist noch harmlos ausgedrückt) beschreiben, wie viel zeitsparender, finanziell leichter erschwinglich, simpler … es doch ist, wenn man ein Baby aus dem „Eis“ nimmt und es „adoptiert“ – des oft nervenaufreibenden Prozedere einer regulären Adoption etc.

Die Organisation embryoadoption.org ist hier nur ein Beispiel für eine Realität, die ausgesprochen schwierige Fragen aufwirft – ethisch – moralisch – medizinisch – theologisch – philosophisch – … menschlich!

Es gibt dort beispielsweise ein Video über das allererste Schneeflöckchenbaby Hannah (Hannah's Story: The First Snowflake Baby)– und so sehr es einerseits als einzige Lösung scheint, diese Menschenkinder aus ihrer furchtbaren Existenz im Eis zu befreien, ist es dennoch auch ein grauenvolles Spiel mit einer Machbarkeit in der Medizin, die einen anderen Lösungsansatz braucht – als diese „Notlösung“ am Ende von erschreckenden Entwicklungen in der Forschung.

Hanna hatte Glück im Unglück. Sie wurde „gemacht“ und dann fand sie Jemanden, der sie „wollte“ – nun, da sie schon einmal existierte.

Andere – Millionen weltweit – haben dieses „Glück“ nicht und bleiben konserviert zwischen Leben und Tod – und das über Jahre und Jahrzehnte.
Am meisten erschüttert vielleicht ein Video, in dem man den Menschen auf Geldwert reduziert.

Allein in den USA seien lt. eines Kurzfilms der Organisation Embryo Adoption Awareness Center über 600.000 eingefrorene Menschenkinder „gelagert“.

Die Zahl habe sich seit 2002 um 54% erhöht, so der Stand des Videos im Juni 2013. Dann werden dort – wie soll es auch anders in unserer Zeit sein – die jährlichen Kosten pro Familie und deren Embryos mit 600 $ angegeben und der Betrag für die „Aufbewahrungskosten“ weiter über die Jahre hochgerechnet. Dabei geht man von einer Zahl von 5 Embryonen pro INVITRO-Familie aus.

Im Mai 2010 sei ein „gesunder Junge“ geboren worden, der 20 Jahre (!) eingefroren war! Es erübrigt sich zu erwähnen, dass hier selbstverständlich mit einem „gesunden“ Kind geworben wird, was Bände über die Ethik und Vorstellungen von Menschenwürde spricht!

Der Schluss dieses Kurzfilm macht mehr als nachdenklich über die heutige Mentalität von „Angebot und Nachfrage“, „Bedürfnis- und Resourcenoptimierung“ … – denn hier wird eine „Baby-Spende“ der einen Familie als „Wunscherfüllung“ und Erfüllung eines „Traumes“ einer anderen Familie gepriesen, so als wäre es völlig normal, Kinder zu zeugen, die man dann weitergibt, wenn man selbst keine Verwendung für sie hat – und das Ganze dann auch noch als humanen, menschenfreundlichen Akt zu verkaufen.

DER MENSCH ALS WUNSCHPRODUKT MIT QUALITÄTSSIEGEL?

Das Kind wird zu einer Art Ware oder Produkt, das der Eine nicht (mehr) braucht und dann einfach einen anderen glücklich macht?
Kinder als verfügbare Objekte für Wünsche und Träume, die wahr werden …!?

Auch das Video der Kinder, die bis zu 10 (!) Jahren eingefroren waren, bevor sie sich im Schoß einer Frau weiterentwickeln durften, ist aufrüttelnd, denn darin bekommen die nackten Zahlen ein Menschengesicht in den Babyfotos. Es trägt den unfassbaren Titel: „Embryo-Qualität: …“!

Einerseits wird der Embryo noch nicht als Mensch sondern als eine Art Vorstufe dazu gesehen (es wird immer wieder der Unterschied zwischen Embryo und Baby betont), andererseits haben diese „neutralen Wesen“ namens „Embryo“ eigenartiger Weise „Familien“ und „Eltern“, die zumindest „Besitzansprüche“ und „Verfügbarkeitsrechte“ haben und so zu „Spendern“ von „potenziellen Babys“ deklariert werden, die frei über das Schicksal der von ihnen konservierten Embryos verfügen können.

Bei allen Argumenten der Betroffenen Familien, Zentren, Organisationen, Medizinern und Wissenschaftlern, die hier ins Feld geführt werden, wird kaum über die Konsequenzen für eine Menschenseele nachgedacht, die hier durchaus berechtigt als Opfer einer Wunschkultur und Opfer eine Machbarkeitsideologie bezeichnet werden dürfte.

10 Jahre, ja 20 Jahre im Eis!

Eine menschliche Seele, die „zwischen den Welten“ über Jahre oder Jahrzehnte gefangen ist und weder leben, noch sterben kann - wenn man das so sagen darf?

Was der Katechismus der Katholischen Kirche über die Seele des Menschen aus biblischer Sicht sagt, muss aufrütteln und nachdenklich machen:

„365 Die Einheit von Seele und Leib ist so tief, daß man die Seele als die „Form“ des Leibes zu betrachten hat, das heißt die Geistseele bewirkt, daß der aus Materie gebildete Leib ein lebendiger menschlicher Leib ist. Im Menschen sind Geist und Materie nicht zwei vereinte Naturen, sondern ihre Einheit bildet eine einzige Natur.

366: Die Kirche lehrt, daß jede Geistseele unmittelbar von Gott geschaffen ist – sie wird nicht von den Eltern „hervorgebracht“ – und daß sie unsterblich ist: sie geht nicht zugrunde, wenn sie sich im Tod vom Leibe trennt, und sie wird sich bei der Auferstehung von neuem mit dem Leib vereinen.“

Das Leben ist also gebunden an die Seele, die den Leib lebendig, menschlich sein lässt – als einzige Natur, untrennbare Einheit des Lebens.

Das allein ist ein Gedanke, der zutiefst erschüttert! Die Seele, die menschliches Leben, Formkraft in Einheit mit der Materie ist, … dieser Funke göttlicher Ebenbildlichkeit, der sich entfalten und immer mehr ein menschliches Angesicht entwickeln wird, … diese Seele wird gebunden zwischen Leben und Tod im Eis der Machbarkeit der Medizin und Forschung – an einen Leib, der nicht wächst, der starr verharren muss!

Die Seele trennt sich erst im Tod vom Leib – um sich in der Auferstehung wieder mit dem ewigen Leib zu vereinen.

Solange also der Mensch im frühsten Stadium seines gerade erst geschenkten, beseelten Lebens eingefroren ist – solange kann die Seele den Leib nicht weiter formen, kann sich aber auch nicht von ihm lösen. Ist so nicht ein Menschenkind ein Gefangener zwischen Leben und Tod, zwischen dieser Welt und der ewigen Welt … und von der Willkür der Wissenschaft und Bedürfnisse der Menschen abhängig, die es gezeugt haben und dann nicht „brauchen konnten“?

VÖLKER IM EIS – ganze Völker sind gefangen im Eis der Kryotechnik.

Wie nun kann man als getauftes Gotteskind auf diese Realität blicken – ohne sie einerseits zu verdrängen, in Argumenten fruchtlos zu überdecken, sich ihr auf sonstige Weise in ihrer Schmerzlichkeit zu entziehen – und gleichzeitig ohne in sinnlosem Weltschmerz unterzugehen, in Aggression, Anklage oder in blindem Fatalismus, der die Gnade nicht mehr erkennt?

Wir haben die Stelle aus dem Magnifikat Mariens gewählt:
„Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut, siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.“ (Lk 1,48-59)

HOFFNUNG IM VORBILD MARIENS

Mit Maria dürfen wir glauben, dass Gott die Not und die Armut, die ganzen Untiefen der menschlichen Abgründe nicht nur kennt, sondern voll Erbarmen anschaut und sich neigt.

Mit Maria dürfen wir in dieser Hoffnung der Erlösten jenen Ankerpunkt finden, der immer – auch in aussichtslos scheinenden, abgrundtief schmerzvollen Situationen um Gottes Güte und Liebe weiß, und sie darum auch immer erbitten kann, in Sehnsucht und Vertrauen, in glühender Fürbitte und begründeter Hoffnung.

Maria stand einer Frau gegenüber, die lange Zeit kinderlos war und durch die Gnade Mutter werden durfte.

Maria stand einer Frau gegenüber, die furchtbare Not durchlitten hatte, denn Kinderlosigkeit galt als Gottesgericht, als Strafe, als Schande … und nun war sie gesegneten Leibes.

Maria selbst war die Trägerin des größten Wunders – dass Gott Mensch in ihr werden wollte und in ehrfürchtiger Dankbarkeit preist sie voll Staunen Gottes Gnade, die Unmögliches möglich macht.

Groß ist das Geheimnis des menschlichen Lebens.
Groß ist das Wunder der Teilhabe an Gottes Schöpferkraft im Leben eines Kindes, das Eltern empfangen und hüten dürfen.
Groß ist das Mysterium der Gottesebenbildlichkeit, die uns in der Menschwerdung und Erlösung des Gottessohnes neu erschlossen ist.
Groß ist, was Gott an uns Menschen tut – aus unfassbarer Liebe!
Sein heiligster Name ist über uns ausgerufen und wir dürfen in seinem Namen beten, bitten, erflehen, was er schenken will (vgl. Mk 16,17M Joh 14,13-14;16,24.26; Apg 3,6).

In seinem heiligsten Namen ist Heil und Rettung! „Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.“ (Mt 12,21)

In Gottes Namen, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes dürfen wir beten und sprechen und das Erbarmen herab rufen über die Völker der Kleinsten und ihre ganze Not.

In heiliger Ehrfurcht, in großer Dankbarkeit und in unerschütterlichem Vertrauen, in der Glaubenskraft durch den Gottesgeist dürfen wir in Jesus zum Vater flehen und sein Erbarmen erbitten, das er schenken will.

Von Geschlecht zu Geschlecht, von Volk zu Volk will Gott Erbarmen ausgießen und hat uns aufgetragen, dass wir darum bitten und sein Heil verkünden.

Im Blick auf das Urbild der Kirche – Maria - im Blick auf Gott - dürfen wir das Öl der Heilung im Heiligen Geist auf die Kleinsten herab flehen, die Erlösung im Blut des Lammes erbitten und die Liebe des Vaters erflehen, die Heilung schenkt, Trost und Hilfe, wo wir Menschen machtlos vor einer unfassbaren Schuld und vor unlösbaren Frevelfolgen stehen.

Die Realität darf uns erschüttern – aber nie entmutigen – um Christi willen, des Erlösers.
Die Realität darf uns schmerzen – aber niemals verzweifeln lassen - um Christi willen, des Erlösers.
Die Realität darf uns treffen und verwunden – aber niemals aufgeben lassen – um Christi willen, des Erlösers.
Die Realität darf uns zutiefst berühren und aufrütteln, denn wir sind berufen, in der rechten Weise darauf zu reagieren:

Voll Hoffnung – um Jesu Willen
voll Glauben – um Jesu Willen
voll Vertrauen – um Jesu Willen
voll Erbarmen – um Jesu Willen
voll Opfermut – um Jesu Willen
voll Zeugnis – um Jesu Willen … und wir dürfen voll Vertrauen in seinem Namen den Vater um alles bitten.

Was für ein Magnifikat das heute sein darf – wenn wir es wie einen heilenden, erleuchtenden, tröstenden, … Gnadenstrom über die Not der Kleinsten betend herab flehen!

Was für ein Magnifikat das heute sein darf – wenn wir es voll Glauben und im Blick auf Gottes Liebe wie einen Strom der Heilung und des Trostes in dieses Dunkel und in die Starre der Kleinsten hinein flehen!

Was für ein Magnifikat das heute sein darf – wenn wir nicht wegschauen, sondern im Blick auf Gott – wie Maria – im Geist Gottes als prophetisches Volk das Heil über denen aussprechen, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, damit ihnen das Licht aus der Höhe aufstrahlt! (vgl. Lk 1,78-79)

GEMEINSAM IM GLAUBEN BETEN

Beten wir gemeinsam dieses strahlende Magnifikat mit Maria voll Glauben – auch für die Kleinsten dieser Welt – und verkünden wir so die Botschaft des Evangeliums vom Leben auch denen, die zwischen Leben und Tod gefangen sind!

Foto: Michaela Voss: ´Das Leben der Kleinsten. Der Ungebornen. Der eingefrorenen Kinder dieser Welt - in Deinen durchbohren Händen geborgen´



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Lesermeinungen

 talita-kum 12. Juni 2014 

Dank und Gebet

@pray2god
@sophia72 ich finde Euer beider Idee sehr gut, dass Gebet weltweit für die Kleinen am 2.7. - echt eine tolle Idee, die sollte unbedingt nach Rom weitergegeben werden. Ein großes Zeichen der Hoffnung für die Kleinsten. Vielen Dank für den Artikel


1
 
 sophia72 10. Juni 2014 

Weltgebetstag - eine sehr gute Idee

@pray2god: Ein Weltgebetstag für die Ungeborenen ist eine sehr gute Idee. Auch das Fest Maria Heimsuchung eignet sich tatsächlich hier hervorragend, wenn man den ungewohnten Gedanken folgt, dass Jesus ja selbst als Ungeborener dort im Evangelium erwähnt ist und wirkt.
So könnten man auch in der Pastoral einen öffentlichen Raum schaffen, der bis jetzt mehr ins Private verbannt scheint. Trauernde Eltern beispielsweise haben ja bisher keine offizielle, kirchliche Form für ihre Kinder zu beten. Es gibt zwar noch nicht lange den Begräbnisritus für ungetauft verstorbene Kinder, aber ohne Begräbnis - kein öffentliches Gebet für diese Not.
Dabei ist das ja wirklich kein Randthema der Pastoral oder Gesellschaft, wenn man die Zahlen der potenziell Betroffenen anschaut.
Maria-Heimsuchung als Weltgebetstag für die Ungeborenen - das sollte man weiter verfolgen.


2
 
 pray2god 10. Juni 2014 

Gebet und mehr Aufmerksamkeit der Kirche

Ich wünsche mir besonders von den Bischöfen (und der Kirche allgemein)nicht nur eine klare Stellungnahme zu dieser unfassbaren Problematik, sondern vor allem endlich einmal wieder ein Zeichen, dass sie den Auftrag Jesu ernst nehmen und verstanden haben: ALLEN VÖLKERN das Evangelium / die Erlösung zu bringen. Es ist einfach zuwenig, nur moralisch-ethisch-theologische Statements verlauten zu lassen. Es sollte eine Liturgie geben, ein offizielles Gebet und Fürbitte um die Gabe des Heiles auch für die, die man bisher nur "begründeten Hoffnung auf Heil" aber mehr oder weniger tatenlos einfach "im Stich" und ihrem Schicksal (auch geistlich gesehen) überlässt. Klare Aussagen, verbunden mit inständigem und vollmächtigem Gebet - das wäre es, was dieser Not entgegengehalten werden könnte und sollte.


1
 
 speedy 6. Juni 2014 
 

lieber nuernberger

ich denke wir sind schon so tief gesunken, und sinken nur noch tiefer- dahinter steckt das böse das die erde vernichten will, aus Neid


2
 
 Marienzweig 5. Juni 2014 

@Antas

Ich stimme Ihnen vollkommen zu.
Hinter allem steckt ein extremer Machbarkeitswahn, der alles erlaubt - parallel einhergehend mit der Ablehnung des Schöpferwillens.
Nicht wie ER will, sondern wie die Politiker, die Wissenschaftler, die Forscher, wie einflussreiche Eliten es wollen.
Alles muss verfügbar sein!
Auch der Mensch, vor allem er.
Ob im Mutterleib, ob tiefgekühlt in den Labors, ob alte kranke Menschen, die nur Kosten verursachen (Euthanasie), also kommerzielle Hilfe zum Suizid, ob Baby- und Kindertötung bei vermeintlich unheilbarer Krankheit in Belgien, ob Gender Mainstreaming, ob Frühsexualisierung, schon in Kindergarten und Schule - alles passt zusammen und fügt sich zu einem Puzzle.

Ich glaube nicht, dass dies lächerliche Verschwörungstheorien sind, sondern sich mehr und mehr abzeichnende Realität.
Ich hoffe, dass es nicht zu spät sein wird, bis es endlich alle realisiert haben.


6
 
 mirjamvonabelin 5. Juni 2014 
 

Unvorstellbar,

schrecklich
betet, betet, betet...


3
 
 Faustyna-Maria 5. Juni 2014 
 

So unendlich traurig!

meine Gedanken dazu:

ich denke an all die Halbgeschwister, die durch Samenspender "gezeugt" wurden, und evtl. als Erwachsene aufeinander treffen, sich verlieben, Kinder zeugen

ich denke an all die "Snowflakes", die faktisch Geschwister sind, wird sich die Praxis der Embryo-Spende ausweiten, für homosexuelle Paare ein interessanter "Markt", wie viele Geschwister wird es so geben, die unwissend aufeinander treffen

ich denke an die Kryo-Kinder, die ohne Wurzeln aufwachsen, mit dem Bewusstsein, dass sie quasi Ausschuss bzw. Reserve waren

ich denke aber auch an die armen Seelen, die in eingefrorenen Körpern feststecken und sich nicht weiterentwickeln dürfen, kleine Menschen im künstlichen Koma, die nie aufgetaut werden, nach dem Auftauen evtl. zu keiner Einnistung mehr fähig sind, bei einem natürlichen Abort sterben, es ist eine Eiswüste, die die Eiswüste in den Herzen der Menschen widerspiegelt.


6
 
 Karmelblume 5. Juni 2014 
 

@ASchell - "Physiologische Bedingungen"

Leider haben Sie uns Ihr Verständnis von "physiologischen Bedingungen" vorenthalten. Aber hier scheint doch sehr Singersches Gedankengut durch, welches dem noch ungeborenen Menschen, aber auch jedem neugeborenen, im weiteren auch geistig behinderten oder demenziell erkrankten oder schlicht bewusstlosen Menschen jedes Lebensrecht abspricht, da sie ja nicht die "physiologischen Bedingungen" erfüllen.
Doch möchte ich Sie darauf hinweisen, dass eine solche Haltung nicht nur vom Glauben her verwerflich ist, sondern auch gegen weltliches Recht verstößt. Der Europ. Gerichtshof hat in seinem Urteil vom 18.10.2011 entschieden, dass der menschliche Embryo vom Stadium der Befruchtung an MENSCH IST und ihm somit von seinem frühesten Stadium an Würde - und im hiesigen Kontext - eine Perspektive zukommt!
Somit ist der Artikel von Michaela Voss wichtig und dringlich, um die einseitige Sicht auf dieses Thema endlich aufzubrechen und diesen kleinsten Menschen eine Stimme - unsere Stimme - zu geben!


8
 
 horologius 5. Juni 2014 
 

Tun wir das, wozu Maria unermüdlich aufruft: Beten!

Das Gebet ist die persönliche Beziehung zum lebendigen Gott. Beten und vertrauen wir darauf, daß der Hl. Geist uns "inspirieren" wird, das Richtige zu tun....... Michaela Voss betreibt übrigens den Agnus-Dei-Verlag und einen Shop für Geschenke, Bücher etc.: http://www.agnus-dei-verlag.de/


5
 
 Antas 5. Juni 2014 
 

den Blick weiten

Ich würde gerne dazu auffordern den Blick hier etwas zu erweitern, und seine Gedanken etwas schweifen zu lassen. Geht es tatsächlich "nur" darum, dass hier Babys konserviert werden, was an und für sich schon tragisch, grausam, etc. genug ist? Oder wird hier vielmehr versucht eine neue Ideologie zu kreieren? Wird hier also versucht, Kinder als Ware zu betrachten. Das man mit ihnen machen kann, wozu man gerade Lust hat?! Wo soll das hinführen? Gibt es in Zukunft dann bestimmte "Plantagen" an denen man sich Kinder einfach aussucht, und diese dann für seine Zwecke missbrauchen kann? Der Böse hasst die Familie, er tut alles, um sie zu zerstören. Das ist sein WERK! Wir können beten, fasten, Messen feiern für all jene, die das entscheiden und dort entgegenwirken können...Gott ist groß!


8
 
 pray2god 5. Juni 2014 

Was ist zu tun?

Die Kirche könnte einen weltweiten Gebetstag für die Ungeborenen einführen! z.B. an Maria-Heimsuchung.
Der Verein ProMinimis weist auf seinen Seiten immer wieder auf das heilsgeschichtlich einzigartige Ereignis hin, dass Jesus als "ungeborener Erlöser" sozusagen zu allen Ungeborenen kam, als Maria Elisabet besuchte.
Die Erfüllung eines Ungeborenen mit dem Heiligen Geist! Und dann durch das Kind, durch die Regung des Jubels des Kleinen im Leib der Mutter auch die Erfüllung und Erkenntnis von Elisabet, ... das ist doch eine biblische Grundlage, die bisher kaum angedacht wurde!?
Maria hat Jesus dorthin gebracht, wo er als Ungeborener an einem Ungeborenen und seiner Mutter das erste Geistausgießungswunder nach der Menschwerdung Gottes wirken wollte. (so in den Texten des "Rosenkranz für die Kleinsten")
Der Geist Gottes ist Leben und in ihm ist Heil. Wie Maria könnte die Kirche Christus /das Wirken des Geistes im Gebet zu denen tragen, die "in Finsternis und Todesschatten sitzen"


9
 
 Marienzweig 5. Juni 2014 

@ASchell

Im Gegensatz zu Ihnen bin ich durchaus der Ansicht, dass man die Perspektive dieses werdenden Lebens einnehmen kann.
Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht in der Weise zu denken und zu artikulieren vermag, wie wir es können.
Allem menschlichen Leben, auch in tiefgekühltem Zustand -welch grässliche Vorstellung- gebührt Respekt, Fürsorge und Einfühlsamkeit.


8
 
 talita-kum 5. Juni 2014 

tiefgreifende Gedanken

Michaela Voss hat sehr tiefgreifende Gedanken geschrieben, Danke. D.h. wir sollten wirklich mehr beten für die Kleinsten der Kleinen und alle die daran beteiligt sind, dass sie aufwachen. Was maßt sich der Mensch denn noch alles an - er spielt Gott und will über das Leben herrschen und Menschen erzeugen in Reagenzgläsern und sie einfrieren - das ist wie ein Horrorfilm - wachen wir endlich auf!


7
 
 Calimero 5. Juni 2014 
 

Was wäre aus katholischer Sicht das Richtige?

Die Autorin beschreibt die Promblemlage sehr gut. Aber was soll nun geschehen?
Sollen die "eingefrorenen Völker" nun aufgetaut werden oder eingefroren bleiben? Was wäre aus katholischer Sicht das Richtige?


2
 
 pray2god 5. Juni 2014 

Physiologische Bedingungen?

@AShell Der Einwand, dass ein Embryo im Frühstadium nicht die nötigen "physiologischen Bedingungen" z.B. für eine "eigene Sicht" hätte, findet im Glauben eine andere Perspektive. Das menschliche Wesen lässt sich eben nicht auf einen Leib reduzieren und dessen Funktionen. Wir glauben, dass wir nach dem Tod beispielsweise in vollem - ja sogar in vollkommenerem - Bewusstsein Gott begegnen werden. Sollte alle "Sicht" auf die leiblichen Funktionen beschränkt sein, könnte im Himmel kein Lob erklingen (bis zur Auferstehung des Leibes), wäre Christus wohl umsonst "ins Reich des Todes" hinabgestiegen, da ihn dort ja niemand wahrgenommen hätte und es konsequenzlos geblieben wäre ...
Die Seele des Menschen wird wohl immer wieder völlig unterschätzt. Maria jubelte: "Meine Seele preist die Größe des Herrn" und "nicht mein Gehirn und seine mittlerweile in fortgeschrittenen Alter gereifte Funktion ..."
Gedanken zur der Theorie, dass ein Mensch erst mit "reifem Gehirn" ein Mensch ... sei.


8
 
 Wiederkunft 5. Juni 2014 
 

Grausam

Einfach grausam, Frankenstein lässt grüßen. Es ist schon sehr verwunderlich, diese Methode überhaut funktioniert und dieser kleine Mensch nicht stirbt, Interessant wird es wenn, diese Menschen erwachsen sind, und die Auswirkungen auf Geist und Seele sich zeigen. Lieber Gott, lass nicht zu, dass deiner Schöfungsordnung gelästert wird!


7
 
 ASchell 5. Juni 2014 
 

Sicht/Perspektive des Embryos

Frau Voss schreibt, sie wolle die "Sicht" oder die "Perspektive" der Kleinsten vertreten. Nun könnte man fragen: Wie sieht denn diese Sicht oder Perspektive eines kryokonservierten Embryos aus? Diese Frage ist aber unangebracht, denn die erste Frage müsste lauten: Hat denn ein kryokonservierter Embryo überhaupt eine Sicht oder Perspektive?
Die Antwort auf diese Frage lautet: Nein, denn der Embryo erfüllt nicht die physiologischen Bedingungen für eine eigene Sicht oder Perspektive. Solange diese Bedingungen nicht erfüllt ist, kann er diese nicht haben, und konsequenterweise ergibt es auch keinen Sinn, für die Sicht oder die Perspektive des Embryos einzutreten.
Natürlich kann Frau Voss ihr persönliches Unbehagen zum Ausdruck bringen, aber als Grundlage für eine rationale Auseinandersetzung kann dieses nicht dienen.


1
 
 confrater-stefan 5. Juni 2014 
 

Zitat: "konserviert zwischen Leben und Tod". Das ist ja gerade nicht der Fall: es handelt sich bei diesen ungeborenen Kindern um LEBENDE Menschen. Die Behandlung, die ihnen zuteil wird, ist schlimmer als fast alles, was ein Gericht den schlimmsten Verbrechern auferlegen dürfte.


7
 
 Der Nürnberger 5. Juni 2014 

Was will man da noch machen?

Klar, beten. Sollte uns ein Mensch begegnen, der sich mit dem Gedanken an künstliche Befruchtung trägt, ihm diese Sichtweise nahebringen. Ich bin eben noch zu erschüttert. Ist der Mensch tatsächlich schon soweit gesunken? Oder wird hier über eine zahlenmäßig im 0,xxxx Promille-Bereich liegende Gruppe von Menschen berichtet? Ja, es gibt solche Menschen, Mediziner, Wissenschaftler, Kinderwunsch-um-jeden-Preis-Menschen, die sich wahrscheinlich lautstark darüber aufregen würden, würde man mit ihnen so verfahren. Ohne jede Verantwortung, ohne jedes Feingefühl, egoistisch, ja sogar narzistisch, blasphemisch...usw.
Einfach nur traurig.


5
 
 Marienzweig 5. Juni 2014 

Warenhaus-Gesellschaft

Bloggerin Michaela Voss gebührt großer Dank, dass sie auf diese Situation aufmerksam macht.
Es stimmt, wir denken viel zu wenig an die "tiefgefrorenen", eigentlich zum Leben bestimmten, werdenden menschlichen Wesen.
Zur Ware herabgemindert, zum Gebrauch oder zum langen jahrelangen Warten verdammt, lagert werdendes Leben in den dafür vogesehenen Gefäßen der Labors.
Ähnlich wie Pizza, Tiefkühlfisch, -Gemüse und -Fleisch in den Truhen der Kaufhäuser, um auf interessierte Käufer bzw. Kunden zu warten.

Entweder wir schirmen uns ab angesichts dieser Situation, weil sie anders nicht zu ertragen ist, oder wir schauen ihr ins Gesicht.
Beten? - Ja unbedingt und immer wieder!
Und was noch?


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