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‚Die Eucharistie ist kein Essen mit Freunden, sondern ein Mysterium’

11. März 2015 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
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In einem Interview mit der katholischen Plattform Aleteia nimmt Robert Kardinal Sarah, der Präfekt der Gottesdienstkongregation, zu aktuellen Themen wie Liturgie, Familie und Islam Stellung.


Paris (kath.net/jg)
Seit November 2014 ist Robert Kardinal Sarah Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. In einem Interview mit der katholischen Plattform Aleteia spricht der aus dem westafrikanischen Guinea stammende Kurienkardinal über sein Buch „Dieu ou rien“ (dt. „Gott oder Nichts), das im Februar 2015 erschienen ist.

Mehrmals kommt Kardinal Sarah in dem Buch auf die liturgischen Auseinandersetzungen innerhalb der Kirche zu sprechen. Er bedaure die Konflikte, die es zwischen Anhängern der ordentlichen und außerordentlichen Form des römischen Ritus gibt. Das II. Vatikanische Konzil habe nie verlangt, die Vergangenheit zu vergessen und die Messe im alten Ritus aufzugeben. Es gehe darum, die Liturgiereform, die das Konzil wollte, durchzuführen. Die Liturgie sei der Ort, an dem wir Gott von Angesicht zu Angesicht begegneten. Wir könnten die Liturgie nicht wirklich feiern, wenn sie ein Feld der Auseinandersetzung wäre und wir voller Abneigung und Missgunst in die Liturgie gingen. Jesus habe verlangt, dass wir uns zuerst mit unserem Bruder versöhnen sollten, bevor wir das Opfer darbringen. Die Eucharistie sei kein „Essen mit Freunden“, sondern ein heiliges Mysterium. Unter dieser Voraussetzung sei eine Versöhnung möglich, die aber letztlich von Gott gewirkt werde, sagt Kardinal Sarah.


Den Papstkritikern empfiehlt er mehr Gottvertrauen. Gott habe der Kirche und dem Apostel Petrus seinen Beistand zugesichert. „Gott hat uns Franziskus gegeben, damit er die Kirche heute leitet“, sagt er wörtlich.

Die Protestbewegung „La manif pour tous“ (dt. „Demo für alle“) hält der Kurienkardinal für eine notwendige Initiative, die er voll und ganz unterstütze. Die Familie sei etwas Gottgewolltes. „Manif pour tous“ sei eine Möglichkeit für Christen, ihren Glauben zu bezeugen, indem sie die Familie verteidigten. Die Bewegung habe politische Entscheidungen zwar nicht verhindern können, sie sei deshalb aber nicht überflüssig. Sie habe dazu beigetragen, die Idee der Familie neu zu beleben. Neben der politischen Bewegung bedürfe es daher vieler Familien, die sich am Plan Gottes orientieren würden, ergänzt der Kardinal.

Der Islam sei lange in Europa präsent gewesen ohne dass sich jemand davor gefürchtet hätte. Natürlich habe es früher weniger Moslems gegeben, das sei aber nicht der Punkt. In seinem Heimatland Guinea seien 73 Prozent der Bevölkerung muslimisch, nur 5 Prozent katholisch. Keine der Gruppen fürchte die andere. In seinem Land seien die Moslems entsetzt über die Gräueltaten, die im Namen Allahs von radikalen Islamisten begangen würden.


Link zum Interview mit Robert Kardinal Sarah (englisch):
aleteia.org


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Lesermeinungen

 raph 12. März 2015 
 

Wer Ohren hat, der höre...

Schade, dass "wir" uns von denen da unten nicht zu viel vorschreiben lassen wollen, sie hätten uns nämlich viel zu sagen! Wer Ohren hat, der höre...


3
 
 Kardiologe 12. März 2015 
 

Deutliche Worte

Dem Kardinal sei für seine deutlichen klaren Worte gedankt. In der Tat geht es nicht um etwas Profanes, nicht um einen Event in unserer Relativismusunkultur.


6
 
 Kleine Blume 11. März 2015 
 

Kard. Ratzinger zur hl. Kommunion

"Augustinus hat in einer Art Vision einmal diese Worte zu hören geglaubt: "Iß mich, ich bin das Brot des Starken."

Jesus sagt damit, es ist umgekehrt wie bei der gewöhnlichen Nahrung, die du in deinen Körper assimilierst. Diese Nahrung ist dir unterlegen, so daß sie ein Stück deines Körpers wird.

Und bei mir ist es gerade umgekehrt: Ich assimiliere dich in mich. Ich bin der Stärkere, du wirst in mich hinein assimiliert.

Das ist, wie gesagt, ein personaler Vorgang. Der Mensch wird, wenn er sich in dieses Empfangen hineingibt, nun seinerseits empfangen. Er wird an Christus angeglichen, wird ihm ähnlich gemacht.

Und das ist der eigentliche Vorgang des Kommunizierens, daß wir uns in ihn, in seine innere Gemeinschaft, hineinziehen lassen und damit schließlich auch in die innere Ähnlichkeit hineingeführt werden."

(Joseph Kardinal Ratzinger: Gott und die Welt. Glauben und Leben in unserer Zeit. Ein Gespräch mit Peter Seewald. Stuttgart - München 2000, S. 351.)


7
 
 Waldi 11. März 2015 
 

Ja, wenn...

"Die Eucharistie nur ein Essen mit Freunden wäre"! Das schon schlimm genug! Aber ich habe schon Mahlfeiern erlebt, die eher die Bezeichnung Wahnsinnsorgien verdient hätten! Wenn ich hier bei kath.net in meinen Kommentaren oft zu unnachgiebig hart urteile, dann liegt es an diesen schrecklichen Erlebnissen! Und zwar dort, wo der "Deutsche-Kirchen-Filialleiter" Kardinal Marx das Sagen hat, in der Diözese München-Freising! Man muss es persönlich erlebt haben, um erschüttert glauben zu können, wie schrecklich die Eucharistie, das Mysterium, von theatralisch entfesselten Laiendarstellern in manchen Pfarrgemeinden der infantilen Lächerlichkeit bis zum Fremdschämen preisgegeben wurde! Dass es bei solchen Exzessen zu Spaltungen kommen muss, ist nur zu verständlich!


13
 
 ThomasR 11. März 2015 
 

und trotzdem stört in Würzburg offensichtlich Niemanden

daß sich einer der wissenachftlichen Mitarbeiter des Lehrstuhles für Liturgiewissenschaft auch mit Kochbüchern und mit der Gaumenfreude beschäftigt- es ist übrigens eine der theoloischen Ausbildungsstätten für die zukünftigen Priester in der Diözese Würzburg

Guido Fuchs: Gott und Gaumen. Eine kleine Theologie des Essens und Trinkens.

http://www.theologie.uni-wuerzburg.de/institutelehrstuehle/prak/lehrstuhl_fuer_liturgiewissenschaft/personen/apl_prof_dr_fuchs/


2
 
 carolus romanus 11. März 2015 

Schön wäre es,

wenn nur überall so versöhnlich gesprochen und danach gehandelt würde! Dann wäre die derzeitige rasch zunehmende Spaltung nicht so ausgeprägt. Ich empfehle, das ganze Interview zu lesen, wobei noch andere interessante Themen zur Sprache kommen (letztes Konklave)..

Leider, leider sieht die Realität in der dt.-katholischen Kirche ganz anders aus:
- Liturgie als Mysterium sanctum?
- Akzeptanz der Gleichberechtigung des o. und a.o. Ritus desselben Mysteriums wie der Kardinal erklärt, am besten in der derselben Gemeinde??

Die alltägliche Realität: maximale Intoleranz der "Fortschrittlichen", der Gutmenschen und des hiesigen Kirchen-Mainstream. Wer seine inkorrekte Meinung sagt, wird ausgegrenzt und fertiggemacht, vom Bischof über Priester bis zum einfachen Gemeindemitglied - ganz unbarmherzig.

Eminenz: alles Gute und viel Erfolg !!


14
 
 Little John 11. März 2015 
 

Mysterium!

Danke für die deutlichen Worte von Kardinal Sarah. Papst Franziskus hat eine gute Wahl getroffen.
Ad multos annos!


15
 

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