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Die nackte Angst der Denunzianten vor Freiheit

27. Juli 2017 in Kommentar, 18 Lesermeinungen
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"Das Gute freilich an solchen Outings, wie sie die Heinrich-Böll-Stiftung gerade leistet, ist immerhin, dass da viel über das eigene Verständnis von Demokratie und Freiheit offenbart wird." Gastkommentar von Martin Lohmann


Berlin (kath.net) Lächerlich? Absurd? Gefährlich? So lächerlich es in der Sache an sich auch erscheinen mag, wenn eine den Grünen nahestehende Stiftung, die den Namen des für Freiheit und gegen jede Form der Unterdrückung kämpfenden streitbaren Heinrich Böll trägt, eine Liste anlegt, auf der frei und anders denkende Personen als antifeministisch, heteronormativ, homophob, rechtslastig oder sonst wie charakterisiert werden, so wenig lächerlich ist der Vorgang als solcher. Im Gegenteil.

Dieses Verhalten ist höchst bedenklich, widerspricht Freiheit und Toleranz ebenso wie wirklich demokratischem Geist. Es bedarf keiner besonderen Geschichtskenntnis, um zu wissen, dass Denunziation in braunen und roten Diktaturen zu den üblichen Formen der Unterdrückung gehörten - und gehören. Demokraten halten einen freien Geist, halten gelebte Meinungsfreiheit locker und souverän aus. Ideologiediktatoren hingen nicht. Sie haben Angst vor Freiheit, zu der nun mal der Widerspruch und die Argumentation gehören.


Jeder, der die Entlarvung der eigenen Ideologieverklebtheit vermutet oder wenigstens subkutan ahnt, dass es eine gewisse Argumentationsarmut geben könnte, muss zwangsläufig die argumentative Auseinander-setzung fürchten. Solche Leute könnte man auch als freiheitsphob bezeichnen. Was dann als „Mittel“ übrig bleibt, ist die Verleumdung, ist die Diskriminierung, ist die Denunzierung.

Doch so wenig absurd diese Logik der Angst und Unterdrückung formal auch sein mag, so absurd ist sie dem Inhalt, also der Substanz nach. Genau das aber macht sie dann letztlich gefährlich. Nicht nur, weil nach alter Erfahrung immer irgendetwas bei den „Beschuldigten“ hängenbleibt. Nicht nur, weil Gesinnungspolizisten immer auch lemmingartige Mitläufer finden, die sich ganz klug dünken, weil sie bis zur Verantwortungslosigkeit zu differenzieren in der Lage sind und damit jeden Täter gegen die Meinungsfreiheit mit einem pseudointellektuellen Schutzmantel ausstatten. Sondern auch, weil diese im Tarnmantel der angeblichen Aufklärung daherkommende Listung unbequemer Denker, also sich der Diktatur des Relativismus entziehender Bürger am Ende des Tages eine schleichende Zerstörung der Meinungsfreiheit und damit der Freiheit insgesamt ist.

Das Gute freilich an solchen Outings, wie sie die Heinrich-Böll-Stiftung gerade leistet, ist immerhin, dass da viel über das eigene Verständnis von Demokratie und Freiheit offenbart wird. Und gut ist ebenfalls, dass man sich solche Listen kopieren und sichern kann. Für später, wenn mal wieder gefragt werden sollte, wer sich denn noch eigenes und demokratisch notwendiges Denken in Freiheit geleistet hat und unterdrückenden Ideologien nicht einfach hinterhergelaufen ist. Zu befürchten ist freilich, dass es solche „Einladungen“ zu Denkverboten und zur Verfolgung Andersdenkender auch woanders gibt - oder geben könnte.

Daher ist höchste Wachsamkeit geboten. Und: Der Widerstand gegen jeden Anfang zur Unterdrückung von Freiheit, Denken und Reden. Egal wo. Denn kritisches Denken und Widerspruch, ja selbst die Kritik an mainstreamigen Äußerungen gehören zum Fundament einer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Auch zum Fundament jeder Organisation und Institution, die den Anspruch erhebt, in einer freien Gesellschaft ernst genommen zu werden. Wer heute legitime Meinungen und Überzeugungen unterdrücken will, unterdrückt und verfolgt morgen Menschen. Aber: Das müsste ja bekannt sein. Darum gilt gerade jetzt: Wehret den Anfängen. Heute.

Weitere Infos im kath.net-Artikel: Eine neue Denunzianten-Website

Pressefoto Martin Lohmann



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