Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  5. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  10. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  11. Gott will, dass wir treu sind!“
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  14. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  15. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?

'An die geschätzten Protestanten unter meinen Kritikern'

5. Oktober 2017 in Kommentar, 67 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„In den letzten Monaten gab es einige Artikel zum Gebetshaus Augsburg oder meiner Tätigkeit, deren wesentlicher Kritikpunkt die Behauptung ist, es ginge mir um eine subtile Vermittlung katholischer Inhalte.“ Gastbeitrag von Johannes Hartl


Augsburg (kath.net/Blog Johannes Hartl ) In den letzten Monaten gab es einige Artikel, die sich kritisch mit dem Gebetshaus oder meiner Tätigkeit auseinandersetzten, deren wesentlicher Kritikpunkt die Behauptung ist, es ginge mir um eine subtile Vermittlung katholischer Inhalte. Diese Tatsache entbehrt nicht einer gewissen Ironie, waren es in den letzten Jahres doch eher liebe katholische Geschwister, die sich zur Mahnung veranlasst fühlten, durch Johannes Hartl dringe ein protestantischer Geist in die katholische Szene ein.

Kritik am Gebetshaus und an mir ist jederzeit willkommen, stets notwendig, fast immer berechtigt und inhaltlich sicherlich meist jedenfalls bedenkenswert. Ich möchte aus allen denkbaren und sinnvollen Themen (zum Beispiel wie was kommuniziert wird, wie viel die MEHR kostet etc.) nur dieses eine herausgreifen. Das Hauptproblem der meisten meiner protestantischen Kritiker ist offenbar die Tatsache, dass ich katholisch bin. Am Ende jedes Artikels läuft es gewöhnlich auf folgende Argumentation heraus: weil Johannes katholisch ist, ist das Richtige, das er sagt, wertlos, weil er ist ja katholisch. Und Katholiken glauben an die schrecklichsten Dinge, zum Beispiel, dass man neben Gott auch noch die Himmelskönigin anbeten, mit Toten kommunizieren und sich den Himmel durch Ablassbriefe verdienen solle. All meine Versuche, das Evangelium in den schönsten Farben zu malen, dienten also zu nichts weiter als der Verschleierung meiner eigenen konfessionellen Abgründigkeit.

Nun zunächst zum Vorwurf: ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage. Ich bin tatsächlich charismatischer Katholik. Für manche Evangelikale also gleich ein doppelter Satansbraten. Doch ich habe eine ganz schlechte Nachricht: weltweit gehören irgendwie 1,5 Milliarden Christen oder so entweder zur katholischen oder zu einer charismatischen Kirche. Also entweder hat man die Chuzpe, 75% der Christenheit abzusprechen, Christen zu sein, oder man schluckt den Frosch und anerkennt, dass es eben auch ein paar Frösche gibt, die nicht auf der gleichen Seerose sitzen, wie man selbst.


Auffallend abwesend in den meisten Artikeln ist eine genaue Darlegung, was genau denn nun falsch sei an dem, was ich sage. Nur zum Verständnis: mir ist absolut klar, dass Protestanten keine Katholiken sind. Ich erwarte also nicht, dass sie dem Katholizismus zustimmen. Doch das ist nicht meine Frage. Meine Frage ist, was genau unbiblisch oder falsch sei an dem, was ich öffentlich verkündige?

Um das mal ganz klar zu sagen: ich erachte es weder als meine Aufgabe noch als meine Absicht, Menschen aus anderen Kirchen zu Katholiken zu machen. Es ist schlicht nicht das, was ich beabsichtige. Ich möchte, dass Menschen sich inniger in Jesus verlieben. Und zwar Nichtchristen, Katholiken, Protestanten, Sportlehrer, Hähnchenbrater*Innen und Bademeister, alle. In welcher Kirche sie Heimat finden, steht auf einem anderen Blatt.

Nun scheint mir unausgesprochen jedoch die Annahme mitzuschwingen, das könne doch nicht wahr sein, denn schließlich sei ich katholisch. Wenn ich mich also auf die biblische Botschaft beschränke, dann sei das sicherlich zum Zwecke der Vermischung. „Johannes Hartl strebt die Welteinheitsreligion an, alles ein Brei unter der Herrschaft Roms.“ Alles klar. Und privat liest Du schwerpunktmäßig Bücher aus dem KOPP-Verlag, oder?

Spaß beiseite. Wenn ein Oberpfälzer und ein Niederbayer darin übereinkommen, dass das Oktoberfest eine ausgezeichnete Sache ist, dann verliert weder der Oberpfälzer seinen (übrigens entsetzlichen) Dialekt, noch muss der Niederbayer seine (übrigens großartige) Identität aufgeben. Sie stimmen schließlich darin überein, dass es in jeder Hinsicht phänomenal ist, 11€ für einen Liter schlechtgekühltes Bier zu bezahlen und sich von betrunkenen Kanadiern nach dem Weg zum Marienplatz fragen zu lassen. Wegen meiner. Doch wer käme auf die Idee, dass es der subtile Versuch der Vernichtung Niederbayerns sei, wenn ein Oberpfälzer von der Wiesn schwärmt?

Vergleich verstanden? Ich schwärme von Jesus. Jesus begegnen nenne ich Gebet. Gebet ist nicht alles, aber ohne Gebet ist alles nichts. Diese Botschaft ist relevant für jeden. Ich persönlich komme zufälligerweise aus Niederbayern. Vielleicht hört man manchmal meinen Akzent. Wer diesen sosehr liebt und deshalb nach Niederbayern umziehen will: warum nicht. Doch das ist nicht die Pointe. Ich betone Themen, die relevant für jeden Menschen, erst recht für jeden Christen sind. Ich betone Themen, in denen jeder Christ übereinstimmen kann, ohne seine konfessionelle Prägung zu verlieren.

Klingt beängstigend? Dann hast Du vielleicht einfach nur Angst, dass Menschen woanders das Bier besser schmecken könnte als bei Dir. Oder Du traust Leuten nicht zu, für sich selbst zu unterscheiden. Das machen die Leute aber sowieso.

Also langer Rede kurzer Sinn: weder bin ich der verlängerte Arm der niederbayerischen Regierung, noch verachte ich insgeheim die Oberpfalz. Ich schwärme einfach vom Oktoberfest. Und das ist bekanntlich für alle Bayern da. Und für die Kanadier.

Dr. Johannes Hartl ist katholischer Theologe. Der Gründer und Leiter des Gebetshauses Augsburg ist verheiratet und Familienvater.

Aktuell gibt er im Rahmen seines Lehrauftrags eine Blockvorlesung an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI.

kath.net-Lesetipp
Gott ungezähmt
Raus aus der spirituellen Komfortzone
Von Johannes Hartl
Hardcover
224 Seiten
2016 Herder, Freiburg
ISBN 978-3-451-34890-7
Preis 20.60 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

Link zum kathShop

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Buchhandlung Provini Berthier GmbH, Chur:
Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Dr. Johannes Hartl - Katechese auf der #MEHR2017 / Gebetshaus Augsburg


Foto (c) Gebetshaus Augsburg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gebetshaus Augsburg

  1. Gebetshausleiter Hartl: Kennzeichen toxischer Religiosität und emotional gesunder Spiritualität
  2. Hartl: „Was Einheit unter Christen bedeutet“
  3. Hartl: „Schau in den Spiegel. Du siehst den Menschen, der für Dein Leben verantwortlich ist“
  4. Hartl: „Wer außer mir teilt diese Wünsche?“
  5. Johannes Hartl: „Versuche nicht, Menschen zu gefallen, sondern der Wahrheit treu zu sein“
  6. 'Dass aus dem Gebetshaus nicht eine neue Art von Kirche entsteht'
  7. Hartl: „Unser schizophrenes Verhältnis zum Tod im Frühjahr 2020“
  8. Corona-Isolation? – Hartl gibt 20 praktische Tipps
  9. Hartl: „Wir beten für alle, die in Panik, von Angst überwältigt sind“
  10. „Irgendwo muss das ja beginnen, das mit dem Dialog“






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Eis für Papst Franziskus - "Kleine Sünden" im Krankenstand
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  8. Waren Zisterzienser die Inspiration für die Modeschöpferin Coco Chanel?
  9. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  10. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  11. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  12. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  13. Gott will, dass wir treu sind!“
  14. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz