Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  5. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  10. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  11. Gott will, dass wir treu sind!“
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  14. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  15. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?

Kardinal Koch skeptisch zu Idee des "amazonisch-katholischen Ritus"

27. Oktober 2019 in Weltkirche, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kurienkardinal: In der Amazonas-Region "nicht viel, auf das man historisch aufbauen könnte" - Koch kritisiert formale Abläufe bei Amazonas-Synode


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Amazonas-Synode wird nach den Worten des Schweizer Kurienkardinals Kurt Koch Gesprächsstoff auch auf Ebene der Weltkirche liefern. Zugleich warnte der "Ökumene-Minister" des Papstes am Samstag in einem Interview mit "Kathpress" vor überzogenen Erwartungen.

Skeptisch beurteilte der Leiter des Päpstlichen Einheitsrates die Frage, ob es einen eigenen "amazonisch-katholischen Ritus" geben könne, der mit den Eigenheiten der mit Rom verbundenen Ostkirchen vergleichbar sei. Die Ostkirchen seien "aus alten orthodoxen Traditionen" gekommen und hätten diese mitgebracht, als sie die Einheit mit Rom suchten. In der Amazonas-Region sehe er dagegen "nicht viel, auf das man historisch aufbauen könnte", so Koch.

Wichtig sei vielmehr, nach einer Vereinbarkeit von indigenen Vorstellungen mit der christlichen Botschaft zu fragen, erläuterte der Kurienkardinal. Zu einer möglichen Inkulturation gehöre allerdings auch eine "Purifikation", eine Reinigung von Elementen, die unvereinbar mit dem christlichen Glauben seien.

Inkulturation sei nicht nur ein Thema für die Amazonas-Region, sondern für die ganze Weltkirche, fügte Koch hinzu. Fragen ähnlicher Tragweite stellten sich beispielsweise auch bei der Seelsorge. Gleichzeitig könne man mögliche Lösungsansätze für Amazonien nicht einfach auf andere Gebiete übertragen.


Von Pfingstkirchen lernen

Mit Blick auf die in der Amazonas-Region prosperierenden Pfingstkirchen sprach sich Koch für eine differenzierte Sichtweise aus. Deutlich distanzierte er sich von der sogenannten "theology of prosperity". Das Versprechen "Wenn du zu uns kommst, wirst du wohlhabend" wäre "das strikte Gegenteil der katholischen Option für die Armen". Lernen könnten katholische Christen aber auf jeden Fall von der Unmittelbarkeit und Begeisterung des gelebten Glaubens in vielen Freikirchen.

Kritisch äußerte sich Koch zu den formalen Abläufen der Synode. "Für das Arbeitsdokument, das 'Instrumentum laboris' hatte man Monate Zeit, für das Schlussdokument nur ein paar Tage", sagte der Kardinal. "Man wird nach der Synode überlegen müssen, ob man methodisch so weitergehen kann, zumal wenn das Thema so breit ist wie jetzt."

Der aus Basel stammende Kurt Koch nahm in seiner Eigenschaft als Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen an der dreiwöchigen Amazonas-Synode teil. Das Treffen geht am Sonntag zu Ende.

Ökumene-Konvergenzpapier

Der Schweizer Kurienkardinal äußerte sich im Interview auch in Hinblick auf die offizielle katholische Antwort auf das 2013 erstellte Konvergenzpapier "Die Kirche: Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision", das er dem Weltkirchenrat (ÖRK) kürzlich übermittelt hatte. Insgesamt formuliere das Dokument die bisher erreichten Konsense recht gut, sagte er. Mit dem Konvergenzpapier erfragt die "Kommission für Glaube und Kirchenverfassung" (Faith and Order) bei den verschiedenen Kirchen, inwieweit sie den darin formulierten Aussagen über Wesen und Aufgabe der Kirche und Ökumene zustimmen können oder nicht. Der offiziellen Antworten der Kirchen müssen nun gesichtet, verglichen und weiter verarbeitet werden.

Koch hält einen wesentlichen Schritt der Kirchen zu einer gemeinsamen Zielvorstellung von Kircheneinheit für möglich. Mit den Vorstellungen von einer Einheit der Kirchen, wie sie in dem ÖRK-Papier formuliert sind, sei "ein wesentlicher Schritt gemacht worden", so Koch. Allerdings gebe es darin Differenzen zu dem, was protestantische Kirchen bisher zum Thema Einheit gesagt haben, so der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen. Manche Kirchen geben sich mit dem bisher erreichten Status quo zufrieden, wogegen katholische und orthodoxe Kirchen einen größeren Konsens fordern, um von einer Einigung der Kirchen zu sprechen.

kath.net-Video-Blog mit Bischof Eleganti: Das Ergebnis stand von Anfang an fest - Und der Papst schweigt dazu - Der Angriff auf Angriff auf den Zölibat durch die Amazonas-Synode



Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Foto: (c) kath.net


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Vatikan

  1. Kritik an 'Krippe von Bethlehem' im Vatikan – Jesuskind auf einem Palästinensertuch
  2. Medien: Haushaltsdefizit des Vatikans um 5 Millionen gestiegen
  3. Vatikan verbietet Messe im Alten Ritus für spanische Wallfahrer
  4. Vatikan: Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde
  5. Keine öffentliche offene Aufbahrung mehr für tote Päpste
  6. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  7. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  8. Papst ernennt Bischof Elbs zum Übergangsleiter der Erzdiözese Vaduz
  9. Katholische Laien der Schweiz bitten Vatikan um Klarstellung
  10. Vatikan bereitet Dokument über Geschiedene in neuen Partnerschaften vor






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Eis für Papst Franziskus - "Kleine Sünden" im Krankenstand
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  8. Waren Zisterzienser die Inspiration für die Modeschöpferin Coco Chanel?
  9. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  10. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  11. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  12. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  13. Gott will, dass wir treu sind!“
  14. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz