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Kardinal Sarah: 'Verwerfliche' Polemiken rund um Buch

15. Jänner 2020 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
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Präfekt: "Ich verzeihe all jenen, die mich verleumden und die behaupten, ich sei in Konflikt mit Papst Franziskus"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Autorenschaft des Buches werde künftig "Kardinal Sarah, mit einem Beitrag von Benedikt XVI." lauten, insgesamt blieben die Texte im Buch jedoch unverändert, hielt Kurienkardinal Sarah Dienstagnachmittag in einer Nachricht auf Twitter fest. Die Änderung geschehe angesichts der durch die Buchveröffentlichung ausgelösten "Polemik", so der Leiter der vatikanischen Gottesdienstkongregation.


Zuvor hatte Sarah bereits am Vormittag eine längere offizielle Erklärung veröffentlicht. Darin schrieb der afrikanische Kurienkardinal, er habe Benedikt XVI. am 19. November ein komplettes Manuskript inklusive Deckblatt zugeschickt, dem dieser mit seinem Schreiben vom 25. November die Freigabe erteilt habe. Anfang Dezember habe er den emeritierten Papst noch einmal besucht und die Publikation für 15. Jänner avisiert. Anfang Jänner habe er Benedikt XVI. nach seiner Rückkehr aus seiner Heimat Guinea ein Exemplar übergeben wollen.

"Ich verzeihe all jenen, die mich verleumden und die behaupten, ich sei in Konflikt mit Papst Franziskus", schrieb Sarah in seiner eine Seite umfassenden Erklärung, seine Treue zu Franziskus sei "absolut". Die Polemik rund um die Entstehung des Buches bezeichnete er als "verwerflich".

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


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Lesermeinungen

 lesa 16. Jänner 2020 

Es gab kraftvoll Unterstützung von seiten des Ratzinger Schülerkreises beim Symosium

@martin fohl: Danke für Ihren Beitrag!
Wo sind die Professoren...?
Es sei hier an das Symposium des Ratzinger Schülerkreises erinnert, das mit größtem Engagement und höchst kompetent Stellung bezogen hat, und von dem der entsprechende Teil auch öffentlich zugänglich gemacht wurde am 28.9.2019.
(z.B. der faszinierende Vortrag von Frau Marianne Schlosser zum Zölibat) Nachzuhören bzw. zu bestellen beim CD-Dienst von Radio Horeb.


2
 
 katholisch-gern 15. Jänner 2020 
 

Unprofessionell

Jeder, der schon einmal ein Buch bei einem seriösen Verlag gemacht hat, weiß, wie unprofessionell hier vorgegangen wurde.
1. Es gibt normaler Weise immer einen Verlagsvertrag. Da steht exakt drin, wer Autor oder Herausgeber ist.
2. Jeder Autor/ Herausgeber muss seinen eigenen Vertrag unterschreiben (hat nichts mit Geld zu tun!)
3. Für jede weitere Veröffentlichung in andere Sprachen gibt es einen neuen Vertrag, wenn sich der Verlag ändert - da muss dann auch die Übersetzung durch den Autor/ Herausgeber wortwörtlich freigegeben werden.
Weil Papst Benedikt, unabhängig davon, was in den persönlichen Briefen zwischen Kardinal Sarah und ihm steht, keinen Verlagsvertrag vorgelegt bekam, musste er auch nicht mit irgendeiner derartigen Veröffentlichung rechnen.
Um es deutlich zu sagen: Professionalität bei der Veröffentlichung hätte das gesamte Drama verhindert!
Wie man mit einer derartigen Panne umgeht, um Schaden abzuwenden, hat der FE-Verlag mit seiner Vorabveröffentlichung gezeigt!


2
 
 martin fohl 15. Jänner 2020 
 

Kardinal Sarah ist zu bedauern ...

Wurde doch alles, wenn auch nicht bis ins kleinste Detail, besprochen und von Papst Benedikt XVI abgesegnet(siehe Schreiben an Card. Sarah vom 25.November'19).
Jedem hätte dieser sogenannte "Fehler" widerfahren können und ist absolut entschuldbar, zumal es ja um eine wichtige Thematik, dem Zölibat geht. Der ausschließliche Bestand des Zölibats in Verbindung mit dem Weihesakrament und anderen kirchlichen Grundlagen, wie die der Priesterordination werden in diesen Tagen in Frage gestellt. Es bedarf der Klärung und der Rechtfertigung selbstverständlicher kath. Positionen.
Eine Frage stellt sich in diesem Zusammenhang: Wo sind die vielen anderen hochdotierten kath. Theologen/innen, Doktoren/innen und Professoren/innen, die sich "herablassen" zu diesen Themen klärende Beiträge im Sinne der Kirchenlehre herauszugeben?
Dann hätten sich Papst em. BenediktXVI und Card.Sarah nicht diesen zusätzlichen Mühen und Anfeindungen aussetzen müssen.


7
 
 Bernhard Joseph 15. Jänner 2020 
 

Lieber @Hilfsbuchhalter, das Buch ist wohl das kleinste Problem

Das Wutgeheul über Papst Benedikts theologische Begründung der Notwendigkeit des Zölibats im priesterlichen Dienst erklärt sich doch nur, wenn man sich von diesem Pontifikat die Abschaffung der Zölibatsverpflichtung verspricht.

Konkret bedeutet dies, dass die "Freunde" von Papst Franziskus diesem unterstellen, öffentlich zu lügen, denn der Papst betonte ja mehrfach, den Zölibat explizit als zentralen Bestandteil des priesterlichen Amtes beibehalten zu wollen.

Die eigentliche Katastrophe sehe ich jedoch in der Haltung des Vatikans gegenüber den chinesischen Katholiken. Letztlich läuft es darauf hinaus, eine politische Partei zur höchsten Autorität zu erklären. Faktisch verlangt die KP von den chinesischen Katholiken, dass sie die Partei ÜBER Gott stellen und das wird vom Vatikan so locker akzeptiert!

Joh 14,6 hat also in diesem Pontifikat keinerlei bindende Relevanz mehr!

Was bleibt dann noch substantiell vom christlichen Glauben und seiner zentralen Wahrheit?

Doch nichts!


11
 
 Diadochus 15. Jänner 2020 
 

Tollhaus

In der katholischen Kirche fehlt die ordnende Hand. Es fehlt die Hand, die sich schützend vor seine Kardinäle stellt. Die Kirche ist ein Tollhaus. Verleumdungen dürfen keine Platz in der Kirche haben. Die Vorwürfe gegen Kardinal Sarah finde ich völlig unangemessen.


12
 
 petrafel 15. Jänner 2020 
 

überzeugt mich nicht

Die Stellungnahme von Kardinal Sarah überzeugt mich nicht so richtig. Wobei ich die größte Schuld beim Verlag sehe. Wenn ein Verlag das Bild des em. Papstes auf einem Buchtitel und dessen Unterschrift unter einem Text im Buch abdruckt, ohne dessen schriftliche(!) Zustimmung zu haben, ist gründlich etwas schiefgelaufen. Kardinal Sarah kann nicht so naiv sein, zu glauben, dass die mündliche Zustimmung und ein privater Schriftverkehr zum Thema ausreichen, die Verwendung von Bild und Unterschrift zu legitimieren. Da ist doch was faul.


1
 
 theWinner 15. Jänner 2020 
 

Die Herzenshaltung entscheidet

Ehrlich gesagt, es ist Kardinal Sarah Anerkennung und Respekt zu zollen für die Art und Weise seiner der Welt gezeigten Haltung betreffend Franziskus. Es ist Zeichen wahrer Christlichkeit, kein schlechtes Wort über andere (als Person) zu sagen, insbesondere nicht in der Zeitgeistform von heute mit Schimpftiraden, Schmähung usw.
Kardinal Sarah hat seinen Weg gefunden, die Probleme der Kirche und des Glaubensabfalles etc. aufzuzeigen. Haben wir in Wahrheit denn nicht "eine besonders günstige Zeit", damit jeder Mensch zum wahren Glauben und Gott finden kann? Wäre es nicht so wie es derzeit ist, würde vieles an Vermittlung von Glaubenslehre, Hilfe zur Unterscheidung von Wahr und Falsch (mittels der Gebote Gottes) sowie Zeugnisse vieler Art nicht so geschehen wie es in diesen Jahren passiert.
Wäre uns denn der stille schleichende Glaubensabfall "wir haben uns alle lieb" denn lieber?

Ich denke, jeder hat seine Aufgabe an seinem Platz. Was Burke tut, kann Sarah nicht machen.. beides prima


7
 
 berno 15. Jänner 2020 
 

Hmm, da sich Kardinal Sarah und Papst em. Benedikt über den Vorgang der Veröffentlichung des Buches widersprechen, kann es ja nur bedeuten, dass einer dem anderen implizit vorwirft, er würde nicht die Wahrheit sagen.

Kardinal Sarah belegt mit Datum, wann er welche Absprachen mit Papst em. Benedikt getroffen hat, Papst em. Benedikt lässt sagen, das Ergebnis - das Buch mit ihm als Co-Autoren - sei so nicht abgesprochen gewesen und lässt es den Verlag verändern.

Irgendwie beschädigen sie sich doch gegenseitig, traurigerweise. Oder?


4
 
 Hilfsbuchhalter 15. Jänner 2020 

Ein Trauerspiel

Jetzt wird alles umgedreht. Das Problem ist auf einmal Sarahs Buch und der Beitrag Benedikts. In der "Zeit" wird Benedikt sogar Ungehorsam in die Schuhe geschoben. Wörtlich schreibt dort Raoul Löbbert: "Dass Franziskus selbst 'diabolische Lügen' verbreitet, ergo ein Häretiker ist, trauen sich die Autoren nicht zu behaupten, obwohl sie genau das meinen. Man will ja nicht selbst in den Ruch kommen, ein Spalter zu sein, obwohl man die eh bereits vorhandene Spaltung in der Kirche natürlich durch so ein Buch noch vertieft."

Der Sturm ist noch lange nicht vorbei. Die Feinde der Kirche im Inneren sind stark wie schon lange nicht. - "Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann." (1 Petr 5,8)


15
 

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