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‚Ich gegen Franziskus? Das ist Unsinn. Dem Papst gehorcht man’

10. März 2021 in Aktuelles, 40 Lesermeinungen
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Ein Gespräch mit Robert Kardinal Sarah. Abrechnung und Ausblick. Wenn die Liturgie krank ist, ist die ganze Kirche in Gefahr, weil ihre Beziehung zu Gott nicht nur geschwächt, sondern tief beschädigt ist. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as/mm/Il Foglio) Am 20. Februar 2021 hatte Papst Franziskus das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Robert Kardinal Sarah, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, angenommen. Sarah hatte sein 75. Lebensjahr am 15. Juni 2020 vollendet. Diese Verfügung des Papstes, während gleichzeitig die Ernennung eines Nachfolgers ausblieb, verursachte natürlich viel Wind im Medienwald, Wind, der sowohl „von links“ als auch in der Form von Bedrückung „von rechts“ kam, oder wie es früher einmal hieß: sowohl die Altliberalen als auch die Neokonservativen meinten, sich äußern zu müssen. Festzustellen war die besondere Häme und boshafte Sprungbereitschaft aus dem sogenannten liberalen Lager der Ultraprogressiven und Neopapisten. Gern vergessen wird, dass man es bei dem afrikanischen Kardinal mit einem Märtyrerbischof zu tun hat.

Nun äußerte sich der Kardinal in einem Gespräch mit Matteo Matzuzzi in der Zeitung „Il Foglio“ (Artikel) zu gewissen Vorgängen, zu seiner Sicht der eine Kirche, zur Zukunft der Kirche, zum Papst, dem – was jeder Katholik wissen sollte – „gehorcht werden muss“, weil es dabei um Christus selbst geht. Sarah kam nicht umhin, auch seine Sorge hinsichtlich des deutschen Konstrukts des „Synodalen Wegs“ zum Ausdruck zu bringen: „Andere werden zum Verrat verleitet, indem sie das Schiff verlassen, um den modischen Mächten zu folgen“.

***

Die Beziehung zum Papst und die Wahrheit über das mit Benedikt XVI. geschriebene Buch. Die deutsche Synode und das Risiko eines stillen Glaubensabfalls. Von Matteo Matzuzzi

„Der Gehorsam gegenüber dem Papst ist nicht nur eine menschliche Notwendigkeit, er ist das Mittel, Christus zu gehorchen. Auch wenn einige Journalisten weiterhin den üblichen Unsinn wiederholen, habe ich mich nie gegen den Papst gestellt“. Kardinal Robert Sarah, seit einigen Wochen emeritierter Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Autor von Büchern, die bald zu Bestsellern wurden (eine Leistung, die angesichts der komplexen Thematik seiner Werke und der nicht sehr hohen Leserschaft der heutigen Menschheit etwas Wunderbares hat) erzählt „Il Foglio“ von seiner Sicht der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Kirche, von seiner Beziehung zu Franziskus, gereinigt von dem oft belästigenden Sakristeigeschwätz – auch in den Medien –, von dem, was nach der Veröffentlichung vor etwas mehr als einem Jahr des Buches „Aus der Tiefe des Herzens. Priestertum, Zölibat und die Krise der katholischen Kirche“ (mit dem Vorwort von Benedikt XVI., 2020, Fe-Medienverlag), geschehen ist.

Viele waren von der Plötzlichkeit der Entlassung überrascht, vor allem, weil in der Kongregation kein Nachfolger bestimmt worden war und weil die Verlängerung erst vor wenigen Monaten gewährt worden war. Was ist passiert?

Wie alle Kardinäle hatte ich gemäß den geltenden Normen im vergangenen Juni anlässlich meines fünfundsiebzigsten Geburtstages dem Heiligen Vater mein Rücktrittsschreiben vom Amt des Präfekten der Kongregation übergeben. Der Papst hat mich gebeten, meine Aufgabe im Dienst der Weltkirche „donec aliter provideatur“ fortzusetzen, das heißt ‚bis der Heilige Vater anders entscheidet’. Vor einigen Wochen teilte mir der Papst mit, dass er nun beschlossen habe, meinen Rücktritt zu akzeptieren. Ich sagte ihm sofort, dass ich glücklich und dankbar für seine Entscheidung sei.

Ich habe es oft wiederholt: der Gehorsam gegenüber dem Papst ist nicht nur eine menschliche Notwendigkeit, er ist das Mittel, Christus zu gehorchen, der den Apostel Petrus und seine Nachfolger an die Spitze der Kirche gestellt hat. Ich bin glücklich und stolz, drei Päpsten – Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus – über zwanzig Jahre lang in der Römischen Kurie gedient zu haben. Ich habe versucht, ein treuer, gehorsamer und demütig unterwürfiger Diener der Wahrheit des Evangeliums zu sein. Auch wenn einige Journalisten immer wieder den gleichen Unsinn wiederholen, habe ich mich nie gegen den Papst gestellt.

Was haben Sie von Ihrem Dienst im Dikasterium, das sich mit der Liturgie beschäftigt, in Erinnerung?


Manche sehen die Leitung dieses Dikasteriums als ein Ehrenamt von geringer Bedeutung. Im Gegenteil, ich glaube, dass die Verantwortung für die Liturgie uns in die Mitte der Kirche, in ihre Daseinsberechtigung stellt. Die Kirche ist keine Verwaltung oder eine menschliche Institution. Die Kirche erweitert auf geheimnisvolle Weise die Gegenwart Christi auf der Erde. Die Liturgie, sagt das Zweite Vatikanische Konzil, ist der Gipfel, auf den das Handeln der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft entspringt (vgl. Sacrosanctum Concilium, Nr. 10), und insofern sie das Werk Christi, des Priesters, und seines Leibes, der die Kirche ist, ist, ist sie eine heilige Handlung schlechthin, und keine andere Handlung der Kirche kommt ihrer Wirksamkeit in gleicher Weise und in gleichem Maße gleich’ (vgl. Sacrosanctum Concilium, Nr. 7).

Die Kirche existiert, um den Menschen Gott zu geben und Gott den Menschen zu geben. Genau das ist die Aufgabe der Liturgie: Gott anzubeten und den Seelen die göttliche Gnade zu vermitteln. Wenn die Liturgie krank ist, ist die ganze Kirche in Gefahr, weil ihre Beziehung zu Gott nicht nur geschwächt, sondern tief beschädigt ist. Die Kirche läuft daher Gefahr, sich von ihrer göttlichen Quelle zu lösen und zu einer selbstbezüglichen Institution zu werden.

Ich bin sehr ‚beeindruckt’, es wird viel über die Kirche gesprochen, über ihre notwendige Reform. Aber reden wir über Gott? Sprechen wir von dem Erlösungswerk, das Christus vor allem durch das Ostergeheimnis seiner seligen Passion, seiner Auferstehung von den Toten und seiner glorreichen Himmelfahrt vollbracht hat, das Ostergeheimnis, durch das er ‚durch sein Sterben unseren Tod vernichtet und durch seiner Auferstehung das Leben wiederhergestellt hat’ (vgl. Sacrosanctum Concilium, Nr. 5)? Statt über uns selbst zu reden, sollten wir uns an Gott wenden!.

„Das“, so Kardinal Sarah weiter, „ist die Botschaft, die ich seit Jahren immer wieder wiederhole. Wenn Gott nicht im Mittelpunkt des Lebens der Kirche steht, dann ist sie in Gefahr zu sterben. Das ist sicherlich der Grund, warum Benedikt XVI. gesagt hat, dass die Krise der Kirche im Wesentlichen eine Krise der Liturgie ist, weil sie eine Krise der Beziehung zu Gott ist. Das ist auch der Grund, warum ich, Benedikt XVI. folgend, darauf bestanden habe: der Zweck der Liturgie ist nicht, die Gemeinschaft oder den Menschen zu feiern, sondern Gott. Das ist es, was recht ausgerichtetes Feiern sehr gut zum Ausdruck bringt. Wo eine direkte Ausrichtung nach Osten nicht möglich ist, sagt Benedikt XVI., kann das Kreuz dann als innere Orientierung des Glaubens dienen. Es muss dann in der Mitte des Altars aufgestellt werden und den Blick des Priesters und der betenden Gemeinde fokussieren. Darin entsprechen wir der alten Aufforderung zum Gebet, die die Eucharistie eröffnet: ‚Conversi ad Dominum’, richtet euch auf den Herrn aus.

Schauen wir gemeinsam auf den, dessen Tod uns das Leben schenkt, der vor dem Vater steht, uns in seine Arme nimmt und uns zu lebendigen und neuen Tempeln des Heiligen Geistes macht (vgl. 1 Kor 6,19). Wenn wir uns alle gemeinsam dem Kreuz zuwenden, vermeiden wir das Risiko einer allzu menschlichen und in sich selbst verschlossenen Begegnung. Wir öffnen unsere Herzen für den Einbruch Gottes“.

Schließlich, fügt der guineische Kardinal hinzu, „wie Joseph Ratzinger sagte, die Idee, dass sich im Gebet der Priester und das Volk gegenüberstehen müssten, sei nur im modernen Christentum entstanden, ‚sie ist dem alten Christentum völlig fremd’. Es sei gewiss, dass der Priester und das Volk nicht zueinander beten, sondern zu dem einen Herrn, Christus, der in der Stille auf uns zukomme. (vgl. Joseph Ratzinger, Vorwort zu Band XI der Opera Omnia: Theologie der Liturgie).

Das ist auch der Grund, warum ich weiterhin auf der Notwendigkeit eines Raumes für Stille in der Liturgie bestehe. Wenn der Mensch schweigt, lässt er einen Platz für Gott. Im Gegenteil, wenn die Liturgie ‚geschwätzig’ wird und vergisst, dass das Kreuz ihr Mittelpunkt ist, organisieren wir uns um das Mikrofon. All diese Fragen sind entscheidend, denn sie bedingen den Platz, den wir Gott einräumen. Und leider haben sie sich in ideologische Fragen verwandelt“.

Das Bedauern ist offensichtlich, das Bild der Wirklichkeit erbarmungslos: was meinen Sie, Eure Eminenz, wenn Sie von „ideologischen“ Fragen sprechen?

Zu oft verhalten wir uns heute in der Kirche so, als ob alles eine Frage der Politik, der Macht, des Einflusses und der ungerechtfertigten Auferlegung einer Hermeneutik des Zweiten Vatikanischen Konzils im totalen und unumkehrbaren Bruch mit der Tradition wäre. Es war ein großer Schmerz für mich, diese Kämpfe zwischen den Fraktionen zu sehen. Wenn ich über liturgische Ausrichtung und einen Sinn für das Heilige gesprochen habe, wurde mir gesagt: Sie „Sie sind gegen das Zweite Vatikanum!“. Das ist falsch! Ich glaube nicht, dass der Kampf zwischen Progressiven und Konservativen in der Kirche Sinn macht. Diese Kategorien sind politisch und ideologisch. Die Kirche ist kein Feld des politischen Kampfes. Das Einzige, was zählt, ist, Gott immer tiefer zu suchen, ihm zu begegnen und demütig niederzuknien, um ihn anzubeten.

Papst Franziskus hat mir bei meiner Ernennung zwei Aufträge gegeben: die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils umzusetzen und das liturgische Erbe von Benedikt XVI. mit Leben zu erfüllen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass diese beiden Anweisungen eine einzige Richtung bilden. Denn Benedikt XVI. ist sicherlich die Persönlichkeit, die das Zweite Vatikanum am tiefsten verstanden hat. Die Fortsetzung der liturgischen Arbeit von Benedikt XVI. ist der beste Weg, das wahre Konzil anzuwenden. Leider wollen einige Ideologen die vorkonziliare Kirche der nachkonziliaren Kirche gegenüberstellen. Sie spalten, sie tun das Werk des Teufels.

Die Kirche ist eine, ohne Brüche, ohne Kurswechsel, denn ihr Gründer Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit (vgl. Hebr 13,8). Die Kirche geht auf Gott zu, sie lenkt uns auf ihn zu. Vom Glaubensbekenntnis des heiligen Petrus bis zu Papst Franziskus über das Zweite Vatikanum wendet sich die Kirche Christus zu. Der Liturgie ihren sakralen Charakter zu geben, Raum für Stille zu lassen und manchmal sogar in Richtung Osten zu feiern, wie es Papst Franziskus in der Sixtinischen Kapelle oder in Loreto tut, bedeutet, das Konzil auf eine tiefe und spirituelle Weise umzusetzen. Ich möchte auf einen außergewöhnlichen Zufall hinweisen: genau am Tag der Annahme meines Rücktritts ließ mir der emeritierte Papst Benedikt XVI. die französische Ausgabe seiner Werke über die Liturgie zukommen. Ich sah darin eine Einladung der Vorsehung, diese Arbeit fortzusetzen, um eine Liturgie wiederherzustellen, die Gott wieder in den Mittelpunkt des Lebens der Kirche stellt.

Sie haben Papst Franziskus erwähnt. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm? Gab es irgendwelche Schwierigkeiten?

Einige unterstellen ohne Grund oder konkrete und glaubwürdige Beweise vorlegen zu können, dass wir Feinde sind, aber das ist nicht wahr. Papst Franziskus liebt die Offenheit. Wir haben immer mit Einfachheit zusammengearbeitet, trotz der Phantasien der Journalisten. Papst Franziskus zum Beispiel hat das Buch, für das ich mit Benedikt XVI. zusammengearbeitet hatte, ‚Aus der Tiefe unseres Herzens’, sehr gut verstanden und angenommen. Ich verheimlichte ihm nicht meine Besorgnis über die ekklesiologischen Konsequenzen der Infragestellung des Zölibats von Priestern.

Als er mich nach dessen Veröffentlichung empfing, während die Presse mich der Lüge bezichtigte, unterstützte und ermutigte mich der Papst. Er hatte das signierte Exemplar, das ihm Papst Benedikt XVI. in seiner Feinheit geschickt hatte, gelesen und schätzte es offenbar.

Bei dieser Gelegenheit habe ich erwägt, dass die Wahrheit immer über die Lüge triumphiert. Es hat keinen Sinn, sich auf große Kommunikationskampagnen einzulassen. Alles, was Sie brauchen, ist der Mut, aufrichtig und frei zu bleiben. Die Unterstützung von Papst Franziskus, die ständige Zuneigung des emeritierten Papstes Benedikt XVI. und die Tausenden von Dankesbotschaften von Priestern und Laien aus aller Welt haben mich die Tiefe der Botschaft des auferstandenen Jesus verstehen lassen: Fürchtet euch nicht!“.

Wie sehen Sie die Zukunft der Kirche?

Ich bin Mitglied der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Dort sehe ich mit großer Freude, wie die Kirche in Heiligkeit erstrahlt. Wir freuen uns über die beeindruckende Zahl so vieler Töchter und Söhne der katholischen Kirche, die das Evangelium und den allgemeinen Ruf zur Heiligkeit ernst nehmen. Wahrlich, „aus der Seite des am Kreuz entschlafenen Christus ist das wunderbare Geheimnis der ganzen Kirche hervorgegangen“ (Sacrosanctum Concilium, Nr. 5). Trotz dessen, was die ‚Blindgeborenen“ sagen, und trotz der vielen Sünden ihrer Mitglieder, ist die Kirche schön und heilig. Sie ist die Verlängerung von Jesus Christus. Die Kirche ist keine weltliche Institution, ihre Gesundheit wird nicht an ihrer Macht und ihrem Einfluss gemessen. Die Kirche lebt heute den Karfreitag. Das Boot scheint von allen Seiten Wasser aufzunehmen. Manche verraten es von innen. Ich denke an das Drama und die schrecklichen Verbrechen der pädophilen Priestern.

Wie könnte die Mission fruchtbar sein, wenn so viele Lügen die Schönheit des Antlitzes Jesu verdecken? Andere werden zum Verrat verleitet, indem sie das Schiff verlassen, um den modischen Mächten zu folgen. Ich denke an die Versuchungen, die sich gerade in Deutschland auf dem sogenannten Synodalen Weg einstellen... Aber der Sieg Christi geht immer durch das Kreuz. Die Kirche muss zum Kreuz und in die große Stille des Karsamstags gehen. Wir müssen mit Maria in der Nähe des Leibes Jesu beten. Schauen, beten, Buße tun und Wiedergutmachung leisten, um den Sieg des auferstandenen Christus besser verkünden zu können.

Und Sie, was werden Sie jetzt tun?

Ich werde nicht aufhören zu arbeiten. Ich bin auch froh, dass ich mehr Zeit zum Beten und Lesen habe. Ich werde weiterhin schreiben, sprechen und reisen. Hier in Rom empfange ich weiterhin Priester und Gläubige aus der ganzen Welt. Die Kirche braucht mehr denn je Bischöfe, die klar, frei und treu zu Jesus Christus und den lehrmäßigen und moralischen Lehren seines Evangeliums sprechen. Ich habe vor, diese Mission fortzusetzen und sogar zu verstärken. Ich muss weiterhin im Dienst der Einheit der Kirche arbeiten, in der Wahrheit und in der Nächstenliebe. Ich möchte in aller Bescheidenheit weiterhin das Nachdenken, das Gebet, den Mut und den Glauben so vieler Christen unterstützen, die verwirrt, verwirrt und desorientiert sind durch die vielen Krisen, die wir zur Zeit durchmachen: die anthropologische Krise, die kulturelle Krise, die Glaubenskrise, die Krise des Priestertums, die moralische Krise, aber vor allem anderen: die Krise unserer Beziehung zu Gott.

kath.net-Buchtipp:

Aus der Tiefe des Herzens. Priestertum, Zölibat und die Krise der katholischen Kirche.

Von Robert Kardinal Sarah

Sonstiger Urheber: Benedikt XVI.

Hardcover, 152 Seiten

2020 Fe-Medienverlag

ISBN 978-3-86357-255-6

Preis Österreich: 17,30 EUR

2020 Fe-Medienverlag

ISBN 978-3-86357-255-6

Preis Österreich: 17,30 EUR

Archivfoto Kardinal Sarah (c) Paul Badde

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Lesermeinungen

 Diadochus 14. März 2021 
 

@SalvatoreMio

Ja, das ist gruselig. Der Stellvertreter Christie darf natürlich nicht so beten. Er macht es trotzdem, weil er sich des Gehorsams von Kardinälen wie Kardinal Sarah sicher sein kann. Weitere Zitate von Papst Franziskus dürfen hier nicht zitiert werden. Die gibt es zuhauf. Da würde es noch gruseliger werden. Das erspare ich Ihnen.


2
 
 SalvatoreMio 14. März 2021 
 

Gruselig!

Sehr geehrter @Diadochus: "Als Kinder Abrahams, Juden, Christen und Muslime.. danken wir Dir .. " Ich kann nicht glauben, dass der Papst mit diesen Worten gebetet hat. Kopfschütteln ist viel zu wenig, um meinem Entsetzen Ausdruck zu verleihen. Abraham, voll Gehorsam gegenüber Gott, war bereit sein Liebstes, den Sohn zu opfern, blieb aber bewahrt. Christus dagegen, der eingeborene Sohn Gottes, brachte sich selbst dar als Opfer für die Menschheit - und bleibt völlig außen vor im Gebet? Darf denn der Stellvertreter Christi so beten?


2
 
 Diadochus 13. März 2021 
 

Menschen guten Willens

"Als Kinder Abrahams, Juden, Christen und Muslime, zusammen mit anderen Gläubigen und allen Menschen guten Willens, danken wir dir, dass du uns Abraham gegeben hast."

Das sagte Papst Franziskus am 6. März beim interreligiösen Treffen in Ur, der Abraham unter Preisgabe allen religiösen Inhaltes zum Übermenschen erklärte. Sollen wir einem Blabla-Papst gehorchen? Die Juden waren übrigens zum Gebetestreffen ebenfalls eingeladen. Wegen des "guten Willens" der irakischen Regierung war ihnen allerdings die Einreise verweigert worden. Das störte nicht im geringsten die gute Harmonie in Ur, wo früher der mesopotamische Mondgötze Nanna verehrt wurde. Die "Kinder Abrahams" bleiben unter sich.


1
 
 Zeitzeuge 13. März 2021 
 

Sehr geehrter discipulus,

herzlichen Dank für Ihre Mitteilung!

Wir sind uns natürlich einig darin, daß für die

Beurteilung der Kundgebungen des Papstes und der

Bischöfe nie unsere subjektive Meinung, sondern

stets die verbindliche kath. Glaubens- und

Morallehre maßgebend ist.

In diesem Sinn im Gebet verbunden wünsche ich

Ihnen und allen hier einen besinnlichen Tag

sowie einen gesegneten 4. Fastensonntag "Laetare"!


2
 
 phillip 13. März 2021 
 

Wer die Theologie Rahners zum Thread vorbringt, bestätigt

meine Haltung zum Gehorsam gegenüber dem gegenwärtigen Papst, denn der frönt einer konsequenten und umfassenden Hermeneutik des Existentialismus, nach dem Wirklichkeit und Wahrheit als die bloße "Projektion des Seins zu sich selbst" verstanden werden. Damit zerstört er den christlichen Glauben und die Katholische Kirche. Papst Benedikt XVI. sagt in seinen "Letzten Gesprächen" mit Peter Seewald, dass es typisch für Rahner war, ein "ja-und-nein-verklausulierten Text" zu schreiben, "den man dann sowohl nach der einen wie auch nach der anderen Richtung auslegen konnte." Und genau das trifft auf den Jesuiten Bergoglio, mE, wie schon mehrfach dargelegt, den aktuellen legalen aber illegitimen Inhaber des Stuhles Petri zu. Ich bleibe dabei: Ich gehorche PF nicht weil er Papst ist, sondern nur insofern, als er seine Brüder und Schwestern im auf der göttlichen Offenbarung, der Lehre Christi und der dogmatischen Konstitution fußenden katholischen Glauben stärkt und nicht davon abweicht.


3
 
 phillip 13. März 2021 
 

Aber hallo, kann jemand, der sich mit Böcken und Schafen auskennt,

dem Poster galil?a! vermitteln, dass es - Gott sei es gedankt - seit ca 2000 Jahren, seit der Neue Bund im Blute Christi in Wirksamkeit gesetzt worden ist, andere Gehorsamskriterien gibt und das Thema dieses Threads nicht die Frage, Gehorsam gegenüber Gott, Offenbarung und Lehre Christi geht, denn der steht außer Zweifel, sondern gegenüber einer Person, die hin und wieder davon abweicht und sich seiner Autorität als Nachfolger Petri begibt!


4
 
 stephanus2 12. März 2021 
 

Ich finde nicht..

..dass Glauben heißt, die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang aushalten (Dr. Rahner wurde hier zitiert). Ich finde, Glauben heißt, in einen immer tieferen Prozess hineinzuleben,- u.a. durch die Sakramente gestärkt- der ein immer innigeres inneres Wissen, eine immer innigere Beziehung zu Gott entstehen lässt.


5
 
 galil?a! 12. März 2021 
 

Aber der Herr spricht auch:

Ich kenne deine Taten. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß! 16 Daher, weil du lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien.

Also laut sein, den Mittelweg gehen ist nicht gut, der Herr will brennende Hingabe.

Und war nicht Abraham brennend im Glauben auch im Gehorsam des Glaubens.

Oder euch die Mutter Gottes: Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.


2
 
 discipulus 12. März 2021 
 

Werter Zeitzeuge,

natürlich habe ich nicht Sie ad personam gemeint. In einem zweiten Beitrag, der leider nicht "durchkam", habe ich Sie vielmehr als ein Beispiel dafür genannt, wie dieser Mittelweg aussehen kann, da Sie ja einerseits immer wieder kritisch die Stimme erheben, andererseits aber z.B. jüngst vor einem Austritt aus der KdöR in Deutschland gewarnt haben, beides m.E. zurecht.

Gerade weil Sie diesen Mittelweg gehen, werden Sie aber wie jeder, mich eingeschlossen, wissen, daß man sich immer vor beiden Extremen hüten muß. Und daß Kritik eben kein Gegensatz zu Gehorsam ist, wie es Kardinal Sarah in dem Interview sagt.


1
 
 Zeitzeuge 12. März 2021 
 

Zu beachten sind natürlich auch die theologischen Notationen und Zensuren!


0
 
 Zeitzeuge 12. März 2021 
 

Ergänzung:

Natürlich verpflichten nicht nur die feierlich

definierten Dogmen der hl. Kirche die Gläubigen

inkl. Hierarchie und Theologen, sondern auch

die z.B. im Treueid festgelegten

Glaubenskriterien bzw. Glaubensgegenstände!

vgl. Link!

www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_con_cfaith_doc_1998_professio-fidei_ge.html


0
 
 Zeitzeuge 12. März 2021 
 

Sehr geehrter discipulus, "....eigene Auslegung der kirchl. Tradition absolut setzt....?

Was aber, wenn Vertreter der kirchl. Hierarchie von der k i r c h e n amtlichen Lehrtradition der verbindl. kath. Glaubens- u. Morallehre, wie sie in
den Dogmen der Kirche und eben auch in den absolut verpflichtenden moralischen Normen der hl. Kirche
(z.B. dem Bestehen in sich schlechter Handlungen
(VS 81), Humanae Vitae oder dem Verbot praktizierender Homosexualität, abweichen?

Dann gebietet doch wohl die gläubige Vernunft
Widerstand zu leisten, denn da gibt es keinen
"Mittelweg"!

Da ich pers. (oft mit DH-Nachweis) die kirchenamtliche Lehrtradition fokussiere, haben
Sie mich sicher nicht gemeint mit "eigener", also
subjektiver Auslegung der kath. Glaubens- und
Morallehre, ansonsten bitte ich um Einzelnachweise, danke!


0
 
 SalvatoreMio 12. März 2021 
 

Blinder Glaube?

@galil?a!: Danke, es stimmt: wir sind nicht blind - wir lieben!


1
 
 galil?a! 12. März 2021 
 

SalvatoreMio Die Beispiele ließen sich endlos vorführen.

ZB Priester Pinhas der zwei Menschen durchbohrte. Noch heute wird er in den Psalmen dafür gelobt. Ist er ein Mörder? Nein er tat den Willen Gottes.

Simson brachte den Tempel zu Sturz und starb dadurch. Ist er ein Selbstmörder? Nein er erfüllte den Willen Gottes.

Auch weiß ich von geweihten Jungfrauen, die sich der Vergewaltigung entzogen und sich von Klippen stürzten. Sind das Selbstmörderinnen? Nein sie werden noch heute als Heilige in der Kirch verehrt, weil sie wohl auf Befehl Gottes handelten.

Da fällt mir der Hl. Paulus ein: Wenn einer meint, er sei zur Erkenntnis gelangt, hat er noch nicht so erkannt, wie man erkennen muss.

Aber SalvatoreMio der Glauben ist nie Blind, der Glaube richtet sich auf die Liebe Gottes und auf sein großes Wohlwollen gegenüber den Menschen.

So auch Dr. Karl Rahner: Glauben heißt die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang aushalten.


2
 
 stephanus2 12. März 2021 
 

Urmet,

als ich Ihre letzte Mitteilung von vor zwei Stunden las, musste ich spontan kurz lachen. Nach dem ganzen theologischen Wissen in den Posts in diesem Strang, und nach den vielen persönlich auf Sie bezogenen fundierten gehaltvollen und nicht kränkenden Aussagen, die sich mit Ihrer Position auseinandersetzen - auf diesen ganzen reichen Schatz sagen Sie kein Wort, sondern werfen nur ein neues Stöckchen in die Runde ? Ein kurzes Zitat eines Posters, und dann ganz frech und provokativ nur:" Wie wäre es mit dem gesunden Menschenverstand ?" Du meine Güte !!!


5
 
 SalvatoreMio 12. März 2021 
 

Gesunder Menschenverstand - Kadavergehorsam

galil?a! Ihre Gedanken sprechen mich sehr an, auch besonders Ihre Erläuterung zum Opfer des Abraham; sein Vertrauen auf Gott ließ ihn blind gehorchen, und er wurde nicht enttäuscht. -
@urmet: wir haben Verstand, um ihn zu nutzen, doch dieser ist oftmals nicht gesund, und seine Antennen sollten wir stets neu auf das Himmlische ausrichten. Die unsichtbare Welt Gottes und ihre Geheimnisse können wir mit eigenem Verstand nämlich nicht erfassen; wir müssen glauben, was uns zuteil wurde durch die Offenbarung der Schriften und der kirchlichen Tradition. Und ganz persönlich können wir manchmal nur blind glauben - immer im Gebet mit dem Herrn vereint - wie Abraham und andere Heilige.


3
 
 discipulus 12. März 2021 
 

@urmet

Was meinen Sie mit "dem gesunden Menschenverstand"? Solch pauschale Aussagen können alles und nichts bedeuten.

Meinen Sie, daß der Mensch seinen Verstand verwenden muß, um diesen Mittelweg zu finden, bin ich bei Ihnen.

Aber was sind die Maßstäbe, die den "gesunden Menschenverstand" ausmachen? Und was ist mit Wahrheiten, die das Fassungsvermögen des "gesunden Menschenverstandes" übersteigen, wie das Mysterium der Trinität?


1
 
 galil?a! 12. März 2021 
 

Ich glaube wer von blinden Kadavergehorsam spricht hat das Evangelium

nicht verstanden. Warum hat der Herr den Willen des Vaters getan und sein Kreuz auf sich genommen. Aus blinden gehorsam?

Warum war der Hl. Abraham bereit auf Befehl Gottes sogar seinen eigenen Sohn hinzuschlachten? Aus Kadavergehorsam?

Und wir sehen das bei allen Heiligen und auch beim Herrn der Gehorsam war bis zum Kreuz, dass sie den Willen des Vaters taten nicht aus blinden gehorsam, sondern aus Liebe und Hingabe zu Gott.

Warum haben die Märtyrer ihr Leben hingeben? Aus Kadavergehorsam??? Nein aus Liebe und Hingabe zum Herrn.

Warum will ich mich an den Papst halten, der ja laut Verheißung Gottes ein Fels für die Gläubigen ist, weil ich den Willen Gottes in Liebe und Hingabe tun will.

Vielleicht hat Abraham auch nicht gleich verstanden warum er seinen Sohn hinschlachten sollte doch dieser Glaubensvater hat nicht gezweifelt, sondern in Hingabe und Liebe im Vertrauen auf Gott hat er gehorcht.

Blind sind jene, die diesen Heiligen einen blinden Kadavergehorsam unterstellen!


3
 
 urmet 12. März 2021 
 

@discipulus

"...der gesunde, je neu zu erringende Mittelweg..."

Wie wäre es mit dem gesunden Menschenverstand ??


1
 
 discipulus 12. März 2021 
 

Was ist Gehorsam? (1)

Die scheint mir die Frage zu sein, deren Antwort entscheidend sein dürfte, um die hier Konflikte zu lösen, die sich in der Diskussion hier abzeichnen. Vielleicht wäre es hilfreich, darüber erst einmal eine Klärung herbeizuführen, bevor man sich in persönlichen Angriffen und/oder Verteidigungen ergeht.

Christlicher Gehorsam ist gewiß kein "blinder Gehorsam", der kritiklos alles verteidigt, was die kirchliche Hierarchie an Äußerungen von sich gibt. Es ist aber auch kein "eigensinniger Trotz", der die eigene Auslegung der kirchlichen Tradition absolut setzt und alles, was die kirchliche Hierarchie davon abweichend äußert, prinzipiell ablehnt. Müßte christlicher Gehorsam nicht vielmehr der gesunde, je neu zu erringende Mittelweg zwischen diesen beiden Extremen sein?


1
 
 Zeitzeuge 12. März 2021 
 

Liebe lesa, hape und phillip,

danke für Ihre Stellungnahmen und dem darin mir
ausgesprochenen Vertrauen!

Trotz gelegentlicher Provokationen werde ich hier
im gewohnten Stil weitermachen.

Der bedeutende Dominikanertheologe Melchior Cano
(1509-1560) sei als Leitbild für sachliche Kritik
am Inhaber des Papstamtes zitiert:

"Petrus ist nicht auf unsere Lügen und Schmeicheleien angewiesen. Gerade diejenigen, die
jede Entscheidung des Papstes blind und unkritisch verteidigen, tragen am meisten dazu bei, daß die
Autorität des Hl. Stuhles untergraben wird.
Sie stärken seine Fundamente nicht, sondern zerstören sie!"

Gerade der Respekt vor dem vom HERRN selbst ein-
gesetzten Papstamt läßt sachlich begründete Kritik am Amtsinhaber nicht nur zu, sondern macht diese
mitunter sogar erforderlich!

Das gilt erst recht auch für die Bischöfe!

Ich wünsche Ihnen und allen hier einen besinnlichen und gesegneten Tag!


7
 
 lesa 11. März 2021 

Unbestechlicher Zeuge

Lieber@hape: Danke für Ihre "Verteidigung" unseres sehr geschätzten @Zeitzeugen. Ein unbestechlicher, treuer Zeuge. Prompt und kompetent reagiert er auf auftauchende Irrtümer. Wenn sich alle mit so viel Charakterfestigkeit und großem Einsatz, unbestechlich und treu für die Glaubenswahrheit einsetzen würden. Er hat eben auch intensive Lebenserfahrung und weiß, was die geoffenbarte Lehre für den Menschen bedeutet. Die Aussagen von noch etwas unreifen bzw. präpotenten Usern sollen ihn nicht kränken.
@philip: Danke für die Ausführungen über das Gewissen! Das Thema muss dringend geklärt werden - vor allem sollten die Mitglieder des synodalen Weges, allen voran der Vorsitzende der DBK, von ihrem zeitgeistigen Begriff lösen und die Wahrheit verbreiten? Wahrheit ...?
Im übrigen sei noch dankbar festgestellt: Das Interview mit den kraftvollen Aussagen von Kardinal Sarah ist ungemein gehaltvoll und reich, was seine Aussagen zur Liturgie betrifft!


6
 
 phillip 11. März 2021 
 

Was lässt sich vom Hl John Henry Newman lernen? (1/4)

Urmet, vor allem Mut zum Gewissen und nicht zur Papolatrie, der Sie offenkundig anhängen. Berühmt und viel zitiert ist eine Passage Newmans aus dem "Brief an den Herzog von Norfolk" (1874), in dem er den Primat des Gewissens betont: "Wenn ich ... einen Toast auf die Religion ausbringen müßte, würde ich auf den Papst trinken. Aber zuerst auf das Gewissen. Dann erst auf den Papst." Der Trinkspruch bedeutet - genaugenommen – übrigens seit Thomas von Aquin - eine Selbstverständlichkeit guter alter Tradition. Ein katholischer Christ akzeptiert und anerkennt aus der letzten Lebensentscheidung seines Gewissens heraus die objektive Lehrautorität der katholischen Kirche als eine äußere, aber sinnvolle, notwendige, von Gott gewollte Norm. Die Anerkennung dieser objektiven Norm ist selbstverständlich noch einmal seine eigene, seine auf eigene Verantwortung durchzuführende Gewissensentscheidung. Das bedeutet unmissverständlich, das eigene Gewissen nie gleichsam …


6
 
 phillip 11. März 2021 
 

Was lässt sich vom Hl John Henry Newman lernen? (2/4)

… an einen anderen abgeben und abliefern – daher auch nicht an einen Papst. Eine andere Ansicht halte ich für pervertiert und den Menschen seine ihm von Gott gegeben Würde aberkennen zu wollen. Selbstredend ist das Gewissen zu schulen, denn es bedeutet nicht Willkür oder Wunschdenken, kann aber auch durch keine andere Instanz ersetzt werden - außer um den Preis der Sünde. Schon Kardinal Ratzinger schätzte Newmans Lehre vom Gewissen. Er meinte dazu, dass sie für ihn zu einer wichtigen Grundlegung des theologischen Personalismus, der alle in seinen Bann gezogen habe, geworden sei. Er habe den Anspruch einer totalitären Partei erlebt, die sich selbst als die Erfüllung der Geschichte verstanden und das Gewissen des einzelnen negiert habe. So sei es für ihn befreiend und wesentlich zu wissen, dass das „Wir der Kirche“ nicht auf dem Auslöschen des Gewissens beruhe, sondern genau umgekehrt, sich nur vom Gewissen her entwickeln könne. Gerade weil Newman die Existenz des Menschen …


6
 
 phillip 11. März 2021 
 

Was lässt sich vom Hl John Henry Newman lernen? (3/4)

… vom Gewissen her, das heißt im Gegenüber von Gott und Seele deutet, sei aber auch klar, dass dieser Personalismus kein Individualismus sei und dass die Bindung an das Gewissen keine Freigabe in die Beliebigkeit hinein bedeute, sondern eben das Gegenteil der Fall sei. Urmet, ich bin mir gewiss, dass die Poster Zeitzeuge und Hape auf dem Boden des geoffenbarten Glaubens, hier speziell in Bezug auf das Papstamt, den Amtsinhaber und das Gewissen auf der Basis der göttlichen Offenbarung, der Lehre Christi und der Katholischen Kirche argumentieren und – so wie ich auch – jedwede Papolatrie ablehnen, zumal wir davon ausgehen, dass das Gewissen der „Ort der Gottesbegegnung“ und „Heiligtum im Menschen“, aber auch „Gesetz, dem der Mensch gehorchen muss“, ist, was so viel bedeutet, dass das Gewissen Ausrichtung an verinnerlichten kirchlichen Normen, Wertvorstellungen und Glaubensgewissheiten und nicht an einen Papst als Person ist. Freilich ist das Gewissen niemals ohne Gewissensbildung …


6
 
 phillip 11. März 2021 
 

Was lässt sich vom Hl John Henry Newman lernen? (4/4)

… und Gewissensentwicklung und damit ohne Auseinandersetzung mit Normen, mit Wertvorstellungen und mit moralischen Überzeugungen geworden. Das Gewissen führt nicht zur Bindung, zur Einschränkung menschlichen Handelns, sondern befreit den Menschen von Fremdbestimmung (äußerer Erwartung, was „man“ tun sollte, Gruppenzwang, Manipulation von außen, etwa durch Modevorstellungen oder dem Nachhängen, was gerade „in“ ist). Ja selbst einem Papst, der sein Verhalten nicht zB nach der Göttlichen Offenbarung, der Lehre Christi und der Kirche, insbesondere der dogmatischen Konstitution ausrichtet, ist nicht nur nicht zu folgen, sondern sogar Widerstand zu leisten. Das und nichts anderes, urmet, bringen die von Ihnen Kritisierten mE zum Ausdruck und ich stimme mit Beiden, mit dem Hl Newman und Kardinal Ratzinger, PeBXVI, überein; einen blinden Kadavergehorsam, dem Sie offenkundig das Wort reden, lehnen wir alle in der Gewissheit, dass das auch dem Willen Gottes entspricht, entschieden ab.


6
 
 lesa 11. März 2021 

Bevor du redest unterrichte dich und bevor du krank wirst, sorge für die Gesundheit

@urmet: @Zeitzeuge und @hape, den Sie ebenfalls kritisieren, sind theologisch versiert. Das ist wertvoll in einer Zeit, in der viele Hirten sich einen Deut um die Glaubensgrundlagen kümmern und den entstandenen Schaden als Vorwand nehmen, mit wohlklingenden Phrasen die Misere zu übertünchen und die Lehre zu ändern wollen, damit sich keiner bekehren muss. @Zeitzeuge vermittelt uns viele einschlägige Dokumente zu aktuellen theologischen Fragen.
Kardinal Sarah lebt vorbildlich die Haltung des Gehorsams vor. Dass dieser nur geboten ist, so lange er die geoffenbarte Lehre vertritt, entspricht der Lehre der Kirche.
Dass man diesbezügliche Unklarheiten benennt, schließt nicht aus, dass man Papst Franziskus schätzt, weil er sich um das Wohl jedes Menschen bemüht (siehe z.B. Irakreise!)und umgekehrt.
Beten wir fleißig für ihn!


7
 
 Zeitzeuge 11. März 2021 
 

Nachtrag: Die Doppelerwähnung von Prof.Dr. Georg May

ist natürlich ein Versehen meinerseits, aber ein
Grund für nochmals auf dessen Website

glaubenswahrheit.org

aufmerksam zu machen, ebenso verlinke abermals
die correctio filialis!

Ich wurde noch in den 50er Jahren kath. sozialisiert und beschäftige mich seit fast
43 Jahre mit kath. Theologie, die Unterscheidung
der Geister hinsichtlich der kath. Lehre ist
daher gegeben, wie jeder Kenner der kath. Doktrin
auch hier im Forum feststellen kann!

www.correctiofilialis.org/de/


8
 
 Zeitzeuge 11. März 2021 
 

An alle: Wer meine Beiträge hier wirklich kennt weis, daß nicht etwa meine

subjektive Befindlichkeit, sondern die objektive,
verbindliche kath. Glaubens- und Sittenlehre die
Grundlage für meine theologisch begründete Sach-
kritik am derzeitigen Papst ist!

"Blinder Gehorsam" wäre tatsächlich Papolatrismus,
der aber nicht der kath. Lehre entspricht, vgl.
DH 3116/17 und Kap.10 von "Dei Verbum", denn auch
der Papst steht nicht über der Lehre, sondern ist
deren erster Diener!

Mehr dazu im Link von Barone Prof.Dr. Roberto de
Mattei sowie umfassend in der Monographie von

Heinz-Lothar Barth: Die verwirrende Theologie
des Papstes Franziskus
Alverna Verlag, 796 Seiten, 35,00 EUR!

Es gibt natürlich viel fundierte konservative
Kritiker als ich, z.B. die "Dubia-Kardinäle",
Josef Seifert, Georg May, Roberto de Mattei
oder der +Walter Hoeres, nicht zu vergessen
Prof.Dr. Georg May und die Unterzeichnern de
correctio filialis!

Billige Polemik ist fehl am Platze und ersetzt
keinen ernsthaften theol. Diskurs, auch nicht
hier bei kath.net!

www.vaticanhistory.de/wordpress/?p=15001


9
 
 urmet 11. März 2021 
 

Bemerkenswert

Es ist schon bemerkenswert, wie von einigen usern Aussagen und Kommentare sehr verdreht werden.

@Zeitzeuge, der sich hier immer wieder als "Glaubenswächter" generiert, was er durch seine Schreibweise betont, schrieb, dass er dem Papst gehorcht, wenn dieser mit der unverfälschten, unverkürzten, verbindlich überlieferten kath. Glaubens- und Morallehre,deren oberster Diener er ist,übereinstimmt.
Dass setzt voraus, das er selber genau darüber entscheiden kann, was dieser Glaubens- und Morallehre entspricht.
Da kommt schon die Frage auf, wozu er dann noch einen Papst braucht.

Und @hape unterstellt, dass ich das Papstamt für überflüssig halte. Das wurde mit keinem Wort gesagt.

übereinstimmt,


3
 
 Lucilius 11. März 2021 
 

Nachtrag zu meinem Kommentar

Ich erinnere an die kritische „Dubia“-Anfrage an Papst Franziskus, die die Kardinäle Walter Brandmüller, Raymond Leo Burke sowie der inzwischen verstorbene Carlo Caffarra verfasst haben.

Grund für die vorgebrachten Dubia (Zweifel) ist das päpstliche Schreiben "Amoris laetitia" von 2016. Darin hatte der Papst angedeutet, dass Katholiken, die nach einer Scheidung zivil erneut geheiratet haben, zur Kommunion zugelassen werden könnten. Die Kardinäle baten Franziskus erst persönlich, dann öffentlich um Klärungen hinsichtlich der Auslegung und Einordnung von "Amoris laetitia", allerdings ohne Erfolg.

Das meine ich mit Verwirrung stiften.


11
 
 galil?a! 11. März 2021 
 

Der Heilige Vater ist für mich wirklich so wie mein Vater

Jeder hört doch auf seinen Vater und nimmt großes Wohlwollen von seinem Vater ihm gegenüber an.

Daher folge ich dem Papst aber auch meinen Bischof u. meinen Priester in allem und versuche, dass in meinen Leben umzusetzen, was sie vorgeben als Vorbilder, so gut ich es vermag.

Mir ist aber bewusst, dass jede Vaterschaft auf Erden nur ein Schatten des Vaters im Himmel ist, der wirklich unser aller Vater ist.

Und ich denke immer an den Herrn, der Gehorsam war bis zum Tod am Kreuze.

Ich folge dem Papst in Liebe. Es ist kein Gehorsam aus Furcht, sondern ein Gehorsam der Liebe als den Vater den ich in ihn sehe.

So glaube ich auch, die Demut tut den Willen des Herrn, der Hochmut tut seinen eigenen Willen.

Ich vertraue dem Papst als einen Vater durch den der Hl. Geist uns lehrt, er will uns wohl zur Selbstständigkeit führen im Herrn.


1
 
 Zeitzeuge 11. März 2021 
 

urmet!

Können Sie überhaupt päpstliche Kundgebungen
des magisterium ordinarium bzw. quasi private
Äusserungen des Papstes z.B. in Interviews
prüfen, ob diese mit der verbindlichen kath.
Glaubens- und Moraldoktrin konvergieren?

Oder sind Sie etwa Papolatrist?


8
 
 Adamo 10. März 2021 
 

Bei diesem Gehorsam gegenüber dem Papst

können sich etliche deutsche Bischöfe eine gehörige Scheibe an Gehorsam abschneiden.

Kardinal Marx: Wir sind keine Filiale von Rom! Bischof Bätzing: Synodaler Weg (ohne auf Gottes Willen zu achten).


5
 
 urmet 10. März 2021 
 

@Zeitzeuge

Wenn Sie das alles so genau wissen,

wozu brauchen Sie dann

noch einen Papst ??


4
 
 Lucilius 10. März 2021 
 

Wie soll man einem Papst gehorsam folgen, der oft mehrdeutig redet und dadurch mehr Verwirrung stiftet anstatt eindeutige Orientierung zu geben.

In der Messfeier folgt auf das Vaterunser der Gemeinde ein kurzes Gebet des Priesters: "Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten."


8
 
 phillip 10. März 2021 
 

Fordert hier der - von mir bis jetzt hoch geschätzte - Kardinal

denn tatsächlich eine unbedingten Gehorsam gegenüber Papst Franziskus? Zugegeben, mich nervt auch die Trennung in vorkonziliare und nachkonziliare Gläubige (Kirche), zumal ich davon überzeugt bin, dass die Worte, "prüft alles, das Gute behaltet", für den gesamten irdischen Pilgerweg Geltung haben. Meines Erachtens sollte der Maßstab für gläubige Katholiken - und das gilt selbstverständlich für alle Würden- und Amtsträger der Katholischen Kirche - stets der status de fidei und die Regel, "Du sollst Gott mehr gehorchen als den Menschen", gelten. Jedem, ob Laie, Priester, Bischof, Kardinal oder Papst, werde ich gehorchen, sofern er nicht in Gedanken, Wort und Werken, aber auch Unterlassungen dem status de fidei zuwiderhandelt und ihn damit eine Illegitimität gegenüber der Göttlichen Offenbarung kennzeichnet erfordert einen Widerstand; das ist für mich der springende Punkt, und nicht die Einordnung in vorkonziliar oder nachkonziliar. Und ja, Papst Franziskus folge ich nicht in allem.


8
 
 Zeitzeuge 10. März 2021 
 

Lieber Chris2,

ich gehorche meinem 7. Papst in allem, was mit

der unverfälschten, unverkürzten, verbindlich

überlieferten kath. Glaubens- und Morallehre,
,
deren oberster Diener er ist,

übereinstimmt, Divergenzen zu dieser Heilslehre

der kath. Kirche verpflichten niemals zum

Glaubensgehorsam, vgl. Link!

Verpflichtend ist im Gegenteil für den Papst

die Kontinuität der Lehre gerade auch mit dem

vorkonziliaren Lehramt, z.B. den Konzilien von

Trient oder dem 1. Vatikanum ohne Abstriche zu

wahren!

www.kath.net/print/73268


16
 
 Chris2 10. März 2021 
 

Zuerst war ich irritiert,

denn auch einem Papst muss man nicht in jeder seiner Privatmeinungen folgen. Auch und gerade dann nicht, wenn er privatissime während eines Spontaninterviews über den Wolken andeutet, die Ehe sei vielleicht doch auflöslich. Oder, wenn er reihenweise blühende Bistümer und Gemeinschaften zerschlagen lässt, die den außerordentlichen Ritus der Kirche pflegen. Oder, wenn er die Anbetung einer Götzenstatue in den Vatikanischen Gärten nicht nur erlaubt, sondern ihr sichtlich erfreut beiwohnt, sogar zulässt, dass diese Götzen in Kirchen aufgestellt werden.
Nein, diese Privatmeinungen muss man ebensowenig teilen, wie die Einschätzung eines Papstes, wer der beste Club oder der nächste Fußballmeister wird.
Es freut mich aber, so dass manches, das berichtet wird, nur Zwietrachtsäen durch Journaktivisten wie den selbsterklärten Lügner Scalfari ist. Beten wir für alle Verantwortlichen um den Heiligen Geist!


11
 
 Dr Feingold 10. März 2021 
 

sehr gute Worte

die Einiges wieder an den richtigen Platz rücken


8
 

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