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| Abgelehnt werden, gehört zum Christsein1. Februar 2020 in Weltkirche, keine Lesermeinung Verfolgung soft in Europa - Ein Interview mit dem Philosophen Rémi Brague - Ein Beitrag von der VISION2000 Wien (kath.net/VISION2000.at) Werden Christen in unseren Breitegraden verfolgt? Rémi Brague: Ja, es gibt eine Verfolgung, aber sie ist soft. Oder eher die Entscheidung der Mächtigen in der Politik und den Medien, uns nicht ernst zu nehmen. Wir zählen einfach nicht. Jedes Mal, wenn von Christlichem die Rede ist, geschieht dies mit einem Grinsen. Was soll man dagegen unternehmen? Vielleicht zeigen, dass wir schlauer sind als sie und dass wir Interessanteres zu sagen haben. Das setzt voraus, dass wir doppelt so gut argumentieren, damit man uns nachsieht, Christen zu sein. Warum erregt das Christentum eigentlich Hass? Brague: Jesus hat es uns gesagt: Der Jünger steht nicht über dem Meister. Es ist normal, dass das, was dem Meister zugestoßen ist, auch dem Jünger zuteil wird. Allein schon unsere Existenz fordert die Welt heraus: Die Anmaßung, welche die Idee eines Mensch gewordenen Gottes darstellt, ist enorm. Eine Arbeitsteilung, wie etwa in den Psalmen, wäre lange nicht so störend: Der Himmel gehört Gott, die Erde den Menschen (Ps 115,16). Die heidnischen Religionen darunter der Islam respektieren diese Aufteilung. Das Christentum jedoch geht von einem Liebesabenteuer Gottes mit der Menschheit aus. Diese wird dabei ihrerseits zu einem göttlichen Merkmal befähigt: der Heiligkeit. Das Heidentum lehnt den Bund Gottes mit Seinem Volk, dessen Höhepunkt die Menschwerdung ist, ab. Unser eigenes Verlangen ist das götzenhafte Abbild davon: allmächtig zu sein, den Feind zu zertreten, usw Davon träumt jeder sündige Mensch. Wenn wir nicht acht geben, ist es auch unser Traum. Geht heute nicht der Sinn für das Heilige verloren? Brague: Das ist ein interessantes Phänomen der gegenwärtigen Kultur: Es wird immer schwieriger zu lästern. Wo gibt es noch etwas Heiliges, über das man spotten könnte? Nachdem alle sozialen Unterschiede eingeebnet wurden, gibt es nichts, was unantastbar wäre. Das Christentum erscheint als einer der letzten Bereiche des Heiligen, nicht des Sakralen. Die Christen gelten als die einzigen, die man noch schockieren kann. Das ist heute zu einem richtigen Geschäft geworden. Foto: (c) Wikipedia. Black version of Image:Europe continents.svg. Modified by user:ZorroIII. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuChristenverfolgung
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