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Regt sich am Ende DBK-Kritik an Kardinal Marx´ Amtsführung?

2. März 2020 in Kommentar, 12 Lesermeinungen
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Unerwartete Töne: Bischof Kohlgraf mahnt, dass ein DBK-Vorsitzender „weder Chef der Bischöfe noch quasi der deutsche Papst“ sei, vielmehr „der Sprecher“ - Wurde Marx selbst im eigenen Lager als zu dominant empfunden? Kommentar von Petra Lorleberg


Bonn-München (kath.net/pl) Unerwartete Töne kommen vom Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in der Mainzer Kirchenzeitung „Glaube und Leben“: Vielleicht müsse das Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz „entschlackt“ werden. Denn der Vorsitzende sei „weder der Chef der Bischöfe noch quasi der deutsche Papst, er ist der Sprecher“. Als unerwartet können diese Worte deshalb gelten, weil Kohlgraf zu den Unterstützern des umstrittenen und von Papst Franziskus kritisierten Synodalen Weges gilt und damit zumindest in dieser Frage nicht in Grundsatzkonfrontation mit dem bisherigen DBK-Vorsitzenden Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München, stehen dürfte.

Hier stellt sich die Frage, ob die Amtsführung von Marx selbst in seinem eigenen Lager als zu dominant empfunden worden war. Eine Frage, die sich derzeit wohl kaum beantworten lässt.

Empfindet Marx "Querida Amazonia" als persönliches Scheitern?

Auffällig ist immerhin, dass Marx unmittelbar vor Bekanntwerden des postsynodalen Papstschreibens Querida Amazonia völlig unerwartet angekündigt hatte, dass er für eine Wiederwahl zum DBK-Vorsitzenden nicht mehr zur Verfügung stehen werde, kath.net hat berichtet. Welche Hintergründe für die Marx-Entscheidung zielführend waren darüber kann nur spekuliert werden. In Erwägung gezogen könnte hier etwa die Frage nach Überlastung durch Ämterhäufung, die Sorge um Aufdämmern von Missbrauchsgeschichten in der eigenen Diözese, die Sorge um wirkungsloses Verpuffen des Ansatzes zur Kurienreform oder die Wahrnehmung, dass Papst Franziskus sich trotz erheblichem Druck aus Deutschland nicht dazu hat überzeugen lassen, dem bevorzugten Kurs mancher deutscher Katholiken etwa in der Zölibatsfrage oder in der Endlosschleife der Zulassung von Frauen zu Weiheämtern zu folgen – doch wie gesagt: das sind pure Spekulationen. Dass Marx einen Tag vor Veröffentlichung von Querida Amazonia „plötzlich“ eingefallen sei, dass er zu alt für eine zweite Amtszeit sei, hat jedenfalls viele Katholiken nicht überzeugt, obendrein, wo wir mit Papst Franziskus einen quirligen und ideenreichen Pontifex an der Spitze haben, der immerhin 17 Jahre älter ist als der Münchner Kardinal.


Voderholzervorschlag: DBK-Vorsitz im dreijährigen Wechsel aller Erzbischöfe

Auch der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer scheint Unbehagen an der bisherigen Praxis des DBK-Vorsitzes zu empfinden. Er schlug jüngst in der „Tagespost“ vor, ein rollierendes System für den DBK-Vorsitz einzuführen: die Erzbischöfe könnten sich in alphabetischer Reihenfolge abwechseln und jeweils drei Jahre im Amt bleiben. Damit würden auch „ein wie auch immer gearteter Wahlkampf, und eben deshalb auch die damit verbundene Politisierung“ vermieden, das Amt wäre Richtungsstreitigkeiten enthoben. Voderholzers Kritik an der bisherigen Situation muss man dabei keineswegs nur zwischen den Zeilen suchen.

War der DBK-Mainstream in eigener Filterblase gefangen?

Doch zurück zu Kardinal Marx. Bischof Kohlgraf schrieb, dass gerade Marx als Vorsitzender habe „besonders spüren müssen, wie polarisiert auch die katholische Kirche oft ist, auf allen Ebenen“. Allerdings vergaß Kohlgraf zu fragen, ob auch der Münchner Kardinal an dieser Polarisierung Anteil hatte. Denken wir etwa zurück an 2015: Marx selbst hatte auf eine Journalistenfrage nach sogenannten „fundamentalistischen Bloggern“ geantwortet, dass er früher gedacht habe, „wenn alle mit allen über alles reden, das wird den Diskurs verlebendigen und intensivieren, doch ich muss sagen, das Gegenteil ist eingetreten. Diese Verbloggung führt auch zur Verblödung“. Er führte aus, dass es für ihn „relativ uninteressant“ sei, wenn sich „Szenen untereinander treffen und sich bestätigen und hochjubeln, aber nicht argumentativ in einen Diskurs eintreten mit Andersdenkenden“. Er selbst wolle Austausch und nicht einfach nur „Verschwörungsbedrohungen“. Diese Ansage war von manchen als regelrecht programmatisch eingeordnet worden: Marx hatte hier – wie allzu oft – eine wichtige Differenzierung vergessen: nicht alles, was der öffentliche Mainstream als „fundamentalistisch-katholisch“ empfindet, ist verurteilenswert, sonst müssten wir beispielsweise reihenweise Heilige entsorgen. Es mag Übertreibungen sowie ungute Portale geben (unsäglich hasserfüllt war ja das inzwischen glücklicherweise gestoppte Portal „kreuz.net“ gewesen), aber nicht jeder, der sich auf katholische Fundamente beruft, ist ein Fundamentalist. Marx hätte darauf hinweisen können – hinweisen MÜSSEN! –, dass es für Katholiken tatsächlich unaufgebbare Basics gibt, zu denen auch Lehraussagen etwas des Katechismus der Katholischen Kirche gehören.

Von heutiger Perspektive aus muss sich anhand der Aussage „Bloggen verblödet“ die Deutsche Bischofskonferenz in ihrer Gesamtheit und in ihrer allzutrauten Gemeinschaft mit dem nichtgewählten (!), pseudodemokratischen Zentralkomitee der deutschen Katholiken fragen lassen, ob sie nicht selbst in einer Filterblase gefangen ist, aus der heraus keine Diskussion mehr mit normalkatholischen, aber unerwünschten Positionen mehr möglich ist. Für diese Dialogverweigerung seitens des Gremienkatholizismus steht tatsächlich Marx als Symbolfigur.

Eine tragische Entwicklung, besonders wenn ich daran zurückdenke, dass ich mir auch selbst die Wahl von Marx zum DBK-Vorsitzenden gewünscht hatte, weil ich ihn zuvor als leitungsstark und differenziert wahrgenommen hatte (das wäre eine enorme Verbesserung gegenüber seinem schwachen Vorgänger Robert Zollitsch gewesen) und auch in persönlichen Begegnungen zunächst diesen positiven Eindruck von ihm hatte. Der Druck des deutsch-katholischen Gremienkatholizismus hat den Münchner Erzbischof aber – ob freiwillig oder unfreiwillig – sich in eine Richtung entwickeln lassen, die sich für die katholische Kirche in Deutschland als derart kontraproduktiv erwiesen hat, so dass sogar Papst Franziskus versuchte, die aktuellen Entwicklungen in der katholischen Kirche in Deutschland mit einem offenen Brief an die Katholiken zu stoppen.

Unnötig zu sagen, dass der Brief des Papstes von der Mehrheit der deutschen Bischöfe und der Gremienkatholiken zum Vergessen zur Seite gelegt worden war und nicht mehr in aktuellen sogenannten „reformkatholischen“ Forderungen auftaucht.

kath.net lädt dazu ein, den Brief von Papst Franziskus an die Katholiken in Deutschland nochmals neu zu lesen: An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland

DBK-Vorsitzender Kardinal Marx übt undifferenzierte Kritik an katholischen Bloggern und ihren Lesern: ´Verbloggung führt manchmal zur Verblödung´


Foto (c) kath.net/Lorleberg


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