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| "Segne Du, Maria, alle die mir lieb..."3. Mai 2020 in Deutschland, 1 Lesermeinung Bischof Rudolf Voderholzer erneuert die Weihe des Bistums an die Gottesmutter Maria Predigt im Wortlaut. Regensburg (lkath.net/ pdr) "Gegrüßet seist du Maria" und österliches Halleluja In diesem Jahr, so wies Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in seiner Predigt hin, falle der Marienmonat Mai vollständig in die Osterzeit, da verbinde sich der Gruß an die Gottesmutter mit dem österlichen Freudenruf Halleluja. Das Festtagsevangelium von der Hochzeit zu Kana (Johannes 2,1-11) bezeichnete er als ein "österliches Marienevangelium". Zum einen trete da die Gottesmutter Maria mit dem Hinweis an Jesus und der Weisung an die Diener auf: "Sie haben keinen Wein mehr!" und "Was er euch sagt, das tut!" Zum anderen eröffne der Evangelist die Berichte vom öffentlichen Wirken Jesu mit der auf Ostern hindeutenden Zeitangabe "am dritten Tage", somit werde ein Bogen geschlagen vom ersten Auftreten Jesu bis hin zur Vollendung seines Heilsauftrages, von einer irdischen Hochzeitsfeier in Kana bis hin zum himmlischen Hochzeitsmahl. Bischof Rudolf blickte in seiner Predigt auch auf die zahlreichen Hochzeitspaare, deren Trauungen jetzt noch nicht stattfinden können, auf die Nöte all jener, die im Gastgewerbe ihr täglich Brot verdienen, auf die Kinder und Jugendlichen und deren Lehrerinnen und Erzieher. Bischof Rudolf schlug dann noch eine Brücke des Gebets nach Altötting in die Gnadenkapelle, wo Passaus Bischof Stefan Oster heute die Wallfahrtssaison eröffne und gedachte auch noch des hl. Papstes Johannes Paul II., der am 18. Mai 1920 geboren, heuer 100 Jahre alt geworden wäre. Dem großen Verehrer der Gottesmutter verdanke Europa und die Kirche sehr viel. In ihm, so Bischof Rudolf, "haben wir einen weiteren Fürsprecher in den Nöten unserer Tage." "Maria, Wegbegleiterin im Glauben, Urbild der Hoffnung, Mutter der Barmherzigkeit!" Im Anschluss an das Pontifikalamt entzündete Bischof Rudolf an der Osterkerze eine mit dem Marien-Monogramm verzierte Kerze und zog mit dieser zum Marienaltar im Seitenschiff des Domes. Alljährlich am Ende der Rosenkranzprozession im Oktober wird die Weihe des Bistums an die Gottesmutter erneuert. In dieser Weihe stellt sich der gläubige Mensch unter den Schutz und Segen Mariens - ein frommer Akt, der in der Kirche schon seit Jahrhunderten praktiziert wird. An diesem 1. Mai wurde diese Erneuerung mit der Bitte um ein rasches Ende der Corona-Pandemie verbunden. Als äußeres Zeichen für all die verschiedenen Anliegen der Menschen wurde eine Anliegenkerze durch den Bischof vor dem Marienaltar aufgestellt. Gebet von Papst Franziskus Du weißt, was wir brauchen. Hilf uns, Mutter der göttlichen Liebe, "Regensburger Marienweihe" Statio und Predigt von Bischof Voderholzer Liebe Schwestern und Brüder im Herrn! Das heutige Hochfest geht zurück auf die Bitte des bayerischen Königs Ludwigs III. im Kriegsjahr 1916 an den damaligen Papst Benedikt XV., die Gottesmutter Maria zur Patrona Bavariae, zur Schutzfrau Bayerns, zu erklären und sie mit einem eigenen Fest ehren zu dürfen im festen Vertrauen, dass die Fürbitte Mariens das Land in den Gefahren des Krieges beschützen und der Barmherzigkeit Gottes empfehlen werde. Schon ein Jahr später, 1917, wurde das Fest bayernweit gefeiert. Wir haben dieses Jubiläum vor drei Jahren auch gebührend gefeiert und unser Heimatland der Gottesmutter geweiht. Und nun stehen wir wieder da, beladen mit Sorgen und Nöten. Nicht ein Krieg, aber eine Pandemie, ein unsichtbarer aber wirkmächtiger Virus versetzt uns in Angst und Schrecken, die Vorsichtsmaßnahmen lähmen weitgehend das gesellschaftliche, das wirtschaftliche und auch das kirchliche Leben. Wir haben im Bistum Regensburg die Marienweihe alljährlich bekräftigt zum Rosenkranzfest im Oktober. Und wir wollen das heutige Hochfest der Schutzfrau Bayerns, zum Anlass nehmen, diese Weihe zu erneuern, verbunden mit dem Versprechen, uns von Maria immer wieder an der Hand nehmen, und vorzüglich im Rosenkranzgebet zu Christus ihrem Sohn führen zu lassen. So werde ich am Ende dieser Messfeier eine Anliegen-Kerze entzünden, zum Marienaltar tragen und dort das Bistum und alle Menschen unserer Heimat der mütterlichen Sorge Mariens anvertrauen. Zu Beginn dieser Feier öffnen wir unsere Herzen für Christus, ihren Sohn, und grüßen ihn als unseren Herrn! Predigt (zu Johannes 2,112) Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, Das wird Sie vielleicht wundern, geht es doch beim Evangelium von der Hochzeit zu Kana (Joh 2,112) um das erste von sieben Wunderzeichen Jesu, wie sie uns der Johannesevangelist überliefert. Wir stehen damit doch am Anfang und nicht am Ende des Lebens und Wirkens Jesu. Und doch bleibe ich dabei. Denn der Johannesevangelist eröffnet den Bericht von der Hochzeit zu Kana, er eröffnet die Überlieferung des gesamten öffentlichen Wirkens Jesu mit der österlichen Zeitansage: Am dritten Tag. Am dritten Tag (und das ist der Auferstehungstag) fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt. Leider wird diese Zeitansage oft übersehen, in den Lektionaren gar unterschlagen und durch ein allgemeines in jener Zeit ersetzt nicht bei uns im Dom! Aber beim Johannesevangelisten sind auch solche vermeintlichen Kleinigkeiten wichtige Hinweise auf die Botschaft. Wenn die Hochzeit zu Kana nach dem Johannes-Evangelisten am dritten Tag stattfindet obwohl alle wissen, dass eine orientalische Hochzeit eine Woche dauert, so dass der Wein schon einmal ausgehen kann wenn der Johannesevangelist ausdrücklich den dritten Tag betont, dann ist das ein Wink. Und uns wird gesagt: in dieser von Jesus geretteten Hochzeitsfeier blitzt etwas auf vom österlichen Heilswerk. Durch sein Leben, Wirken, Sterben und Auferstehen eröffnet uns Christus der Herr, das Fest des Lebens, das himmlische Hochzeitsmahl, die hochzeitliche Vermählung zwischen Christus und seiner Kirche. Am Vorabend seines Leidens hatte Jesus mit Wasser aus solchen steinernen Krügen die Füße gewaschen zum Zeichen seiner Hingabe und als Beispiel der Nächstenliebe. Am Kreuz fließen aus seiner geöffneten Seite Blut und Wasser als Sinnbilder der Sakramente. Und bei der Feier der Eucharistie wird der Wein verwandelt in das Blut des Herrn, in sein Leben, damit wir Anteil daran empfangen, ein Angeld der himmlischen Herrlichkeit. Ja, in der Eucharistie vollzieht sich die hochzeitliche Vermählung zwischen Christus und seiner Kirche. Vermittelt wird dieses Wunder von Kana durch die Mangelanzeige der Gottesmutter Maria: Sie haben keinen Wein mehr, und durch ihre Weisung: Was er euch sagt, das tut! Woraufhin Christus der Herr schon etwas von seiner Stunde, etwas vom Paschamysterium aufblitzen lässt, so dass seine Jünger an ihn glaubten. Wenn wir von dieser geistlichen Deutung, die uns ein großer Trost sein will, noch einmal einen Schritt zurücktreten, dann werden wir erkennen, wie wir uns gerade im Mai 2020 in der Situation einer vom Scheitern bedrohten Hochzeitsgesellschaft befinden. Und wir kommen zur Gottesmutter Maria mit der Klage: Schau auf die Brautpaare, die jetzt im Mai oder im Juni hätten heiraten wollen, die alles vorbereitet hatten und deren Planungen jetzt vergeblich sind. Wir bringen Dir die Not der Gastwirte, die keine Hochzeit und auch keine anderen Feierlichkeiten ausrichten und auch sonst keine Gäste bewirten können und vor einer existenzbedrohenden Situation stehen. Schau auf die Frauen und Männer, die in den Gaststuben, Festzelten und Biergärten uns bedienen würden und denen wir gerne ein gutes Trinkgeld gegeben hätten, und die, zur Untätigkeit verurteilt, nun schon manchen sonnigen Frühlingstag vorübergehen sahen und nicht wissen, wie es weitergehen soll. Wir kommen zur Gottesmutter und bitten sie: Schau auf die Kranken und alle, die sich um sie kümmern; schau auf die Kinder und Jugendlichen, schau auf Lehrerinnen und Erzieher, schau auf unsere Gesellschaft in den unterschiedlichsten Bereichen, und schau auf unsere Kirche: Uns geht der Wein, uns geht die Freude aus. Ja, wir bekennen, dass unsere Feste oft oberflächlich waren, wir erkennen, für wie selbstverständlich wir bisher die Möglichkeiten der Begegnung und des Feierns genommen haben und wie wenig wir uns oft um die gekümmert haben, die von unseren Festen ausgeschlossen sind und auf deren Kosten wir möglicherweise gefeiert haben. Wir erkennen, dass wir versucht waren, zu meinen, wir könnten das nie endende Fest, das uns für Ewigkeit verheißen ist, schon auf dem Weg unserer Pilgerschaft erzwingen; dass wir versucht waren, uns für unsterblich und grenzenlos souverän zu halten. Und jetzt ist uns der Wein der Freude ausgegangen. Ja, die Krise ist uns allen auch Anlass zur Nachdenklichkeit und zur Gewissenserforschung. Liebe Schwestern und Brüder! Doch unsere Fußwallfahrt kann heuer nicht in der gewohnten Weise stattfinden. Das wäre viel zu gefährlich, und ich bitte Sie alle, dafür Verständnis zu haben. Aber ich werde den Rucksack mit den Anliegen, Ihren Gebetsanliegen, die Sie hier im Dom hinterlegen oder auf der Homepage des Wallfahrtsvereins uns anvertrauen können, zusammen mit der Wallfahrtsleitung im kleinsten Kreis nach Altötting bringen, stellvertretend für Sie alle, wie und wann auch immer. Bringen Sie uns Ihre Anliegen und Gebete! Liebe Schwestern und Brüder! Am 13. Mai 1981 verfehlte die Kugel eines Attentäters auf dem Petersplatz nur knapp sein Herz. Ein Jahr später, wieder genesen, brachte er diese Kugel nach Fatima um sie dort in die Krone der Gottesmutter einfügen zu lassen. Mit dem heiligen Johannes Paul II. haben wir einen weiteren Fürsprecher in den Nöten unserer Tage, der uns ermutigt, uns der Gottesmutter anzuvertrauen, ganz der ihre zu sein und unsere Herzen für Christus zu öffnen. Wir vertrauen der Gottesmutter unseren Mangel an, unsere Not in dieser Krise und erbitten auf ihre Fürsprache vom Herrn die österliche Auferweckung aus dem Grab der Corona-Krise. Und mit Papst Franziskus, der uns in diesem Monat Mai besonders zum Rosenkranzgebet ermutigt, bitten wir Maria: Foto: © Bistum Regensburg, Carl Prämassing Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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