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Bischof Oster verteidigt Benedikt XVI.

2. Februar 2022 in Weltkirche, 13 Lesermeinungen
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‚Ich sehe den oder die Fehler, ich sehe den alten Mann und ich sehe seine Lebensleistung (auch in der innerkirchlichen Bekämpfung von sexuellem Missbrauch!) – und meine sachlich begründete Wertschätzung für ihn bleibt dadurch unverändert.’


Passau (kath.net/jg)

Stefan Oster, der Bischof von Passau, hat in einem sehr persönlichen Beitrag auf seiner Internetseite Papst Benedikt gegen den Vorwurf in Schutz genommen, dieser habe in der Sache der Aufnahme des Missbrauchstäter H. gelogen.

In der 82seitigen Einlassung zum Gutachten der Münchner Kanzlei WSW sei zu lesen, dass Benedikt, damals Erzbischof von München und Freising, bei der Sitzung im Jahr 1980 nicht dabei gewesen sei. Das sei ein „fataler Fehler“ gewesen, schreibt Oster weiter, denn so konnte die Kanzlei den emeritierten Papst der Unwahrheit überführen.

In der kurz darauf folgenden öffentlichen Korrektur Benedikts sei von einem „Versehen“, die Rede, welches bei der „redaktionellen Bearbeitung“ passiert sei. Dies lasse darauf schließen, dass sich Benedikt offenbar auf Mitarbeiter verlassen habe, „die ausgerechnet im entscheidenden Punkt einen entscheidenden Fehler begingen“, schreibt Oster wörtlich.


Tatsächlich sei die Teilnahme Benedikts an der Sitzung, in der es nur um die Unterbringung von H. im Erzbistum München während einer Therapie ging, bereits vor Veröffentlichung des Gutachtens der WSW-Kanzlei bekannt gewesen und etwa in Peter Seewalds Biographie „Benedikt XVI. – Ein Leben“ nachzulesen (S. 938).

Einer Einlassung wie jener von Benedikt kann Bischof Oster wenig abgewinnen. Das Dokument habe eher „den Charakter einer juristischen Verteidigungsschrift“ als dass sie „sprachlich und geistig-geistlich das gewohnte Ratzinger-Niveau“ habe. Der Versuch, den emeritierten Papst gegen alle möglichen Anschuldigungen „mit juristischen Mitteln möglichst untadelig aussehen zu lassen“ sei heute nicht mehr passend. „Zu sehr waren und sind wir alle auch Teil eines Systems – und Erzbischof Ratzinger war es damals auch“, schreibt er wörtlich. In diesem System habe es allzu lange fast kein Interesse am konkreten Schicksal von missbrauchten Menschen gegeben, betont er durchaus selbstkritisch.

Bei den drei weiteren Fälle in welchen die Kanzlei WSW Ratzinger Fehlverhalten vorwerfe, habe dieser den damals üblichen Umgang mit diesen Fragen an den Tag gelegt. „Üblich“ heiße aber nicht, dass es nach heutigen Maßstäben gut sei, betont Oster. Er könne im Vorgehen Benedikts aber keinen Versuch einer Vertuschung erkennen.

Alle hätten im Verhältnis zu den Missbrauchsopfern Lernbedarf gehabt und hätten ihn bis heute. Joseph Ratzinger sei einer der ersten in Rom gewesen, die das erkannt hätten. Als Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation habe er „an entscheidender Stelle sehr vielen geholfen, es besser zu sehen – durch konkrete, wirksame Maßnahmen und durch viele Gespräche mit Betroffenen und ein hartes Urteil über die Täter.“ Dabei habe er im Vatikan Widerstände überwinden müssen, schreibt Oster.

Seine persönliche Wertschätzung für den emeritierten Papst bleibe unverändert. Wörtlich schreibt er: „Ich sehe den oder die Fehler, ich sehe den alten Mann und ich sehe seine Lebensleistung (auch in der innerkirchlichen Bekämpfung von sexuellem Missbrauch!) – und meine sachlich begründete Wertschätzung für ihn bleibt dadurch unverändert. Und persönlich mag ich ihn immer noch genauso.“

 

Henryk M. Broder bei SERVUS.TV - Jede Katastrophe fängt klein an https://rumble.com/vtsipl-jede-katastrophe-fngt-klein-an.html

 

 


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