Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  3. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  4. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  5. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  6. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  7. SPD definiert Familie ohne ‚Vater‘, ‚Mutter‘ und ‚Kinder‘
  8. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  9. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  10. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  11. Zerstörte Linzer "Marienstatue" - Zwei Verdächtige entlastet
  12. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  13. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  14. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  15. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden

Das Abschiednehmen und das Erbe: Erinnerung und Zeugnis

23. März 2022 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus: aus der gelebten Erfahrung der Älteren heraus auf das klare Bekenntnis der von Gott empfangenen Segnungen hören, die wir bewahren müssen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Der Herr sagte zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob versprochen habe mit dem Schwur: Deinen Nachkommen werde ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen schauen lassen. Hinüberziehen wirst du nicht. Danach starb Mose, der Knecht des Herrn, dort in Moab, wie es der Herr bestimmt hatte. [...] Mose war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb. Sein Auge war noch nicht getrübt, seine Frische war noch nicht geschwunden.Die Israeliten beweinten Mose dreißig Tage lang in den Steppen von Moab. Danach war die Zeit des Weinens und der Klage um Mose beendet. 9 Josua, der Sohn Nuns, war vom Geist der Weisheit erfüllt, denn Mose hatte ihm die Hände aufgelegt. Die Israeliten hörten auf ihn und taten, was der Herr dem Mose aufgetragen hatte“ (Dt 34, 4-5.7-9).

Elfte Generalaudienz des Jahres 2022 mit Pilgern und Besuchern in der Aula „Paolo VI“ am Aschermittwoch. Papst Franziskus setzte seine neue Katechesenreihe über „Sinn und Wert des Alters“ fort. Die vierte Katechese stand unter dem Thema: „Das Abschiednehmen und das Erbe: Erinnerung und Zeugnis“.

Kurz vor seinem Tod und zugleich an der Schwelle zum verheißenen Land lege der greise Mose ein schönes Glaubensbekenntnis ab, in dankbarer und erfüllter Erinnerung an die Geschichte Gottes mit seinem Volk. So gebe er sein geistliches Testament, seine lange Lebens- und Glaubenserfahrung, weiter an die nächste Generation.

Ein solch direktes und persönliches Zeugnis über die mit Gott erlebten Höhen und Tiefen des Lebens sei auch heute nötig. Bücher, Filme, das Internet und andere Medien mögen bei der Glaubensweitergabe durchaus hilfreich sein. Eine direkte und persönliche Weitergabe von Generation zu Generation bleibe dennoch unersetzbar – „sie ist ‚Tradition’ im eigentlichen Sinne“. Der Verkündigung des Glaubens fehle heute leider bisweilen die Leidenschaft „erlebter Geschichte“, wie sie sich in vielen biblischen Erzählungen zeige.


Der Katechismus sei heute fest auf das Wort Gottes bezogen, er vermittle viele genaue Informationen über die Dogmen, die Moral und die Sakramente. Dennoch komme dabei manchmal jenes Wissen über die Kirche etwas zu kurz, das man nur aus dem Hören auf konkret und real erlebte Glaubenserfahrungen gewinnen könne, welche die Kirche von ihren Anfängen bis in die Gegenwart geprägt hätten.

„Es wäre schön und ein Segen“, so der Papst, „,wenn das Hören auf die Lebenserfahrung der alten Menschen zu einem festen Bestandteil der Katechese würde“.

Der Weitergabe des Glaubens fehl alsooft die Leidenschaft einer gelebten Geschichte: „kann es also kaum Menschen anziehen, sich für die ewige Liebe, die Treue zum gegebenen Wort, die Ausdauer in der Hingabe, das Mitgefühl für verletzte und entmutigte Gesichter zu entscheiden?“. Natürlich müssten die Geschichten des Lebens in ein Zeugnis umgewandelt werden, und das Zeugnis müsse ehrlich sein. Eine Ideologie, die die Geschichte so verbiege, dass sie ihren eigenen Plänen entspreche, sei gewiss nicht ehrlich: „eine Propaganda, die die Geschichte anpasst, um die eigene Gruppe zu fördern, ist nicht ehrlich. Es ist nicht ehrlich, die Geschichte in ein Tribunal zu verwandeln, in dem die gesamte Vergangenheit verurteilt und von jeder Zukunft abgeraten wird“.

Die Evangelien selbst erzählten aufrichtig die gesegnete Geschichte Jesu, ohne die Fehler, Missverständnisse und sogar den Verrat der Jünger zu verschweigen. Dies sei ein Zeuge. Dies sei die Gabe des Gedächtnisses, die die „Ältesten“ der Kirche von Anfang an weitergäben, indem sie sie „von Hand zu Hand“ an die nachfolgende Generation weitergäben. Es werde uns gut tun, uns zu fragen: „wie viel Wert legen wir auf diese Art der Weitergabe des Glaubens, auf die Weitergabe des Staffelstabs zwischen den Älteren der Gemeinschaft und den jungen Menschen, die sich der Zukunft öffnen?“.

„Manchmal ertappe ich mich dabei“, so Franziskus „wie ich über diese seltsame Anomalie nachdenke. Der Katechismus der christlichen Initiation stützt sich heute großzügig auf das Wort Gottes und vermittelt eben genaue Informationen über Dogmen, die Moral des Glaubens und die Sakramente“. Was jedoch oft fehle, sei ein Wissen über die Kirche, das aus dem Hören und Bezeugen der wirklichen Geschichte des Glaubens und des Lebens der kirchlichen Gemeinschaft von den Anfängen bis zur Gegenwart stamme. Als Kinder lernten wir das Wort Gottes im Katechismusunterricht: „aber als junge Menschen lernen wir die Kirche im Klassenzimmer und in den globalen Informationsmedien“.

Die Erzählung der Glaubensgeschichte sollte wie das Hohelied des Mose, wie das Zeugnis der Evangelien und der Apostelgeschichte sein. Mit anderen Worten: „eine Geschichte, die Gottes Segnungen mit Emotionen und unser Versagen mit Ehrlichkeit in Erinnerung ruft“. Es wäre gut, wenn die Katechese von Anfang an die Gewohnheit beinhalten würde, „aus der gelebten Erfahrung der alten Menschen heraus auf das klare Bekenntnis der von Gott empfangenen Segnungen zu hören, die wir bewahren müssen, und auf das treue Zeugnis unserer eigenen Fehler in der Treue, die wir beheben und korrigieren müssen“. Die alten Menschen beträten das gelobte Land, das Gott sich für jede Generation wünsche, wenn sie den Jüngeren die schöne Initiation ihres Zeugnisses anböten: „dann treten ältere Menschen und junge Menschen unter der Führung des Herrn Jesus gemeinsam in sein Reich des Lebens und der Liebe ein. Der im Dialekt vermittelte Glauben“.

Die Pilger und Besucher sowie die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich grüße ich die Pilger deutscher Sprache. Im Gebet richten wir unseren Blick auf den Gekreuzigten. In ihm erkennen wir die Liebe und Zärtlichkeit Gottes. Durch seine Wunden sind wir geheilt. Gesegnete Fastenzeit.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SalvatoreMio 23. März 2022 
 

Persönliches Glaubenszeugnis

Ich entdecke in der Katechese des Papstes 2 wesentliche Standbeine für den Glauben: die Verkündigung durch Hl. Schrift, Tradition der Kirche und Liturgie: heute oftmals mangelhaft weitergegeben, aber jeder wird zumindest minimal damit gespeist. Das zweite wesentliche Standbein durch lebendige Menschen fehlt auch sehr und wird manchmal von Eltern leider bewusst verhindert! Dabei sind Großeltern, getragen durch ihr Leben mit Gott, oft kostbar und prägend für die nachfolgende Generation. - Das offenbarte mir erst gestern wieder eine mittlerweile selbst nicht mehr junge Muttergottesverehrerin, die in ihrer Heilpraktikerinnen-Praxis auf dem Schreibtisch eine kleine Fatima-Madonna stehen hat. Sie schwärmte: "Ja, meine Oma! Welch ein Glück, dass ich sie hatte. Die hat mir soviel mitgegeben für den Lebensweg..."!


1
 
 Stefan Fleischer 23. März 2022 

Was jedoch oft fehlt,

das ist nicht zuletzt das, was ich heute in meine Aphorismensammlung notuiert habe:

"Viele Menschen sprechen heute mehrere Sprachen.
Aber viele Christen kennen
die Sprache ihres Glaubens nicht mehr."


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Generalaudienz

  1. Liebst du mich? – Das Gespräch zwischen Jesus und Petrus
  2. Kohelet: die ungewisse Nacht des Sinns und der Dinge des Lebens
  3. Judit. Eine bewundernswerte Jugend, ein großzügiger Lebensabend.
  4. Noomi, das Bündnis zwischen den Generationen, das die Zukunft eröffnet
  5. Ehre deinen Vater und deine Mutter: Liebe zum gelebten Leben
  6. Der Osterfriede und Dostojewskis Legende vom Großinquisitor
  7. Treue gegenüber der Heimsuchung durch Gott für die kommende Generation
  8. Das Alter, eine Ressource für die unbeschwerte Jugend
  9. Die Langlebigkeit: Symbol und Chance
  10. Sinn und Wert des Alters







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  4. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  5. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  8. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  9. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  10. O Adonai, et Dux domus Israel
  11. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  12. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  13. Weihnachtswunder‘: US-Pilger aus syrischem Gefängnis befreit
  14. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  15. O radix Jesse

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz