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| Die Langlebigkeit: Symbol und Chance2. März 2022 in Aktuelles, keine Lesermeinung Franziskus: neue Katechese zum Alter. Die Geschwindigkeit bringt uns in eine Zentrifuge, die uns wie Konfetti wegfegen. Entschleunigung ist notwendig und bietet eine Chance + Papst Franziskus lobt Polen - Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) „Dies ist das Buch der Geschlechterfolge Adams: Am Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich. Männlich und weiblich erschuf er sie, er segnete sie und gab ihnen den Namen Mensch an dem Tag, da sie erschaffen wurden. Adam war hundertdreißig Jahre alt, da zeugte er einen Sohn, der ihm ähnlich war, wie sein Bild, und gab ihm den Namen Set. Nachdem Adam Set gezeugt hatte, lebte er noch achthundert Jahre und er zeugte Söhne und Töchter. Die gesamte Lebenszeit Adams betrug neunhundertdreißig Jahre, dann starb er“ (Gen 5,1-5). Neunte Generalaudienz des Jahres 2022 mit Pilgern und Besuchern in der Aula „Paolo VI“ am Aschermittwoch. Papst Franziskus setzte seine neue Katechesenreihe über „Sinn und Wert des Alters“ fort. Die zweite Katechese stand unter dem Thema: „Die Langlebigkeit: Symbol und Chance“. In der Lesung aus dem Buch Genesis falle uns besonders auf, dass die Stammeltern eine Lebenszeit von Jahrhunderten gehabt hätten und sie somit mit ihren Kindern über sehr lange Zeit zusammengelebt hätten. Dieser Rhythmus der Jahrhunderte verleihe dem Alter und der Genealogie eine tiefe Bedeutung. Das menschliche Leben stehe im Spannungsfeld zwischen seinem Ursprung – es sei nach Gottes Bild und Gleichnis geschaffen worden – und seiner Zerbrechlichkeit durch Sünde und Tod. Die Weitergabe von Geist und Leben, von Bewusstsein und Freiheit des Menschen, stelle vor allem in der Frühzeit eine Neuheit für die gesamte Schöpfung dar. Dies habe eine gegenseitige Unterstützung der Generationen angebracht erscheinen lassen. In jeder Zeitepoche und so auch heute sei besonders die liebevolle Beziehung zwischen jungen und alten Menschen wichtig, welche sich positiv auf das Netz der menschlichen Beziehungen insgesamt auswirke. Das Alter erzwinge sicherlich einen langsameren Rhythmus, aber es seien nicht nur Zeiten der Trägheit. Das Maß dieser Rhythmen eröffne in der Tat für jeden Menschen Sinnräume im Leben, die der Besessenheit von Geschwindigkeit unbekannt seien. Der Verlust des Kontakts mit den langsamen Rhythmen des Alters verschließe diese Räume für alle. In diesem Zusammenhang „habe ich den Wunsch geäußert, den Tag der Großeltern am letzten Sonntag im Juli einzuführen“, so Franziskus. Das Bündnis zwischen den beiden extremen Generationen des Lebens – Kinder und ältere Menschen – helfe auch den beiden anderen – den Jugendlichen und den Erwachsenen –, sich miteinander zu verbinden, um das Leben aller menschlicher zu machen. „Stellen wir uns eine Stadt vor, in der die Koexistenz verschiedener Altersgruppen ein integraler Bestandteil der Gesamtgestaltung ihres Lebensraums ist“, so der Papst: „denken wir an die Bildung von liebevollen Beziehungen zwischen Alter und Jugend, die auf den gesamten Stil der Beziehungen ausstrahlen“. Die Überschneidung der Generationen würde zu einer Energiequelle für einen wirklich sichtbaren und lebbaren Humanismus. Die moderne Stadt sei tendenziell altersfeindlich (und nicht zufällig auch kinderfeindlich). Die Geschwindigkeit bringe uns in eine Zentrifuge, die uns wie Konfetti wegfege. Wir verlören das große Ganze völlig aus den Augen. Jeder klammere sich an sein eigenes kleines Stück, „das auf den Strömen der Stadt des Marktes schwimmt, für die langsame Rhythmen Verluste bedeuten und Geschwindigkeit Geld ist“. Überhöhte Geschwindigkeit pulverisiere das Leben, sie mache es nicht intensiver. Die Pandemie, mit der wir immer noch leben müssten, „hat – leider sehr schmerzhaft – dem stumpfen Kult der Geschwindigkeit Einhalt geboten“. Und in dieser Zeit hätten die Großeltern als Barriere gegen die affektive „Austrocknung“ der Jüngsten gewirkt. Das sichtbare Bündnis der Generationen, das ihre Zeiten und Rhythmen in Einklang bringe, gebe uns die Hoffnung zurück, nicht umsonst zu leben. Sie gebe jedem von uns die Liebe zu unserem verletzlichen Leben zurück und versperre der Besessenheit von Geschwindigkeit, die sie einfach auffresse, den Weg. Die Rhythmen des Alters seien eine unverzichtbare Ressource, um den Sinn des von der Zeit geprägten Lebens zu begreifen. Dank dieser Vermittlung „wird die Bestimmung des Lebens zur Begegnung mit Gott glaubwürdiger: ein Entwurf, der in der Erschaffung des Menschen ‚nach seinem Bild und Gleichnis’ verborgen ist und in der Menschwerdung des Gottessohnes besiegelt wird“. Heute sei die Lebenserwartung der Menschen gestiegen. Dies gebe uns die Möglichkeit, den Bund zwischen allen Zeiten des Lebens und auch mit dem Sinn des Lebens in seiner Gesamtheit zu stärken: „Möge der Heilige Geist uns die Intelligenz und die Kraft für diese Reform schenken: die Vorherrschaft der Zeit der Uhr muss in die Schönheit der Lebensrhythmen umgewandelt werden. Der Bund der Generationen ist unverzichtbar. Möge Gott uns helfen, die richtige Musik für diese Harmonisierung zu finden“. Die Pilger und Besucher sowie die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten: Herzlich grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Beginnen wir diese Fastenzeit im Geist der Buße und des Gebets, um Gottes Barmherzigkeit für uns und den Frieden für die ganze Welt zu erflehen.
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