Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  2. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  3. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  4. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  5. Drei Nonnen für ein Halleluja
  6. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  7. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  8. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  9. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  10. Brötchentüten für die Demokratie
  11. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  12. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  13. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  14. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

Die Sache mit Ordinatio Sacerdotalis

11. April 2022 in Kommentar, 12 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Märchen der Brüder Schick und Kohlgraf über das Weihesakrament. Wie Bischöfe sich vor der Wahrheit drücken. - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Da war er wieder, der Reflex mit der Frauenweihe zu kokettieren. Zwei deutsche Bischöfe äußerten sich in der vergangenen Woche dazu. Beide erzählten ihr persönliches Märchen, statt die Lehre der Kirche zu verkünden, was ihre unter Eid gelobte Aufgabe wäre. Der Erzbischof vom Bamberg, Ludwig Schick, verstieg sich zu der Behauptung, es bedürfe zur Einführung der Priesterweihe für Frauen eines Konzils. Der Bischof von Mainz, Peter Kohlgraf, vertröstete die Frauen dieser Generation auf die Priesterweihe ihrer Töchter oder Enkelinnen und gab einen Zeitraum an, in der es -warum auch immer - noch keine Priesterinnen geben wird. Der frühere Theologieprofessor ließ offen, welches Medium er für seine Hellsichtigkeit verwendet. Es könnte Kaffeesatz oder eine Kristallkugel sein. Theologische Erkenntnisse können es nicht sein. Im Unklaren ließ der Mainzer Oberhirte ferner warum das, was heute wahr ist, in zwanzig Jahren nicht mehr wahr sein sollte oder warum das war in zwanzig Jahren wahr sein soll, heute unwahr sein sollte. Auf Grund der Sakramentalität des Amtes geht es nämlich um nicht geringeres als um Wahrheit.

Das nämlich ist der Kern der Frage. Ist es wahr, dass die Kirche, wie der Heilige Papst Johannes Paul II. – unfehlbar, d.h. mit höchster Lehrautorität – festgestellt hat, keine Vollmacht hat, Frauen das Sakrament der Priesterweihe zu spenden, dann ist das auch in zehn, zwanzig oder hundert Jahren noch wahr. Mehr noch, ist es wahr, dann wird diese Wahrheit auch vor dem Richterstuhl Christi gelten und Hirten, die gegen diese Wahrheit gesprochen haben, werden sich dafür rechtfertigen müssen, das Volk in die Irre geführt zu haben.


Mit Blick auf die Wahrheit kann man die Frage, ob ein Konzil die sakramentale Weihe zum Priesteramt für Frauen einführen könnte, untersuchen. Handelt es sich bei Ordinatio Sacerdotalis um Wahrheit, dann ist auch ein Konzil daran gebunden und kann nicht anders lehren. Andernfalls könnte ein Konzil auch die Farbe des Himmels, die Gravitationskonstante oder Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ändern. Wir wissen, dass das nicht gehen wird. Ist aber Ordinatio Sacerdotalis nicht wahr, dann bedarf es nur eines einzigen Federstrichs des amtierenden Papstes, um solcherlei Unfug zu beenden und kommende Woche könnten die ersten Frauen geweiht werden. Es ist also, das muss man leider sagen, grober Unfug zu behaupten, ein Konzil könnte eine verbindliche Lehre der Kirche ändern.

Dass es sich um eine verbindliche Lehre handelt, lässt sich aus der Praxis der Kirche eindeutig bestätigen. Das jüngste Konzil hat nichts von Ordinatio Sacerdotalis abweichendes gelehrt. Nie wurde in der Tradition der Kirche von der Kirche etwas anderes behauptet, als in Ordinatio Sacerdotalis gelehrt wird. Mithin ergibt sich kein Indiz, es gäbe eine Stimme eines Konzils oder der Tradition der Kirche im Hinblick auf andere Erkenntnisse als der Wahrheit des Männern vorbehaltenen sakramentalen Priesteramtes. Es gab vor Ordinatio Sacerdotalis Befragungen des Weltepikopats. Es gibt zudem im Schreiben selbst einen deutlichen Hinweis auf die Verbindlichkeit der Lehre, nämlich den Verweis auf den Petrusdienst, die Brüder zu stärken. Es gab mehrfach Stellungnahmen der Glaubenskongregation, die mit Zustimmung des jeweils amtierenden Papstes die Verbindlichkeit der Lehre von Ordinatio Sacerdotalis bestätigten. Beide Nachfolger des Heiligen Papstes Johannes Paul II. haben die Lehre von Ordinatio Sacerdotalis mehrfach persönlich bestätigt und sich damit zu eigen gemacht. Damit sollte ohne jeden Zweifel klar sein, dass es sich um eine verbindlich zu glaubende Lehre handelt. Kein Papst wird in Zukunft von dieser Lehre abweichen können. Früher hätte man jetzt gesagt, wer es nicht glaubt, anathema sit. Macht man heute nicht mehr, weil es unschön klingt. Trotzdem ändert sich an dem Faktum nichts. Kann kein Papst diese Lehre ändern, kann sie erst recht kein Konzil ändern, denn jeder Konzilsbeschluss muss zu seiner Wirksamkeit vom Papst bestätigt werden.

In der Tat hat es Konzile gegeben, die Entscheidungen über Glaubensfragen treffen mussten. Dies waren allerdings zum Zeitpunkt des Konzils offene Fragen, die vom Episkopat in Einheit mit dem Papst zu entscheiden waren. Sind die Entscheidungen gefallen, verkündet worden und vom Papst bestätigt, konnte ganz sicher kein Folgekonzil auf die Idee kommen, die Entscheidung wieder zu ändern. Zu Recht hatte das I. Vatikanische Konzil festgestellt, dass die Irrtumslosigkeit in Fragen der Lehre zu Glaube und Sitten unter klar festgelegten Bedingungen auch dem Papst allein zusteht. Es gibt längst keinen Zweifel mehr daran, dass im Falle von Ordinatio Sacerdotalis auch ohne eine feierliche Verkündigung ex cathedra ein Fall von unfehlbarer Lehrentscheidung eines Papstes vorliegt, zumal zudem auch die vom zweiten Vatikanum geforderte Kollegialität der Bischöfe in die unfehlbare Lehrentscheidung einbezogen wurde. Wie immer in der Geschichte der Kirche erfolgte die verbindliche Festlegung auch dieser Lehre der Kirche exakt zu dem Zeitpunkt, als die Gefahr bestand, dass der bis dahin unhinterfragte Glaube dieser Wahrheit im Gottesvolk verloren ginge. Ordinatio Sacerdotalis kam – wir wir heute sagen würden – just in time. Neben vielen anderen Hinweisen ist auch dies ein Hinweis auf die Leitung der Kirche durch den Heiligen Geist. Wir können wirklich darauf vertrauen, dass die Kirche uns die Wahrheit lehrt. Eigentlich ist es überflüssig darauf hinzuweisen, dass mit einer verbindlichen Lehrentscheidung die Diskussion darüber beendet ist. Schon die Frage diskutieren zu wollen bringt einen sehr nahe an die Häresie.

Es ist ein Unding, dass deutsche Bischöfe nur wenige Jahrzehnte später diese einfache Wahrheit nicht ebenso einfach öffentlich vertreten können. Es zeigt aber nur zu deutlich die Notwendigkeit von Ordinatio Sacerdotalis. Es ist peinlich, wenn die Hirten nicht den Mut haben, auch gegen den innerkirchlichen Irrtum von Funktionären anderen Interessenvertretern anzugehen. Dabei ist es müßig, über die Gründe zu spekulieren, die katholische Hirten – nicht nur in diesem Fall – zu solch einem Populismus und zu solch einer Augenwischerei treiben. Solches Verhalten von katholischen Bischöfen ist ärgerlich und zudem ist es einfach nur peinlich.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Brötchentüten für die Demokratie
  2. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  3. Kirche und Geld: Es geht ans Eingemachte
  4. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen
  5. Verschwörungstheorien im „Monitor“: „Gotteskrieger: AfD und radikale Christen“
  6. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  9. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  10. Fortschritt gibt es nur mit Tradition






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  10. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  11. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  12. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  13. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  14. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz