Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  7. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  8. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  13. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  14. Alle Macht den synodalen Räten?
  15. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung

Der Mann, der die Kirche von Golgatha aus leitet

20. Oktober 2004 in Interview, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wie das Pontifikat von Johannes Paul II. durch dessen zunehmende körperliche Schwäche beeinflusst wird: Interview mit Papst-Biograph George Weigel.


New York (www.kath.net / zenit)Wie hat sich das Pontifikat von Johannes Paul II. in diesen letzten Jahren, in denen er gesundheitlich schwächer geworden ist, verändert? ZENIT hat den päpstlichen Biographen George Weigel gefragt, ob er irgendwelche Veränderungen beim alternden Heiligen Vater sieht, der am Samstag das 26-jährige Jubiläum seines Pontifikates feierte.

Wie haben die körperlichen Gebrechen von Johannes Paul II. sein Pontifikat verändert?

Weigel: Ich denke, dass das Leiden des Papstes den evangelikalen Charakter seines Pontifikats unterstrichen hat. Vielleicht war die weiseste Zeile, die jemals über Johannes Paul II. geschrieben wurde, die des französischen Journalisten Andre Frossard, die er seiner Zeitung in Paris am Tag der Amtseinführung Johannes Pauls schrieb, „Das ist kein Papst aus Polen, das ist ein Papst aus Galiläa.“ Die Welt ist nun Zeuge dieses „Papstes aus Galiläa“, der die Kirche nicht von einem Thron aus leitet, sondern vom Kreuzweg, von Golgatha aus. Wenn er die Kirche und die Welt dazu einlädt, die „via crucis“ mit ihm zu gehen, setzt Karol Wojtyla seine Predigt über Jesus Christus bis zum Ende fort.

Unsere Welt hat oft Schwierigkeiten, mit Krankheit und Leid umzugehen. Was können wir von der Art und Weise lernen, wie der Papst mit seinen körperlichen Gebrechen umgeht?

Weigel: Der Papst lehrt die Welt, dass jeder Mensch unersetzlich ist: jeder ist unendlich wertvoll, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Sind der verstorbene Christopher Reeve oder Michael J. Fox die einzigen Menschen, an denen wir uns bei der verbrauchenden Embryonenforschung orientieren? Warum sehen wir uns nicht Johannes Paul II. an, der seine Überzeugung nicht auf seine persönlichen Umstände abgestimmt hat? Ist sein Zeugnis nicht ebenso aussagekräftig?

Was bewirkt der Anblick eines Papstes im Rollstuhl bei der Kirche und in der Welt? Wie beeinflusst das die Sicht der Menschen auf das Papsttum und auf sich selbst?

Weigel: Einer der ältesten Titel der Päpste ist „servus servorum Dei“, Diener der Diener Gottes. Die Kirche und die Welt sehen einen Papst, der sein Leben bis zuletzt in den Dienst der Wahrheit stellt, auf die er in seinem Leben gesetzt hat. Ich hoffe, dass dieses Zeugnis die gesamte Kirche zu ähnlicher Hingabe inspiriert.

Das „R-Wort“ wurde in den vergangenen Jahren diskutiert. Was würden sie zu denen sagen, die meinen, der Rücktritt sei für Johannes Paul II. eine mögliche Option?

Weigel: Ich würde ihnen das wiederholen, was der Papst bei zahlreichen Gelegenheiten gesagt hat, dass er diese Bürde dann niederlegen werde, wenn Gott sie von ihm nimmt.

Mit all den Initiativen – dem Jahr des Rosenkranzes, dem Jahr der Eucharistie – wie hat sich der Schwerpunkt dieses Pontifikats verlagert?

Weigel: Ich glaube nicht, dass es sich verlagert hat – der wichtigste Schwerpunkt ist und bleibt die Neuevangelisierung als Antwort der Kirche auf die weltweite Krise der heutigen Gesellschaft – aber vielleicht können wir sagen, dass sich der Schwerpunkt spirituell vertieft hat. Wenn die Neuevangelisierung ihren Ursprung nicht im Gebet hat, kann sie keinen Erfolg haben. Die Kirche bringt der Welt das Evangelium durch die Leben schenkende Erfahrung der Eucharistie und durch den regelmäßigen Rhythmus ihres Gebets.

Eine zusammenfassende Frage: Erleben wir heute stärker den Mystiker Johannes Paul im Gegensatz zum Weltpolitiker der ersten Jahre?

Weigel: Diese beiden Dimensionen waren immer da. Der Mann, den wir heute sehen, der die Kirche von Golgatha aus leitet, ist derselbe Mann, der eine zentrale Rolle beim Zusammenbruch des europäischen Kommunismus spielte. Der Führungsstil des Papstes ist schon immer von seinem reichen und vielfältigen inneren Leben geprägt gewesen.

Foto: (c) www.kath.net



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Papst

  1. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  2. Theologe Kwasniewski: Papst kann Bischof nicht willkürlich abberufen
  3. Papstlose Residenz: Castel Gandolfo hat sich verändert
  4. Freude über geplante Papst-Reise in den Irak
  5. Omnia instaurare in Christo
  6. Die Päpste und die Leute
  7. Benedikt XVI. und Franziskus haben offenbar dasselbe Grab gewählt
  8. Vatikanist Edward Pentin: Franziskus-Nachfolger ist „wahrscheinlich konservativ“
  9. Der nächste Papst - Leseprobe 5
  10. Der nächste Papst - Leseprobe 4







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  5. Der alte und künftige römische Ritus
  6. „Das Wunder der Welle“
  7. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  8. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  9. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  10. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  11. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  14. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  15. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz